Hohenleipisch

Gemeinde im Landkreis Elbe-Elster, Land Brandenburg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Hohenleipisch

Hohenleipisch (sorbisch Lubuš)[2] ist eine Gemeinde im Landkreis Elbe-Elster im Süden Brandenburgs und Teil des Amtes Plessa.

Schnelle Fakten Wappen, Deutschlandkarte ...
Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Koordinaten: 51° 30′ N, 13° 33′ O
Bundesland:Brandenburg
Landkreis: Elbe-Elster
Amt: Plessa
Höhe: 135 m ü. NHN
Fläche: 35,05 km2
Einwohner: 1937 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 55 Einwohner je km2
Postleitzahl: 04934
Vorwahl: 03533
Kfz-Kennzeichen: EE, FI, LIB
Gemeindeschlüssel: 12 0 62 240
Adresse der Amtsverwaltung: Steinweg 6
04928 Plessa
Website: www.hohenleipisch.de
Bürgermeister: Lutz Schumann (SPD)
Lage der Gemeinde Hohenleipisch im Landkreis Elbe-Elster
ThumbFalkenbergGrödenHeidelandHerzbergHirschfeldMerzdorfRückersdorfSchildaSchönbornSchraden
Karte
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Hohenleipisch auf einer geschichtlichen Karte des Kreises Liebenwerda (1910).
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Hohenleipisch um 1900

Geographie

Die Gemeinde liegt im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft rechts der Schwarzen Elster. Kernstück des Naturparks ist der ehemalige Truppenübungsplatz bei Hohenleipisch. Das Naturschutzgebiet Der Loben liegt im Gemeindegebiet. Die Gegend um den Ort ist die größte Streuobstregion Brandenburgs.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde gehört der Ortsteil Dreska.[3]

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Erstmals erwähnt wurde Hohenleipisch vermutlich 1210.[4] 1346/1495 wird der Ort als Hornlubisch erwähnt. 1422 gehörte Hohenleipisch zum Leibgedinge der Herzogin Offka, welche ihren Witwensitz im Schloss zu Liebenwerda bezog. Schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde der Ort besonders 1646 beim Durchzug Wrangelscher Truppen. Das Kloster Dobrilugk besaß das Kirchenpatronat.[5] Die in Hohenleipisch und Umgebung damals stark verbreitete Töpferei führte 1803 zur Gründung einer Dorfinnung – eine Seltenheit in der Gewerbegeschichte. Diese Innung hatte 1817 elf Mitglieder. Durch diese Gründung konnte der Vertrieb Hohenleipischer Töpferwaren (Stein- und Grautöpferware, sogenanntes blaues Zeug, als Bierflaschen, Buttertöpfe, Schmelztiegel) bedeutend gesteigert werden. Die Töpferwaren wurden bis nach Anhalt geliefert.[6]

Am Abend des 26. Januar 1874 kam es in Hohenleipisch zu einem Großbrand. In einem mit Stroh gedeckten Wohnhaus war ein Feuer ausgebrochen. Die Flammen griffen, durch einen heftigen Sturm begünstigt, schnell auf die Gebäude der benachbarten Grundstücke über und erst ein Gewitter beendete am nächsten Morgen die Feuersbrunst. Am Ende waren den Flammen, die bis nach Elsterwerda zu sehen waren, neun Gehöfte und eine Scheune eines zehnten Hofes zum Opfer gefallen.[7]

Hohenleipisch war Bestandteil des Amtes Liebenwerda. Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat wurde zum 1. Oktober 1816 der Kreis Liebenwerda, dem auch Hohenleipisch angehörte, im Regierungsbezirk Merseburg in die preußische Provinz Sachsen eingegliedert. Von 1952 bis 1990 gehörte der Ort dem Kreis Bad Liebenwerda im Bezirk Cottbus, seit 1990 im Land Brandenburg an. Seit 1993 ist er Bestandteil des Landkreises Elbe-Elster.

Der Ortsteil Dreska wurde erstmals im Jahre 1406 urkundlich erwähnt.

