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Germania Sacra

Langzeit-Forschungsprojekt zur deutschen Kirchengeschichte im Heiligen Römischen Reich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Germania Sacra
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Germania Sacra (lateinisch für „Geheiligtes Germanien“ oder „Geheiligtes Deutschland“) war ursprünglich ein Begriff zur Bezeichnung der von Kirchenfürsten beherrschten Territorien des Heiligen Römischen Reiches. Heute ist es der Name eines langfristigen Projektes zur Erforschung der deutschen Kirchengeschichte vom Beginn bis zur Reformation im 16. Jahrhundert beziehungsweise der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

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Band 44 der Neuen Folge
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Band 12 der Dritten Folge
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Geschichte und Struktur

Nach Vorläufern – als deren wichtigster und eigentlicher Begründer Martin Gerbert gilt – hat Paul Fridolin Kehr seit 1917 im Rahmen des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Deutsche Geschichte versucht, die Germania Sacra als ein landesgeschichtliches Bindeglied zu allgemeinen kirchengeschichtlichen Projekten zu etablieren. An diese Tradition knüpfte ab 1956 Hermann Heimpel am Max-Planck-Institut für Geschichte (MPI) in Göttingen an. An diesem war ein verantwortlicher wissenschaftlicher Leiter angesiedelt, der die Arbeit von externen Experten koordinierte.

Das Projekt ist seit 2008 an der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen angesiedelt, da das MPI für Geschichte umgewidmet wurde. Das Projekt wird derzeit (Stand: August 2020) von Hedwig Röckelein geleitet. Die derzeit etwa 50 Mitarbeiter – meist Archivare – arbeiten nebenberuflich, aber mit teilweise erheblichen Aufwand an den einzelnen Projekten. Die enge Zusammenarbeit von Archiven und der institutionalisierten Forschung ist in Deutschland singulär. Im Februar 2017 feierte das Projekt sein 100-jähriges Bestehen.[1] Das Projekt wird seit 2008 aus dem Akademienprogramm gefördert.[2] Als Laufzeitende ist das Jahr 2032 vorgesehen.[3]

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Ziele und Methoden

Ziel der Germania Sacra ist es, eine historisch-statistische Beschreibung der Institutionen der Kirche im Heiligen Römischen Reich zu liefern. Dabei sollen die gesamten Quellen und die Literatur der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen geistlichen Institutionen von den Bistümern (mit Schwerpunkt auf den Bischofsreihen), über Domkapitel bis hin zu den Klöstern bis zu ihrem Ende in Reformation oder Säkularisation erschlossen und dargestellt werden.

Das Ziel des Projekts ist es, grundlegende Informationen für weitergehende Forschungen zur Verfügung zu stellen. Die Veröffentlichungen gliedern sich in eine Alte und eine Neue Folge; im Jahre 2008 wurde mit der „Dritten Folge“ begonnen, die sich auf die Beschreibung der Bistümer und der Domkapitel auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland konzentriert. Hinzu kommen die Studien zur Germania Sacra sowie eine neu eröffnete Reihe Supplementbände zur Germania Sacra.

Die Website des Projekts stellt eine Personendatenbank zur Verfügung, die eine Durchsuchung der Personallisten der erschienenen Bände ermöglicht.[4] Darüber hinaus bietet das Projekt eine Datenbank zu Klöstern und Stiften des Alten Reiches an.[5]

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Schriften und Digitalisate

Zusammenfassung
Kontext

Die bereits erschienenen Bände der Alten und Neuen Folge stehen fast vollständig als Digitalisate online frei zur Verfügung. Die Bände der Dritten Folge erscheinen jeweils 3 Jahre nach ihrer Publikation als Open Access Online-Ausgaben.

„Alte Folge“

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„Neue Folge“

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„Dritte Folge“

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Supplementbände

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Studien zur Germania Sacra

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Studien zur Germania Sacra. Neue Folge

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Literatur

  • Irene Crusius: Beiträge zu Geschichte und Struktur der mittelalterlichen Germania sacra (= Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte. Bd. 93 = Studien zur Germania Sacra. Bd. 17). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1989, ISBN 3-525-35629-3.
  • Irene Crusius: Die Germania Sacra. Stand und Perspektiven eines langfristigen Forschungsprojekts. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters. Band 52, 1996, S. 629–642 (online).
  • Hedwig Röckelein (Hrsg.): 100 Jahre Germania Sacra. Kirchengeschichte schreiben vom 16. bis zum 21. Jahrhundert (= Studien zur Germania Sacra. Neue Folge 8). De Gruyter Akademie Forschung, Berlin/Boston 2018, ISBN 978-3-11-061958-4.
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Commons: Germania Sacra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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