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Hermann Korb

deutscher Baumeister des Barock Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Hermann Korb
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Hermann Korb (* 1656 in Niese; † 23. Dezember 1735 in Wolfenbüttel) war ein deutscher Baumeister des Barocks, der vor allem im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel und in der Stadt Braunschweig, aber auch in Blankenburg sowie im Herzogtum Magdeburg wirkte.

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Ausschnitt aus dem Deckengemälde von Tobias Querfurt im Herrenhaus Achim (1701). Wahrscheinlich ist hier Hermann Korb dargestellt.

Leben und Werk

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Die Quellenlage zum Leben des jungen Hermann Korb ist dürftig; ob er tatsächlich zunächst das Tischler-Handwerk erlernte und später dann als Autodidakt zur Baukunst kam, ist deshalb umstritten. In seinem Leben diente er, wie aus seinem Epitaph hervorgeht, sechs Herzögen von Braunschweig-Wolfenbüttel, darunter Rudolf August, Anton Ulrich und August Wilhelm. Schon zu seinen Lebzeiten, noch mehr jedoch nach seinem Tode 1735, galt er als einer der bedeutendsten Baumeister seiner Zeit.

Er soll Herzog Anton Ulrich auf mehreren Reisen ins Ausland begleitet und sich insbesondere in Frankreich und Italien fortgebildet haben. Es wird berichtet, dass er kein guter Zeichner war und seine Entwürfe mit Kreide auf die Tischplatte oder mit einem Stock in den Sand skizzierte. Sein Zeitgenosse und Konkurrent als Baumeister Leonhard Christoph Sturm kritisierte seine Arbeiten.[1]

Sein Grab mit Epitaph befindet sich in der Johanniskirche in Wolfenbüttel. Er hinterließ seine zweite Ehefrau, Maria Sophie geborene Schulze († 1765), die im „Hofbeamtenhaus“, das ihr Mann erbaut hatte, lebte, sowie einen Sohn, aus erster Ehe mit Helene Maria geborene Schulze († 1722), dessen einziger Taufpate im Jahre 1692 Herzog Anton Ulrich war.

In der älteren Literatur wird er des Öfteren als „Baumeister Korf“, „Landbaumeister Korf“ oder „Baumeister Hermann Korf“ bezeichnet.[2]

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Bautätigkeit

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Korb war ab 1689 zunächst fürstlicher „Bauvogt“ in Wolfenbüttel, dann, um 1692, „Bauverwalter“. Er arbeitete zuerst unter bzw. später zusammen mit dem ebenfalls bedeutenden Architekten Johann Balthasar Lauterbach, dessen Nachfolger er 1704 als „Landbaumeister“ wurde. Damit bekleidete er die höchste Position in der herzoglichen Bauverwaltung und war an allen bedeutenden Bauvorhaben in Wolfenbüttel, Braunschweig und der weiteren Umgebung beteiligt, indem er sie entweder plante, ausführte, beaufsichtigte oder begutachtete.

Seine Bautätigkeit war rege, sodass in seiner 40-jährigen Schaffensphase eine Vielzahl von Gebäuden entstand. Viele seiner Arbeiten sind heute nicht mehr vorhanden, da sie fast ausschließlich in Fachwerkbauweise (zur Imitation steinerner Gebäude) erschaffen wurden und im Laufe der Zeit verfielen. Korbs Arbeit umfasste sowohl Wohnhäuser als auch öffentliche Gebäude, Kirchen und Residenzen und Lustschlösser, von denen das zwischen 1688 und 1697 erbaute Schloss Salzdahlum sowie das neue Residenzschloss in Braunschweig (ab 1718) seine bekanntesten Werke darstellen. Zu weiteren bekannten Werken zählen unter anderem die von 1706 bis 1710 erbaute Bibliotheksrotunde in Wolfenbüttel (in der seit 1770 Lessing arbeitete) und der Umbau (1715–1717) des Schlosses Wolfenbüttel zu einer barocken Residenz.

Über einen Zeitraum von 40 Jahren hinweg, bis zu seinem Tode 1735, nur ein Jahr nach seiner Pensionierung, prägte Korb das Bauwesen im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel. Korb war deshalb schon zu Lebzeiten eine Institution und hoch geachtet in seiner Zunft; er befindet sich in einer Reihe mit den bedeutendsten Baumeistern des Barock in Deutschland.

Übersicht

Weitere Informationen Bauwerk, Bauzeit ...
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Korbs 350. Geburtstag im Jahre 2006

Unter dem Titel „Hermann Korb (1656–1735) – Barockes Bauen im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel“ (vgl. Weblinks) riefen das Museum im Schloss Wolfenbüttel sowie der Fachbereich Baugeschichte der Technischen Universität Braunschweig ein Forschungs- und Ausstellungsprojekt ins Leben, das u. a. zum Ziel hatte, Korbs Arbeit und Einfluss auf seine Zeitgenossen und die Nachwelt weiter zu erforschen bzw. neu zu bewerten und den Baumeister Korb und sein Schaffen in das Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit zu rücken. Zu diesem Zweck fand im November 2006 eine Ausstellung in Wolfenbüttel statt. Das Projekt wurde u. a. von der Stiftung Niedersachsen sowie von der Stiftung Nord/LB • Öffentliche unterstützt.

Literatur

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Commons: Hermann Korb – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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