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nordgermanische Sprache Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die dänische Sprache (dänisch det danske sprog), kurz Dänisch (dansk), gehört zu den germanischen Sprachen und dort zur Gruppe der skandinavischen (nordgermanischen) Sprachen. Zusammen mit Schwedisch bildet es den ostskandinavischen Zweig.
Dänisch (dansk) | ||
---|---|---|
Gesprochen in |
Siehe unter „Offizieller Status“ des Weiteren in: Kanada, Argentinien, Vereinigte Staaten, Schweden | |
Sprecher | 5,3 Millionen (Muttersprachler) 0,3 Millionen (Zweitsprachler) | |
Linguistische Klassifikation |
| |
Offizieller Status | ||
Amtssprache in | Dänemark Färöer Europäische Union Nordischer Rat (Arbeitssprache)[1] | |
Anerkannte Minderheiten-/ Regionalsprache in |
Grönland (Verkehrssprache) Deutschland (Südschleswig)[2] | |
Sprachcodes | ||
ISO 639-1 |
da | |
ISO 639-2 |
dan | |
ISO 639-3 |
dan |
Dänisch ist die alleinige Landessprache von Dänemark und als Reichsdänisch (rigsdansk) standardisiert.
In Dänemark wird das Dänische von ca. 5 Millionen Muttersprachlern gesprochen. Weitere Muttersprachler verteilen sich vor allem auf Grönland und die Färöer (beide politisch zu Dänemark gehörend), Südschleswig (Deutschland), Island, Norwegen und Schweden, daneben auf Argentinien, Kanada und die USA, z. B. im kalifornischen Solvang.
In den früheren dänischen Kolonien in West- und Ostindien sowie an der Goldküste hatte Dänisch nie mehr als einen marginalen Status; erhalten haben sich dort bis heute gewisse Orts- und Festungsnamen in dänischer Sprache.
Dänisch ist de facto die Amtssprache in Dänemark, ohne dass dies rechtlich irgendwo festgehalten wäre. Es ist zweite Amtssprache in Grönland (neben Grönländisch) und auf den Färöern (neben Färöisch). Auf Island wird es als Pflichtfach unterrichtet, hat aber 1990 den Status als erste Fremdsprache an das Englische verloren. In Südschleswig hat es den Status einer Regional- und Minderheitensprache.
Seit 1973, als Dänemark der EU beitrat, ist Dänisch offizielle EU-Sprache.
Im Norden Deutschlands unmittelbar an der deutsch-dänischen Grenze liegt Südschleswig. Die Region nördlich der Linie Eckernförde-Husum wurde nach der Völkerwanderung (und dem Wegzug eines Großteils der dort zuvor siedelnden Angeln) dänisch besiedelt. Bis zum Sprachwechsel im 19. Jh. waren dort noch dänische Varietäten wie das Angeldänische verbreitet. Politisch gehörte die Region zunächst unmittelbar, mit der Etablierung des Herzogtums Schleswig dann als Lehen zu Dänemark, nach dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864 kam Südschleswig schließlich zu Preußen/Deutschland. Heute leben etwa 50.000 dänische Südschleswiger als anerkannte nationale Minderheit in der Region.[3] Von ihnen sprechen etwa 8.000–10.000 Dänisch im Alltag[4] bzw. 20.000 Dänisch als Muttersprache[5]. Viele dänische Südschleswiger sprechen heute ein norddeutsch eingefärbtes Standarddänisch (Rigsdansk), das als Südschleswigdänisch (Sydslesvigdansk) bezeichnet wird. In Grenznähe wird zum Teil auch noch der Dialekt Sønderjysk (Südjütländisch) gesprochen. Im Raum Flensburg entwickelte sich mit dem Petuh auch eine deutsch-dänische Mischsprache. Das in der Region gesprochene schleswigsche Niederdeutsch hat bis heute dänische Substrateinwirkungen. Auch die an der Nordseeküste Südschleswigs verbreiteten nordfriesischen Dialekte sind zum Teil durch das Dänische beeinflusst. Analog zur dänischen Volksgruppe in Südschleswig leben nördlich der Grenze etwa 12.000–20.000 deutsche Nordschleswiger[6][7], die entsprechend als nationale Minderheit in Dänemark anerkannt sind. Von ihnen sprechen etwa zwei Drittel Dänisch als Alltagssprache, Deutsch ist jedoch weiter Kultursprache[8]. Analog zum Südschleswigschdänischen hat sich in der deutschen Minderheit eine von der dänischen Umgebungssprache beeinflusste deutsche Varietät entwickelt, die als Nordschleswigdeutsch[9] bezeichnet wird.
Dänisch ist in Schleswig-Holstein durch dessen Landesverfassung besonders geschützt. Dänischunterricht gibt es sowohl an dänischen als auch vereinzelt an öffentlichen deutschen Schulen, vor allem im Landesteil Schleswig. Seit 2008 gibt es in Flensburg und seit 2016 in Glücksburg zweisprachige Ortsschilder (dänisch Flensborg und Lyksborg).
Obwohl es vom Wortschatz her stark vom Niederdeutschen beeinflusst ist, ist die Sprachgrenze zu den deutschen Dialekten in linguistischer Hinsicht keine fließende, sondern eine harte (vgl. hingegen die Sprachgrenze zwischen dem Deutschen und dem Niederländischen). Sie verlief historisch auf einer Linie Eider – Treene – Eckernförde. Seit dem Hochmittelalter (ca. 1050 bis 1250) setzte sich jedoch auch nördlich der Eider die deutsche Sprache immer stärker durch.
