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Jin-Dynastie (1125–1234)
chinesische Kaiserdynastie (1125–1234) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Jin-Dynastie (chinesisch 金朝, Pinyin Jīn Cháo) des 12. und 13. Jahrhunderts war eine chinesische Dynastie im Nordosten Chinas, die 1125 auf den Ruinen des Liao-Reiches der Kitan einen eigenen Staat gründete. Das Herrscherhaus der Jin gehörte zum Volk der Jurchen, von dem ein Teil später zu Vorfahren der Mandschu wurde. Die Mandschu bezeichneten ihre Dynastiegründung im frühen 17. Jahrhundert zunächst als Spätere Jin-Dynastie (1616–1636).

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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext

Die Jurchen beherrschten mit Hilfe von Söldnern aus der mongolischen Steppe die Mehrheit der Han-Chinesen in Nordchina. Das Jin-Reich zählte damals insgesamt 53 Millionen Einwohner, davon 6 Millionen Jurchen, und war damit der bevölkerungsreichste Staat der Erde. Zu Beginn des Jahres 1126 umstellten die Jurchen Kaifeng, die Hauptstadt der Song-Dynastie, deren Kaiser Huizong gefangen genommen wurde, nachdem die Stadt im Januar 1127 gefallen war.[1]
Die Hauptstadt des Jin-Reiches war zunächst Huei-ing (Huining, 1125-1153) bei Harbin in der Mandschurei, heute Acheng. Die Sinisierung des Jurchen-Adels beschleunigte sich, als der despotische Kaiser Tikunai (Wanyan Liang) die Hauptstadt 1153 nach Peking und schließlich sogar kurzzeitig nach Kaifeng verlegte. Aber Tikunai scheiterte bei seinem Angriff auf Song-China 1161 am Jangtse und wurde von seinen Soldaten getötet.
Unter seinem Nachfolger Wulu wurde die Hauptstadt vorübergehend in die Mandschurei zurückverlegt. Das stand im Zusammenhang mit Maßnahmen der traditionellen Kreise gegen die Sinisierung. 1173 wurde es den Jurchen verboten, chinesische Namen anzunehmen. Gleichzeitig wurde die Jurchen-Sprache für Beamtenprüfungen vorgeschrieben.



Von 1153 bis 1214 war Zhōngdū (中都 – „mittlere Hauptstadt“) wieder Hauptstadt, das heutige Peking. 1194 verlagerte der Gelbe Fluss seinen Lauf, so dass es zu mehreren Überschwemmungen kam. Trotz dieser Katastrophe, des erwähnten Drucks auf die Regierung und eines neuen Krieges gegen die Song 1208 war die Jurchen-Herrschaft am Vorabend des Mongolenangriffs äußerlich stabil. Nur innerlich sah man die Unzuverlässigkeit des Heeres, das zu einem Viertel aus Söldnern aus der Steppe bestand.
Die Jin unternahmen gelegentlich Strafexpeditionen in die Mongolei, verstärkten ab 1192 auch die Große Mauer. Aber die Gründung des Mongolenreiches 1206 stellte für sie eine ernste Herausforderung dar. Nach der Eroberung Pekings durch den Mongolenkhan Dschingis wurde Kaifeng 1214–1234 die letzte Hauptstadt. Das Reich der Jin-Dynastie ging 1234 mit der Eroberung Kaifengs und Luoyangs durch Ögedei Khan unter.
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Kaiser der Jin-Dynastie (1125–1234)
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Literatur
- Frederick W. Mote: Imperial China. 900–1800. Harvard University Press, Cambridge MA u. a. 1999, ISBN 0-674-44515-5.
- Ann Paludan: Chronicle of the China Emperors. Thames & Hudson, London 1998, ISBN 0-500-05090-2.
- Helwig Schmidt-Glintzer: Kleine Geschichte Chinas. C. H. Beck, München, 2008, ISBN 978-3-406-57066-7.
- Jing-shen Tao: The Jurchen in Twelfth-Century China. A Study of Sinicization (= Publications on Asia of the Institute for Comparative and Foreign Area Studies. 29). University of Washington Press, Seattle WA u. a. 1976, ISBN 0-295-95514-7 (Publications on Asia of the Institute for Comparative and Foreign Area Studies, 29).
Einzelnachweise
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