Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext

Infanterie-Regiment „Graf Schwerin“ (3. Pommersches) Nr. 14

Infanterieverband der Preußischen Armee Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Remove ads

Das Infanterie-Regiment Graf Schwerin (3. Pommersches) Nr. 14 war ein Infanterieverband der preußischen Armee.

Schnelle Fakten Aktiv, Staat ...
Remove ads

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Der Verband wurde am 1. Juli 1813 (Stiftungstag) durch AKO als 2. Reserve-Infanterie-Regiment errichtet. Die Soldaten kamen aus dem III. Musketier- sowie dem 1. und 4. Reserve-Bataillon des 2. Infanterie-Regiments und bildeten das I., II. und III. Bataillon (ab 1815 Füsilier-Bataillon).

Am 25. März 1815 erhielt es die Bezeichnung „14. Infanterie-Regiment“ und von November 1816 bis März 1823 führte es den Zusatz „(3. Pommersches)“. Im Jahr 1859 musste es zahlreiches Personal an das 54. Infanterie-Regiment abgeben. Im Zuge der Heereserweiterung wurde der Verband am 4. Juli 1860 in „3. Pommersches Infanterie-Regiment Nr. 14“ umbenannt. Nach dem Deutschen Krieg wurden am 27. September 1866 die 10., 14. und 15. Kompanie an das Infanterie-Regiment Nr. 75 abgegeben. Am 1. April 1881 ging die 4. Kompanie an das Infanterie-Regiment Nr. 129. Die fehlenden Mannschaften wurden jeweils sofort ersetzt. Kaiser Wilhelm II. gab dem Regiment zu Ehren von Generalfeldmarschall Kurt Christoph von Schwerin am 27. Januar 1889 dessen Namen und benannte es in „Infanterie-Regiment „Graf Schwerin“ (3. Pommersches) Nr. 14“ um.

Am 1. April 1887 wurde das IV. Bataillon aus der 5. Kompanie des Infanterie-Regiments „von der Goltz“ (7. Pommersches) Nr. 54, der 3. Kompanie des Colbergschen Grenadier-Regiments „Graf Gneisenau“ (2. Pommersches) Nr. 9, der 7. Kompanie des Füsilier-Regiments „Königin Viktoria von Schweden“ (Pommersches) Nr. 34 und der 11. Kompanie des Grenadier-Regiments „König Friedrich Wilhelm IV.“ (1. Pommersches) Nr. 2 gebildet. Im IV. Bataillon bildeten diese die 13.–16. Kompanie. Am 1. April 1890 wurde das IV. Bataillon an das Infanterie-Regiment Nr. 141 abgegeben. Am 2. Oktober 1893 wurde das IV. (Halb-)Bataillon wieder errichtet, am 1. April 1897 kam das IV. Bataillon an das Infanterie-Regiment Nr. 175.

Befreiungskriege

1813
Nach seiner Gründung nahmen alle drei Bataillone an der Belagerung von Stettin teil. Das spätere Füsilierbataillon kämpfte mit der Brigade Borstell im Gefecht bei Hoyerswerda. Anschließend kam das Regiment in die 5. Division des III. Armee-Korps und kämpfte in der Schlacht bei Großbeeren sowie den Gefechten bei Schmielkendorf, Thießen und Woltersdorf. Ferner war es bei der Schlacht bei Dennewitz (Verlust: vier Offiziere und 275 Mann), der Belagerung von Wittenberg, sowie dem Sturm auf Leipzig. Der Major von Mirbach mit dem III. Bataillon nahm am Sturm auf das Grimmaische Tor teil, der 4. Zug der 10. Kompanie gehörte zu den ersten Preußen in Leipzig (Verlust: acht Offiziere und 346 Mann). Danach war es beim Übergang über den Rhein dabei und war am Überfall bei Neuss beteiligt (Eroberung des Adlers des 150. Linienregiments) sowie der Einschließung von Wesel.
1814
In diesem Jahr war der Verband Teil der 5. Brigade des III. Armee-Korps und nahm am Gefecht bei Hoogstraten, dem Sturm auf Lier sowie den Gefechten bei Oudenaarde und Soissons teil.
1815
Nun war er Teil der 7. Brigade des II. Armee-Korps. Als solches kämpfte er bei Ligny und Wavre sowie beim Sturm auf Namur. Ferner war er bei den Belagerungen von Maubeuge, Landrecy, Rocroy und Givet.

Verluste 1813 bis 1815: 54 Offiziere und 1400 Mann, davon 1815 5 Offiziere und 230 Mann

Großherzogtum Posen

Während der Unruhen von 1848 war es im Gefecht bei Tremessen.

