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Azurracke
Art der Gattung Eurystomus Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Azurracke (Eurystomus azureus), auch Azurroller genannt, ist eine hähergroße Vogelart aus der Familie der Racken (Coraciidae), die auf der indonesischen Insel Sulawesi und den Molukkeninseln Halmahera, Ternate, Tidore, Kasiruta and Bacan vorkommt.
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Merkmale
Die Azurracke wird 27 bis 35 Zentimeter lang. Abgesehen von auffälligen hellblauen oder weißen Flecken auf den Flügeln ist das Gefieder vollständig violettblau bis tintenblau gefärbt. Der hakenförmige, scharlachrote Schnabel ist kräftig und an der Basis sehr breit. Die Beine sowie der unbefiederte Hautring um die Augen sind dunkelrot. Die Geschlechter unterscheiden sich nicht. Jungvögel sind matt schwärzlich gefärbt, mit einem leichten purpurnen Einschlag. Die hellen Flecken auf den Flügeln sind weniger auffällig. Der Schnabel ist grauschwarz gefärbt, seine Basis ist hornfarben. Die Beine sind dunkel orange. Von der Türkisracke (Eurystomus orientalis), die u. a. auf zahlreichen anderen indonesischen Inseln rund um Sulawesi vorkommt, unterscheidet sich die Azurracke vor allem durch die fehlende Grüntönung des Gefieders.[1]
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Lebensraum und Lebensweise
Die Azurracke lebt in Primärwäldern und selektiv abgeholzten Wäldern, an Waldränder und Lichtungen, sowie vereinzelt auch in Kokospalmenhainen und Gärten unweit des Waldes. Er kommt vor allem im Tiefland vor, auf Kasiruta wurde die Art bis zu einer Höhe von 465 Metern beobachtet, auf Halmahera bis in 600 Metern Höhe. Seine Nahrung besteht vor allem aus Insekten. Das Fortpflanzungsverhalten der Vögel ist nahezu unbekannt. Azurracken brüten wahrscheinlich in der ersten Jahreshälfte. Familiengruppen wurden von Juli bis September beobachtet.[1]
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Systematik
Zusammenfassung
Kontext
Die Azurracke wurde 1819 durch den britischen Zoologen George Robert Gray erstmals wissenschaftlich beschrieben.[2] Er gehört zur Familie der Racken (Coraciidae) und ist am nächsten mit der in Ost- und Südostasien, Neuguinea und Australien weit verbreiteten Türkisracke (E. orientalis) verwandt, mit der er oft als konspezifisch angesehen wurde. Heute gilt die Azurracke jedoch als eigenständige Art.[1] Die Türkisracke wird dadurch jedoch zu einer paraphyletischen Art, da ihre Populationen auf Neuguinea (Unterart E. orientalis waigiouensis) und in Australien (Unterart E. orientalis pacificus) näher mit der Azurracke verwandt sind als mit der Nominatform der Türkisracke.[3]
Die Verwandtschaftsverhältnisse in der Gattung Eurystomus zeigt das folgende Kladogramm:[3]
| Eurystomus |
| ||||||||||||||||||||||||||||||
Gefährdung
Nach Angaben der IUCN ist der Bestand der Azurracke potenziell gefährdet. Die Anzahl ausgewachsener Individuen wurde 2017 auf lediglich 1500 bis 1700 Exemplare geschätzt.[4] Auf Ternate wurde die Art seit 1945 nicht mehr gesehen und ist dort eventuell ausgestorben, da die dortigen Wälder bis auf kleine Relikte im Gipfelbereich des dortigen Vulkans Gamalama abgeholzt wurden. Offenbar reagiert die Azurracke sehr empfindlich auf Entwaldung und wird in offenen Gebieten durch die Türkisracke verdrängt.[1]
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Einzelnachweise
Weblinks
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