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ISO 7010

internationale Norm für Rettungs-, Verbots-, Gebots-, Warn- und Brandschutzzeichen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Die ISO-Norm ISO 7010 legt Rettungs-, Verbots-, Gebots-, Warn- und Brandschutzzeichen fest. Die Formen und Farben dieser Zeichen beruhen auf der Normenreihe ISO 3864. Die Norm soll international für mehr Sicherheit durch einheitliche Sicherheitskennzeichen sorgen.[1]

Schnelle Fakten
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Die Fassung 2019 der ISO 7010 beinhaltet die Wasser- und Strandsicherheitszeichen, die zuvor in der nun zurückgezogenen ISO 20712-1 festgelegt waren.[2]

Die europäische Norm ist EN ISO 7010, deren aktuelle Fassung im März 2020[3] vom Europäischen Komitee für Normung (CEN) angenommen wurde. In Österreich löst sie die ÖNORM Z1000 ab, in Deutschland gilt sie in Verbindung mit der teilweise ersetzten DIN 4844-2.

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Farben und Gestaltung

Zusammenfassung
Kontext

Die Farben der Zeichen werden in der ISO 3864-4 in RAL-Farben festgelegt.[4]

Weitere Informationen Bedeutung/Verwendung, RAL-Name ...

Gefährdungsgrade

Für die Kennzeichnung des Grades der Gefährdung bestimmt ISO 3864-2 die folgenden Farben und Signalwörter:[6]

Weitere Informationen Bedeutung/Verwendung, RAL-Name ...

Das Signalwort GEFAHR ist, falls ein hoher Risikograd vorliegt, in signalweißer Farbe zu schreiben um den Kontrast zum signalroten Hintergrund zu vergrößern.

Gestaltung

Die Gestaltung der Symbole richtet sich nach ISO 3864-3. Mit Ausnahme des Ausrufezeichens im allgemeinen Gebotszeichen und im allgemeinen Warnzeichen dürfen Sicherheitszeichen weder Schriftzeichen noch Zahlen enthalten. Dies gilt auch für mathematische Symbole.[7] Das Urbild jedes Sicherheitszeichens hat eine Größe von 7 cm.[8] Innerhalb dieses Urbilds müssen die Linien mindestens eine Breite von 1 mm (in Ausnahmefällen 0,5 mm) besitzen.[9] Bis auf wenige Ausnahmen (z. B. bei Zeichen W056) darf bei keinem Sicherheitszeichen das Symbol in den freizuhaltenden Bereich am Rand hineinreichen. Bei Brandschutz-, Rettungs- und Gebotszeichen hat dieser Bereich eine Breite von 8 Prozent der Höhe oder des Durchmessers des Zeichens; bei Warn- und Verbotszeichen 3,3 Prozent.[10] Die Sicherheitsfarbe muss (außer bei Verbotszeichen) mindestens die Hälfte der Fläche des Zeichens ausmachen.[11] Wird eine Hand von der Seite dargestellt, so werden neben dem Daumen nur drei Finger dargestellt.[12] Ferner soll in einem Sicherheitszeichen auch kein Blut dargestellt werden.[13]

Pfeile

ISO 3864-3 definiert folgende Pfeile zur Verwendung in Sicherheitszeichen:[14]

Weitere Informationen Pfeil, Bedeutung/Anwendung ...
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Notbeleuchtung und Nachleuchten

Sowohl die Brandschutzzeichen, als auch die Rettungszeichen müssen nach ASR A1.3 langnachleuchtend sein, wenn keine elektrische Notbeleuchtung vorhanden ist. Das bedeutet, dass die Zeichen nach Anregung durch Licht ohne Energiezufuhr selbständig leuchten.[15] Dabei gehen die Farben verloren, aber die Formen bleiben als Umrisse erkennbar.

Liste der Symbole

Zusammenfassung
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Übersicht

Die verschiedenen Zeichen werden in Kategorien unterteilt. Innerhalb dieser werden die Zeichen fortlaufend nummeriert.

