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Berufs- und Interessenvertretung der Hochschullehrer in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Deutsche Hochschulverband (DHV) ist die Berufs- und Interessenvertretung der an Universitäten tätigen Wissenschaftler in Deutschland. Mit rund 34.000 Mitgliedern, vorwiegend Hochschullehrer an Universitäten, ist er die größte fächerübergreifende hochschulpolitische Wissenschaftlervereinigung in Europa.
Der Verein gliedert sich in örtliche DHV-Gruppen und Landesverbände. An seiner Spitze stehen ein Präsident und ein siebenköpfiges Präsidium. Oberstes Organ ist der DHV-Tag, der einmal im Jahr stattfindet.[1] Er widmet sich jedes Jahr einem anderen, für die Hochschullandschaft wichtigen Thema und besteht aus einem öffentlichen Teil (u. a. mit Festakt, Gala der Deutschen Wissenschaft sowie Vortrags- und Diskussionsveranstaltung) und einem nichtöffentlichen Teil, der Delegiertenversammlung, in der außer den Mitgliedern des Präsidiums zwei Delegierte je DHV-Gruppe und die Vorsitzenden der Landesverbände Stimmrecht haben.[2] Der Präsident und die sechs Vizepräsidenten werden auf jeweils zwei Jahre gewählt, Wiederwahlen sind möglich. Der DHV-Tag kann dem Präsidium und dem Präsidenten auch Aufträge erteilen; sie sind an die Beschlüsse des DHV-Tages gebunden.[2]
Die Arbeit im Verband erfolgt auf allen Ebenen ehrenamtlich und wird von der in Bonn-Bad Godesberg (Rheinallee 18/20) ansässigen Geschäftsstelle unterstützt. Seit 2023 ist der Wirtschaftswissenschaftler Lambert T. Koch, der zuvor von 2008 bis 2022 Rektor der Bergischen Universität Wuppertal war, Präsident.
Der Verein finanziert seine Arbeit durch die Beiträge der Mitglieder. Jeder Hochschullehrer an einer Universität, wissenschaftlichen Hochschule oder Kunst- und Musikhochschule in Deutschland kann beitreten, ebenso jeder deutsche Hochschullehrer an einer entsprechenden Hochschule im Ausland. Mitglied kann auch jeder Juniorprofessor, Habilitand oder Nachwuchsgruppenleiter werden. Fachhochschulprofessoren, die mit dem Hochschullehrerbund über eine eigene Berufsvertretung verfügen, können über einen Dienstleistungsvertrag Serviceleistungen des Verbandes in Anspruch nehmen.
Der Verein tritt laut Satzung für eine unparteiische Wissenschaft in einem freiheitlichen Rechtsstaat ein.[2] Ihre grundlegenden Prinzipien sind die Freiheit und die Unteilbarkeit von Forschung und Lehre. Er vertritt die Interessen der Wissenschaftler gegenüber Staat, Gesellschaft und Medien und versteht sich als Anwalt und Fürsprecher der deutschen Universitäten, vor allem aber der an diesen tätigen Hochschullehrer. Sein Augenmerk gilt insbesondere auch jüngeren Wissenschaftlern und ihrer Karriereförderung. Zu karriere- und berufsrelevanten Themen bietet der Deutsche Hochschulverband daher auch individuelle Coachings und Seminare an. Über vakante Wissenschaftlerstellen auf dem deutschsprachigen Markt informiert der DHV-Ausschreibungsdienst. Der Verband gibt monatlich die Zeitschrift „Forschung & Lehre“ heraus. Über DHV-Funds-Consult unterstützt der Verband seit 2008 Hochschulen beim Fundraising. Seit 2008 wird auch die akademische Personalberatung „Leaders In Science“ betrieben. Im Jahre 2010 hat der Verband die Deutsche Universitätsstiftung ins Leben gerufen.[3] Zweck der Stiftung ist laut Satzung die Förderung von Wissenschaft und Forschung, Bildung sowie Mildtätigkeit durch Unterstützung von Wissenschaftlern und des wissenschaftlichen Nachwuchses. Seit 2010 wird der wissenschaftsspezifische Übersetzungsservice „DHV-De“ angeboten.
Mitglieder des aktuellen Präsidiums sind seit April 2023:[4][5]
Ehrenmitglieder sind:[6]
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Der Verein wurde am 4. März 1950 in Hannover gegründet. Historischer Vorläufer war der Verband der Deutschen Hochschulen, der 1920 in Halle (Saale) gegründet und nach der „Selbstgleichschaltung“ 1933 mit anderen hochschulpolitischen Vereinigungen und Verbänden zu einer Einheitsorganisation mit dem Namen „Reichsverband der Deutschen Hochschulen“ zusammengeschlossen wurde. Per Ministererlass erfolgte dessen formelle Auflösung am 7. Juli 1936.
Nach der Wiedervereinigung wurden in den fünf neuen Bundesländern weitere Landesverbände gegründet.
Der Verband vergibt die folgenden Preise:
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academics und DHV zeichnen den „Nachwuchswissenschaftler des Jahres“ aus. Die Preise werden seit 2009 auf der „Gala der Deutschen Wissenschaft“ vergeben. Seit 2010 wird die Werner-Pöls-Medaille für beispielhafte Kollegialität und vorbildliches ehrenamtliches Engagement im Verband verliehen.
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