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Onlinewörterbuch Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS), auch Das Wortauskunftssystem zur deutschen Sprache in Geschichte und Gegenwart, ist ein Projekt der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, dessen Ziel die Erstellung eines digitalen Wörterbuchsystems auf der Basis sehr großer elektronischer Textkorpora ist.
Dabei baut es auf dem sechsbändigen Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG) auf und verknüpft dieses mit eigenen Text- und Wörterbuchressourcen. Es stellt dem Nutzer die Rechtschreibung nach neuestem Stand, die Aussprache in Form von Audiodateien und vielfältige Angaben zur Form, Verwendung und Bedeutung seiner Stichwörter zur Verfügung. Das DWDS wird seit 2007 im Rahmen des Akademienprogramms finanziert.[1]
In der derzeitigen Fassung des DWDS, dem Wortinformationssystem, werden vier lexikalische Informationstypen verknüpft: die Wörterbuchartikel des WDG, automatisch generierte Informationen zu Synonymen, Hyponymen, Hyperonymen aus dem WDG, Textbeispiele aus dem DWDS-Kernkorpus sowie statistische Kookkurrenz-Informationen aus dem Kernkorpus (die so genannten Kollokationen, die die Häufigkeiten des Vorkommens benachbarter Wörter angeben).
Die Textkorpora zum DWDS werden kontinuierlich ausgebaut. Mit Stand vom Mai 2018 umfassen sie 13 Milliarden laufende Textwörter und bestehen aus zwei großen Teilkorpora: dem Kernkorpus und dem Ergänzungskorpus.
Über 65.000 Synonyme, Ober- und Unterbegriffe wurden mit Hilfe automatischer Analyseprogramme aus den Definitionen des WDG extrahiert. Neben dem Nutzen als Synonymwörterbuch und Thesaurus kann man über diesen Informationstyp im WDG nicht mehr nur elektronisch blättern, sondern auch 'semantisch' navigieren. Beispielsweise kann man vom Stichwort Insekt direkt zu dessen Synonym Kerbtier springen, aber genauso zu allen untergeordneten Begriffen wie Ameise, Floh, Johanniskäfer oder Wasserläufer.
Die im Kernkorpus ermittelten statistischen Kollokationen werden grafisch dargestellt. Die Kollokationen basieren auf statistischen Assoziationsmaßen (Mutual Information und t-score):
In den Korpora des DWDS kann kostenlos recherchiert werden. Aufgrund der Nutzungsvereinbarungen mit den Rechtegebern ist für eine Vielzahl von Texten jedoch eine vorherige Registrierung notwendig. Mehr als 10.000 Benutzer sind im DWDS-Wortinformationssystem registriert.
Das DWDS-Wörterbuch basiert in seiner Substanz auf dem Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. Ca. 2600 der 90.000 Einträge des WDG, die DDR-typische Inhalte oder Formulierungen aufwiesen, wurden von der DWDS-Projektgruppe einer Überarbeitung unterzogen. Durch eine Gruppe von Lexikografen wurden die Bedeutungsparaphrasen und Kompetenzbeispiele in neutralerer Ausdrucksweise formuliert oder, wenn sie eine tatsächlich DDR-spezifische Verwendung illustrieren, entsprechend gekennzeichnet. Diese Überarbeitung betraf weitere ca. 2500 Einträge bzw. Lesarten.[4] Der Abschnitt war am 29. April 2021 noch vorhanden,[5] am 28. November 2021 nicht mehr. Knappere Angaben zur entsprechenden Überarbeitung stehen seither im Abschnitt „Quellen/WDG“: „Da die Substanz der Artikel aus den 1960er und 1970er Jahren stammt, müssen alle Wörterbuchartikel einer Prüfung unterzogen werden und ggf. überarbeitet werden. Dies ist aufgrund der großen Anzahl der Einträge und der im Projekt zur Verfügung stehenden Mittel eine Langzeitaufgabe des DWDS. Für die Veröffentlichung der WDG-Substanzen im DWDS-Wörterbuch erfolgten und erfolgen folgende Überarbeitungen: […] - Lesarten, Bedeutungsparaphrasen, Kompetenzbeispiele und Belege, die ideologisch behaftet bzw. nicht mehr zeitgemäß sind oder nicht mehr dem aktuellen Stand des Wortgebrauchs entsprechen, wurden entfernt oder mit einer entsprechenden Markierung versehen.“[6]
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