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IKI

Einzelhandelskette in Litauen und Lettland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

IKI
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Iki (Eigenschreibweise: iki) ist eine Einzelhandelskette in Litauen, die von der UAB IKI Lietuva (zuvor UAB Palink) betrieben wird. Hauptaktionär mit 93,75 Prozent ist die deutsche Rewe Group über die Tochtergesellschaft RBHI GmbH, weitere 6,25 Prozent Anteil liegen bei der französische Unilec S.A. Mit landesweit 250 Supermärkten und rund 5.280 Mitarbeitern (Stand 2024) ist sie die zweitgrößte Einzelhandelskette in Litauen. Der Umsatz belief sich 2024 auf 934 Millionen Euro.[2]

Schnelle Fakten UAB IKI Lietuva ...
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Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Gründung des Unternehmens, Expansion nach Lettland und Leader Price-Lizenz (1992–2006)

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Iki-Hauptquartier in Vilnius
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Iki-Markt in Jeruzalė

1992 eröffneten drei Brüder, die ursprünglich aus Belgien stammen – George, Oliver und Nicolas Ortiz – die erste Iki-Filiale. Die Brüder gründeten auch die UAB Palink. Die Gebrüder Ortiz entwickelten unter dem Namen Pigiau Grybo (dt. etwa: Billiger als Pilze) ein eigenes Harddiscount-Konzept, die ersten fünf Märkte des Konzepts eröffneten im Juli 2000.[3] Das Geschäftsjahr 2000 wurde mit 30 Iki-Supermärkten und 20 Pigiau Grybo-Discountern sowie einem Umsatz von rund 152 Millionen Euro abgeschlossen.[4] Die Zahl der Märkte konnte bis Ende September 2001, als die eigene Website gestartet wurde, auf 36 Iki- und 25 Pigiau Grybo-Standorte gesteigert werden.[5] 2003 führte man eine Kundenkarte namens IKI PREMIJA ein.[6] Im Dezember 2004 betrieb Iki in Litauen 130 Märkte.[7] Für 50 Millionen Euro übernahm Citygroup Venture Capital International im selben Monat eine Beteiligung an Iki.[8]

Anfang 2005 wurde mit der Groupe Casino eine Vereinbarung zur Errichtung der Discounterkette Leader Price im Baltikum geschlossen.[8] Am 2. Mai 2005 eröffnete in Vilnius die erste litauische Leader Price-Filiale, am 23. Mai 2005 in Zarasai bereits die landesweit Zehnte.[9][10] Nach Lettland expandierte man ab Sommer 2005, dies wurde erstmals im Oktober 2004 publik. Die erste lettische Filiale von Iki wurde am 21. Juni 2005 in Riga eröffnet, der erste lettische Leader Price-Standort am 26. Juli 2005 in Ogre.[11][12][13] Mit der Wiedereröffnung des Discounters in Vilkaviškis am 5. August 2005 begann die Umflaggung aller 51 litauischen Pigiau Grybo-Standorte zu Leader Price.[14] Zum Jahresende 2005 bestanden in Lettland drei Iki- und fünf Leader Price-Märkte, insgesamt waren es 64 Leader Price-Standorte in Lettland und Litauen. Der Umsatz des Unternehmensverbundes belief sich auf 388 Millionen Euro, über 6000 Mitarbeiter waren angestellt.[8] Der Meilenstein von zehn lettischen Leader Price-Standorten konnte mit der Eröffnung in Ventspils am 28. Juni 2006 erreicht werden.[15]

Einstieg von Coopernic und Umstrukturierungen (2007–2013)

Ende 2007 stieg die Einkaufsgemeinschaft Coopernic mit 80 Prozent als Aktionär ein.[16] Nachdem sich die Groupe Casino ihr polnisches Discountgeschäft mit Leader Price bereits Mitte 2007 aufgeben hatte, wurde Anfang Dezember 2007 die Beendigung der Zusammenarbeit mit Iki bekannt. Die Leader Price-Märkte wurden bis Jahresende auf die neue Marke Cento umgeflaggt. Die erste Eröffnung erfolgte am 3. Dezember 2007 in Vilnius. Es bestanden 23 Leader Price-Filialen in Lettland und 73 in Litauen.[17] Am 9. Januar 2008 wurde der zehnte Iki-Markt Lettlands in Jelgava eröffnet.[18] Zum damaligen Zeitpunkt bestanden landesweit bereits 24 Cento-Märkte. Ebenfalls 2008 wurden die ersten Selbstbedienungskassen installiert.[6] Anfang März 2009 wurde die erfolgte Übernahme des lettischen Einzelhändlers Nelda durch Iki bekannt. Die 17 Märkte, die sich in und um Riga befanden, wurden ab Juli 2009 auf Iki und Cento umgeflaggt.[19] Seit 2011 werden Backwaren, zu Beginn vor allem Brot, in den Filialen selbst gebacken.[6] Im November desselben Jahres wurde das Erscheinungsbild überarbeiten, zeitgleich erfolgte die Umbenennung der Vertriebslinien Ikiukas in Iki Express und Cento in Iki Cento.[20] Für 2011 meldete die lettische Tochter, die damals 1211 Menschen beschäftigte, bei einem Umsatz von 73,55 Millionen Lats (rund 104,65 Millionen Euro) einen Verlust von 8,68 Millionen Lats (rund 12,35 Millionen Euro). In Lettland bestanden damals 32 Iki-, zwei Iki Express- und 21 Cento-Filialen. Zur Verbesserung des Betriebseffizienz wurden im Januar 2012 vier Cento-Filialen geschlossen, die restlichen 17 Standorten wurden im April und Mai desselben Jahres auf Iki-Standorte umgeflaggt.[21]