Bevölkerungsentwicklung

Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...
Jahr Einwohner
18751 300
18901 500
19102 237
19252 467
19332 716
19392 821
Jahr Einwohner
19463 352
19503 313
19642 798
19712 775
19812 850
19852 759
Jahr Einwohner
19902 608
19952 836
20002 822
20052 552
20102 171
20152 048
Jahr Einwohner
20201 949
20211 930
20222 005
20232 006
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[8][9][10], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Zusammenfassung
Kontext

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Hohenleipisch besteht aus zwölf Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 73,8 % zu folgendem Ergebnis:[11]

Weitere Informationen Partei / Wählergruppe, Stimmenanteil ...
Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Bürger für Hohenleipisch und Dreska 100 % 12
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Bürgermeister

  • 2003–2015: Wolfram Herold (CDU)[12]
  • seit 2015: Lutz Schumann (Bürger für Hohenleipisch und Dreska; bis 2024 SPD-Mandat)[13]

Schumann wurde in der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024 ohne Gegenkandidat mit 88,1 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren[14] gewählt.[15]

Wappen

Das Wappen wurde vom Heraldiker Frank Diemar gestaltet.

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Wappen von Hohenleipisch
Blasonierung: „Gespalten von Gold und Grün; vorne ein halber Kirschbaum mit Früchten am Spalt, beseitet von einer linksgewendeten Kanne, hinten ein halber Apfelbaum mit Früchten am Spalt, beseitet von einem Weidenkorb; sämtlich in wechselnden Farben.“[16]

Flagge

Zwei Längsstreifen in den Farben Grün-Gold (Gelb) mit dem auf der Nahtstelle aufgelegten Gemeindewappen.

Partnergemeinde

Hohenleipisch ist mit Sassenburg in Niedersachsen durch eine Gemeindepartnerschaft verbunden.

Sehenswürdigkeiten

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Evangelische Kirche
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Hohenleipisch zur Kirschblüte

In der Liste der Baudenkmale in Hohenleipisch und in der Liste der Bodendenkmale in Hohenleipisch stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale.

Wirtschaft und Infrastruktur

Zusammenfassung
Kontext

Verkehr

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Bahnhof Hohenleipisch

Hohenleipisch liegt an der Landesstraße L 62 zwischen Elsterwerda und Finsterwalde.

Der Bahnhof Hohenleipisch liegt an der Bahnstrecke Berlin–Dresden. Er wird von der Regional-Express-Linie RE 8 Berlin HbfElsterwerda im Zweistundentakt bedient, die von der ODEG betrieben wird.

Sport

Der Fußballverein VfB Hohenleipisch spielt in der Saison 2021/2022 in der Landesliga Süd Brandenburg.

1864 wurde in Hohenleipisch ein 98 Mitglieder starker Schützenverein gegründet, welcher Ende des 19. Jahrhunderts bereits 162 Mitglieder aufwies. Da es auf Grund der großen Mitgliederzahl organisatorische Probleme gab, wurde 1906 ein zweiter Schützenverein gegründet. Dem ursprünglichen Hohenleipischer Schützenverein durften nur noch Mitglieder beitreten, welche beim Militär gedient hatten. Hinter dem heutigen Gasthof „Zum goldenen Löwen“ befand sich der erste bekannte Schießstand des Ortes, welcher allerdings später aus Sicherheitsgründen geschlossen wurde. Nachdem 1933 mit dem Kleinkaliber-Schützenverein ein weiterer Schützenverein in Hohenleipisch gegründet worden war, wurden diese mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges aufgelöst. Erst in den 1970er Jahren begann man im Ort unter dem Dach der Gesellschaft für Sport und Technik mit dem Sportschießen. Nach der Wende wurde 1994 der bis in die Gegenwart bestehende Verein „Schützengilde 1864 Hohenleipisch e.V.“ gegründet.[18]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

Literatur

  • Luise Grundmann / Dietrich Hanspach: Der Schraden. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda, Lauchhammer, Hirschfeld und Ortrand. Herausgegeben vom Institut für Länderkunde Leipzig und der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Köln / Weimar / Wien: Böhlau Verlag, 2005 (ISBN 3-412-10900-2)
Commons: Hohenleipisch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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