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Film von Alfred Hitchcock (1943) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Im Schatten des Zweifels ist ein US-amerikanischer psychologischer Thriller von Alfred Hitchcock aus dem Jahr 1943. Der Film mit Teresa Wright und Joseph Cotten, mit einem Drehbuch des Pulitzer-Preisträgers Thornton Wilder, Sally Bensons und Hitchcocks Ehefrau Alma Reville, basierend auf einer für einen Oscar nominierten Geschichte von Gordon McDonell, handelt von einer jungen Frau, die erkennen muss, dass es sich bei ihrem geliebten Onkel wahrscheinlich um den so genannten Lustige-Witwen-Mörder handelt.
Film | |
Titel | Im Schatten des Zweifels |
---|---|
Originaltitel | Shadow of a Doubt |
Produktionsland | Vereinigte Staaten |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1943 |
Länge | 108 Minuten |
Altersfreigabe |
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Produktionsunternehmen | Universal Pictures |
Stab | |
Regie | Alfred Hitchcock |
Drehbuch | |
Produktion | Jack H. Skirball |
Musik | |
Kamera | Joseph A. Valentine |
Schnitt | Milton Carruth |
Besetzung | |
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→ Synchronisation |
Im Schatten des Zweifels, den Hitchcock selber bei verschiedenen Anlässen als seinen Lieblingsfilm bezeichnete,[1] wurde 1991 als „kulturell, historisch oder ästhetisch bedeutend“ in die United States National Film Registry der Library of Congress aufgenommen.
Charles Oakley (Onkel Charlie), ein gutaussehender Mann, lebt alleine zur Untermiete, und eines Tages sagt ihm seine Vermieterin, dass zwei Männer gekommen seien, um nach ihm zu suchen. Er sieht die beiden Männer auf der Straße vor seinem Zimmer und beschließt, die Stadt zu verlassen. Er sucht Ruhe und Zuflucht bei der Familie seiner Schwester Emma Newton und ihrem Ehemann Joseph und ihren drei Kindern in der beschaulichen kalifornischen Kleinstadt Santa Rosa. Seine anfangs sehr gutgläubig und etwas naiv wirkende, dennoch aber kluge Nichte Charlie, die nach ihm benannt ist, fühlt sich seelisch mit ihm verbunden. Die Freude der Familie über den Besuch des weltmännischen Verwandten aus der Großstadt ist zunächst ungetrübt, doch Onkel Charlie fällt gelegentlich durch sein seltsames Verhalten auf: Er lehnt Fotoaufnahmen von sich generell ab, versteckt Zeitungsausschnitte vor der Familie und eröffnet ein Bankkonto mit einer großen Summe von Bargeld. Eines Tages erscheinen im Haus zwei Männer, die angeblich für ein Umfrageinstitut über amerikanische Familien arbeiten und die Newtons interviewen. Onkel Charlie gerät in Wut, als einer der Männer ein Foto von ihm macht. Als Jack Graham – einer der beiden Männer – die junge Charlie am Abend ausführt, klärt er sie auf, dass er und sein Kollege Detektive seien und ihren Onkel beschatteten. Entweder er oder ein anderer Verdächtiger sei der so genannte Lustige-Witwen-Mörder, der zumindest drei Witwen umgebracht habe.
Fortan nagen Zweifel an Charlie; sie versucht, mehr über ihren Onkel zu erfahren, und findet mehr und mehr Indizien: Die Initialen des Rings, den Onkel Charlie ihr geschenkt hatte, passen zu denen einer ermordeten Witwe. In einem von ihrem Onkel versteckten Zeitungsartikel über den Witwenmörder findet sie weitere Hinweise, dass es sich bei Onkel Charlie um den Mörder handeln könnte. Nach Charlies Ansicht entlarvt er sich dann beim Abendessen, als er mit kaum verhohlenem Hass über wohlhabende Witwen spricht, die nur vom Erbe ihrer verstorbenen Männer lebten und „fette, keuchende Tiere“ seien.