Das in Skåne verbreitete Schonische entwickelte sich aus einem dänischen Dialekt heraus und kann heute aus linguistischer Sicht sowohl als südschwedischer wie auch als ostdänischer Dialekt eingestuft werden.[10] Das auf der Insel Gotland noch verbreitete Gotländische (Gutamål) weist (bedingt durch die lange Zugehörigkeit der Insel zu Dänemark) ebenfalls noch dänische Einflüsse auf: So lassen sich neben archaischen nordischen Formen auch gewisse Lehnwörter aus der dänischen Zeit nachweisen wie beispielsweise någle (dän. nogle versus schwed. några, dt. einige), saktens (dän. sagtens, schwed. nog visst, dt. leicht) oder um en trent (dän. omtrent, schwed. ungefär, dt. ungefähr, etwa)[11].
Zum Teil stehen die heutigen skandinavischen Schriftsprachen einander näher als die am stärksten abweichenden Dialekte des jeweiligen Landes; andererseits gibt es auch spezifische dänische, schwedische bzw. norwegische Sprachcharakteristika. Die Dialektgrenzen zwischen den Sprachen stellen weiche Übergänge dar, man spricht von einem Dialektkontinuum Dänisch-Norwegisch-Schwedisch.
Aus politischer und kultureller Tradition wurde jedoch an drei eigenständigen Sprachen festgehalten. Entscheidend dafür ist, dass in Dänemark und Schweden spätestens im 16. Jahrhundert eigene normierte Schriftsprachen entwickelt wurden. In Norwegen geschah dies erst mit der Selbständigkeit im 19. Jahrhundert und führte zu zwei Schriftsprachen, weil die gebildete Schicht bis dahin Dänisch als Hochsprache beibehielt.
Die Bokmål-Variante des Norwegischen ist linguistisch gesehen ein dänischer Dialekt mit norwegischen Einflüssen. Kulturhistorisch wird es aber als eine der zwei offiziellen norwegischen Schriftsprachen angesehen und auch von seinen Anwendern deutlich als norwegisch empfunden. Die Anhänger des Nynorsk, das auf den Dialekten basiert, haben dagegen oft gegen diese „dänische“ Sprache der Stadtbevölkerung und Oberschicht polemisiert.
Vom Linguisten Max Weinreich wird der Ausspruch „Eine Sprache ist ein Dialekt mit einer Armee und einer Marine“ überliefert, der auch auf Skandinavien zutrifft. Linguistisch gesehen könnten Dänisch, Schwedisch und Norwegisch als Dialekte derselben Sprache angesehen werden, da die Sprachen noch immer gegenseitig verständlich sind. Freilich gibt es keine offizielle Dachsprache, die den Platz des Standardskandinavischen einnehmen könnte. Man bedient sich zur interskandinavischen Kommunikation immer einer der drei Einzelsprachen. So spricht jeder „Skandinavisch“ auf seine Art.
Dänisch, Schwedisch und Norwegisch bilden die Gruppe der festlandskandinavischen Sprachen. Norwegisch ist im Gegensatz zu Dänisch und Schwedisch eine westnordische Sprache. Alle drei entwickelten sich aus der gemeinsamen urnordischen Sprache; bedeutend war zudem, dass die skandinavischen Länder durch die Jahrhunderte immer in enger politischer, kultureller und wirtschaftlicher Verbindung standen und auch in großem Umfang die gleichen Lehnwörter insbesondere aus dem Niederdeutschen und später Hochdeutschen übernahmen. Dabei stand das „kontinentale“ Skandinavien im Gegensatz zum Inselskandinavischen auf den Färöern und Island, das ein altertümliches (altnordisches) Gepräge behalten hat.
Die Übereinstimmungen im Wortschatz liegen im Falle von Dänisch und Norwegisch (Bokmål) bei schätzungsweise über 95 %, bei Dänisch und Schwedisch um 85–90 %. Dabei kann die faktische Verständigung in der gesprochenen Sprache durchaus von der Angewöhnung abhängen. In neuester Zeit kommt es auch vor, dass sich Skandinavier auf Englisch unterhalten. In der Schriftsprache besteht weitgehende gegenseitige Verständlichkeit, sodass auch Nichtskandinavier mit dänischen Sprachkenntnissen norwegische und schwedische Texte lesen können (und umgekehrt).
Der ostskandinavische oder schwedisch-dänische Zweig wird hauptsächlich durch die sog. ostskandinavische Monophthongierung (ab 800) von den westskandinavischen Sprachen (Isländisch, Färöisch, Norwegisch) unterschieden.[12]
Um 1200 hat sich Dänisch sowohl vom Verband des Ostskandinavischen als auch von demjenigen des Westnordischen entfernt, indem die Verschlusslaute /p,t,k/ nach einem Vokal zu /b,d,g/ lenisiert und die in unbetonter Position stehenden Vokale /a,i,o~u/ zum Murmellaut /ǝ/ abgeschwächt wurden. Die bisherige Ost-West-Scheidung Skandinaviens wurde damit von einer neuen Nord-Süd-Gruppierung überlagert.[13] Der Vergleich von Schwedisch und Dänisch zeigt diesen Unterschied bis heute:
Dänisch zerfällt in drei Hauptdialekte:
Die auf der Ostseeinsel Bornholm und in Jütland gesprochenen Dialekte sind für Nichtmuttersprachler nur schwer verständlich. Das Schonische wird aus dänischer Sicht als ostdänischer,[14] in schwedischer Sicht als südschwedischer Dialekt aufgefasst.