Weitere Informationen Verwendung, Kategorie ...

Warnzeichen

Siehe auch: Warnzeichen

Form dreieckig
Hintergrundfarbe Signalgelb (RAL 1003)
Symbolfarbe Signalschwarz (RAL 9004)
Kategorie W

Verbotszeichen

Formrund
HintergrundfarbeSignalweiß (RAL 9003) und diagonal durchgestrichener Signalroter Rand (RAL 3001)
SymbolfarbeSignalschwarz (RAL 9004)
KategorieP

Gebotszeichen

Formrund
HintergrundfarbeSignalblau (RAL 5005)
SymbolfarbeSignalweiß (RAL 9003)
KategorieM

Brandschutzzeichen

Formviereckig
HintergrundfarbeSignalrot (RAL 3001)
SymbolfarbeSignalweiß (RAL 9003)
KategorieF
(1) 
Diese Zeichen sind nur in Verbindung mit einem weiteren Brandschutzzeichen erlaubt. Sie dürfen bei Bedarf in Schritten von 90° gedreht werden.

Beispiel für ein Brandschutzzeichen mit Richtungspfeil:

Rettungszeichen

Formquadratisch (mit Richtungspfeil rechteckig)
HintergrundfarbeSignalgrün (RAL 6032)
SymbolfarbeSignalweiß (RAL 9003)
KategorieE

Weitere Anforderungen sind unter der Norm DIN 67510 zu finden. Die Nummern E005 und E006 sind nicht belegt, da die Zusatzpfeile inzwischen nicht mehr alleine, sondern nur in Verbindung mit anderen Rettungszeichen erlaubt sind.

(2) 
Diese Zeichen sind nur in Verbindung mit einem Richtungspfeil erlaubt.
(3) 
Diese Zeichen sind nur in Verbindung mit einem weiteren Rettungszeichen erlaubt. Sie dürfen bei Bedarf in Schritten von 90° gedreht werden.

Fluchtwegzeichen mit Richtungspfeil

Fluchtwegzeichen mit Text

Die Norm ISO 16069, welche Anforderungen an Sicherheitsleitsysteme festlegt, sieht Fluchtwegzeichen mit zusätzlichem Text vor. Dabei erhöht die Verwendung des zusätzlichen Textes die Größe des Zeichens und macht es somit auffälliger.[18]

Rothalbmond-Variante

ISO 7010 sieht für die Rettungszeichen, die ein Erste-Hilfe-Kreuz enthalten vor, dass dieses durch ein „anderes kulturell geeignetes Element“ ersetzt werden darf. In Staaten mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung ist dies insbesondere der Rote Halbmond, welcher wie das Rote Kreuz durch die Genfer Konventionen völkerrechtlich geschützt ist.

Zusatzzeichen und Kombinationen von Zeichen

ISO 3864-1 und ISO 3864-2 beschreiben zusätzlich zu ISO 7010 die Gestaltung und Anwendung von Zusatzzeichen, welche zusätzlich zur Beschreibung, Ergänzung oder Klärung des eigentlichen Sicherheitszeichens verwendet werden können.[19] Diese sind rechteckig, und können über, unter oder neben dem eigentlichen Zeichen stehen. Sie sind weiß oder haben die Farbe des Sicherheitszeichens.[20] Ebenfalls ist die Anwendung von Kombinations- oder Mehrfachzeichen möglich, welche ein oder mehrere Sicherheitszeichen und Zusatzzeichen beinhalten.[21]

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Sicherheitsmarkierungen

ISO 3864-1 definiert zudem vier verschiedene Arten von Sicherheitsmarkierungen und deren Einsatzgebiete:[22]

Weitere Informationen Markierung, Farbe ...

Die Streifen müssen gleich breit sein und werden in einem Winkel von 45° aufgebracht.

Siehe auch

Commons: Sicherheitszeichen nach ISO 7010 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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