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Bahnstrecke Tarragona–Valencia

Bahnstrecke an der Mittelmeerküste von Spanien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Bahnstrecke Tarragona–Valencia
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Die Bahnstrecke Tarragona–Valencia ist eine elektrifizierte, größtenteils breitspurige Bahnstrecke in Spanien. Betreiber ist das staatliche spanische Eisenbahninfrastrukturunternehmen Adif. Die Strecke ist Bestandteil des Corredor Mediterráneo (Mittelmeerkorridor).

Weitere Informationen Tarragona–Valencia ...
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Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Mitte der 1850er Jahre begannen die Planungen einer Eisenbahnstrecke, die in der Nähe des Mittelmeers vorbeiführen sollte. Für die Planung und den Bau zeichnete sich die Bahngesellschaft Sociedad de los Ferrocarriles de Almansa á Valencia y Tarragona verantwortlich. Größere Unstimmigkeiten bestanden zunächst im Streckenverlauf um Tortosa, da Forderungen bestanden, die Stadt an die neue Verkehrsverbindung anzuschließen.[1] Die Anbindung Tortosas wurde schließlich gebaut, bedeutete jedoch einen großen Umweg durch das Tal des Ebro. Nach zahlreichen Teileröffnungen war die komplette Bahnstrecke, mit der Inbetriebnahme der Ebroquerung bei Tortosa, ab 1868 komplett befahrbar. Im Jahre 1973 erfolgte die Elektrifizierung mit 3kV Gleichspannung.

Seit ihrer Eröffnung hat die Strecke eine große Bedeutung im Fernverkehr zwischen Valencia und Barcelona und wird seit Jahren ausgebaut und modernisiert. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit wurde teilweise auf 220km/h erhöht. Im Zuge des Streckenausbaus wurden einige Teilstücke durch Neubauabschnitte ersetzt.

1996 ging die Variante del Ebro in Betrieb, die mit einer neuen Ebro-Hochbrücke bei Amposta[2] den bisherigen Umweg über Tortosa überflüssig machte. Tortosa ist seitdem nur noch über die verbliebene Stichstrecke auf der Ostseite mit der heutigen Hauptbahn auf dem Bahnhof L’Aldea – Amposta – Tortosa verbunden.[3] Im Jahr 2000 wurde im Stadtgebiet Castellóns die oberirdische Eisenbahntrasse aufgelassen und durch eine weiter östlich verlaufende Tunnelstrecke ersetzt. Die alte Bahntrasse wurde durch eine Durchgangsstraße überbaut, auf dem alten Bahnhofsgelände entstand der Plaça d’Espanya mit Wohnhäuser, Warenhaus und einem Park. Das historische Bahnhofsgebäude wurde in den Platz integriert, komplett restauriert und in den Ursprungszustand zurückversetzt.[4]

Weitere Informationen Eröffnungsdatum, Streckenabschnitt ...

Zwischen Valencia und Castellón wurde ein Streckengleis mit einer dritten Schiene ausgerüstet. Damit ist dieser Abschnitt auch mit Regelspurzügen befahrbar. Besonders aufwändig war die Umstellung in den Tunneln um Valencia-Cabañal und Castellón, wo die Schwellen der festen Fahrbahn auf das direkte Umspuren, aber nicht für Dreischienengleise vorbereitet worden war. Seit 2018 ist Castellón vom Süden an das AVE-Hochgeschwindigkeitsnetz angeschlossen. Im Januar 2020 wurde die Neubaustrecke Variante de Vandellos eröffnet, die umfangreiche Änderungen im Nordabschnitt der Bahnstrecke zur Folge hatte. Die ursprüngliche Trasse zwischen Vandellos und Port Aventura wurde stillgelegt, als Ersatz wurden auf der Neubaustrecke zwei neue Bahnhöfe eingerichtet, die sich allerdings außerhalb der Ortszentren befinden. Ferner verlor der Bahnhof Tarragona seine Funktion als Halt für die Euromed-Schnellzüge. Diese halten nun am weit außerhalb liegenden Hochgeschwindigkeitsbahnhof Camp de Tarragona.[6][7][8]

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Betrieb

Die Strecke wird von Fern- und Regionalverkehrszügen befahren. Einzelne AVE-Hochgeschwindigkeitszüge verkehren zwischen Castelló nach Madrid über Valencia, zwischen Barcelona und Valencia wird die gesamte Strecke durch Euromed-Schnellzüge bedient, die größtenteils nach Alicante weiterfahren. Mit Eröffnung der Neubaustrecke zwischen Camp de Tarragona und Vandellòs fahren die Euromed-Züge nun über den Hochgeschwindigkeitsbahnhof Camp de Tarragona, der Bahnhof Tarragona wird nicht mehr angefahren. Mit dem Neubauabschnitt wird seit Februar 2020 ebenfalls ein tägliches Avant-Schnellzugpaar zwischen Barcelona und Tortosa angeboten, dass die Reisezeit zwischen beiden Reisezielen um 50 Minuten, verkürzt.[9] Weitere Fernzüge sind die Talgos von Barcelona-França nach Sevilla und Alicante. Im Regionalverkehr bestehen im nördlichen Abschnitt Verbindungen zwischen Barcelona, Tarragona, Tortosa, Ulldecona und Port Aventura. Der Südabschnitt wird durch die Linie C-6 der Cercanías Valencia (S-Bahn Valencia) zwischen Castelló und Valencia bedient.

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Planungen

Gegenwärtig werden zwischen Valencia und Castellón beide Streckengleise dreischieig umgebaut.[10] Mittelfristig soll die Strecke durchgehend umgerüstet werden, langfristig ist die Umstellung auf Normalspur vorgesehen; als letzte Verbindung nach Norden bleibt die Strecke über Teruel nach Zaragoza noch so lange wie nötig breitspurig.

Sonstiges

Ein Konsortium von Bombardier und Thales erhielt im März 2015 den Auftrag, die Strecke zwischen Valencia und Vandellós mit ETCS Level 1 auszurüsten. Der Auftragswert beträgt 29,6 Millionen Euro.[11][12]

Galerie

Anmerkungen

    Einzelnachweise

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