Das von vielen dänischen Südschleswigern gesprochene Südschleswigdänische ist eine stark norddeutsch beeinflusste Variante des Reichsdänischen, deren linguistische Eingruppierung als bloße Varietät, Dialekt oder Kontaktsprache noch nicht abgeschlossen ist.[15]
Die traditionellen Dialekte wurden in den letzten Jahrzehnten zunehmend von der Standardsprache verdrängt. In den größeren Städten sind urbane Soziolekte entstanden (z. B. vulgärkopenhagenerisch)[12], die sich auch auf das Land ausbreiten. Die soziale Ausdifferenzierung des Dänischen findet besonders seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts statt. Die Aussprachevarietäten verschiedener sozialer Schichten und Generationen sind im Dänischen ausgeprägter als in den meisten anderen germanischen Sprachen; nur Englisch ist hier vergleichbar.[16]
Verwandt mit dem Dänischen ist das Petuh in Flensburg. Das Petuh, auch als Petuh-Tanten-Deutsch bekannt, beruht teilweise auf dänischer Grammatik (Satzbau) und beherbergt eine Reihe von Danismen, ist aber vom Wortschatz her dem Hoch- und Niederdeutschen sehr ähnlich, so dass es eher dem letzteren zugeordnet wird. Es stammt aus dem 19. Jahrhundert und kann verstanden werden als der Versuch von Dänen, Deutsch zu sprechen. Das Schleswigsche in Angeln, das dort das einstige Angeldänisch verdrängt hat, ist ebenfalls von Danismen geprägt und weicht von den südlicheren niederdeutschen Dialekten ab; der Sprachenwechsel fand hier erst im 19. Jahrhundert statt.[17]
Die dänische Orthographie beruht auf dem mittelalterlichen seeländischen Dialekt. Damals war es der zentrale Dialekt Dänemarks, da Schonen ebenfalls zum Reich gehörte. Die Aussprache der Oberschicht in Kopenhagen ist heute tonangebend. Dabei ist die dänische Rechtschreibung relativ konservativ; das heißt, viele ehemalige Laute, die im Laufe der Sprachgeschichte stumm geworden sind, werden nach wie vor geschrieben – oder sogar auf analogischem Wege eingefügt, wo sie historisch ohne Berechtigung sind. Beispiele sind:
Auch einige Charakteristika im Vokalismus werden in der Schrift nicht zum Ausdruck gebracht:
Die erste dänische Übersetzung des Neuen Testaments, das sogenannte Neue Testament Christians II. (Christian 2.s danske oversættelse af Det Nye Testamente), erschien im Jahr 1524. Sie litt noch an zahlreichen orthographischen Problemen. Die erste dänische Vollbibel erschien erst im Jahr 1550.[18]
Danistik ist die dänische Philologie. In der Praxis wird sie immer in Zusammenhang mit den anderen skandinavischen Sprachen als Skandinavistik (auch: Nordistik) ausgeübt. Größere Institute für Skandinavistik befinden sich in Berlin, Greifswald und Kiel.
In Südschleswig gibt es eine Reihe dänischer Schulen, die für die dänische Minderheit gedacht sind. Da sie seit mittlerweile über 60 Jahren auch von Kindern deutscher Muttersprachler besucht werden – was möglich ist, wenn sich die Eltern ebenfalls Dänisch aneignen (Elternabende finden in der Regel auf Dänisch statt) –, sind die dänischen Muttersprachler hier inzwischen in der Minderheit. Innerhalb der Minderheit ist deswegen die Frage strittig, ob der Erfolg des dänischen Schulwesens über die Kerngruppe hinaus erwünscht sei oder ob er eher zu einer Verdünnung der Identität führe. Da jedoch das Prinzip des freien Bekenntnisses für die Zugehörigkeit zur Minderheit gilt, lassen sich keine ethnischen Kriterien aufstellen.
Bekannteste und traditionsreichste dänische Schule in Deutschland ist die Duborg-Skolen in Flensburg, die bis 2008 das einzige dänische Gymnasium in Deutschland war. Mit der A. P. Møller-Skolen wurde am 1. September 2008 in Schleswig ein weiteres dänisches Gymnasium eröffnet; es ist ein Geschenk im Wert von 40 Mio. € des Kopenhagener Schiffsreeders Mærsk Mc-Kinney Møller an die dänische Minderheit in Deutschland.
In Schleswig-Holstein gibt es darüber hinaus einzelne öffentliche deutsche Schulen, an denen Dänischunterricht als Fremdsprache angeboten wird.
Als Danismus wird eine dänische Ausdrucksweise oder Bedeutung bezeichnet, die in eine andere Sprache eingeflossen ist.
Einen starken Einfluss übte das Dänische im Mittelalter auf das Altenglische und damit auf die moderne englische Sprache aus, da Teile des angelsächsischen Ostenglands (Danelag) vom unter anderem aus Dänemark stammenden Großen Heidnischen Heer besetzt worden waren und in der Folge dauerhaft besiedelt wurden; genetisch sind sie kaum von den norwegischen Lehnwörtern zu unterscheiden. Oft stehen im heutigen Englisch das skandinavische Lehnwort und das aus dem Altenglischen ererbte Erbwort nebeneinander, wobei das Erbwort bedeutungsmäßig eingeschränkt oder sonst wie spezialisiert ist. Beispiele sind: dän. dø ‚sterben‘ → engl. die (daneben noch: starve ‚hungers sterben, verhungern‘), altdän. take (bzw. neudän. tage) ‚nehmen‘ → engl. take (daneben noch: nim ‚stibitzen, klauen‘; numb ‚benommen, taub, vom Finger‘), dän. kaste ‚werfen‘ → engl. cast (daneben noch: warp ‚werfen, verziehen, vom Holz‘), dän. sky ‚Wolke‘ → engl. sky ‚Himmel‘, veraltet ‚Wolke‘ (daneben noch: heaven ‚Himmel im religiösen Sinn‘). Weitere Beispiele sind they, them, their ‚sie (Plural), ihnen/sie (Objekt), ihr (Possessiv)‘, das während der mittelenglischen Epoche von Norden nach Süden vorgedrungen ist (das heutige umgangssprachliche ’em setzt das auf das Altenglische zurückgehende autochthone hem fort), are ‚[wir, sie] sind, [ihr] seid‘, anger ‚Ärger‘, bark ‚Rinde‘, call ‚rufen‘, egg ‚Ei‘, get ‚bekommen‘ (die westgermanischen Sprachen kennen sonst nur das Gegenteil forget ‚vergessen‘), gosling ‚junge Gans‘, ill ‚krank‘, knife ‚Messer‘, leg ‚Bein‘, root ‚Wurzel‘, rotten ‚faul‘, skin ‚Haut‘, ugly ‚hässlich‘, until, till ‚bis‘, wing ‚Flügel‘. Die skandinavischen Lehnwörter finden sich am stärksten in den Dialekten Nordenglands und der East Midlands, und über die Standardisierung des East Midland Dialect haben sie den Weg in die heutige Standardsprache gefunden.
