Cuello

Dieser Artikel behandelt die Maya-Ruine in Belize. Zu weiteren Bedeutungen siehe Cuello (Begriffsklärung).

Cuello ist eine Maya-Ruine in unmittelbarer Nähe von Orange Walk Town in der Provinz Orange Walk in Belize (Mittelamerika). Die eher kleine Siedlung hat Bedeutung als eine der ältesten bekannten des Maya-Tieflands.

Lage

Cuello liegt in unmittelbarer Nähe von Orange Walk Town auf einem Bergkamm 5 Kilometer westlich des New River und 15 Kilometer östlich des Río Hondo. Im weiteren Umfeld liegen die Mayastätten Nohmul und 35 Kilometer südlich Lamanai. Soweit bekannt, erstreckt sich Cuello über ein Areal von 1,6 Quadratkilometern, seine vollständige Ausdehnung insbesondere nach Osten ist jedoch noch unklar.^[1]

Geschichte

Die ältesten Siedlungsspuren (keramische Kultur, Maisanbau) gehen zurück auf das Jahr 1200 v. u. Z.,^[2] damit zählt Cuello zu den ältesten Siedlungen der Tieflandmaya. In der mittleren Präklassik war es noch ein kleines Dorf, bereits zu dieser Zeit wurde jedoch Fernhandel mit den Regionen Petén und Pasión betrieben,^[1] zu anderen Zeiten auch mit den südlich gelegenen Maya Mountains, der Karibikküste im Nordwesten sowie möglicherweise auch mit den Olmeken. Zwischen 900 und 650 v. u. Z. hatte sich die Gesellschaft bereits stratifiziert und eine Elite ausgebildet.^[2] In der späten Präklassik könnte seine Einwohnerzahl um die 1000 Menschen gelegen haben,^[1] in der frühen Klassik bei bis zu 3000 Menschen.^[2] Trotz seiner mittleren Größe war es möglicherweise ein administratives und religiöses Zentrum für ein Gebiet von mindestens 80 Quadratkilometern.^[1]

Durch die gesamte Klassik hindurch blieb der Ort durchgängig bewohnt, vermutlich wurde er jedoch um das Jahr 900 verlassen. Vereinzelte Spuren weisen auf eine Wiederbesiedlung geringen Umfangs in der mittleren Postklassik hin.^[1]

In der Neuzeit wurde Cuello zwischen 1975 und 1993 von Norman Hammond ergraben.^[2]

Anlage

Die Anlage besteht aus mehreren Plazas mit mindestens 200 Strukturen.^[1] Das zeremonielle Zentrum umfasst zwei Plazas, jede mit einer 9 Meter hohen Pyramide und langgezogenen Plattformen ohne gemauerte Aufbauten, die aus der Klassik stammen. 300 Meter südlich des Zentrums liegt die Struktur 34, eine 4 Meter hohe, 80 Quadratmeter große Plattform, die intensiv ergraben wurde.^[2]