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Isnogud

französische Comicbuchreihe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Isnogud (von is no good „taugt nichts / ist ein Nichtsnutz“) ist eine Comicserie, die von René Goscinny (Texte) und Jean Tabary (Zeichnungen) 1962 für die Erstausgabe der französischen Zeitschrift Record kreiert wurde. Sie spielt im mittelalterlichen Bagdad. Die Hauptfigur ist der gleichnamige hinterlistige Großwesir, der immer wieder vergeblich versucht, den Kalifen zu beseitigen, um selbst den Thron zu besteigen.

Schnelle Fakten Originaltitel, Land ...
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Inhalt

Großwesir Isnogud will unbedingt „Kalif werden anstelle des Kalifen“. Hinterlistig versucht er mit allen Mitteln, den Abbassiden-Kalifen Harun al Pussah zu beseitigen und selbst den Thron zu besteigen. Seine Attentate sind jedoch immer Fehlschläge und sorgen häufig dafür, dass er selbst der Leidtragende ist.

Ein immer wiederkehrendes Motiv ist, dass die fehlgeschlagenen Attentate dem kindlich-naiven Kalifen als Wohltaten oder außergewöhnliche Leistungen seines Großwesirs erscheinen, woraufhin Isnogud weiter in der Gunst des Kalifen steigt. Dennoch strebt Isnogud fortwährend danach, ihn zu beseitigen. Isnoguds Handlanger ist bei allen Anschlägen sein treuer Mietsklave Tunichgud (frz.: Dilat Laraht).

In verschiedenen Einzelgeschichten erscheinen die Autoren als Nebenfiguren.

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Geschichte der Serie

Ab 1968 erschienen die Geschichten auch in der Zeitschrift Pilote, spätere Geschichten wurden direkt für die Comic-Alben gezeichnet. Nach dem Tode Goscinnys 1977 führte Tabary die Serie allein weiter.

2008 erschien der erste Band ohne das Eingreifen eines der ursprünglichen Autoren als Familienproduktion von Nicolas Tabary und seinen Geschwistern Muriel und Stéphane. Nach dem Tod von Jean Tabary im Jahr 2011 verkaufte die Familie alle Rechte an der Reihe an Anne Goscinnys Verlag IMAV éditions. Seit 2012 erscheinen dort von Laurent Vassilian geschriebene und von Nicolas Tabary gezeichnete neue Bände unter dem Reihentitel Les nouvelles aventures d'Iznogoud (Die neuen Abenteuer des Großwesirs Isnogud).

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Liste der Comic-Alben

Zusammenfassung
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In Deutschland debütierten die Comics 1970 in dem Comic-Magazin MV-Comix des Egmont Ehapa Verlags, wo sie bis 1977 erschienen. Die Alben wurden seit 1974, anfangs noch unter dem Serientitel Die Abenteuer des Kalifen Harun al Pussah, ebenfalls von Ehapa herausgebracht. Einige Geschichten wurden später auch in Yps und der Zeitschrift Die Sprechblase abgedruckt.

Seit 1974 erschienen die Alben bei Ehapa als Softcover und – in viel kleinerer Auflage – als Hardcover. Von der französischen Originalserie gibt es inzwischen 30 Bände, wobei die ersten 14 von Goscinny getextet wurden, ebenso wie die Bände 22, 23 und 24, die erst nach dessen Tod veröffentlicht wurden. Außerdem erschien der Sammelband Seine gemeinsten Streiche, der die Bände 3, 6 und 8 enthält. Band 20 ist ein Nachdruck aus der Serie Die Alpträume des Isnogud des Boiselle-Löhmann-Verlags.

Von März 2008 bis März 2010 erschien eine neunbändige Gesamtausgabe bei der Egmont Comic Collection unter dem Titel Die gesammelten Abenteuer des Großwesirs Isnogud, die 2017 mit Band 10 und den neuen Abenteuern fortgesetzt wurde.

Die seit 2012 in Frankreich erscheinenden Neuen Abenteuer des Großwesirs Isnogud werden seit Oktober 2015 auf Deutsch in Form von Einzelalben bei dani books veröffentlicht.