Rückzug aus Lettland und heutige Situation (2014–)

Anfang 2014 verkaufte Iki die lettische Tochtergesellschaft SIA Palink mit allen 51 lettischen Supermärkte und 900 Mitarbeitern an den Mitbewerber Mego.[22][23] Ende Juli 2014 begann Mego mit der Umflaggung der Märkte.[24] Auch in Litauen verschwand die Marke Cento, die Umflaggung begann im ersten Quartal 2015 und wurde zum Ende desselben Jahres abgeschlossen.[25] Im Dezember 2016 unterzeichnete das schwedische Handelsunternehmen ICA eine Vereinbarung, um die damals UAB Palink genannte Gesellschaft und damit das gesamte Geschäft von Iki in Litauen zu übernehmen. Geplant war eine Fusion mit der litauischen ICA-Tochter Rimi Lietuva. Die litauischen Wettbewerbsbehörden genehmigten im Oktober 2017 den Zusammenschluss unter der Auflage, dass Rimi 17 seiner Geschäfte verkaufen würde.[26] Im April 2018 wurde bekannt, dass die Wettbewerbsbehörden die zum Verkauf vorgeschlagenen Geschäfte ablehnte, woraufhin die Fusion platzte.[27] Seit November 2018 ist die Rewe Group mit 93,75 Prozent Hauptaktionär von Iki. Bereits zu Jahresbeginn konnte Rewe die Beteiligung, nach Übernahme der Anteile der litauischen UAB „Baltisches Haus“, auf 55,58 Prozent erhöhen.[28]

Im Februar 2022 eröffnete man unter dem Namen IKI GO! den ersten autonomen Markt. Anfang Oktober 2025 wurde die Schließung aller bisherigen fünf autonomen Märkte bekanntgegeben.[29]

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Handelsmarken

Als Teil der Rewe Group greift Iki zum überwiegenden Teil auf bestehenden Handelsmarken der Unternehmensgruppe zurück. So werden bei Iki u. a. die auch in Deutschland erhältlichen Eigenmarken Today (für Drogerieartikel), Vivess (für Küchenutensilien) und ZooRoyal (für Haustiere) angeboten. Darüber hinaus führt die Einzelhandelskette auch die in Österreich bekannten Handelsmarken Billa, Billa Premium und Clever.[30]

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Logos

Das Logo weist ein leicht geneigtes gelbes Rechteck mit abgerundeten Ecken auf, der Schriftzug von Iki ist in grün gehalten. Zum 11. November 2011 wurde der Markenauftritt modernisiert, die Farben und Farben des Logos beibehalten, der Schriftzug ist nun ebenfalls schräg angeordnet. Zeitgleich erfolgte die Neuausrichtung der drei damaligen Vertriebslinien des Unternehmens.[20]

Nelda

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Logo der Kette

SIA Nelda war ein lettisches Lebensmitteleinzelhandelsunternehmen, das 1991 von Maikls Avrutin gegründet wurde und unter dem Namen Nelda Supermärkte in und um Riga betrieb. 1997 wurde das Lebensmittelgeschäft wurde vom Immobiliengeschäft getrennt und das Unternehmen Nelda von der Unternehmerin Iluta Kalniņa fortgeführt, Avrutin verwaltete die Immobilien.

Ab 2004 wurden die Filialen nach und nach renoviert, die Renovierungsarbeiten wurden Ende 2006 abgeschlossen. Neben Supermärkte war Nelda auch in anderen Bereichen tätig, wurde z. B. 2004 Betreiber eines Fünf-Sterne-Hotels. 2005 wurden insgesamt rund 44 Millionen Lats (rund 62,6 Millionen Euro) umgesetzt.[31]

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Commons: IKI – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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