Als die junge Charlie ihn mit dem Ring konfrontiert, vertraut er sich ihr bei einem abendlichen Spaziergang an. Sie verspricht ihm, ihn nicht bei der Polizei zu melden, wenn er schnell wieder aus der Stadt verschwinde. Sie versucht dabei, Rücksicht auf ihre nichts ahnende Mutter zu nehmen, die ihren jüngeren Bruder Charlie innig liebt und bei dessen Verhaftung wohl am Boden zerstört wäre. Kurz darauf verunglückt jedoch der andere Verdächtige tödlich auf der Flucht vor der Polizei, indem er in einen Flugzeugpropeller rennt, so dass für die Polizei der Fall geklärt scheint. Jack vertraut der jungen Charlie an, dass er sie liebe und sie gerne heiraten würde, und verlässt dann die Stadt.
Charlie ist jedoch nun von der Schuld ihres Onkels überzeugt und drängt ihn deshalb, Santa Rosa zu verlassen. Er weigert sich und versucht, durch zwei fingierte Unfälle seine Nichte zu ermorden; nur Zufälle retten ihr das Leben. Schließlich stellt sie ihm ein Ultimatum, und er lenkt ein. Er will nach San Francisco fahren – zufällig mit demselben Zug wie die reiche Witwe Mrs. Potter, die er bei Familie Newton kennenlernte. Als der Zug abfährt, versucht er abermals, Charlie zu ermorden, und es kommt zu einem Handgemenge, in dessen Verlauf er aus dem fahrenden Zug vor einen entgegenkommenden stürzt und zu Tode kommt. Er wird in Santa Rosa im Kreise der gesamten trauernden Stadt beerdigt, da Charlie und Jack Onkel Charlies Geheimnis bewahren.
Die deutsche Synchronfassung von Im Schatten des Zweifels entstand 1969 bei der Interopa Film GmbH.[5]
Rolle | Schauspieler | Synchronstimme |
---|---|---|
Charlie Newton | Teresa Wright | Dagmar Biener |
Charlie Oakley | Joseph Cotten | Gert Günther Hoffmann |
Detective Jack Graham | Macdonald Carey | Rainer Brandt |
Vater Joseph Newton | Henry Travers | Paul Wagner |
Mutter Emma Newton | Patricia Collinge | Edith Schollwer |
Herbie Hawkins, Nachbar der Newtons | Hume Cronyn | Reinhold Brandes |
Detective Fred Saunders | Wallace Ford | Gerd Duwner |
Ann Newton | Edna May Wonacott | Philine Peters-Arnolds |
Der Film wurde 1991 unter dem Titel Shadow of a Doubt von Regisseurin Karin Arthur für das Fernsehen neu verfilmt. In den tragenden Rollen waren Mark Harmon und Margaret Welsh zu sehen.[6] Der 2013 erschienene Film Stoker von Park Chan-wook handelt ebenfalls von einem mysteriösen „Onkel Charlie“, der plötzlich in das Leben einer scheinbar normalen Familie tritt, und wurde von Filmkritikern als Hommage an Hitchcocks Werk betrachtet.[7]
Auch in diesem Film hat Hitchcock seinen Cameo-Auftritt: Er sitzt im Zug nach Santa Rosa und spielt Karten mit einem Doktor (gespielt von Edward Fielding), wobei Hitchcock mit sämtlichen Pik-Karten in der Hand klare Vorteile zu haben scheint.
Gordon McDonell war 1944 in der Kategorie Beste Originalgeschichte für einen Oscar nominiert.
1991 wurde der Film ins National Film Registry aufgenommen.
Im Schatten des Zweifels war bei seiner Veröffentlichung ein Erfolg bei Kritikern und Publikum. Er gilt bei der Filmkritik allgemein als Meisterwerk. Beim US-amerikanischen Kritikerportal Rotten Tomatoes fallen bei einer durchschnittlichen Bewertung von 9,2/10 alle 34 Kritiken positiv aus.[8]
„Interessante, gut gespielte Kriminalstudie, der es nicht so sehr um die Jagd auf einen Gangster geht, sondern um die Konfrontation einer kleinstädtischen Bürgerfamilie mit dem Verbrechen. Ein Film ohne kriminalistische Spannung, der dem Zuschauer die Rolle des ironisch-distanzierten Beobachters zuweist.“
„Lieblingsfilm Hitchcocks, der die Entäußerung einer zur Liebe unfähigen Seele mit den Mitteln des Thrillers in Handlung umsetzt. Durch die Präzision der Darstellung wird die Wirklichkeit selbst in den Schatten des Zweifels gezogen. Ab 18.“
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