Deutscher Krieg

Im Jahr 1866 war es Teil der 3. Infanterie-Division des II. Armee-Korps. Zunächst befand es sich bei Nachtgefecht bei Podkost, Gitschin und Königgrätz. (Verlust: zwei Offiziere, 106 Mann)

Deutsch-Französischer Krieg

Wieder als Teil der 3. Infanterie-Division des II. Armee-Korps kämpfte das Regiment bei Gravelotte, Villiers, Champigny, Les Planches sowie den Belagerungen von Metz und Paris.

Erster Weltkrieg

Das Regiment gehörte während des gesamten Weltkriegs zur 4. Infanterie-Division der preußischen Armee. Es wurde 1915 an der Karpatenfront in der heutigen Westukraine eingesetzt.[1]

Verbleib

Nach Kriegsende wurde das Regiment ab dem 14. Dezember 1918 in Bromberg demobilisiert. Aus Teilen bildete sich im Januar 1919 das Freiwilligen-Infanterie-Regiment 14 mit zwei Bataillonen, zwei MG- und einer MW-Kompanie. Das I. Bataillon bildete das Grenzschutz-Bataillon XII des II. Armee-Korps.

Mit der Bildung der Vorläufigen Reichswehr ging das II. Bataillon im Reichswehr-Schützen-Regiment 4 auf.

Die Tradition übernahm in der Reichswehr durch Erlass des Chefs der Heeresleitung General der Infanterie Hans von Seeckt vom 24. August 1921 die in Deutsch Krone stationierte 9. und 10. Kompanie des 4. (Preußisches) Infanterie-Regiments.

Remove ads

Standorte

Bis 1817 war das Regiment im Feld bzw. war in Frankreich bei der Okkupationsarmee.

  • 1818–1819 Glogau, Schweidnitz und Glatz
  • 1819–1820 Torgau, Wittenberg, Weißenfels
  • 1820–1833 Stargard, Königsberg in der Neumark, Soldin
  • 1833–1846 Stargard, Bromberg, Soldin
  • 1846–1847 Stargard, Königsberg in der Neumark, Soldin
  • 1847–1849 Bromberg, Graudenz, Konitz (vielfacher Wechsel)
  • 1849–1850 Bromberg, Schneidemühl, Gnesen
  • 1852–1856 Thorn, Bromberg
  • 1856–1863 Bromberg (zusätzlich bis 1860 Graudenz)
  • 1863–1871 Stettin
  • 1871–1884 Stralsund, Swinemünde
  • 1884–1886 Stralsund, Greifswald
  • 1886–1903 Graudenz
  • 1887–1890 Graudenz, Straßburg in Westpreußen
  • 1890–1903 Graudenz
  • 1903–1919 Bromberg
Remove ads

Regimentschefs

Zum ersten Regimentschef ernannte König Wilhelm I. am 20. September 1860 den General der Infanterie Philipp von Wussow. Nach dessen Tod blieb diese Stellung vom 8. September 1870 bis zur Ernennung von General der Infanterie Julius von Verdy du Vernois vakant. Mit dessen Tod am 30. September 1910 wurde die Stelle nicht wieder besetzt.

Kommandeure

Weitere Informationen Dienstgrad, Name ...
Remove ads

Literatur

  • von Abel: Stammliste der Königliche Preußischen Armee. 1904, S. 57 f.
  • Georg Alt: Das königliche preußische stehende Heer. 1869, Band 1, S. 152 f.
  • Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918. Teil VI: Infanterie. Band 1: Infanterie-Regimenter. Verlag Militaria, Wien 2007, ISBN 978-3-902526-14-4, S. 55.
  • Paul von Schmidt: Das 3. Pommersche Infanterie-Regiment Nr. 14 von seiner Gründung bis zum Jahre 1888. Liebel, Berlin 1888.
  • Herbert Alexander von Wartensleben: Das Infanterie-Regiment Graf Schwerin (3. Pommersches) Nr. 14 im Weltkriege 1914–1918. (Band 162 des preuß. Anteils der Erinnerungsblätter), Gerhard Stalling, Oldenburg 1926.
  • Günther Voigt.: Die Infanterie- bzw. Füsilierregimenter 13–60 der preussischen Armee. In: Dermot Bradley, Hans Bleckwenn (Hrsg.): Deutschlands Heere bis 1918. Ursprung und Entwicklung der einzelnen Formationen. Band 2. Biblio-Verlag, Osnabrück 1981, ISBN 3-7648-1199-4.
Remove ads

Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Remove ads