Eine nennenswert von Danismen beeinflusste Sprache ist im Weiteren das Färöische, wobei viele als Danismen empfundene Wörter ihrerseits Lehnwörter aus dem Deutschen bzw. Niederdeutschen sind (siehe Färöische Sprachpolitik).
Norwegisch wurde aufgrund der Jahrhunderte anhaltenden politischen Verbindung des Landes mit Dänemark stark dänisch beeinflusst. Die Variante Bokmål ist deshalb eine Standardvariante, die das norwegische und das dänische Erbe zu verbinden versucht, wogegen Nynorsk auf den autochthonen norwegischen Dialekten aufbaut.
Besonders bedeutend ist der Einfluss des Deutschen, speziell (und über Vermittlung durch die geographische Nähe und den Handel) des Niederdeutschen im ausgehenden Mittelalter und der frühen Neuzeit. So besteht ein großer Teil des dänischen Vokabulars (25 %)[19] aus niederdeutschen Lehnwörtern und Lehnübersetzungen. Überdies war Hochdeutsch bis ins 19. Jahrhundert Sprache am dänischen Hof und galt damit als vornehm, ähnlich wie Französisch am preußischen Hof, was die Übernahme deutscher Begriffe ebenfalls förderte.
Im heutigen Dänisch gibt es sodann – wie im Deutschen auch – eine große Anzahl sogenannter Internationalismen (in den letzten Jahrzehnten verstärkt Anglizismen).
Dennoch ist Dänisch eine skandinavische Sprache, es existiert also eine harte Sprachgrenze zum Hochdeutschen. Diese andere Herkunft unterscheidet es in Genese und Struktur der Sprache mehr vom Deutschen als etwa das Englische, das wie das Deutsche westgermanischer Herkunft ist. Wenn dennoch des Öfteren besonders im Bereich des Wortschatzes eine größere Ähnlichkeit des Deutschen mit dem Dänischen als mit dem Englischen festzustellen ist, dann beruht das allein auf sekundären Gründen, nämlich einerseits auf der erwähnten nieder- und hochdeutschen Beeinflussung des Dänischen und andererseits auf der starken Beeinflussung des Englischen während des Mittelalters durch das Französische.
Das dänische Alphabet enthält unter anderem alle 26 Standardbuchstaben des lateinischen Alphabets. Die Buchstaben C, Q, W, X, und Z kommen nur in Fremdwörtern vor, wiewohl sie teilweise ersetzt worden sind:
Dazu gibt es drei Sonderzeichen:
Diese drei Sonderbuchstaben stehen am Ende des Alphabets: A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, X, Y, Z, Æ, Ø, Å (Aa).
Im deutschen Schriftsatz gilt, dass diese drei Buchstaben in dänischen Namen, Stichwörtern und Zitaten oder gar im Gebrauch des Dänischen selbst niemals mit Ä, Ö, und Aa umschrieben werden sollen (obwohl Dänen das dennoch entziffern könnten). Dies gilt analog für das Internet, mit Ausnahme von Domains, wobei im letzteren Fall die Umschrift nicht immer eindeutig ist: beispielsweise ist der Sänger Stig Møller unter stigmoeller.dk im WWW vertreten, während die Sängerin Lis Sørensen unter der Adresse lissorensen.dk zu finden ist. Weitere Ausnahmen außerhalb des Internets bilden nur Personennamen wie z. B. Kierkegaard, hierbei handelt es sich um die Erhaltung der alten Rechtschreibung. Früher wurde in der Handschrift Ø und ø oft durch Ó und ó ersetzt. Heute sieht man das etwas seltener, aber es dreht sich da nur um die verwendete Schreibschrift. Bis 1875 wurde die Frakturschrift, genannt gotisk skrift ‚gotische Schrift‘ verwendet, danach die skråskrift, bis diese am Ende des 20. Jahrhunderts allmählich von der formskrift (1952 nach norwegischer Vorlage von Alvhild Bjerkenes von Christian Clemens Hansen in Dänemark eingeführt) fast ersetzt wurde. Als Schreibschrift wurde im 19. Jahrhundert eine dänische Variante der deutschen Kurrentschrift verwendet, später dann die lateinische Schreibschrift.
Buchstabe | HTML/XML | Windows | macOS | Unix/Linux |
---|---|---|---|---|
æ | æ | Alt+145 | ⌥+ä | ⎄, a, e oder AltGr +a |
Æ | Æ | Alt+146 | ⌥+⇧+ä | ⎄, ⇧+a, ⇧+e oder AltGr+⇧+a |
ø | ø | Alt+155 | ⌥+o | ⎄, /, o oder AltGr+o |
Ø | Ø | Alt+157 | ⌥+⇧+o | ⎄, /, ⇧+o oder AltGr+⇧+o |
å | å | Alt+134 | ⌥+a | ⎄, *, a oder AltGr+⇧+ü, a |
Å | Å | Alt+143 | ⌥+⇧+a | ⎄, *, ⇧+a oder AltGr+⇧+ü, ⇧+a |
Für Computerbenutzer gibt es zahlreiche Hilfsmittel, die die Verwendung dänischer und anderer Buchstaben und Akzente erleichtern. Beispielsweise kann auf Zeichentabellen (z. B. kcharselect, charmap.exe) zurückgegriffen werden.
