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IPv6-Übergangsmechanismus
Mechanismen für den Übergang von IPv4 zu IPv6 Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ein IPv6-Übergangsmechanismus ist eine Technologie, die den Übergang des Internets von der seit 1983 verwendeten IPv4-Infrastruktur auf das Nachfolgesystem IPv6 (Internet Protocol Version 6) ermöglicht.
Da IPv4- und IPv6-Netze nicht direkt miteinander interoperabel sind, dienen Übergangsmechanismen dazu, die Kommunikation zwischen Hosts beider Netztypen zu ermöglichen.
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Geschichte
Um die Anforderungen, welche IPv6 hat, zu erreichen, wurde ein Migrationsplan vom IPv4-System geplant. Die Internet Engineering Task Force (IETF) entwickelt über Arbeitsgruppen mehrere Übergangstechnologien dafür. Einige grundlegende IPv6-Übergangsmechanismen sind in RFC 4213 beschrieben.[1]
Mechanismen
Zusammenfassung
Kontext
Tunnelbroker
Ein Tunnelbroker stellt eine IPv6-Verbindung bereit, indem IPv6-Pakete in IPv4-Verbindungen gekapselt werden (meist mit 6in4). Die Verwaltung solcher Tunnel erfolgt häufig über das Tunnel Setup Protocol (TSP) oder AYIYA.[2]
6rd (IPv6 Rapid Deployment)
6rd (IPv6 Rapid Deployment) wurde von Rémi Després entwickelt. Das sorgt für eine schnelle Bereitstellung von IPv6-Servern über ein IPv4-Netz. 6rd arbeitet mit stateless Adressabbildung und erstellt automatisch einen IPv6-Tunnel, die denselben Routen wie IPv4 folgen.[3]
NAT64
NAT64 lässt IPv6-Hosts mit IPv4-Servern kommunizieren. Dabei erstellt ein NAT64-Gateway eine NAT-Zuordnung zwischen einer IPv6-Adresse und einer IPv4-Adresse (z. B. 64:ff9b::/96).[4]
DNS64
DNS64 ist eine Erweiterung des DNS, die aus IPv4-A-Records künstlich IPv6-AAAA-Records generiert, falls nur IPv4-Einträge existieren. Das erlaubt IPv6-Clients den Zugriff auf reine IPv4-Server über NAT64-Gateways.[5]
ISATAP
ISATAP (Intra-Site Automatic Tunnel Addressing Protocol) überträgt IPv6-Pakete zwischen Dual-Stack-Knoten innerhalb eines IPv4-Netzes. Im Gegensatz zu älteren Protokollen wie 6over4 nutzt ISATAP IPv4 als virtuelle NBMA (Nonbroadcast Multiple-Access Network)-Datenverbindung, wodurch keine IPv4-Multicast-Unterstützung erforderlich ist.[6]
464XLAT
464XLAT ermöglicht es Geräten in IPv6-only-Netzen den Zugriff auf IPv4-Dienste. Der Client verwendet einen SIIT-Übersetzer, um Pakete von IPv4 in IPv6 zu konvertieren. Diese werden dann an einen NAT64-Übersetzer gesendet, der sie von IPv6 zurück in IPv4 übersetzt und an einen reinen IPv4-Server weiterleitet.[7]
Der Mechanismus wird unter anderem von T-Mobile US, Orange Polska, Telstra sowie in Android, iOS, macOS und Windows 10/11 verwendet.[8]
Dual-Stack Lite (DS-Lite)
Dual-Stack Lite (DS-Lite) ermöglicht IPv4-Verbindungen über IPv6, ohne dass Kundenrouter eigene IPv4-Adressen besitzen. IPv4-Verkehr wird hierbei innerhalb von IPv6 getunnelt und am IPv6-Endpunkt (Carrier-Grade NAT) wieder in IPv4 umgewandelt.[9]
V4-via-v6-Routing
V4-via-v6 ist ein Ansatz, bei dem nur Endsysteme IPv4-Adressen besitzen, während die zwischenliegenden Router ausschließlich IPv6-Adressen nutzen. IPv4-Routen werden wie gewohnt geplant, jedoch mit IPv6-Next Hop.[10]
MAP
Mapping of Address and Port (MAP) ist ein Cisco-IPv6-Übergangsmechanismus, der die Adressen und Port-Übersetzung mit dem Tunneln der IPv4-Pakete über das interne IPv6-Netzwerk eines ISP-Anbieters kombiniert.[11]
Der Ansatz wird seit 2021 von Sky Italia genutzt.[12]
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Veraltete Mechanismen
NAT-PT und NAPT-PT, ursprünglich in RFC 2766 beschrieben, wurden wegen technischer Probleme aufgegeben und durch NAT64 ersetzt.[13]
Einzelnachweise
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