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Ballad of a Small Player
Film von Edward Berger (2025) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ballad of a Small Player ist ein Mystery-Thriller von Edward Berger. Der Film mit Colin Farrell und Tilda Swinton in den Hauptrollen ist eine deutsch-britische Koproduktion und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Lawrence Osborne. Ballad of a Small Player feierte Ende August beim Telluride Film Festival seine Premiere, wurde im September 2025 beim Toronto International Film Festival gezeigt und kam Mitte Oktober 2025 in die deutschen Kinos. Ende Oktober 2025 wurde Ballad of a Small Player in das Programm von Netflix aufgenommen.
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Handlung
Zusammenfassung
Kontext
Brendan Reilly, ein in Ungnade gefallener britischer Ex-Beamter, der sich als der aristokratische „Lord Doyle“ ausgibt, lebt nach seiner Flucht vor Skandalen und dem finanziellen Ruin in Großbritannien in Macau. Mit gestohlenem Geld und einer erfundenen Adelsidentität verbringt Reilly seine Nächte in den luxuriösen Casinos der Stadt und hofft, mit seinem Glück am Baccarat-Tisch den Zusammenbruch seiner Illusion hinauszuzögern. Einst an berufliche Seriosität gewöhnt, treibt Reilly nun in Luxushotels umher, immer isolierter und abhängiger von Alkohol, Aberglauben und dem flüchtigen Nervenkitzel des Glücksspiels.
Reilly verfällt in eine Serie rücksichtsloser Wetten, überzeugt davon, dass ihm das Glück hold ist. Sein Verhalten erregt stillschweigende Aufmerksamkeit bei Casinoangestellten und wohlhabenden Stammgästen, doch seine angenommene Identität schützt ihn zunächst vor genauerer Betrachtung. Reilly ignoriert Warnungen vor Inkassobüros und Kredithaien, die verzweifelte Spieler ausbeuten. Während seine Ersparnisse schwinden, schwankt Reilly zwischen euphorischen, unwahrscheinlichen Erfolgen und verheerenden Verlusten, die ihn an den Rand des Ruins bringen. In einer besonders katastrophalen Phase glaubt Reilly, sein Glück sei am Ende. Fast mittellos und von Erschöpfung und Angstzuständen geplagt, zieht er sich in einem delirierenden Zustand in sein Hotel zurück. Dort begegnet er Dao-Ming, einer ruhigen, geheimnisvollen jungen Frau, die intuitiv seine Zerbrechlichkeit zu spüren scheint. Nachdem er in seiner Suite zusammengebrochen ist, kümmert sich Dao um ihn und spendet ihm still Trost und Gesellschaft. Er ist fasziniert von Daos ruhiger, fast überirdischer Ausstrahlung und spürt in ihr eine Tiefe und Klarheit, die in scharfem Kontrast zu seinem chaotischen Leben stehen.
Später begleitet Dao Reilly in die Casinos, wo sie ihn scheinbar zu maßvollem und erfolgreichem Spiel anleitet. Ihre Partnerschaft gibt Reilly kurzzeitig sein Selbstvertrauen zurück, und er klammert sich an den Glauben, dass Dao eine Art Rettung darstellt – sowohl spirituell als auch finanziell. Ihre Gespräche deuten auf Daos geheimnisvolle Vergangenheit und ihre Verbindung zu den unsichtbaren Gesellschaftsschichten Macaus hin, obwohl sie selbst wenig über sich preisgibt, außer einer philosophischen Distanz zu materiellen Belangen. Während Doyles Fixierung auf sie immer stärker wird, wendet sich sein Glück erneut. Er beginnt, impulsiv gegen Daos stillen Rat zu spielen und verliert bei einer letzten, verheerenden Pechsträhne fast alles. Aus Angst vor Entdeckung, Schikanen durch Gläubiger und dem Zusammenbruch seiner sorgsam aufgebauten Fassade checkt Reilly aus seinem Hotel aus und irrt durch die Stadt auf der Suche nach Dao, nur um festzustellen, dass sie spurlos verschwunden ist. Reilly fragt sich, ob sie real war, eine Halluzination aus Erschöpfung oder eine symbolische Manifestation seines Gewissens und seiner verlorenen Würde.
In einem letzten Akt des Selbstmitleids irrt Reilly fieberhaft durch die Gassen und Casinos von Macau, geplagt von Erinnerungen an sein früheres Leben und Visionen des Dao. Die einst so großen Illusionen aristokratischer Privilegien und Unbesiegbarkeit verfliegen und werden von einem Gefühl der Unausweichlichkeit ersetzt. Sein Schicksal bleibt ungewiss, als er allein in das Neonlicht der Stadt tritt, gefangen zwischen Resignation und der verzweifelten, schwindenden Hoffnung, dass ihm der Zufall vielleicht noch Erlösung bringen könnte.