Für diese Buchstaben existieren auch Entitäten in Auszeichnungssprachen zum Umschreiben in sprachfremden Zeichensätzen.
Unter Windows können die Zeichen durch Halten der Alt-Taste Alt und Tippen der Ziffern des Zeichencodes auf dem Ziffernblock der Tastatur eingegeben werden.
Unter macOS kann mit Halten der Wahltaste ⌥ Option (entspricht der Alt-Taste auf PC-Tastaturen) in die dritte Belegungsebene der Tastatur gewechselt werden – hier finden sich dänische Kleinbuchstaben. Wird zusätzlich die Umschalttaste ⇧ Shift gehalten, wird in die vierte Belegungsebene mit dänischen Großbuchstaben gewechselt.
Bei Unix-, Linux- und ähnlichen Systemen können diese Buchstaben eingegeben werden, indem zuerst die Compose-Taste ⎄ Compose und danach mehrere andere Tasten getippt werden. Auf deutschen Tastaturen ist zudem die Erstellung mittels AltGr Taste möglich.
Das Dänische besitzt 15 kurze und 12 lange Monophthonge.
vorne | zentral | hinten | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
ungerundet | gerundet | ungerundet | gerundet | ungerundet | gerundet | |||||||
lang | kurz | lang | kurz | lang | kurz | lang | kurz | lang | kurz | lang | kurz | |
geschlossen | i | y | u | |||||||||
halbgeschlossen | e | ø | o | |||||||||
mittel | ə1 | |||||||||||
halboffen | ɛ | œ | ʌ | ɔ | ||||||||
fast offen | æː 2 | |||||||||||
offen | a | ɶ | ɑ | ɒ |
Das Dänische besitzt 25 Diphthonge:
Alternativ können sie analysiert werden als bestehend aus Vokal und
.Das Dänische hat 17 Konsonanten.
Zuordnung Buchstabe - Laut:
Folgende Zeichenfolgen haben eine eigene Aussprache:
Quelle: Hans Basbøll, The phonology of Danish, Oxford 2005.
Der Stød Dialekts, sondern auch des Soziolekts, wobei gilt, dass gehobenere Schichten den Stød öfter verwenden und dass er im Süden des gesamten Sprachgebiets fehlt. Zudem gibt es einige Fälle, in denen gleichgeschriebene Wörter durch den Stød einen Bedeutungsunterschied erfahren, z. B. ‚anderer‘ ~ ‚die Ente‘, ‚das Atmen‘ ~ ‚der Geist‘, ['hεnɐ] ‚geschieht‘ ~ ['hɛnˀɐ] ‚Hände‘.
ist eine Laryngalisierung, die lange Vokale und gewisse Konsonanten begleitet. Es gibt heute keine einheitlichen Regeln mehr dafür, wo und wann der Stød Anwendung findet; ursprünglich war der Stød ein Merkmal im Satz betonter einsilbiger Wörter mit langem Vokal oder mit stimmhaften Konsonanten im Auslaut. Dies ist nicht nur eine Frage desDer dänische Stød hat in seinen skandinavischen Verwandten, dem Schwedischen und dem Norwegischen, seine Entsprechung im „einfachen“ musikalischen Akzent 1, der ursprünglich auch nur in einsilbigen Wörtern vorkam. Siehe auch: Akzente in den skandinavischen Sprachen.
Die dänischen Vokale ähneln den deutschen, doch sind manche nicht identisch. Grundsätzlich sind alle Vokale vor oder nach dem /r/ (das uvular gesprochen oder vokalisiert wird) offener. Das /a/ wird heller ausgesprochen (ähnlich dem Englischen). Das Å wird kurz und in der Stellung nach r ausgesprochen wie das deutsche o in Torte; sonst ungefähr wie im französischen chose.
Wenn beklagt wird, dass das Dänische bei weitem nicht so gesprochen werde, wie man es schreibe, so liegt das zum großen Teil nicht nur am weichen D (das weicher ist als das englische th in that), sondern auch daran, dass diverse historische Konsonanten stumm geworden sind bzw. umgekehrt gesagt: dass längst nicht mehr gesprochene Konsonanten immer noch geschrieben werden.
Betroffen hiervon sind meist im Auslaut oder im Wortinneren befindliche /d/, /g/, /t/ und andere Konsonanten. Zum Beispiel wird det ‚das‘ nicht etwa [det] ausgesprochen, sondern immer [de]. Auch z. B. die Pronomen mig ‚mich‘ und dig ‚dich‘ werden anders gesprochen als geschrieben: ['mai] bzw. ['dai]. Nicht alle dieser stummen Konsonanten, die die Schrift kennt, sind etymologisch gerechtfertigt; so wurde das /d/ etwa in finde ursprünglich gesprochen (vgl. deutsch finden), wogegen es etwa in mand eine rein analogische Schreibung repräsentiert (vgl. deutsch Mann).
-er im Auslaut verfärbt sich wie im Deutschen zu einem Vokal, etwa hammer =
(ähnlich dem deutschen Hammer).Ein bekannter Liedrefrain findet zur Veranschaulichung der Diphthongbildung von [ei] Verwendung:
En snegl på vejen er tegn på regn i Spanien
Eine Schnecke auf dem Weg ist ein Zeichen für Regen in Spanien
(Aus: My Fair Lady, die dänische Version von: Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blühen)
Einige Regeln kann man (bei einigen Ausnahmen) aufstellen.