Die folgenden Bände sind in Deutschland erschienen:[1][2]

Legende:

Ein G vor der Bandnummer bedeutet „Die gesammelten Abenteuer des Großwesirs Isnogud“ (dt.)

Ein N vor der Bandnummer bedeutet „Die neuen Abenteuer des Großwesirs Isnogud“ (dt.)

Weitere Informationen Französische Ausgabe, Deutsche Ausgabe ...
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Chronologische Reihenfolge der Isnogud-Geschichten

Weitere Informationen Jahr, Band ...
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Verfilmung

Zusammenfassung
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Das ursprünglich geplante Projekt einer Verfilmung mit Louis de Funès in der Hauptrolle[3] wurde nach dem Tod von René Goscinny fallen gelassen.

1995 entstand eine 26-teilige Zeichentrickserie, in der Geschichten aus den Comics verfilmt wurden.[4] Einige Details wurden dabei verändert, beispielsweise tauchen im Gegensatz zu den Comics keine Behinderten (Einbeinige etc.) auf. Seit April 2009 sind die 26 Doppelepisoden auf Deutsch auf drei DVDs erhältlich.

01 Das Zauberbett Hut Ab!
02 Der magische Katalog Himmel und Hölle
03 Isnoguds Raketenstart Isnoguds Schüler
04 Augenschmaus Die Zeitmaschine
05 Es quakt im Kalifat Die Flasche des Herrn Gasbutan
06 Der Staatsbesuch Der geheimnisvolle Plakatkleber
07 Das Picknick Der Doppelgänger
08 Der Muckefuck Der Dschinni
09 Der fürchterliche Vergolder Inkognito
10 Hast du Töne Die Zauberkiste
11 Der Unglücksdiamant Weltraumzauber
12 Die Herausforderung Die Schlittenfahrt im Kalifat
13 Der Kalif auf Kreuzfahrt Ein verhängnisvolles Nickerchen
14 Die Insel der Riesen Skandal in Bagdad
15 Wahl im Kalifat Das Wachsfigurenkabinett
16 Der Wahlspiegel Duft des Vergessens
17 Der Tataran-Talisman Einfach Fabelhaft
18 Hin und Her und Kreuz und Quer Der Türkenkopf
19 Sommerferien Der große Talisman des Kalifen
20 Der Trank des Scheichs Der Narrentag
21 Schwarzmalereien Die geheimnisvolle Salbe
22 Eier aus Ur Die Straße nach Nirgendwo
23 Die unsichtbare Bedrohung Der Zauberteppich
24 Das Souvenir-Kästchen Andenkeninsel
25 Das Labyrinth Ein Dschinni löst Probleme
26 Auf Tigerjagd Das Zauberpüppchen

Am 9. Februar 2005 erschien in den französischen Kinos ein Realfilm unter dem Titel Isnogud – Der bitterböse Großwesir mit Michaël Youn als Isnogud und Jacques Villeret als Kalif Harun al Pussah. In einer Nebenrolle trat die Sängerin Sofia Essaïdi auf.

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Schreibweise in verschiedenen Sprachen

Französischer Originaltitel: Iznogoud
Deutsch: Isnogud
Englisch: Iznogoud
Finnisch: Ahmed Ahne („Ahmed der Gierige“)
Griechisch: Ιζνογκούντ (Isnogúd)
Isländisch: Fláráður Stórvesír („Großwesir Ränkevoll“)
Niederländisch: Iznogoedh
Norwegisch: Iznogood
Spanisch: El gran visir Iznogud

Parodien und Referenzen

In Anlehnung an das Original entstanden Parodien, wie beispielsweise im Satireblatt Titanic mit Schröder als Harun al Pussah und Müntefering als Isnogud.[5]

In Frankreich ist calife à la place du calife („Kalif anstelle des Kalifen“) in den allgemeinen Sprachgebrauch eingeflossen als Ausdruck für jemanden, der vergeblich versucht, etwas Bestimmtes zu erreichen. Seit 1992 gibt es in Frankreich den Negativpreis Prix Iznogoud, der an Personen der französischen Gesellschaft verliehen wird, die an einem bestimmten, ambitionierten Vorhaben gescheitert sind.

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Einzelnachweise

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