Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext

Beißkraft

Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Remove ads

Die Beißkraft, auch Bisskraft genannt, gibt an, wie hoch die Kraft des Kiefers bei einem Biss in Newton pro Quadratzentimeter (N cm−2) ist. Es handelt sich also nicht um die Angabe einer Kraft, sondern um einen Druck, daher könnte es auch Beißdruck oder Kieferschließdruck heißen. Zum Vergleich bzw. zur Einordnung: Ein (Beiß-)Druck von 10 N/cm2 entspricht einem Druck von 1 bar.

Generell gilt, je größer das Tier, desto höher ist auch die Beißkraft.

Der Beißkraft-Quotient (BKQ) ist der Quotient aus Beißkraft und Körpermasse.

Remove ads

Werte von Beißkraft und von Beißkraft-Quotienten

Zusammenfassung
Kontext

Der Weiße Hai gilt heute als das noch lebende Tier mit der größten Beißkraft von 18.216 N cm−2, was allerdings bislang nur in Computermodellen errechnet wurde.[1] Die tatsächlich höchste gemessene Beißkraft stammt bisher vom Leistenkrokodil mit 16.143 N cm−2.[2] Der Schwarze Piranha ist das Tier mit dem höchsten Beißkraftquotienten.[3] Der vor 2,5 Millionen Jahren ausgestorbene Riesenhai Megalodon könnte das Tier mit der höchsten Beißkraft sein, das jemals gelebt hat. Berechnungen für das ausgestorbene Krokodil Purussaurus zeigen ebenfalls eine außerordentlich hohe Beißkraft.[4]

Generell muss zwischen der Beißkraft im vorderen und hinteren Gebiss unterschieden werden. So erreicht die Beißkraft eines Weißen Hais von 3,3 t Gewicht im vorderen Gebiss nur die Hälfte des Wertes im Vergleich zum hinteren (9.320 gegenüber 18.216 N cm−2), ähnliches wird für Megalodon angenommen (55.522 gegenüber 108.514 N cm−2 bei einem Gewicht von rund 48 t).[1] Dies ist auch beim Tötungsbiss der Raubtiere von Bedeutung, der über die Eckzähne erfolgt. Ein Löwe von 267 kg Körpergewicht besitzt hier eine Beißkraft von 3.388 N cm−2. Für einen entsprechend 229 kg schweren Vertreter der Säbelzahnkatze Smilodon ließen sich Werte von 1.104 N cm−2 errechnen. Hier wirken aber zahlreiche andere Faktoren mit ein, wie Form der Zähne, daran angepasste Jagdtaktiken und dadurch variablen Körpereinsatz und ähnliches.[5] Die Werte der folgenden Tabelle sind daher nur bedingt vergleichbar.

Weitere Informationen Tier, Körper- gewicht in kg ...
Remove ads

Quellen

  • Stephen Wroe, Colin McHenry und Jeffrey Thomason: Bite club: comparative bite force in big biting mammals and the prediction of predatory behaviour in fossil taxa. Proceedings of the Royal Society B 272, 2005, S. 619–625, doi:10.1098/rspb.2004.2986
  • Gregory M. Erickson, Paul M. Gignac, Scott J. Steppan, A. Kristopher Lappin, Kent A. Vliet, John D. Brueggen, Brian D. Inouye, David Kledzik und Grahame J. W. Webb: Insights into the Ecology and Evolutionary Success of Crocodilians Revealed through Bite-Force and Tooth-Pressure Experimentation. PLoS ONE 7 (3), 2012, S. e31781 doi:10.1371/journal.pone.0031781
Remove ads

Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Remove ads