Urgermanisch | Deutsch | Dänisch | Beispiele |
---|---|---|---|
Konsonanten | |||
*p | pf-, -ff- (-pf-) | p-, -b- (-pp-) | Pfeffer = peber (b wird wie deutsches w ausgesprochen), stopfen = stoppe |
*b | b | b-, -v- | Biber = bæver |
*f | v, f | f | Vater = fa(de)r |
*t | z-, -ß- (-tz-) | t-, -d- (-tt-) | zwei = to, saß = sad, setzen = sætte |
*d | t | d | tot = død |
*þ- | d | t, -d- | Ding = ting, Bruder = bro(de)r |
*k | k-, -ch- (-ck-) | k-, -g- (-kk-) | können = kunne, Dach = tag |
*sk | sch | sk | Schale = skål |
*g | g | g-, -g/v/j- | gut = god, fliegen = flyve (Prät. fløj) |
Vokale | |||
*a | a | a, å, o | anderer = anden, Band = bånd, halten = holde |
*a (i-Umlaut) | e, ä | e, æ | Männer = mænd, besser = bedre |
*e | selber = selv | ||
*e (a-Umlaut) | je, jæ | Herz = hjerte | |
*e (u-Umlaut) | jo, jø | Erde = jord, Bär = bjørn | |
*ē1 | a | å | Maß = måde |
*ē1 (i-Umlaut) | äh | æ | |
*ō | uh | o | Kuh = ko |
*ō (i-Umlaut) | üh | ø | Kühe = køer |
*au (vor r, h) | oh | Ohr = øre | |
*au | au | Auge = øje | |
*ū | u | Haus = hus | |
*u | u | Kunde = kunde | |
*u (a-Umlaut) | o | u. o | Vogel = fugl, Horn = horn |
*u (i-Umlaut) | ü | y | Sünde = synd |
*ū (i-Umlaut) | äu, eu | äußerst = yderst | |
*eu (i-Umlaut) | eu | deuten = tyde | |
*eu | ie | fliegen = flyve | |
ē2 | e, æ | hier = her, Knie = knæ | |
*ai | ei | e | Stein = sten |
*ī | i | Eis = is | |
*i | i | finden = finde |
Die dänische Standardsprache kennt zwei grammatikalische Geschlechter, das Neutrum und das Utrum. Im Utrum sind die ursprünglichen indogermanischen Genera Maskulinum und Femininum zusammengefallen.
Das Dänische kennt mit Ausnahme des Genitivs keine Kasusbeugung der Substantive. Der Genitiv wird einheitlich durch Anhängen der Endung -s gebildet: Fars/mors/barnets hat ‚der Hut des Vaters, der Mutter, des Kindes‘
Zur Bildung des Plurals gibt es mehrere Möglichkeiten:
Das Dänische kennt zwei unbestimmte Artikel:
Beispiele:
Um zu unterscheiden, dass es sich um ein Kind handelt, und nicht zwei, kann man einen Akzent setzen: ét barn – to børn ‚ein Kind‘ – ‚zwei Kinder‘.
Einfache Bestimmtheit wird durch einen suffigierten (angehängten, also nicht wie im Deutschen vorangestellten) Artikel ausgedrückt. Das hat Dänisch mit allen skandinavischen Sprachen gemein:
Beispiele:
Ist der Stammvokal kurz, so muss der auslautende Konsonant verdoppelt werden: rum ‚Raum‘ → rummet ‚der Raum‘ bzw. rummene ‚die Räume‘.
Tritt ein Adjektiv hinzu, wird die Bestimmtheit wie im Deutschen durch einen vorangestellten bestimmten Artikel ausgedrückt:
Anders als im Schwedischen und Norwegischen findet keine doppelte Artikelsetzung statt – die Anhängung des Artikels unterbleibt also bei Voranstellung:
Daneben gibt es einige Sonderfälle wie
Wie alle germanischen Sprachen außer dem Englischen kennt auch das Dänische eine bestimmte und eine unbestimmte Flexion. Die bestimmte Form lautet unabhängig von Genus und Numerus -e, die unbestimmte Form ist im Singular Utrum Nullendung, im Neutrum -t und im Plural -e:
Bei mehrsilbigen Adjektiven fällt vor -l, -n, -r unbetontes -e- weg:
Ausnahmen:
Anders als im Deutschen, aber wie in allen skandinavischen Sprachen, wird das Adjektiv auch in prädikativer Stellung flektiert:
Der Komparativ wird gewöhnlich durch -ere, der Superlativ durch -est zum Ausdruck gebracht:
Der Komparativ zeigt keine weiteren Flexionsformen, der Superlativ kennt Nullendung und -e.
Eine kleine Zahl Adjektive kennt in Komparativ und Superlativ Umlaut plus Endung -re:
Einige Adjektive wechseln den Wortstamm, wobei auch hier Umlaut auftreten kann:
Unregelmäßig sind sodann
Bei den meisten drei- und mehrsilbigen Adjektiven sowie bei Fremdwörtern und Partizipien ist die Steigerung auch mit mere und mest möglich: intelligent → mere intelligent, mest intelligent.
Die Personalpronomen kennen fast alle eine eigene Objektsform:
Die 2. Personen Plural I wird im Nominativ immer groß geschrieben, die 3. Person Plural in Nominativ und Objektiv dann, wenn sie als Höflichkeitsform De, Dem fungiert.
Die Possessivpronomen kennen teilweise eine Flexion nach Genus (utrum, neutrum) und Numerus (Singular, Plural):
In der 3. Person Plural wird De, Deres mit Großbuchstaben geschrieben, wenn sie als Höflichkeitsformen fungieren.
