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Museo Casa Rusca
Museum in Locarno im Kanton Tessin, Schweiz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Museo Casa Rusca (ehemals Pinacoteca comunale Casa Rusca) ist ein Kunstmuseum in Locarno in der Schweiz, das seit 2019 nur noch für Wechselausstellungen verwendet wird. Zwischen 1987 und 2019 wurde hier auch die städtische Kunstsammlung gezeigt, die sich inzwischen im Museo Casorella befindet. Das Gebäude, die Casa Rusca, ist ein Kulturgut von regionaler Bedeutung.[2]
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Gebäude
Die Casa Rusca (Rusca-Haus, auch Palazzo dei Rusca) steht im Südwesten der Piazza Sant’Antonio, bei der barocken Stiftskirche Sant’Antonio Abate, in der Altstadt Locarnos. Vom Bahnhof Locarno aus ist sie in einer Viertelstunde zu Fuss erreichbar.

Das barocke dreistöckige Bürgerhaus wurde wohl im 18. Jahrhundert von einem unbekannten Architekten erbaut. Der Schornstein trägt die Jahreszahl 1713. Betreten wird es durch ein von Pilastern flankiertes und im Abschluss mit Voluten und einer Muschel dekoriertes Portal. Darüber befindet sich ein Balkon mit schmiedeeisernem Geländer, in welches das Wappen der Rusca eingelassen ist. Das Herzstück ist der weitläufige Innenhof mit Loggien auf drei Seiten und Balkonen auf der vierten Seite.[3]
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Geschichte des Museums
Zusammenfassung
Kontext
Zuletzt befand sich das Haus im Besitz des Anwalts S. F. Rusca. Im März 1977 bewilligte das Gemeindeparlament mit grosser Mehrheit einen Kredit von 510'000 Franken zum Erwerb der Casa Rusca. Nur zwei Vertreter der CVP verwahrten sich in Anbetracht der Rezession dagegen.[4][5] Die künftige Verwendung war noch unklar. Vorgeschlagen wurde, das Haus zur Unterbringung der Stadtbibliothek, von Wohnungen oder Gesellschaften mit sozialen Zwecken zu nutzen.[5] Zwischen 1981 und 1985 veranstaltete die Tessiner Sektion der Gesellschaft Schweizerischer Maler und Bildhauer im zweiten Stock der Casa Rusca eine Reihe von Ausstellungen über Tessiner Künstler.[6]
Die städtische Kunstsammlung befand sich seit 1965 als Museo d’Arte Moderna (Museum für moderne Kunst) in Sälen des Stadtmuseums Museo civico e archeologico im Castello Visconteo. In den 1980er Jahren litt das Museum unter zunehmenden Platzproblemen. Ausserdem mussten die Exponate dringend restauriert und die Ausstattung modernisiert werden. Der Museumsdirektor Rudy Chiappini erarbeitete deswegen gemeinsam mit den Architekten Vittorio Pedrocchi und Paolo und Franco Moro ein Konzept, das die Auslagerung der Kunstsammlung in die kürzlich erworbene Casa Rusca vorsah. Das Castello sollte ein reines Heimatmuseum mit archäologisch-historischer Ausrichtung und die Verwaltung, das Archiv und der Lesesaal sollten in den benachbarten Palazzo Casorella ausgelagert werden. Alle Gebäude sollten umgebaut werden.
Am 17. Februar 1984 unterbreitete Chiappini den Plan dem Stadtpräsidenten Diego Scacchi.[7] Im April 1984 bat der Stadtrat das Gemeindeparlament um einen Kredit von 3,35 Millionen Franken für den Umbau der Casa Rusca und der Casorella, der schliesslich bewilligt wurde. Die Casa Rusca, für die 1,85 Millionen Franken angedacht waren, erhielt einen Lift, und die Trennwände der einzelnen Räume wurden zugunsten einer zentralen Ausstellungsfläche mit direkter Beleuchtung entfernt. Der Brunnen im Hof wurde abgerissen. Ursprünglich sollte auch eine Plexiglaskuppel über den Innenhof gespannt werden,[8] was nach heftigem Widerstand aber wieder aufgegeben wurde.[9][10]
Die neue kommunale Pinakothek (Pinacoteca comunale Casa Rusca) wurde am 14. März 1987 mit einer prestigeträchtigen Ausstellung über den Barockmaler Giovanni Serodine eröffnet,[11] die unter dem Patronat des Schweizer Bundespräsidenten Pierre Aubert und des italienischen Staatspräsidenten Francesco Cossiga stand und Werke aus weltberühmten Museen wie dem Prado, dem Louvre und der Scottish National Gallery zeigte.[12] Am 30. Mai folgte eine Ausstellung mit Gemälden von Ennio Morlotti.[13] Die offizielle Einweihung fand am 5. Dezember statt, als auch die Dauerausstellung zugänglich gemacht wurde.[14]
2019 wurde die städtische Kunstsammlung ins Museo Casorella transferiert, und die Casa Rusca wird seither als Museo Casa Rusca nur noch für Wechselausstellungen verwendet.[15]
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Literatur
- Virgilio Gilardoni: Casa Rusca. In: Locarno e il suo circolo (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 60). Birkhäuser, Basel 1982, S. 91–94 (ekds.ch).
Weblinks
Commons: Museo Casa Rusca – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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