Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext

Bahnstrecke Friedrichshafen Stadt–Oberteuringen

Nebenbahn in Baden-Württemberg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Bahnstrecke Friedrichshafen Stadt–Oberteuringen
Remove ads

Die Bahnstrecke Friedrichshafen Stadt–Oberteuringen, auch Teuringertal-Bahn, war eine Nebenbahn in Baden-Württemberg. Sie verlief von Friedrichshafen nach Oberteuringen, war 10,42 Kilometer lang und im Personenverkehr von 1922 bis 1960 in Betrieb. Eine besondere Bedeutung hatte sie im Zweiten Weltkrieg durch die Bedienung des V2-Werks.

Weitere Informationen Friedrichshafen Stadt–Oberteuringen ...
Thumb
Friedrichshafen: die Teuringertal-Bahn entlang der Mühlöschstraße, dieser Abschnitt war bis 2012 noch als Industriegleis in Betrieb
Remove ads

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Die Strecke hatte nur eine relativ kurze Betriebszeit. In der Krisenzeit nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Teuringertal-Bahn GmbH gegründet. Hauptgesellschafter war mit zwei Dritteln der Anteile die Stadt Friedrichshafen, daneben waren weitere Anliegergemeinden und die Zeppelin Wohlfahrt GmbH beteiligt.

Der Betrieb, den die Württembergische Nebenbahnen AG führte, konnte am 1. Juni 1922 aufgenommen werden. Die normalspurige Strecke führte vom Bahnhof Friedrichshafen Stadt der Deutschen Reichsbahn das Teuringertal aufwärts in nordwestlicher Richtung bis zum Endbahnhof Oberteuringen.

Der Verkehr musste aber wegen finanzieller Schwierigkeiten bereits im Mai 1923 wieder eingestellt werden. Ein Jahr später begann die Teuringertal-Bahn GmbH – nun in eigener Regie – erneut Züge fahren zu lassen. Im Sommer 1927 verkehrten drei Zugpaare täglich. Erst in der Zeit des Zweiten Weltkriegs erhielt die Bahn durch kriegswichtige Industriebetriebe eine nennenswerte Bedeutung. Die Zeppelinwerke erhielten in Trautenmühle ein neues Anschlussgleis. Ebenfalls wurde der Flugplatz Löwental angeschlossen. Das Wehrmachtsgelände westlich von Raderach mit großen Tankanlagen wurde 1942 mit einem 3,5 km langen Anschlussgleis ab Teuringersried angeschlossen. Die Bahn erhielt nun eine militärische Bedeutung. Daher wurde das Unternehmen rückwirkend zum 1. Januar 1943 auf das Deutsche Reich übertragen und von der Deutschen Reichsbahn betrieben. Die GmbH löste sich zum 3. Dezember 1943 auf. Durch die wachsende Industrie nahm auch der Personenverkehr erheblich zu.

Doch schon 1943 wurde ein Teil der Industrieanlagen durch Bombenangriffe zerstört, die Produktion teilweise verlagert, so dass das Verkehrsaufkommen zurückging.

1948 wurden die Wehrmachtanlagen bei Raderach gesprengt, und das Anschlussgleis abgebaut. Auch die Anlagen der Zeppelin-Werke wurden demontiert.

In der Nachkriegszeit stellte die Deutsche Bundesbahn wegen steigender Konkurrenz durch die Straße und auch durch eigene Buslinien den Personenverkehr am 23. Mai 1954 ein. Der Güterverkehr ruhte ab Trautenmühle seit dem 15. Februar 1960. Die Gleise wurden 1962 abgebaut. Der Rest wurde bis 2012 noch als Anschlussgleis bedient. 1990 gab es noch neun Nebenanschließer mit teils beträchtlichen Aufkommen.

Für den Betrieb war zunächst eine gebrauchte 1’B-Lokomotive der Königlich württembergischen Staats-Eisenbahnen erworben worden. Sie wurde 1925 an einen Schrotthändler verkauft. 1925 und 1926 wurden zwei eigene Dampflokomotiven der Bauart Württembergische T 3 gebraucht von der Staatsbahn gekauft. Eine kam 1944 zur Maschinenfabrik Esslingen und ist noch heute im Technoseum vorhanden.

Remove ads

Literatur

  • Werner Willhaus: Die Teuringertal-Bahn. Verlag Wolfgang Bleiweis, Schweinfurt 1996, ISBN 3-928786-54-7
  • Peter-Michael Mihailescu, Matthias Michalke: Vergessene Bahnen in Baden-Württemberg. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-8062-0413-6, S. 259–60.
  • Gerd Wolff: Die Teuringertal-Bahn. In: Die Museums-Eisenbahn. Nr. 2, 2025, S. 12–22.
Commons: Teuringertal-Bahn – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Remove ads