Bis zur Zahl 49 folgt das Dänische dem gleichen Muster wie das Deutsche: Die Zahlen werden von 0 bis 12 mittels eigenständiger Wörter wiedergegeben, diejenigen von 13 bis 19 als Kombination aus der teilweise abgeänderten Einerstelle und -ten für 10:
0 nul, 1 en (utrum), et (neutrum), 2 to, 3 tre, 4 fire, 5 fem, 6 seks, 7 syv, 8 otte, 9 ni, 10 ti, 11 elleve, 12 tolv
13 treten, 14 fjorten, 15 femten, 16 seksten, 17 sytten, 18 atten, 19 nitten
Die Dezimalzahlen sind Vielfache von 10:
20 tyve, 30 tredive (oder tredve), 40 fyrre.
Neben fyrre gibt es die ältere, manchmal noch in Emphase verwendete Langform fyrretyve, eigentlich ‚vier Zehner‘.[20]
Ab der Zahl 50 folgen die Dezimalzahlen dem Vigesimalsystem, d. h., sie basieren auf dem Vielfachen von 20:[20][21]
Neben dieser spezifisch dänischen Zählweise ist im Bankwesen auch der gemeinnordische Typus „einfache Zahl + Zehner“ vertreten:
20 toti (wörtlich: ‚zwei Zehner‘), 30 treti, 40 firti, 50 femti, 60 seksti, 70 syvti, 80 otti, 90 niti
Dieses Zahlensystem ist keine Entlehnung aus dem Schwedischen, wie vielfach angenommen wird, sondern war schon im Altdänischen bekannt. Mit der Einführung der Dezimalwährung in Dänemark 1875 wurde es für den Handel wiederbelebt, gewann aber keine breite Anwendung mehr.[22] Das auf dem 50-Kronen-Schein stehende „FEMTI KRONER“ wurde deshalb 2009 wieder aufgegeben.
Selbständige Wörter sind schließlich wieder:
100 hundrede, 1000 tusinde (oder tusind), 1.000.000 en million, 1.000.000.000 en milliard, 1.000.000.000.000 en billion
Eine Gemeinsamkeit mit dem Deutschen ist, dass die Einerstelle vor der Zehnerstelle ausgesprochen wird. So wird etwa die Zahl 21 als enogtyve ausgesprochen (en ‚ein‘, og ‚und‘, tyve ‚zwanzig‘), die Zahl 32 als toogtredive (to ‚zwei‘, og ‚und‘, tredive ‚dreißig‘), die Zahl 53 als treoghalvtreds, 67 als syvogtres, 89 als niogfirs, 95 als femoghalvfems. Wendet man hingegen die Zahlen des Bankwesens an, gilt die englische oder schwedische Wortfolge; 21 heißt dann totien.
Die Hunderterstellen werden durch das entsprechende Zahlwort von 1 bis 9 plus hundrede gebildet: 100 et hundrede, 300 tre hundrede. Werden Zehner und/oder Einerstellen benutzt, wird das Zahlwort zusammengeschrieben: 754 syvhundredefireoghalvtreds.
Die Ordinalzahlen von 1 und 2 sind ganz unregelmäßig: første ‚erste(r/s)‘, anden ‚zweite(r/s)‘. Die weiteren werden, wie in allen germanischen Sprachen, durch das Anhängen eines Dentalsuffixes (im Dänischen -t, -d; gefolgt von der Endung -e) gebildet, wobei zahlreiche kleinere und größere Irregularitäten auftreten:
1. første, 2. anden (utrum), andet (neutrum), 3. tredje, 4. fjerde, 5. femte, 6. sjette, 7. syvende, 8. ottende, 9. niende, 10. tiende,
11. ellevte oder elvte, 12. tolvte, 13. trettende, 14. fjortende, 15. femtende, 16. sekstende, 17. syttende, 18. attende, 19. nittende,
20. tyvende, 30. trevide oder trevde.
Die Ordinalzahl von 40 wird von der Langform fyrretyve (vgl. oben) gebildet und lautet fyrretyvende.
Zu 50 bis 90 wird die Ordinalzahl von der Langform des Vigesimalsystems gebildet; vgl. oben:
50. halvtredsindstyvende, 60. tresindstyvende, 70. halvfjerdsindstyvende, 80. firsindstyvende, 90. halvfemsindstyvende.
Unverändert bleiben die Ordinalzahlen von hundrede und tusinde: 100. hundrede, 1000. tusinde. Die (selten gebrauchten) Ordinalzahlen von million, milliard, billion werden mit -te gebildet: millionte, milliardte, billionte.
Das dänische Verb endet im Infinitiv auf -e, das bei stammschließendem Vokal entfällt:
komme ‚kommen‘, tro ‚glauben‘.
Anders als im Deutschen gibt es im Dänischen keine Flexion nach Personen, sondern nur eine einheitliche Form. Die Präsensendung lautet durchgängig -er (bzw. bei den auf stammschließenden Vokal endenden Verben -r), die Präteritumendung bei den schwachen Verben -ede oder -te, bei den starken Verben gilt Nullendung:
Einige wenige Verben zeigen im Präsens eine unregelmäßige Endung, siehe unten.
In der älteren Literatur kommen noch Pluralformen vor, die auf -e enden; ihre Anwendung war bis 1900 in der Schriftsprache obligatorisch:
(Singular:) jeg/du/han synger → (Plural:) vi/I/de synge.
Dänisch kennt zwei schwache Konjugationsklassen (mit den Dentalendungen -ede, -et versus -te, -t), die starke Konjugation (mit Ablaut, im Partizip zudem Dentalendung) sowie verschiedene Typen ganz unregelmäßiger Verben:
Eine gewisse Anzahl Verben gehören den rückumlautenden Verben an, die Vokalwechsel und Dentalendung verbinden; die verschiedenen Typen sind:
lægge ‚legen‘ → lagde, lagt; tælle ‚zählen‘ → talte, talt; kvæle ‚ersticken‘ → kvalte, kvalt; træde ‚treten‘ → trådte, trådt; sælge ‚verkaufen‘ → solgte, solgt; sige ‚sagen‘ → sagde, sagt; bringe ‚bringen‘ → bragte, bragt; gøre ‚machen‘ → gjorde, gjort; følge ‚folgen‘ → fulgte, fulgt.
