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Elektronenaffinität

diejenige Energie, die erforderlich ist, um ein Elektron aus einem einfach negativ geladenen Ion zu lösen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Elektronenaffinität
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Als Elektronenaffinität (Abkürzung EA auch EEA oder oder χ) bezeichnet man diejenige Energie, die erforderlich ist, um ein Elektron aus einem einfach negativ geladenen Anion zu entfernen und ein neutrales Molekül oder Atom zu bilden. Aus der Sicht des Anions, das ein Elektron abgibt, kann man auch sagen: Die Elektronenaffinität entspricht der Ionisierungsenergie des zugehörigen einfach geladenen Anions.[1]

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Elektronenaffinität EEA im Banddiagramm. Eingezeichnet sind die Vakuumenergie EVAC, die untere Leitungsbandkante EC, die Fermienergie EF und die obere Valenzbandkante EV.
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Elektronenaffinität gegen Ordnungszahl

Die Elektronenaffinität ist also die Energiedifferenz zwischen dem Grundzustand eines einzelnen neutralen Atoms oder Moleküls und dem Grundzustand des zugehörigen negativ geladenen Ions, d. h., es handelt sich um den Energiebetrag, der bei der Aufnahme eines Elektrons durch das neutrale Atom/Molekül freigesetzt bzw. benötigt wird.[2] Für Festkörper ist es die Energiedifferenz zwischen der Vakuumenergie und der unteren Leitungsbandkante wie im Bild dargestellt.[3]

Die Elektronenaffinität ist somit ein Maß dafür, wie stark ein Neutralatom oder -molekül ein zusätzliches Elektron binden kann. Der umgekehrte Vorgang – die Abtrennung eines Elektrons aus einem neutralen Atom oder Molekül – wird als Ionisierung bezeichnet und durch die Ionisierungsenergie charakterisiert. Die Elektronenaffinität gehört zu den sich periodisch ändernden Eigenschaften der Elemente innerhalb des Periodensystems der Elemente.

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Elektronenaffinitäten der Elemente

Zusammenfassung
Kontext

Die Elektronenaffinität ergibt sich für ein Atom durch:

Gelegentlich wird auch eine Definition mit umgekehrtem Vorzeichen verwendet. Werte für die Elektronenaffinität werden meist in der Maßeinheit Elektronenvolt (eV) oder kJ/mol angegeben.

Obwohl die Elektronenaffinitäten im Periodensystem zum Teil stark variieren, sind einige periodisch vorkommende Muster deutlich erkennbar. So besitzen Nichtmetalle in der Regel eine größere Elektronenaffinität als Metalle. Wird durch die Anlagerung eines Elektrons ein voll- oder halbbesetztes Energieniveau erreicht, so zeigen die Elektronenaffinitäten in diesen Gruppen (z. B. 14 und 17) Maxima, weil dadurch besonders stabile Elektronenkonfigurationen erreicht werden. Mit 3,61 eV besitzt Chlor die höchste Elektronenaffinität der Elemente.

Bei Elementen, welche vollbesetzte s-, p- oder d-Valenz-Schalen aufweisen, ist naturgemäß das Bestreben zur weiteren Aufnahme von Elektronen sehr gering. Hier muss Energie aufgewendet werden, um diesen Atomen weitere Elektronen hinzuzufügen. Daher haben die Erdalkalimetalle, die Metalle der Zinkgruppe und die Edelgase negative Elektronenaffinitäten.

Um die Tendenzen der Werte zu interpretieren, hilft auch die Kenntnis des folgenden Sachverhaltes: Da ein Elektron vom positiven Atomkern angezogen wird, finden sich in einer Periode, nach abnehmendem Atomradius von links nach rechts, immer größere Werte für die Elektronenaffinität, da die Orbitale, und somit der Abstand der äußersten Elektronenhülle zum Kern, immer kleiner werden.[4]

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Siehe auch

Einzelnachweise

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