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Emil Högg

deutscher Architekt, Hochschullehrer und Abgeordneter Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Emil Högg
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Emil Högg (* 5. Juli 1867 in Heilbronn; † 27. Dezember 1954 in Radebeul) war ein deutscher Architekt und Kunstgewerbler, Hochschullehrer in Dresden und kommunaler Abgeordneter in Radebeul; im Alter betätigte er sich auch als Maler.

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Porträt Emil Högg von Georg Wrba

Leben

Zusammenfassung
Kontext
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Entwurf zu einem Gesellschaftshaus zur 2. Staatsprüfung im Hochbau, 1897

Högg studierte von 1886 bis 1890 an der Technischen Hochschule Stuttgart Architektur. Zunächst arbeitete er in seinerzeit bekannten Architekturbüros wie Eisenlohr & Weigle (Stuttgart), Bruno Schmitz (Berlin) und Karl Hoffacker (Berlin). Nach einem Referendariat legte er 1897 das 2. Staatsexamen ab und bekam im folgenden Jahr eine Stelle als Stadtbaumeister (Assessor) in der Bauverwaltung von Berlin unter Stadtbaurat Ludwig Hoffmann. 1902 wurde er dort zum Stadtbauinspektor befördert. Högg wechselte zum 1. April 1904 als Direktor des 1884 gegründeten Gewerbemuseums, eines Vorgängers des Focke-Museums, nach Bremen. Er war im selben Jahr Begründer des Bremer Vereins für Niedersächsisches Volkstum.[1] 1908 gehörte er dem Preisgericht für den Architektenwettbewerb zur Gestaltung des Marktplatzes sowie eines neuen Rathauses in Delmenhorst an.[2] 1909 war er Kurator einer Ausstellung für Friedhofskunst mit etwa 80 Grabmalen auf dem alten Doventorsfriedhof in Bremen;[3] er entwarf selbst zahlreiche Grabmale.

Auf Betreiben des Kunsthistorikers Cornelius Gurlitt wurde er 1911 auf den Lehrstuhl für Raumkunst und Ingenieurbaukunst an der Technischen Hochschule Dresden berufen, den er bis 1933 innehatte. 1923 verlieh ihm die Technische Hochschule Hannover die Ehrendoktorwürde (Dr.-Ing. E. h.). Högg fungierte ab 1926 als nebenamtlicher Kirchenbauwart des Landeskirchenrates Thüringen. Er wandte sich Anfang des 20. Jahrhunderts der heimatverbundenen Bauweise der Heimatschutzarchitektur zu (Haus Högg) und wurde zu einem Vertreter, der sich in den 1930er Jahren bejahend über den Nationalsozialismus äußerte. Bereits zum 1. Dezember 1931 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 766.627), die er Januar 1935 verließ.[4] Im November 1933 unterzeichnete er das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler. Seine bedeutendsten Werke sind der Ernemannbau in Dresden (Pentacon) sowie das Generatorengebäude des Pumpspeicherwerks Niederwartha. In den 1930er Jahren betrieb er zusammen mit Friedrich Rötschke, der 1931 an der Technischen Hochschule Dresden promovierte,[5] das Architekturbüro Högg & Rötschke. Mit ihm zusammen baute er auch dessen neues Wohnhaus in Radebeul, Hoflößnitzstraße 15.

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Grabstelle auf dem Friedhof Radebeul-Ost

Högg war Mitglied des Deutschen Werkbunds,[6] in Dresden schloss er sich der Künstlervereinigung Die Zunft an.

Ab 1912 wohnte Högg in Radebeul in einem selbst entworfenen Haus Högg (Marienstraße 12a). Ebenfalls 1912 erhielt er durch den Verein zur Rettung der Hoflößnitz den Auftrag zur baulichen Wiederherstellung der Gesamtanlage. Ab 1918 war er kommunalpolitischer Abgeordneter in Radebeul sowie Mitglied des Bauausschusses. Nachdem sein Dresdner Architekturbüro 1945 zerstört war, arbeitete Högg im Grundhof im Radebeuler Stadtteil Niederlößnitz. Dort widmete er sich als Alterswerk auch der Malerei, er schuf zahlreiche Lößnitz-Bilder. Högg war Ehrenmitglied der Burschenschaft Arminia auf dem Burgkeller Jena (1923).

Högg wurde auf dem Friedhof Radebeul-Ost beerdigt.

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Schüler

Werk

Bauten und Entwürfe

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Haus Högg in Bremen-Schwachhausen
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Wettbewerbsentwurf für den Neubau des Stadthauses in Bremen, 1908
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Kriegerdenkmal für Brockel, 1909
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Entwürfe von 1909: Kandelaber für zwei Bogenlampen, zwei Gaslampen oder eine Glühlampe, Montage 2022
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Haus Högg in Dresden-Radebeul
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Pentacon-Turm in Dresden, auch als Firmenlogo verwendet (Lage)
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Trinitatiskirche in Sondershausen
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Das Haus der Sorben (Serbski dom) – Sitz der Domowina am Postplatz in Bautzen

Schriften (Auswahl)

  • Der Wiederaufbau der St. Michaeliskirche in Hamburg. Karlsruhe 1909.
  • Einfache christliche Grabmäler für Niederdeutschland. Berlin 1910.
  • Heimatschutz, Baukunst und Industrie. München 1911.
  • Park und Friedhof. München 1911.
  • Friedhofskunst. Bielefeld 1912.
  • Der Urnen-Friedhof. Dresden 1913.
  • Moderne Ladeneinrichtungen in alten Häusern. München 1913.
  • Zur Hebung der Friedhofskunst. In: Schleswig-Holsteinischer Kunstkalender, 1913, S. 48–54 (Digitalisat).
  • Die Baukunst als Wissenschaft. München 1913.
  • Die Kunst in Bremen. In: Die Tat, 1913, S. 288 ff.
  • Krieger-Grab und Krieger-Denkmal. Wittenberg 1915.
  • Helden-Ehrung. München 1917.
  • Der Wohnungsbau nach dem Kriege. München 1919.
  • Der Umbau des Burgkellers in Jena. 1923.
  • Das Ornament oder Schmuckwerk. Strelitz 1925.
  • Gesetz und Freiheit in der Kunst. Dresden 1926.
  • Deutsche Baukunst, gestern, heute, morgen. In: Das Bild, 1934, S. 61.
  • Bauen und Schauen. Dresden 1938.
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Literatur

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Einzelnachweise

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