Größere und kleinere (weitere) flexivische Unregelmäßigkeiten zeigen das Verbum substantivum, die Verben have, gøre, vide und ville sowie die Präteritopräsentia (aufgeführt werden Infinitiv, Präsens, Präteritum und Perfekt):
Das Passiv wird entweder durch Anhängen eines -s gebildet oder aber mit dem Hilfsverb blive (wörtlich: ‚bleiben‘) plus Partizip Perfekt gebildet:
Das s-Passiv wird häufiger verwendet, um einen Zustand oder eine Regelmäßigkeit auszudrücken, das umschriebene Passiv häufiger, wenn es um eine Handlung geht, man vergleiche etwa:
Das s-Passiv kommt sodann besonders im Infinitiv und im Präsens vor; im Perfekt und im Präteritum ist es nicht bei allen Verben möglich:
Das s-Passiv wird im Dänischen auch zur Bildung unpersönlicher Konstruktionen verwendet:
Das s-Passiv kommt sodann bei reziproken Verben vor; hier kann man noch nachvollziehen, dass die Endung -s aus einem suffigierten sig ‚sich‘ entstanden ist:
Schließlich kommen eine Reihe Verben als sog. Deponentia im s-Passiv vor; auch hier ist die Herkunft aus sig ‚sich‘ oft noch deutlich. Es handelt sich dabei um Verben, die formal passiv sind, aber eine aktive Bedeutung haben:
Der Imperativ endet auf den Wortstamm und kennt nur eine einzige Form: kom! ‚komm[e]! kommt!‘.
Alte Texte kennen eine besondere Pluralendung -er: Kommer hid, I Pige smaa! ‚Kommet her, ihr kleinen Mädchen!‘ (N. F. S. Grundtvig).
Ein morphologisch selbständiger Konjunktiv existiert nur noch in feststehenden Wendungen, er endet auf -e bzw. bei auf Vokal schließenden Verben auf Nullendung, ist also formal mit dem Infinitiv identisch. Beispiele sind etwa:
leve Dronningen ‚es lebe die Königin‘, Herren være med jer ‚der Herr sei mit euch‘, Gud ske lov ‚Gott sei Dank‘ (wörtlich: ‚Gott geschehe Lob‘).
Im Übrigen ist er entweder vom Indikativ verdrängt worden oder aber, im Irrealis, mit dem Indikativ des Präteritums zusammengefallen: hvis jeg var rig … ‚wenn ich reich wäre‘.
Dem dänischen Satzbau liegt das Schema Subjekt + Prädikat + Objekt zugrunde, er ist im Hauptsatz jedoch durch eine Verbzweit-Regel erweitert, wie sie auch im Deutschen vorliegt. Das heißt, der Hauptsatz besitzt ein sogenanntes Vorfeld und anschließend eine vorgezogene Position für das finite Verb. Im Vorfeld stehen können außer dem finiten Verb prinzipiell alle Satzteile, am häufigsten allerdings das Subjekt. Wenn ein Satzteil ins Vorfeld gestellt wird, so bleibt dessen Platz im Satzinneren unbesetzt (dies gilt auch für das Subjekt).
Das folgende Feldschema, das auf den dänischen Linguisten Paul Diderichsen zurückgeht, zeigt die Struktur des dänischen Hauptsatzes an einigen Beispielen.
Vorfeld | finites Verb |
Subjekt | Adverb A: Satz- adverbial |
infinites Verb |
Objekt | Adverb B: Art + Weise |
Adverb B: Ort |
Adverb B: Zeit |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Jeg | læser | ikke | en bog | i parken | i dag | |||
Jeg | skal | ikke | læse | en bog | i parken | i dag | ||
I dag | skal | jeg | ikke | læse | en bog | i parken | ||
I dag | har | jeg | ikke | læst | en bog | i parken | ||
Jeg | læser | bogen | tavs | i dag | ||||
Jeg | spiser | altid | en rulle | til frokost | ||||
Til frokost | spiser | jeg | en rulle | |||||
Hvad | hedder | du |
Im Nebensatz steht das finite Verb in der Regel weiter innen im Satz, nämlich zusammen mit der Position, in der im Hauptsatz infinite Verbformen vorkommen. Es folgt dann, anders als im Hauptsatz, nach dem Subjekt und nach dem Satzadverbial:
(Christian svarede, …)
Bindefeld | Subjekt | Adverb A: Satz- adverbial |
finites Verb |
infinites Verb |
Objekt(e) | Adverb B: Ort |
Adverb B: Zeit |
---|---|---|---|---|---|---|---|
at | han | ikke | ville | køre | til byen | ||
at | han | snart | kunne | møde | hende | på torvet | |
at | han | ikke | ville | give | hende gaver | til jul |
In wenigen Fällen kann allerdings auch die Hauptsatzform, also ein Verbzweit-Satz, nach der Konjunktion at folgen. Näheres siehe unter V2-Stellung#Verbzweitsätze als Nebensätze.
Bei Fragen hat der Satz folgenden Aufbau:
Hedder du Christian? | Heißt du Christian? |
Bei Fragen, die nicht mit „ja“ oder „nein“ zu beantworten sind, wird ein Fragewort vorangestellt. Der Satz hat in diesem Fall folgenden Aufbau:
Hvad hedder du? | Wie heißt du? |
Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Artikel 1:
Die Dänische Zentralbibliothek für Südschleswig enthält die größte Sammlung dänischer Titel in Deutschland.
Basisgrammatiken:
Syntax:
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