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Corps Rhenania Straßburg

Studentenverbindung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Corps Rhenania Straßburg
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Corps Rhenania Straßburg war eine Studentenverbindung, die seit ihrer Gründung in 1872 bis 1971 dem Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV) angehörte. Das Corps war farbentragend und bis 1971 pflichtschlagend. Angehörige der Rhenania Straßburg werden auch Silberrhenanen (im Jargon „Straßenrhenanen“) genannt.

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Rhenanias Wappen

Couleur

Rhenania trägt die dem Wappen Straßburgs entlehnten Farben hellblau-silber-ziegelrot mit silberner Perkussion und eine hellblaue Mütze. Das Fuchsband ist hellblau-silber.

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext
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SC zu Straßburg 1872–1919

Mit Hilfe von Münchner Franken, Tübinger Schwaben, Breslauer Preußen und Würzburger Rheinländern wurde Rhenania am 1. Mai 1872[1] an der neuen Reichsuniversität, später Kaiser-Wilhelms-Universität gestiftet. Sie war schon sechs Jahre später, 1878, präsidierendes Vorortcorps und stellte mit Karl Lorenz den Vorsitzenden des Kösener Congresses. 1885 gratulierten Straßburger Rhenanen in Berlin der Universität Straßburg zur Einweihung ihrer Neubauten.[2] Am 2. Mai 1903 wurde das nach Plänen des Architekten Otto Back errichtete Corpshaus in der Lessingstraße eingeweiht. Es war das älteste Corpshaus in Straßburg. Ermöglicht wurde der Bau unter anderem durch die Stiftung des Grundstücks durch den Verleger Josef Neven DuMont, der Alter Herr des Corps war.[3] Wie alle Studentenverbindungen schon vor dem Friedensvertrag von Versailles aus Straßburg vertrieben, war Rhenania seit dem 24. Mai 1919 an der Philipps-Universität Marburg akkreditiert. Es steht mit Palatia, Suevia und Palaio-Alsatia (susp.) in der nie aufgelösten und in 1951 erneuerten Straßburger Vorstellung.[4] Das Rhenanenhaus in der 19 rue Erckmann Chatrian in Straßburg musste 1973 dem Neubau eines Apartmenthauses weichen.[5]

Gegen den Zeitgeist

Rhenania Straßburg sowie Suevia München, Borussia Halle, Suevia Tübingen und Vandalia Heidelberg weigerten sich 1934, dem Arierparagraphen zu entsprechen und jüdische Corpsbrüder zu entlassen. Rhenania verweigerte 1935 die Bandrückgabe von Gustav Simon und nahm seinen Wunsch zum Anlass sich aufzulösen.

Mit dem Zeitgeist

Am 9. März 1970 stellte Rhenania zugleich im Namen von Bremensia und Suevia Tübingen auf dem ordentlichen Kösener Congress (oKC) den Antrag, die Mensur als Verbandsprinzip des KSCV aufzugeben. Nachdem der Antrag von den Senioren-Conventen im Vorfeld abgelehnt worden war, traten die Corpsburschen-Convente der drei Corps am 20. April 1971 aus dem KSCV aus. Die aktiven Rhenanen, formal im Recht, setzten sich durch, zerstörten aber das hochangesehene Corps.[6] Anders als bei den anderen ausgetretenen Corps spaltete sich die Altherrenschaft in zwei Gruppen, von denen eine weiterhin dem VAC angehört. Um 1975/1976 musste Rhenania Straßburg schließlich suspendieren. Seither ist das Corps nicht mehr in Erscheinung getreten. Eine Rekonstitution wurde nie vorbereitet. Das Corpshaus am Weinberg 13 in Marburg wird von der Deutschen Blindenstudienanstalt genutzt. Eine Erinnerungstafel erinnert an die Nutzung 1927–1976.[7] Das Archivgut des Corps wurde 2024 an das Kösener Archiv in Würzburg, welches sich im Institut für Hochschulkunde befindet, übergeben.

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Verhältniscorps

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Corpshaus Lessingstraße 19, Straßburg (1903)

Rhenania gehörte zum grünen Kreis im KSCV. Alle Verhältnisse wurden kurz nach der Gründung abgeschlossen:

Stiftungsfeste

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Mitglieder

Weitere Informationen Name, Lebensdaten ...
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Siehe auch

Literatur

  • Wilhelm Fabricius: Die Deutschen Corps. Eine historische Darstellung mit besonderer Berücksichtigung des Mensurwesens, Berlin 1898 (2. Aufl. 1926)
  • Corps Rhenania-Straßburg, in: Michael Doeberl, Otto Scheel, Wilhelm Schlink, Hans Sperl, Eduard Spranger, Hans Bitter und Paul Frank (Hrsg.): Das akademische Deutschland, Bd. 2, Berlin 1931, S. 944.
  • Paulgerhard Gladen: Geschichte der studentischen Korporationsverbände, Bd. 1, Würzburg 1981.
  • Paulgerhard Gladen: Die Kösener und Weinheimer Corps: Ihre Darstellung in Einzelchroniken. 1. Auflage. WJK-Verlag, Hilden 2007, ISBN 978-3-933892-24-9, S. 138–139.
  • Gedenkbuch zum 50-Jährigen Stiftungs-Fest des Corps Rhenania-Straßburg 1872-1922
  • Corps Rhenania-Straßburg zu Marburg: Geschichte und Geschichten 1928-1950, als Manuskript gedruckt, 2. Auflage 2008
  • Jost-Dieter Busch: Das Corps Rhenania-Straßburg zu Marburg während des Zweiten Weltkriegs 1939-1945, als Manuskript gedruckt, 2008
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Einzelnachweise

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