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Kirche zum gekreuzigten Heiland (Graz)

Kirchengebäude in Graz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Die römisch-katholische Kirche zum gekreuzigten Heiland befindet sich am Grazer Zentralfriedhof. Bis 5. Jänner 2025 wurde sie von der serbisch-orthodoxen Kirchengemeinde in Graz genutzt und war den Slawenaposteln Kyrill und Method zugesprochen. Die Kirche ist im 5. Grazer Stadtbezirk Gries zu finden.

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Luftaufnahme Kirche und Friedhof
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Kirche zum gekreuzigten Heiland am Grazer Zentralfriedhof
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Zentrale Kuppelhalle mit Ziborium
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Geschichte

Der Sakralbau befindet sich auf dem Areal des Grazer Zentralfriedhofs und wurde im neugotischen Backsteinstil, wie auch die übrigen Gebäude des Friedhofs, vom Architekten Carl Lauzil entworfen. Die heutige Kirche wurde als Einsegnungshalle konzipiert, ab 1886 errichtet und am 4. Oktober 1895 als römisch-katholische Heilandskirche gesegnet. Erst als der Ziboriumaltar fertiggestellt war, fand am 14. Mai die Konsekration statt. Im Jahr 1918 wurde die Einsegnungshalle zur Kirche zum gekreuzigten Heiland umbenannt und ab 1939/40[1] zeitweise in den Rang einer selbständigen Pfarrkirche erhoben. 1996 wurde die Pfarrgemeinde aufgelöst, der Pfarre Graz-St. Johannes unterstellt, und die Kirche der Serbisch-Orthodoxen Diözese für Mitteleuropa für die Steirische Kirchengemeinde zur Verfügung gestellt. Am 5. Jänner 2025 endete der Nutzungsvertrag. Das Bauwerk ist weiterhin im Besitz der römisch-katholischen Kirche und wird für verschiedene Feiern, speziell für Requien, benutzt.

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Architektur und Gestaltung

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Blick nach Norden durch den Arkadengang des Seitenflügels der Kirche

Markant für das Sakralgebäude, das in der Mittelachse des Zentralfriedhofs gelegen ist, ist der fast quadratische Grundriss und die mächtige zweischalige Kuppel, die von zwei kleineren Kuppeln flankiert wird. Der Zentralbau ist im Süden und Norden durch Arkadengänge mit dem Einsegnungs- und Aufbahrungssaal verbunden. In die Seitenmauern sind monumentale Radfenster eingelassen. Im Inneren des Rohziegelbaus schmücken die vier Evangelisten den Übergang zur Kuppel. Am Hochaltar befindet sich eine Darstellung des Erlösers. Das Ziborium befindet sich unterhalb der Kuppel und ist aus hellem Sandstein gefertigt.[2]

Nach mehr als 100 Jahren waren an dem Backsteinbau zahlreiche Schäden durch Frost und winterliche Witterung entstanden, weshalb die Fassade umfassend restauriert werden musste. Die Arbeiten, „für die es zahlreiche Gewerke brauchte, vom Steinmetz über Stuck- und Putzspezialisten, bis hin zum Bildhauer, Tischler und Maurer“ wurden im Oktober 2021 abgeschlossen.[3]

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Sonstiges

Der 29-jährige Metalldreher Rudolf Wlasak, der 1896 bei den Bauarbeiten an der Kirche verstarb, war gleichzeitig der erste Bestattete am Zentralfriedhof.

Literatur

  • Karin Derler, Ingrid Habersack: Der Grazer Zentralfriedhof. Seine Konzeption, Baugeschichte und seine Einbettung in die Grazer Stadtgeschichte. In: Historisches Jahrbuch der Stadt Graz, Band 27/28, 1998, ISSN 0440-9728, S. 447–466, hier S. 454.
  • Alois Kölbl, Wiltraud Resch: Wege zu Gott. Die Kirchen und die Synagoge von Graz. 2., erweiterte und ergänzte Auflage. Styria, Graz/Wien 2004, ISBN 3-222-13105-8, S. 164–165.
  • Horst Schweigert: Graz (= Die Kunstdenkmäler Österreichs. = Dehio-Handbuch Graz. = Dehio Graz.). Neubearbeitung, Schroll, Wien 1979, ISBN 3-7031-0475-9, S. 186.
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Einzelnachweise

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