Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext

Chorionepitheliom

Krankheit Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Remove ads

Das Chorionepitheliom (Syn. Chorionkarzinom oder Placentoma malignum) ist ein infiltrativ wachsender Tumor aus anaplastischen Trophoblastenzellen. Der Tumor tritt bei Frauen im gebärfähigen Alter häufig nach Blasenmolen auf, seltener nach Fehlgeburten, normalen Schwangerschaften und Tubargraviditäten. Das Chorionkarzinom gilt als sehr aggressiver Tumor und metastasiert bereits früh. Seltener ist das nicht-gestationsbedingte Chorionkarzinom des Ovars. Hierbei handelt es sich um einen Keimzelltumor, der häufig bereits in Kindheit und Jugend auftritt und auch als Untergruppe der Nichtseminome im Hoden entstehen kann.[1]

Schnelle Fakten Klassifikation nach ICD-10 ...
Remove ads

Epidemiologie

Das Verhältnis von Chorionkarzinomen zu Geburten beträgt in Amerika und in Europa ca. 1:45.000.[2]

Der bösartige Tumor findet sich häufig nach einer Erstschwangerschaft, vor allem ältere Primapara (Erstgebärende jenseits des 30. Lebensjahres) sind betroffen.

Etwa 50 % der Fälle treten nach einer Blasenmole auf, je etwa 25 % nach einer Fehlgeburt beziehungsweise während oder nach einer normalen Schwangerschaft.

Remove ads

Symptome

Das Leitsymptom beim Chorionkarzinom sind zyklusunabhängige, vaginale Blutungen. Sind Metastasen vorhanden, können auch diese Symptome verursachen.

Pathogenese

Das Chorionkarzinom entsteht oft aus einer Blasenmole. Die Entartungs-Wahrscheinlichkeit liegt bei 2–17 %. Als weitere Ursache wird eine gesteigerte Immuntoleranz gegen väterliche Antigene diskutiert.

Verlauf

Das Chorionkarzinom zählt zu den sehr aggressiven Karzinomen. Es wächst invasiv und destruierend in das Myometrium ein. Durch die arrodierten Gefäße kommt es zu Blutungen und zu hämatogenen Metastasen, insbesondere in Lunge, Vagina, Leber, Nieren und Gehirn.

Stadieneinteilung

Je nach dem Grad an invasivem Wachstum und dem Vorhandensein von Metastasen unterscheidet man folgende Entitäten:

  • nichtmetastasierendes Chorionkarzinom
  • destruierende Blasenmole (mit oder ohne Metastasierung)
  • metastasierendes Chorionkarzinom mit low risk
  • metastasierendes Chorionkarzinom mit high risk

Als high risk gelten Fälle mit einer Metastasierung in Lunge, Becken, ZNS oder Leber beziehungsweise mit einem HCG-Spiegel größer als 100.000 IE.

Remove ads

Therapie

Das Chorionkarzinom spricht sehr gut auf eine Chemotherapie mit Methotrexat an. Selbst im Stadium der frühen Metastasierung ist eine Heilung möglich.

Die Therapie wurde 1956 von Roy Hertz und Min Chiu Li am National Cancer Institute entwickelt, denen damit die vollständige Regression einer davor meist tödlich verlaufenden Krebserkrankung gelang.

Chorionkarzinom beim Mann

Das Chorionkarzinom kann selten auch beim Mann auftreten, dann ist es meist im Hoden lokalisiert. Siehe: Keimzelltumor.

Literatur

Remove ads

Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Remove ads