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Literarische Vorlage
Der Film basiert auf dem Roman The Ballad of a Small Player von Lawrence Osborne aus dem Jahr 2014.[3] Der Protagonist des zweiten Romans des Briten ist den meisten Menschen in der Welt des Glücksspiels als Lord Doyle bekannt. In Wirklichkeit ist er jedoch der Sohn eines Staubsaugerverkäufers aus Croydon. Weil er Schulden hat, versteckt er sich in Macau, dem Las Vegas Asiens.[4]
Produktion
Zusammenfassung
Kontext
Filmstab

Regie führte Edward Berger. Schon seine letzten beiden Filme Im Westen nichts Neues von 2022, der bei der Oscarverleihung 2023 unter anderem als bester internationaler Film ausgezeichnet wurde, und Konklave von 2024 waren Literaturverfilmungen.[5] Osbornes Roman wurde von dem Briten Rowan Joffé für den Film adaptiert.[6] Er schrieb zuletzt die Drehbücher für Filme wie The Informer von Andrea Di Stefano und Locked In von Nour Wazzi.
Mit Filmeditor Nick Emerson arbeitete Berger bereits für Konklave zusammen. In der Vergangenheit war Emerson für Filme wie Lady Macbeth und Eileen von William Oldroyd, Film Stars Don’t Die in Liverpool von Paul McGuigan, Greta von Neil Jordan und Emma von Autumn de Wilde tätig.
Der Film wird von Netflix produziert.[3]
Besetzung und Kostüme
Der Ire Colin Farrell spielt in der Hauptrolle den Glücksspieler Lord Doyle. Die Schottin Tilda Swinton spielt Cynthia Blithe.[5] Weiter auf der Besetzungsliste finden sich Jason Tobin und Fala Chen.[3][7][5][8] Das Casting übernahmen Nina Gold und Martin Ware.
Für die Kostüme zeichnete Lisy Christl verantwortlich, die ebenfalls bereits für Konklave tätig und für diese Arbeit für den Oscar nominiert war.[9]
Synchronisation
Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch von Christian Kähler und der Dialogregie von Axel Malzacher im Auftrag der FFS Film- & Fernseh-Synchron GmbH in Berlin.[10]

Dreharbeiten
Die Dreharbeiten fanden im Juli und August 2024 in Macau statt.[11] Dorte drehte man in den Kasinos und lebhaften Vierteln der Region. Berger zeigte sich von der dortigen architektonischen Mischung von Kolonialhäusern und modernen Hochhäusern angetan.[12] Mit dem britischen Kameramann James Friend arbeitete der Regisseur bereits für Im Westen nichts Neues zusammen. Er wurde hierfür ebenfalls mit einem Oscar ausgezeichnet.
Filmmusik, Marketing und Veröffentlichung
Die Filmmusik komponiert Volker Bertelmann, der mit Berger bereits für Patrick Melrose, Your Honor, Im Westen nichts Neues und Konklave zusammengearbeitet hatte.[13][14][9]
Erstes Bildmaterial wurde Mitte Juli 2025 vorgestellt, ein erster Trailer Mitte August 2025.[6][15] Die Premiere von Ballad of a Small Player war am 29. August 2025 beim Telluride Film Festival.[16] Ab 8. September 2025 wurde der Film beim Toronto International Film Festival und im weiteren Verlauf des Monats beim Zurich Film Festival gezeigt, wo Hauptdarsteller Colin Farrell mit dem Golden Icon Award geehrt wurde.[17][18] Am 29. September 2025 wurde er beim Filmfest Hamburg gezeigt.[19] Im Oktober 2025 erfolgten Vorstellungen beim London Film Festival.[20] Am 15. Oktober 2025 kam der Film in die US-amerikanischen und am darauffolgenden Tag in die deutschen Kinos und ist seit dem 29. Oktober 2025 bei Netflix verfügbar.[6][9]
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Rezeption
Altersfreigabe und Kritiken
In den USA erhielt der Film ein R-Rating, was einer Freigabe ab 17 Jahren entspricht.[21] In Deutschland wurde der Film von der FSK bereits ab 12 Jahren freigegeben.
Die Kritiken fielen gemischt aus.[22]
Auszeichnungen
San Sebastian International Film Festival 2025
- Nominierung im Wettbewerb um die Goldene Muschel[23]
Literatur
- Lawrence Osborne: The Ballad of a Small Player. ISBN 978-0099599685
Weblinks
Commons: Ballad of a Small Player – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Ballad of a Small Player bei IMDb
- Ballad of a Small Player bei crew united
- Ballad of a Small Player im Programm des Toronto International Film Festivals (englisch)
- Ballad of a Small Player – Official Teaser von Netflix bei YouTube (Video, englisch)
Einzelnachweise
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