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Fuchsfee

Wesen aus der chinesischen Mythologie Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Fuchsfee
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Die Fuchsfee (chinesisch 狐狸精, Pinyin hǔlijīng) oder Fuchsgeist (狐仙, hǔxiān, oder 狐妖, hǔyāo) ist ein Wesen aus der chinesischen Mythologie.

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Neunschwänziger Fuchs 1; aus der Qing-Ausgabe von Shanhaijing

Fuchsfeen sind die Geister von Füchsen. Sie können sowohl von guter als auch von böser Natur sein.

In der chinesischen und japanischen Mythologie sind alle Dinge in der Lage, menschliche Formen anzunehmen, Magie anzuwenden oder unsterblich zu werden, vorausgesetzt, diese Dinge haben die nötige Energie aufgesogen. Zu diesen Energien gehört zum Beispiel der menschliche Atem oder die Essenz des Mondes bzw. der Sonne.

Die Fuchsgeister der Sagen und Legenden sind meistens junge und schöne Frauen. Eine der bekanntesten Fuchsgeister der chinesischen Überlieferung war Daji, die bezaubernde Tochter eines Generals. König Zhou von Shang machte sie zu seiner Konkubine. Ein neunschwänziger Fuchsgeist bemächtigte sich ihrer Seele, und sie passte sich der Grausamkeit ihres Gatten an. Der Fuchsgeist wurde nach dem Fall der Shang-Dynastie ausgetrieben, sie verstarb aber bei dem Exorzismus.

Geschichten über Fuchsgeister, die meistens eine Affaire zwischen einer Fuchsfee und einem jungen Mann beschreiben, sind zahlreich. Füchsen werden menschlichen Emotionen zugeschrieben, sie können in Form einer Frau heiraten und Kinder gebären. Viele dieser Geschichten wurden von chinesischen Gelehrten geschrieben und einige Sinologen deuten diese Erzählungen als Kompensation des erotisch frustrierenden Alltags der Gelehrten.

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China

Zusammenfassung
Kontext

Nach dem Gelehrten Zhang Zhuo (658–730 n. Chr.) wurden zur Zeit der Tang-Dynastie Fuchs-Götter (hushen) vom gemeinen Volk verehrt. Man brachte ihnen in den Schlafzimmern Opfer von Nahrungsmitteln dar[1]. Das Buch Shanhaijing („Klassiker der Berge und Meere“), ein Bestiarium sowie eine Kompilation von Sagen und Mythen, beschreibt menschenfressende neunschwänzige Füchse mit einer Stimme wie ein kleines Kind, die auf dem grünen Berg lebten. Wer einen von ihnen aufaß, war vor sinnesverwirrenden Giften geschützt[2]. In der Zeit der Han-Dynastie galt der neunschwänzige Fuchs dem Buch Baihutong zufolge dagegen als gutes Vorzeichen[3]. Nach Chao zeigt die Erscheinung eines Fuchses eine Bedrohung der Familie und des Hauses, eine Bedrohung des Staates an und ist und generell ein Vorzeichen für das Böse und für Katastrophen[4]. Füchse wurden meist im privaten Kult verehrt[5] und ihre Verehrung ist, mit wenigen Ausnahmen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, auf den Norden Chinas beschränkt[6]. Fuchsgeister lebten oft in alten Gräbern[7]. Bixia Yuanjun, die Göttin von Taishan war ein Fuchsgeist[8].

Heutiger Sprachgebrauch

Eine Frau, die einen verheirateten Mann verführt, wird in China heute oft pejorativ als hulijing („Fuchsfee“) bezeichnet. Im heutigen chinesischen Sprachgebrauch hat der Begriff eine abwertende Konnotation als Verführerin oder Ehebrecherin, vergleichbar mit der europäischen Femme fatale.

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Andere Länder

Die chinesischen Fuchsfeen sind verwandt mit den japanischen Kitsune und den koreanischen Kumiho.

Literatur

  • Xiaofei Kang: The cult of the fox. Power, gender, and popular religion in Late Imperial and Modern China, New York, NY 2006, ISBN 0-231-50822-0
  • Klaus Mailahn: Der Fuchs in Glaube und Mythos, Münster 2006, ISBN 3-8258-9483-5
  • Ylva Monschein: Der Zauber der Fuchsfee. Entstehung und Wandel eines „Femme-fatale“-Motivs in der chinesischen Literatur, Ffm. 1988, ISBN 3-89228-204-8
  • Karen A. Smyers: The fox and the jewel. Shared and private meanings in contemporary Japanese Inari worship, Honolulu, University of Hawai Press 1999. ISBN 0-8248-2102-5

Einzelnachweise

Fußnote

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