Dreisatz
Mathematisches Verfahren Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Dreisatz (in Österreich stattdessen: Schlussrechnung; früher auch: Regeldetri, Regel Detri, Regel de Tri oder Regula de Tri von lateinisch regula de tribus [terminis] ‚Regel von drei [Gliedern]‘ bzw. französisch Règle de trois; auch Goldene Regel, Verhältnisgleichung, Proportionalität, Schlussrechnung oder kurz Schlüsse genannt)[1][2][3][4] ist ein mathematisches Verfahren, um aus drei gegebenen Werten eines Verhältnisses den unbekannten vierten Wert zu berechnen. Eine (einfachere) Variante ist der Zweisatz. Der Dreisatz ist kein mathematischer Satz, sondern ein Lösungsverfahren für Proportionalaufgaben. Er wird insbesondere in der Schulmathematik gelehrt. Man kann mit dem Dreisatz Probleme aufgrund einfacher Einsichten oder auch ganz schematisch lösen, ohne die zugrunde liegenden mathematischen Gesetzmäßigkeiten vollständig zu durchschauen. Wer mit Proportionalitäten vertraut ist, benötigt den Dreisatz nicht mehr, weil er dann die Ergebnisse durch einfache mathematische Operationen erhalten kann.
In einer Tabelle sind die „gleichartigen“ Werte untereinander zu schreiben:
Größe A | Größe B |
Die Dreisatzaufgabe lässt sich sehr einfach in drei Denkschritten lösen:
In der Tabelle wird eine zusätzliche Zeile eingefügt. In beiden Tabellenspalten wird mit demselben Wert dividiert bzw. multipliziert.
Größe A | Größe B | Rechenschritt |
Beim Rechnen entstehende Brüche werden in jedem Schritt gekürzt (siehe Beispiel 1).
Verhältnisse gehören zu den elementaren mathematischen Kenntnissen und erscheinen bereits in Euklids Elementen.[5] Die Dreisatzregel wird (ohne Begründung) als regula de tri in den Rechenbüchern von Adam Ries[6] angegeben. Die Bezeichnung Dreisatz rührt her von den drei gegebenen, in die Rechnung eingesetzten (in altem Deutsch: „gesatzten“) Größen. Heutige deutsche Schulbücher deuten die Bezeichnung oft als das „Lösen in drei Sätzen“. In algebraischer Schreibweise handelt es sich bei der Dreisatzaufgabe um eine Verhältnisgleichung:
Durch Umstellen der Gleichung gewinnt man die Lösung (Beispiel 2a).
In beiden Spalten der Tabelle werden entgegengesetzte Rechenoperationen ausgeführt:
Rechne: | Größe A | Größe B | Rechne: |
durch | mal | ||
mal | durch | ||
Beim verallgemeinerten Dreisatz gehen Produkte mehrerer Größen in das Verhältnis ein (vgl. Beispiel 3).
Ausgehend von kann man auf zwei Wegen die Lösung des Problems bestimmen. Der einfache Dreisatz ist mehrfach anzuwenden (man geht zuerst von zu über, dann von zu und schließlich von zu ). Alternativ können alle Schritte auch gleichzeitig ausgeführt werden:
In 3 Stunden legt ein Fahrzeug bei konstanter Geschwindigkeit 240 km zurück, wie weit kommt es in 7 Stunden? Es gilt:
Rechnung in Tabellenform:
Zeit in h | Strecke in km | Rechne: | |
1. | 3 | 240 | : 3 |
2. | 1 | 80 | · 7 |
3. | 7 | 560 |
Lösung: In 7 Stunden kommt das Fahrzeug 560 km weit.
Die folgenden Beispiele haben dieselben Zahlen, jedoch unterschiedliche Verhältnisse. Im ersten Beispiel beziehen sich die Mengenangaben auf einen festen Zeitraum (ein Arbeitstag). Im zweiten Beispiel beziehen sich die Zeitangaben auf eine feste Mengenangabe (eine bestimmte Menge Abraum).
a) 21 Lastwagen transportieren 35 Tonnen Abraum an einem Arbeitstag. Wie viel Tonnen Abraum schaffen in derselben Zeit 15 Lastwagen?
b) 21 Lastwagen benötigen 35 Tage für den Abtransport einer bestimmten Menge Abraum. Wie viel Zeit benötigen hierfür 15 Lastwagen?
2 Kühe fressen an einem Tag 48 kg Gras. Wie viel kg Gras fressen 5 Kühe in 6 Stunden?
unter der Annahme, dass die Kühe über die ganze Zeit gleichmäßig viel Gras fressen.
siehe: Kartoffelparadoxon
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