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Augspleiß

in das Tauwerk eingespleißtes festes Auge Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Augspleiß
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Ein Augspleiß ist ein in das Tauwerk eingespleißtes festes Auge (Schlaufe).[1]

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Tau mit Augspleiß
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Hier wurde zum Schutz des Augspleißes und des Auges jeweils noch ein Takling angebracht

Das Auge entsteht, indem man das Ende eines Taus in seine Stränge (Kardeele) aufdröselt, eine Schlaufe formt, und dann die Stränge in das Tau einflicht. Je nach Dicke und Art des Materials werden 3–5 Einsteckvorgänge angebracht. Bei Naturfasern braucht man üblicherweise weniger Einsteckvorgänge als bei Kunstfasern. Man kann die Stränge nach der dritten Flechtung nach und nach verjüngen. Üblicherweise gibt man dem Spleiß nach dem Knüpfen seine endgültige Form, indem man ihn auf den Boden legt und mit einem beschuhten Fuß hin und her rollt. Danach kann man die überstehenden Stränge abtrennen.

Üblicherweise werden solche Knoten mit den Kardeelen eines Hanf- oder Sisalseils geknotet. Zur besseren Übersicht werden hier unterschiedlich farbige Reepschnüre verwendet.

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Übersicht

Die ersten 5 Augspleiße unterscheiden sich nur im ersten Einsteckvorgang. Alle weiteren Kardeele werden danach gegen den Schlag immer einmal über und einmal unter das nächste Kaardel gesteckt. Die Richtung des Einsteckens (ob von links nach rechts oder von rechts nach links) hängt von der Schlagrichtung des mehrsträngigen Taues ab (siehe auch unten die Knüpfanleitung).

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Beschreibung und Knüpfen

Zusammenfassung
Kontext

Seemanns Augspleiß bei einem dreisträngigen Tau

Im Folgenden wird der Seemanns Augspleiß[3] mit der ABOK #2725 vorgestellt.

Seemannsaugspleiß nach Darcy Lever

Es folgt der Darcy Levers Seemannsaugspleiß aus „Sheet Anchor“ (1808). ABOK #2727

Es ist ähnlich wie der obige Seemannsaugspleiß, aber das linke (rote) Kardeel wird zwei Mal durchgesteckt, um es obwohl weiter unten angefangen, auf die gleiche Ebene zu bringen.

Augspleiß nach Ashley (2734)

Ein Augspleiß von ABOK #2734
Dieser Augspleiß ist einer von Ashleys Versuchsaugen, die aufzeigen sollen, dass es nur mit drei Kardeelen noch viele verschiedene Möglichkeiten gibt, um einen Spleiß anzufangen.

Augspleiß nach Ashley (2735)

Es folgt ein Augspleiß von ABOK #2735
Dieser Augspleiß ist einer von Ashleys Versuchsaugen, die aufzeigen sollen, dass es nur mit drei Kardeelen noch viele verschiedene Möglichkeiten gibt, um einen Spleiß anzufangen.

Dieser Augspleiß zeigt eine gute Führung

Augspleiß nach der Methode von Brion Toss

Verschiedene Beispiele
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Flämischer Augspleiß
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gewickeltes Auge in einer Compoundbogen-Bogensehne
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Gezeistes Auge. Hier ein Rundbändsel[4]

Flämischer Spleiß

Die Öhrchen der Bogensehnen von Langbögen werden – gegenüber einer auf einem Sehnengalgen gewickelten Bogensehne – mit einem Flämischen Auge bzw. Flämischen Spleiß hergestellt.

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Alternativen ohne Spleißen

Mit Kausch

Ohne Spleißen kann das Auge auch mittels Zweistrang-Bändselknoten und Kausche schnell geknotet werden. Ein Vorteil besteht hierbei, dass ein Recken des Seils nicht zur Lockerung der Kausch beiträgt. Der Zweistrang-Bändselknoten zieht sich unter Belastung zu und hält die Kausche sicher fest. Mit Stahlseilen ist diese Lösung jedoch nicht möglich.

Ohne Kausch

Ohne Kausch wird der Palstek sehr gerne als Auge verwendet. Er ist einfach zu knüpfen, hält gut und ist auch nach langer und wechselnder Belastung meist gut zu lösen. Die Knotenfestigkeit beträgt 64 %.[5] Nachteile:

  • Der Palstek darf nicht bei Ringbelastung (quer zur Schlaufe) verwendet werden.[6]
  • Die Bruchlast eines Seils kann durch den Palstek auf bis zu 50 % herabgesetzt sein; für ein ständiges Auge empfiehlt sich deswegen der Augspleiß.

Mit einem Zeising

Ein Auge lässt sich auch mit einem Zeising, auch Bändselung genannt, herstellen.

Siehe auch

Commons: Augspleiß – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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