Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext

Kloster Obra

Kirchengebäude in Polen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Kloster Obramap
Remove ads

Das Kloster Obra ist eine ehemalige Zisterzienserabtei in der polnischen Woiwodschaft Großpolen.

Schnelle Fakten Zisterzienserabtei Obra ...
Thumb
Klosterkirche in Obra
Remove ads

Geographische Lage

Die Klosteranlage befindet sich in der am Fluss Obra liegenden Ortschaft Obra der Gemeinde Wolsztyn (Wollstein).

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext
Thumb
Ortschaft Obra am Fluss Obra südwestlich der Stadt Posen und südwestlich der Stadt Wollstein auf einer Landkarte der Provinz Posen von 1905 (gelb markierte Flächen kennzeichnen Gebiete mit seinerzeit mehrheitlich polnischsprachiger Bevölkerung).

Kloster Obra wurde als Filiale des Klosters Łekno (später Kloster Wągrowiec (Wongrowitz)) aus der Filiation von Altenberg im Bergischen Land, die sich wiederum von der Primarabtei Morimond ableitet, im Jahr 1237 vom Kantor Sandivius (Sendziwoj) der Gnesener Domkirche aus dem Jelenczyk-Geschlecht gestiftet. Das Kloster war eines der drei sog. „kölnischen Kloster“ (s. Kloster Wągrowiec (Wongrowitz), Kloster Ląd (Lond)). Die Konventualen kamen bis 1553 aus dem Rheinland. Im 17. Jahrhundert war der Abt Generalvikar des Ordens für Polen und Preußen. 1835 wurde das Kloster aufgelöst. Die Kirche wurde zur Pfarrkirche.

1926, nach Wiedererlangung der staatlichen Selbstständigkeit Polens, übergab Kardinal Edmund Dalbor den Klosterkomplex der Ordensgemeinschaft Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria. Das Kloster diente fortan als Ausbildungsstätte für Priester der Ordensgemeinschaft. Im Zweiten Weltkrieg vertrieben deutsche Soldaten die Ordensmänner und besetzten das Kloster. Es wurde eine Polizeischule etabliert. Ab 1941 bis zum Kriegsende wurde das Klostergelände als Krankenhaus für TBC-Kranke genutzt, von denen viele starben. Im Frühjahr 1945 kehrten die Oblaten zurück. Die Priesterausbildung konzentriert sich auf den späteren Einsatz als Missionare. Heute werden mehr afrikanische als polnische Seminaristen ausgebildet. Im Kloster gibt es ein umfangreiches Museum mit Volks- und religiöser Kunst aus den Missionsgebieten Afrika und Madagaskar. In den vergangenen Jahrzehnten wurde denkmalgerecht viel gebaut und saniert. U.a. entstand eine umfangreiche Bibliothek. