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Chester-Beatty Akbar-nāma
illustrierte Handschrift des Akbar-nāma Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Chester-Beatty Akbar-nāma oder Zweite Akbar-nāma ist eine illustrierte Handschrift des Akbar-nāma, also der von Abu 'l-Fazl verfassten Dynastie- und Regierungsgeschichte des Mogulherrschers Akbar. Das Manuskript wurde um 1600 am Mogulhof in Agra angefertigt. Der größere Teil der Handschrift, nämlich der zweite Band und ein Teil des dritten Bandes mit insgesamt 61 Miniaturen, werden in der Chester Beatty Library in Dublin unter der Signatur Ms In 03. verwahrt. Daher rührt der Name Chester-Beatty Akbar-nāma. Der erste Band des Manuskriptes befindet sich in der British Library unter der Signatur Ms. Or. 12988 und enthält 39 Illustrationen. Die Handschrift ist unvollendet und reicht nur bis zum Jahre 1579. Es ist nicht bekannt, ob der Rest des Buches verlorengegangen ist oder ob es überhaupt jemals fertiggestellt wurde. Das Chester-Beatty Akbar-nāma wird auch als Zweites Akbar-nāma bezeichnet, weil es später entstanden ist als das Erste oder Victoria-and-Albert-Akbar-nāma.

Der am Mogulhof hoch geschätzte Kalligraph Muhammad Husain Kaschmīrī, der von Akbar mit dem Titel Zarrīn Qalam (persisch für „Goldener Stift“) ausgezeichnet worden war, hat das Werk kopiert. Das verzierte Kopfstück auf Folio 1v und die Illuminationen auf dem Rand derselben Seite stammen von Ustad Mansur. Etwa 25 Maler waren an der Illustration beteiligt, von denen neben Mansur auch Laʿl, Sūrdās und Dharmadāsa bereits aus früheren Handschriften bekannt sind. Eine neue Generation von Künstlern, zu denen Manohar, Govardhan und Daulat gehören, sie alle Söhne von Malern des Mogulateliers, treten in dieser Handschrift sehr deutlich neben die alten Meister.
Das Chester-Beatty Akbar-nāma ist die letzte historische Handschrift aus Akbars Regierungszeit. Es vereinigt in sich verschiedene Malstile, die einerseits aus den exquisiten Manuskripten der späten 1590er Jahre bekannt sind, andererseits aber schon Merkmale der frühen Jahangir-Zeit tragen. Das Zweite Akbar-nāma steht also gleichsam auf der Schwelle zu einer neuen Ästhetik in der Mogulmalerei. Es bildet überdies einen Kulminationspunkt in dem langjährigen Bestreben der Künstler, die dargestellten Personen zu porträtieren und dadurch zugleich stärker zu individualisieren.
In den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts sind die beiden Bände des Zweiten Akbar-nāma nach Europa gelangt. In Paris hat der berüchtigte Kunsthändler George Demotte mit dem Ziel der Gewinnmaximierung zahlreiche Bilder aus den Bänden herausgelöst und einzeln verkauft. Einige davon hat er außerdem aus ihren Folios herausgeschnitten und auf Dekorrahmen aus dem Farhang-i Jahāngīrī, einem Mogul-Lexikon von 1608, geklebt, um damit die Attraktivität der Bilder zu steigern. Diese Seiten finden sich heute in Sammlungen auf der ganzen Welt.
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Äußere Gestalt
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Die Anordnung des Textes entspricht, anders als beim Victoria-and-Albert-Akbar-nāma, der endgültigen Unterteilung des Akbar-nāma in drei Bände. Eine Nummerierung in Rot innerhalb der Textfelder reicht bis 511.[1] Der Teilband in der British Library besitzt noch 163, der in der Chester Beatty 271 Blätter. Es wurde folglich ein beträchtlicher Teil der Folios entnommen.[2][3] Beiden Teilbänden gemeinsam ist die Größe des Schriftfeldes mit etwa 24 × 12,5 cm. Es umfasst 22 Zeilen und wird von roten, grünen, blauen und goldenen Linien umrahmt. Der Text ist im Duktus des Nastaʿlīq geschrieben. Die Größe der Illustrationen entspricht in etwa der des Schriftfeldes. Sofern die Bilder von Textzeilen begleitet werden, sind sie entsprechend kleiner.[2][3] Ihr Format unterscheidet sich also von dem des deutlich größeren Victoria-and-Albert-Akbar-nāma, das ein durchschnittliches Bildmaß von 32,5 × 19,5 cm aufweist. Anders als in der früheren Handschrift werden keine Textblöcke in die Miniaturen eingeschoben. Wenn sich die Illustrationen den Raum mit Textzeilen teilen müssen, stehen diese ober- und/oder unterhalb des Bildes.
Der Band in der British Library
Im ersten Teil behandelt der Autor Abu 'l-Fazl Akbars Vorfahren von Adam bis Humayun. Dieser Band ist im Besitz der British Library. Er umfasst 163 von ehemals 176 Folios, in denen noch 39 von ehemals 52[4] Illustrationen und zwei dekorative Eröffnungsseiten enthalten sind. Die Folios haben eine durchschnittliche Größe von 40,5 × 27,5 cm.[5] Der bemalte Lackeinband ist im Qadscharenreich entstanden und trägt die Jahreszahl 1249 (1833/4).[6] Es war wahrscheinlich bei dieser Neubindung im 19. Jahrhundert, dass insgesamt sieben Folios vertauscht worden sind.[7]
Der Band in der Chester Beatty Library
Das zweite Buch dieses Akbar-nāma, das mit der Thronbesteigung Akbars 1556 beginnt und mit dem Jahr 1572 endet, sowie ein kleiner Teil des dritten Buches bis zum Jahre 1579 werden in der Chester Beatty Library in Dublin aufbewahrt. Die 271 Folios, alle in einem Band zusammengebunden, enthielten beim Kauf von Sir Alfred Chester Beatty nur noch 61 Miniaturen.[8] Insgesamt 59 Bilder waren zuvor aus der Handschrift herausgelöst und einzeln verkauft worden.
Der Beginn von Band 2 (Fol. 1v) und der von Band 3 (Fol. 177v) ist durch je eine Schmuckseite gekennzeichnet.[9] In der Chester Beatty Library hat man von den 61 Illustrationen 58 aus der Handschrift entfernt; sie werden einzeln ausgestellt. Nur drei Bilder (Fol. 177r, 212r und 212v) sind im Manuskript verblieben.
Der Chester-Beatty-Teil des 2. Akbar-nāma ist nach Einschätzung von Linda Leach im 18. Jahrhundert von Muhammad Zamān ʿAbbāsī, der im Inneren des Vorderdeckels signiert, neu eingebunden worden. Bei dieser Gelegenheit habe man auch die Folios neu eingerahmt. Sie weisen nun eine Größe von 43 × 26 cm auf.[3] Der Ledereinband zeigt Szenen mit Rehen, Löwen, Kranichen und anderen Tieren in einer Landschaft.[10] Sieben einzelne Miniaturen des Zweiten Akbar-nāma erstand Chester Beatty bei späteren Gelegenheiten. Sie alle wurden von dem Kunsthändler George Joseph Demotte (1877–1923) mit Rahmen aus dem mogulzeitlichen Lexikon Farhang-i Jahāngīrī versehen und haben einschließlich Umrandung eine Größe von durchschnittlich 34,2 × 22,4 cm.[11] Zahlreiche Museen und private Sammler besitzen weitere Bilder des 2. Akbar-nāma.[12]
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Die Datierung des Manuskripts und andere Jahresangaben
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Über die Frage der Datierung gehen die Meinungen der Fachleute auseinander. Die Handschrift besitzt kein Kolophon, das eindeutig über die Entstehungszeit Auskunft geben könnte. Auf Folio 134v im Band der British Library befindet sich jedoch eine Inschrift, aus der G. M. Meredith-Owens erstmals das Ilāhī-Jahr 47 gelesen hat, also das 47. Regierungsjahr Akbars (1602-03).[13] Man hat deshalb lange Zeit allgemein angenommen, dass das Zweite Akbar-nāma um 1602–1603 entstanden ist. Im Jahre 1987 hat John Seyller jedoch eine weitere Datumsangabe in der Chester Beatty-Handschrift entdeckt und die bereits bekannte im Band der British Library neu übersetzt. Die undeutlich geschriebene Jahreszahl auf Fol. 134v hat er als 40 oder 42 interpretiert[14] und die in der Chester Beatty Library auf Fol. 27v (Ms In 03.27) als Ilāhī-Jahr 42.[15] Daraus ergab sich eine frühere Datierung in die Zeit von 1596 bis 1598. Ein Teil der Fachwelt folgt Seyllers Datierung,[16] ein anderer verortet die Handschrift weiterhin in das Jahr 1602–1603.[17]
Jahresangaben aus späterer Zeit zusammen mit einem Hinweis auf den Schreiber befinden sich auf Fol. 1r des ersten Bandes. Dort konstatiert ein Autograph von Jahangir, dass das Buch am 3. Februar 1619 (17. Safar 1028) vollendet wurde. Auf demselben Blatt teilt eine Notiz von Shah Jahan mit, dass das Buch am Tag seiner Thronbesteigung im Jahre 1037/1628 in die kaiserliche Bibliothek übernommen wurde. Beide Inschriften sind aufgrund von Reparaturen heute überklebt und lassen sich nur unter Infrarotlicht lesen.[18]
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Der Weg über Persien nach Europa
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Das Zweite Akbar-nāma gelangte, vermutlich nach der Plünderung Delhis 1739 durch Nader Shah, nach Persien.[8] Dort wurden Schäden an der Handschrift ausgebessert und die beiden Teile des Manuskriptes danach mit neuen Einbänden versehen. Wie genau die Bände schließlich nach Europa und in die Hände des zwielichtigen Kunsthändlers George J. Demotte[19] gekommen sind, lässt sich nicht sicher bestimmen. Ihr Weg war wahrscheinlich ähnlich wie der des berühmten Großen Ilkhanidischen Shāhnāma von ca. 1330, das ebenfalls durch die Hände von Demotte gegangen ist und dadurch schwersten Schaden genommen hat. Dieses Shāhnāma hatte sich ehemals im Besitz der königlich-kadscharischen Bibliothek befunden, war aber, wie auch mehrere andere Handschriften, von Mitgliedern des königlichen Haushaltes verkauft worden, die damit ihr Budget aufgebessert haben. Seit 1908 sind zumindest einige dieser Handschriften von Shemavan Malayan, einem Schwager von Hagop Kevorkian, in Teheran angekauft und dann vor allem über Demotte in den westlichen Kunsthandel gebracht worden.[20]

Auch das Zweite Akbar-nāma war zunächst im Besitz von Georges Demotte[3] und gehörte spätestens seit 1912 dem Londoner Buchhändler Bernard Alfred Quaritch,[21] der das Geschäft seines Vaters Bernard Quaritch weiterführte. Nach einer Ausstellung durch den Buchhändler im Jahre 1912 war Band 1 erst 1966, nach dem Ankauf des Werkes durch die British Library, wieder öffentlich zu sehen.[22] Band 2 und den kleinen Teil von Band 3 hatte Chester Beatty bereits 1923 von Quaritch erworben.[23]
Der Kalligraph
Aus Jahangirs Notiz auf Folio 1r des ersten Bandes geht hervor, dass der Kalligraph Muhammad Husain al-Kashmīrī mit der Niederschrift des Zweiten Akbar-nāma betraut war.[24] Muhammad Husain gehörte zu den am meisten geschätzten Kalligraphen am Mogulhof. Seinen Ehrentitel Zarrīn Qalam (Goldstift) hatte Akbar ihm verliehen. Abu 'l-Fazl erwähnt ihn im Āʾīn-i Akbarī.[25] Zu den von Muhammad Husain kopierten Werken, die alle im Duktus des Nastaʿlīq geschrieben sind, gehört neben anderen das Gulistān von Saʿdī (RAS Persian 258).
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Die Randgestaltung der Eröffnungsseiten
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Alle Folios der Handschrift sind sichtbar nachträglich mit neuen, besonders breiten Rändern versehen worden. Zumindest für den Band in der British Library muss das auf jeden Fall vor 1619 geschehen sein, denn die erwähnte Notiz Jahangirs auf Fol. 1r erstreckt sich bis über den Rand und datiert vom 3. Februar 1619 (17. Safar 1028). Ein Manuskript so bald nach seiner Fertigstellung neu zu rahmen ist eher ungewöhnlich. Jeremiah Losty (1945–2021)[26] ging davon aus, dass es umfangreiche Pläne für eine neue Randgestaltung gab, nachdem bereits ein großer Teil der Handschrift fertig war.[27] Das Projekt kam aber, wahrscheinlich durch den Tod Akbars, unerwartet früh zum Erliegen, so dass nicht mehr als die erste Doppelseite, Fol. 1v–2r mit Randillustrationen verziert werden konnte. Diese wird auf etwa 1605 datiert. Losty hält eine Entstehung unter Jahangir für unwahrscheinlich. Dieser hatte Abu 'l-Fazl 1602 ermorden lassen und vermutlich kein Interesse, das Werk seines Erzfeindes durch aufwendige Illustrationen aufzuwerten.[28] Die Datierung auf 1605 ist aber letztlich nur eine Vermutung. Eine spätere Entstehung in den ersten Jahren nach dem Thronwechsel kann nicht ausgeschlossen werden.
Folio 1v von Mansur
Folio 1v zeigt ein kunstvolles Kopfstück über dem Textfeld. Am Farbton des Papiers ist erkennbar, dass diese Illumination bereits vor der Neuumrandung entstanden ist. Auf der Umrahmung sind Landschaftselemente mit Pflanzen, Tieren und Menschen in Gold zu sehen. Ganz oben sitzt ein Betender auf einer Bodenerhebung unter einem kleinen Baum. Er hält eine Gebetskette und ist in Andacht versunken. Ihm zugewandt steht weiter unten ein Mann mit einem Buch in der Hand. Drei weitere Männer haben sich in der Landschaft niedergelassen, die sich über den rechten Rand in Höhe des Textfeldes erstreckt. Ihre Kleidung und zum Teil auch ihre Gesichter sind mit blassen Farbtönen versehen. Eine winzige Signatur auf der rechten Interkolumnie identifiziert die Seite als „Werk von Mansur“ (ʿamal-i Mansūr). Dieser Maler ist nach neueren Erkenntnissen nicht nur, wie man früher dachte, für das illuminierte Kopfstück verantwortlich, sondern auch für die Illustration im Rahmenbereich.[29] Er setzt hier die Art der Randgestaltung fort, die im größeren Umfang erstmals in den poetischen Handschriften aus der Zeit von 1595 bis 1598, zum Beispiel einer Khamsa von Nizami,[30] bekannt ist. Von Mansur stammt auch die Eröffnungsseite im Ersten Akbar-nāma.
Folio 2r von Daulat
Auf der linken Eröffnungsseite, Folio 2r, finden sich ebenfalls Landschaftsdarstellungen in Gold, die von Menschen und Engeln belebt sind. Ganz oben schweben zwei Engel, von denen einer die timuridische Krone herabbringt, der andere eine Schale, deren Inhalt als Flammen des göttlichen Lichtes gedeutet werden.[31] Ein Betender, der am linken Rand kniet, blickt zu den Engeln hinauf. Ein geöffnetes Buch liegt vor ihm. Am unteren Rand hockt rechts ein Derwisch, ebenfalls mit einem aufgeschlagenen Buch vor sich, während links ein junger Mann eine Wasserflasche herbeibringt. Die Randgestaltung ist gewiss mit Bezug zum begleitenden Text gewählt worden. Dieser ist schwer zu illustrieren, denn darin geht es um die Bedeutung der Sprache und die Unmöglichkeit, die Erhabenheit Gottes auch nur zu erfassen, geschweige denn, dafür passende Worte zu finden. Der wahrhaft Weise, der im Herzen das unbegreifliche Wesen Gottes ahnt, ziehe es vor, zu schweigen. Im weiteren Verlauf des Textes wird Akbar schließlich selbst als gottgleiches Wesen geschildert.[32] Die Figuren auf diesem Blatt sind, anders als auf der gegenüberliegenden Seite, mit kräftigen Farben koloriert – eine Neuerung. Ebensolche Figuren finden sich auch auf Rändern der Jahangir-Alben, die in der Zeit von 1605 bis 1608 von dem Maler Daulat signiert wurden. Die Annahme liegt deshalb nahe, dass auch Folio 2r von Daulat stammt.[33]
Bei Akbars Tod muss sich das Manuskript noch in den höfischen Werkstätten befunden haben. Möglicherweise war für die Maler nicht klar, wie damit zu verfahren war, so dass das unvollendete Werk einige Jahre dort gelegen hat. Ob in dieser Zeit irgendwelche Arbeiten daran ausgeführt wurden und wenn ja, welche, lässt sich nicht mit Sicherheit bestimmen. Ausnahme ist der Rand einer Doppelseite, Fol. 55v-56r, der aus unbekanntem Grund mit stilisierten goldenen Blumen – Hibiskus, Iris und Mohn – dekoriert wurde. Stilistische Ähnlichkeiten mit anderen Handschriften lassen vermuten, dass diese Ausgestaltung aus der Zeit um 1615 stammt.[34] Erst nach weiteren vier Jahren ist das Buch Jahangir vorgelegt worden. In seiner Inschrift von 1619 erklärt er die Arbeiten an dem Manuskript endgültig für abgeschlossen und bestimmt den Eingang in die kaiserliche Bibliothek.[24]
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Die Maler
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Anders als bei den anderen historischen Mogul-Handschriften wurden die Illustrationen zum Chester-Beatty Akbar-nāma im Wesentlichen nicht von einem Team von Malern, sondern von einzelnen Künstlern angefertigt.[35] Dieselben Künstler, die sich um die farbliche Ausgestaltung (ʿamal) kümmerten, hatten vorher selbst das Bild entworfen (ṭarḥ). Lediglich für die Gesichter wichtiger Persönlichkeiten kamen ab und an zusätzliche Spezialisten zum Einsatz. Die Namen der Maler, die unterhalb der Bilder vermerkt waren, wurden bei der oben erwähnte Neurahmung übernommen.[36] Dennoch sind heute viele Bilder nicht zuordenbar, weil sie von Demotte ausgeschnitten wurden und die Namen damit verlorengegangen sind. Die genaue Anzahl der Beteiligten lässt sich daher heute nicht mehr ermitteln. Soweit bekannt, waren 25 Künstler im Einsatz.
Zu den wichtigsten Malern gehört Laʿl, der schon im Ersten Akbar-nāma die meisten Kompositionen beigesteuert hat. Mit mindestens 20 Bildern steht er auch hier an der ersten Stelle der Beiträger. Sein Sohn Daulat,[37] der seit etwa 1598 aktiv ist, hat nicht nur die Randillustrationen auf Fol. 2r[38] angefertigt, sondern noch drei weitere Miniaturen.
Der Generationswechsel[39] im Zweiten Akbar-nāma ist auch bei weiteren Malerfamilien zu beobachten. So war zum Beispiel Basawan nicht mehr im Team. Er ist, wahrscheinlich aus Altersgründen, seit 1598 nicht mehr im Mogulatelier nachweisbar.[40] Dass ein Meister seines Kalibers nicht unter den Künstlern des Zweiten Akbar-nāma ist, wertet Linda Leach als wichtiges Indiz gegen eine Datierung der Handschrift auf 1596–98. Wäre sie zu dieser Zeit entstanden, hätte er, so argumentiert sie, als einer der bedeutendsten Maler im kaiserlichen Atelier, gewiss an der Gestaltung dieses Buches teilgenommen.[41] Stattdessen erlangt nun sein Sohn Manohar größere Bedeutung. Im Ersten Akbar-nāma war er nur bei einem Bild (Nr. 155) für die Koloration verantwortlich. Hier ist er nun mit mindestens fünf Miniaturen vertreten und zeichnet außerdem in einem Bild für seinen Kollegen Farrukh Chela die Gesichter der wichtigen Persönlichkeiten.
Govardhan, Sohn des weniger prominenten Malers Bhavani Das,[42] tritt hier erstmalig in Erscheinung und gestaltet gleich fünf Miniaturen, zwei davon im nīm-qalam-Stil.[43] In seiner Teilnahme sieht Linda Leach ein weiteres Argument gegen eine frühere Datierung. Würde die Handschrift nämlich von 1596–98 stammen, wäre nicht erklärbar, so Leach, warum Govardhans Name in allen anderen illustrierten Handschriften der späten 1590er fehlt.[44]
Zu den altgedienten Malern, die am Zweiten Akbar-nāma beteiligt sind, gehört Dharm Das. Er war schon bei der Illustration des Dārāb-nāma dabei und hat im Ersten Akbar-nāma fünf Bilder als Kolorist ausgestaltet. Er hat seine Fähigkeiten im Laufe der Zeit perfektioniert und steuert hier mindestens elf Miniaturen bei.[45]
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Die Illustrationen
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Bildzählungen

Die Illustrationen im ersten Band werden von insgesamt drei Nummernfolgen außerhalb des Rahmens begleitet: eine rote indische Nummer unten am linken Bildrand, eine weitere rechts außen an der Unterkante und drittens eine mit Bleistift geschriebene arabische Zahl etwa in der Mitte unter der Miniatur. Diese Nummerierungen bezeugen den sukzessiven Schwund der Bilder. Die früheste Zählung ist die auf der rechten Seite, die bis 50 reicht. Zu diesem Zeitpunkt fehlten bereits die Bilder 18 und 29. Als die zweite Zahlenfolge links neben den Illustrationen hinzugefügt wurde, waren vier weitere Bildseiten verschwunden, nämlich 4, 5, 43 und 50, so dass nur noch 46 Miniaturen gezählt werden konnten. Bei der Inventarisierung in der British Library kam schließlich die letzte Nummernfolge in der Mitte dazu. Da in der Zwischenzeit weitere sieben Folios die Handschrift verlassen hatten, reicht diese Zählung nur noch bis 39.
Im zweiten Band waren bei der ersten Zählung noch alle 120 Illustrationen vorhanden, bei der zweiten Zählung zeigte sich der Verlust von fünf Miniaturen.[46] Da es heute nur noch 61 Bildseiten im Chester-Beatty-Teil des Zweiten Akbar-nāma gibt, müssen weitere 54 zu späterer Zeit entnommen worden sein. Dazu gehören mehr als 40 Miniaturen, die einen Rahmen aus dem Farhang-i Jahāngīrī besitzen.[47]
Das Bildprogramm im Vergleich zum Victoria-and-Albert Akbar-nāma
Die Illustrationen beziehen sich auf Ereignisse bis zum Jahr 1579. Danach bricht das Zweite Akbar-nāma ab. Nach heutigem Wissensstand existieren keine Bilder, die Begebenheiten nach 1579 darstellen.[48] Die Anzahl der Bilder ist im Vergleich zum Ersten Akbar-nāma etwas geringer. Die Zeit vom 5. bis zum 22. Regierungsjahr wird bei der früheren Handschrift mit 115, in der späteren mit 87 Illustrationen wiedergegeben. Das Zweite Akbar-nāma besitzt also, zumindest für den zur Verfügung stehenden Vergleichszeitraum, fast 25 Prozent weniger Bilder. Anders als beim Ersten Akbar-nāma liegen im Chester-Beatty Akbar-nāma auch die Illustrationen zu Ereignissen vor 1560 vor. Das Bildprogramm der Handschrift ist somit, von wenigen Unsicherheiten abgesehen, bis zum Jahr 1579 vollständig bekannt. Ein Überblick über die hier verwendeten Miniaturen zeigt, dass sie dem Betrachter, über die Freude an der Kunst hinaus, eine Kurzfassung des Akbar-nāma liefern. Die Bilder vermitteln in unterhaltsamer Form die wichtigsten Botschaften des Textes, sowohl in historischer als auch in ideologischer Hinsicht.

Zunächst geht es um Grundsätzliches im Hinblick auf Akbars Legitimation: Der Padischah ist in besonderer Weise mit Adam (Bild 3) verbunden, dessen „göttliches Licht“ über die Generationen an Akbar weitergegeben wurde und in ihm kulminiert.[49] Überdies steht er in der Nachfolge der berühmten Eroberer Timur (Bild 7 und 8) und – mit Einschränkung – Chingiz Khan (Bild 6). Seit frühester Kindheit sind seine herausragenden geistigen (Bild 35) und körperlichen (Bild 30) Fähigkeiten offenbar, die weit über die Begabungen Gleichaltriger hinausgehen. In diese Kategorie gehören auch die Berichte von Akbars Wundertätigkeit, die seine übernatürlichen Kräfte erahnen lassen sollen.[50] Die zugehörigen Bilder zeigen seine Macht über das Tierreich, zum Beispiel über das Pferd Hayran (Bild 68) und den Elefanten Fath-i Mubarak (164).
Der größte Teil der Illustrationen widmet sich historischer Ereignisse. Für die Zeit Baburs werden die Eroberung von Kabul (Bild 9) und sein großer Sieg über die afghanische Lodi-Dynastie (Bild 10) sowie über die vereinigten Rajputen in der Schlacht von Khanwa (Bild 13) hervorgehoben. Nach nur sechs Bildern wenden sich die Maler bereits Humayuns Regierungszeit zu. Er führt die indischen Eroberungen fort, dehnt das Reich nach Gujarat aus (Bilder 16–20) und versucht, die afghanische Herrschaft von Sher Khan in Bihar und Bengalen zu brechen (Bilder 21–25). Seine Kriegszüge sind jedoch nicht dauerhaft von Erfolg gekrönt, denn nach seiner verheerenden Niederlage in der Schlacht von Chausa bleibt ihm nur noch die Flucht in das Safavidenreich von Shah Tahmasp. Wo Abu 'l-Fazl bereits eine geschönte Fassung von Humayuns Aufenthalt in Persien präsentiert, zeigen die zugehörigen Illustrationen ein noch glänzenderes Bild: ein königlicher Empfang in Herat (Bild 26), ein Gastmahl mit Shah Tahmasp (Bild 27), gemeinsame Jagden (Bild 28) und weitere Festlichkeiten (Bild 29).
Mit safavidischer Hilfe gelingt Humayun die Rückeroberung von Kandahar (Bilder 31–33). Sein weiteres Vordringen wird in erster Linie von seinen Brüdern gestoppt, allen voran Mirza Kamran (Bilder 38–42 und 45–49). Erst nachdem sich Humayun in dem Bruderkampf endgültig durchgesetzt hat, kann er die Eroberung Indiens angehen, die durch seinen plötzlichen Tod ein jähes Ende findet.
Sein zwölfjähriger Sohn Akbar besteigt 1556 den Mogulthron (Bilder 53–54), die Führung des Reiches liegt aber noch in der Hand des Generalissimus' Bairam Khan. Dieser leitet den jungen Herrscher erfolgreich durch die Kämpfe gegen die afghanischen Prinzen, die in der Nachfolge Sher Shah Surs ihre Interessen verteidigen (Bilder 59–62, 65–66). Trotz seiner großen Verdienste strebt der heranwachsende Akbar danach, sich von Bairam Khan zu befreien. Dessen Absetzung stellt einen bedeutenden Einschnitt dar, der mit drei Bildern angemessen gewürdigt ist (Bild 73, 77–78).
Der Usbekenaufstand (ca. 1561–67), der zu den größten Gefahren für Akbars frühe Herrschaft gehörte, enthielt im Ersten Akbar-nāma noch 19 Bilder und war damit die dort am umfangreichsten illustrierte Episode.[51] In der späteren Handschrift schrumpft diese gefährliche Phase auf fünf Illustrationen zusammen (Bilder 100–102, 104, 105).
Die Einnahme der strategisch bedeutsamen Rajputenfestungen von Mewar, Chitor und Ranthambhor, wird im früheren Manuskript mit insgesamt neun Bildern gefeiert.[52] Im Beatty-Akbar-nāma gibt es zu jeder Burg zwar nur eine Doppelseite,[53] dafür werden aber noch andere Kämpfe gegen die verschiedenen Rajputenclans thematisiert: gegen die Rathor von Marwar (155/156), die Bundela von Orchha (165) und weitere gegen die Sisodiya von Mewar, die seit 1572 von Rana Pratap Singh angeführt wurden (157/158 und 167/168).
Beide Akbar-nāmas porträtieren den Feldzug nach Gujarat 1572–73 mit etwa zwölf Bildern, wobei die wichtigen Schlachten von Sarnal (Bild 122–123), Patan (Bild 124–125), Tulamba (Bild 131–132) und Ahmadabad (Bild 133–134) je zwei Seiten erhalten.[54] Hinsichtlich der übrigen Szenen zu Gujarat unterscheiden sich die Manuskripte. Die militärischen Aktivitäten in Bengalen ab 1574 treten im Zweiten Akbar-nāma mit 16 Illustrationen (Bilder 142–153, 155, 156, 159, 160) erheblich stärker in den Vordergrund als im Ersten Akbar-nāma, das die Kämpfe im Osten nur durch zwei Bilder repräsentiert.[55]
Vergleicht man Erstes und Zweites Akbar-nāma, so fallen zwei Bildthemen auf, die in den beiden Handschriften deutlich unterschiedlich akzentuiert werden. So hat die Sicherung der Nachfolge erheblich an Bedeutung gewonnen: Während das Erste Akbar-nāma nur dem ältesten Sohn Salim eine Doppelseite und seinem Bruder Murad eine Einzelillustration widmet, erhalten in der Beatty-Handschrift alle drei Söhne eine Doppelseite (Bilder 110–113 und 118–119). Zusätzlich folgt noch eine zweiseitige Darstellung der Beschneidungsfeierlichkeiten (Bilder 137–138). Das heißt, dass sich die Anzahl der Bildseiten, die sich der dynastischen Nachfolge widmen, in der späteren Handschrift mehr als verdoppelt hat.
Im Gegensatz dazu hat die Jagd, der königliche Sport schlechthin,[56] nicht mehr die herausragende Stellung, die sie noch im Ersten Akbar-nāma hatte. Dort waren es 15 Bilder, in denen das Thema aufgegriffen wird, im Zweiten Akbar-nāma sind es nur noch acht.[57]
Stilistische Aspekte
Leach sieht mehrere unterschiedliche Malweisen im Zweiten Akbar-nāma vereint:[58]
1. Der Stil der Luxushandschriften von 1595 bis 1598
Von etwa 1595–1598 wurde eine Anzahl von Handschriften am Hof in Lahore angefertigt, die heute als Höhepunkt der Mogulmalerei gelten. Es handelt sich um persische poetische Klassiker, beispielsweise Nizamis und Amir Khusraus[59] Khamsa oder das Baharistān von Jami,[60] die mit dem besten Papier, den kostbarsten Pigmenten und mit höchster technischer Vollendung aufwarten. Anders als die historischen Handschriften, wie das Tīmūr-nāma, Chingīz-nāma oder Akbar-nāma, besaßen sie nur wenige, dafür umso kunstvollere, kleinere Illustrationen, die gewöhnlich das Werk eines einzelnen Meisters waren. Ein großer Teil dieser Bilder bezeugt, dass die europäischen Methoden der Modellierung und der räumlichen Tiefe, die zum großen Teil durch Bilder jesuitischer Missionare in Indien bekannt waren,[61] inzwischen zum Vokabular der Mogulmalerei gehörten. Die Farben sind leuchtend, die Figuren vergleichsweise klein.[62]
- Babur gegen Sultan Ibrahim Lodi in der Schlacht von Panipat, 1526. Mukund.
- Geburt Akbars 1542. Sānvala, Porträts von Narsingh.
- Humayun in der Festung von Kandahar, 1545.
- Humayun wieder mit Frau und Kind vereint. 1545. Mādhava, Porträts von Narsingh.
- Humayun gibt einer Karawane ihr Gepäck zurück. 1547. Miskin.
2. Nīm-qalam-Stil
Bei Bildern im nīm-qalam-Stil (pers. halber Stift) handelt es sich im Grunde um Zeichnungen mit Farbtönungen in Braun und gelegentlichen Akzentuierungen in mehr oder weniger kräftigen Farben und/oder Gold.[63] Diese Malweise war zwar grundsätzlich schon seit langem bekannt,[64] kam aber im frühen 17. Jahrhundert besonders in Mode und zeichnet auch andere Handschriften aus, wie zum Beispiel das Nafahāt al-ʿuns, das um 1603 am Mogulhof angefertigt wurde.[65] Das Chester-Beatty Akbar-nāma besitzt aber mehr nīm-qalam-Miniaturen als jedes andere Manuskript der Mogulzeit. Die Bilder mit reduziertem Farbauftrag waren naturgemäß schneller fertigzustellen. Die Annahme liegt deshalb nahe, dass man auf diese Weise das Projekt schneller zu Ende führen wollte.[35] Dagegen spricht jedoch, dass auf die Gruppe der nīm-qalam-Bilder Illustrationen in einem weiteren, farbigen Malstil folgen, und die Handschrift überdies im weiteren Verlauf besonders großzügig mit vielen doppelseitigen Kompositionen ausgestattet ist. Nīm-qalam dürfte also eher aufgrund seines ästhetischen Wertes verwendet worden sein und nicht aus ökonomischen Gründen.[66]
- Die Mogultruppen greifen von Booten aus die Festung Hajipur an. August 1574. Unbekannter Maler
- Akbar auf dem wilden Elefanten Lakhna, 1558. Farrukh, Gesichter von Mukund. Linke Hälfte
- Akbar auf dem Elefanten Lakhna. Farrukh. Rechte Hälfte
- Schlacht von Sarnal (Gujarat), 1572. Sur Das. Linke Hälfte
- Die Mogultruppen in der Schlacht von Sarnal. Sur Das. Rechte Hälfte
3. Die farbigen Miniaturen der späten Akbar-Zeit
Die Bilder dieser Gruppe stellen die jüngste stilistische Entwicklung innerhalb des Zweiten Akbar-nāma dar. Hier sind die dargestellten Personen größer als in den Bildern der erstgenannten Stils. Außerdem unterscheidet sich die neue Farbigkeit deutlich von der im British Library-Band.[67] Die Palette wird insgesamt kühler, nun häufiger mit transparenten Blau- und Grüntönen. Das entspricht der Trendwende, die Losty in den Handschriften für Akbar ab der Jahrhundertwende erkannte, und die zeitgleich ebenso in den Werken für Akbars Nachfolger Jahangir festzustellen ist.[68] Die Betrachtung der einzelnen Illustrationen zeigt, dass die Übergänge zwischen den Stilen fließend sind.
- Der betrunkene Akbar kämpft mit Raja Man Singh, 1573. Daulat. Linke Hälfte
- Akbar kämpft mit Raja Man Singh. Daulat. Rechte Hälfte
- General Mun'im Khan gratuliert zur Geburt von Prinz Murad, 1570. Dharm Das. Linke Hälfte
- Glückwünsche zur Geburt von Prinz Murad. Dharm Das. Rechte Hälfte
- Diskussionen in Fatehpur Sikri mit jesuitischen Missionaren. Narsingh
Porträts
Ansätze für ein erstes Interesse an der Portraitkunst finden sich bereits in den 1560ern.[69] Allerdings gibt es so gut wie keine Beispiele dafür in der Buchmalerei, sondern fast nur auf Einzelstudien.[70] Erst im Victoria-and-Albert-Akbar-nāma wird erstmals auf einer Buchillustration (Nr. 197) die Anwesenheit bestimmter Höflinge durch ihre beschrifteten Porträts bezeugt. Die naturgetreue Wiedergabe von Gesichtern blieb ein wichtiges Anliegen der Mogulmaler, das im Zweiten Akbar-nāma mit seinen vielen identifizierbaren historischen Gestalten einen ersten Höhepunkt erreichte.[71] Dabei geht es nicht nur um die Wiedergabe wichtiger Persönlichkeiten, sondern um ein grundsätzliches Interesse an der Individualisierung der Dargestellten. Die Fortschritte, die die Maler in der Zeit zwischen den beiden Akbar-nāmas gemacht haben, wird besonders deutlich im Vergleich einer Szene, die in beiden Handschriften illustriert wurde: die Bestrafung von Hamid Bakari. Er hatte während einer großen Treibjagd auf ein anderes Mitglied des Hofes geschossen und musste, weil seine Hinrichtung mehrfach fehlschlug, mit rasiertem Kopf auf einem Esel rückwärts sitzend um das Jagdfeld reiten. Bei dem Bild von Miskin im Ersten Akbar-nāma (Bild-Nr. 135) befindet sich Hamid Bakari oben rechts auf der Seite und erscheint eher nebensächlich im Vergleich zum Hauptgeschehen, nämlich Akbars Jagd. Bei der späteren Interpretation der Szene ist er unten links im Bild zu sehen. Durch die hohe Individualisierung, die ihm der Maler, wahrscheinlich Manohar, verliehen hat, nimmt er nun aber eine erheblich zentralere Stellung für den Betrachter ein. Er wird zu einem Charakter, den man mit Sympathie und Mitleid betrachtet, so wie es die Männer tun, die ihn umgeben. Es geht dem Künstler also um die glaubhafte Darstellung menschlicher Interaktion. Ziel ist hier nicht mehr nur die Wiedergabe von Handlungen und Gesten, sondern die Porträtierung von Persönlichkeiten und das Sichtbarmachen von Gedanken. Milo Beach bezeichnet diese Entwicklung als die entscheidende Veränderung in der Mogulmalerei der späten Akbar-Zeit.[72]
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Die Illustrationen des ersten Bandes im Einzelnen
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Illustrationen des zweiten Bandes im Einzelnen
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Illustrationen des dritten Bandes im Einzelnen
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Weblinks
Commons: Chester-Beatty Akbar-nāma – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Akbar-nāma-Text British Library, Or. 12988[220]
- British Library Akbar-nāma, Images online
- Chester-Beatty-Library, Akbar-nāma viewer.cbl.ie
- Akbar-nāma-Text Chester Beatty Library, Ms. In 03
Literatur
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- Abu'l-Fazl: The History of Akbar. Edited and Translated by Wheeler M. Thackston. Volume 1-8. Murty Classical Library of India. Harvard University Press, Cambridge, Massachusetts und London 2015–2022.
- Abul-Fazl i Mubarak i 'Allámí: The Akbarnámah. Ediert von Agha Ahmad Alī (st. 1873) und ʿAbd ar-Rahīm. 3 Bände. Bibliotheca Indica 79. Asiatic Society of Bengal, Calcutta 1877–1886.
- The Ā-īn-i Akbarī Vol. I. By Abu L-Fazl Allami. Translated into English by H. Blochmann, M.A. Calcutta, Madras. Ed. by Lieut.-Colonel D.C. Phillott. Low Price Publications. Delhi 1994. (Repr. 1927) Digitalisat Band I
- Thomas Walker Arnold, James Vere Stuart Wilkinson: The Library of A. Chester Beatty. A Catalogue of the Indian Miniatures by Sir Thomas W. Arnold C.I.E., F.B.A., Litt. D. Revised and edited by J.V.S. Wilkinson. Vol. I. Text. Oxford University Press, Bloomsbury (London) 1936.
- Milo Cleveland Beach : Early Mughal Painting. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) und London 1987. ISBN 0-674-22185-0.
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- Henry Beveridge, s. o. Abu-l-Fazl: The Akbar Nāma.
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- Norah M. Titley: Miniatures from Persian Manuscripts. A Catalogue and Subject Index of Paintings from Persia, India and Turkey in the British Library and the British Museum. British Museum Publications Limited, London 1977. ISBN 0-7141-0659-3.
- Som Prakash Verma: Mughal Painters and their Works. A biographical Survey and comprehensive Catalogue. Oxford University Press, Delhi, Bombay u. a. 1994, ISBN 0-19-562316-9.
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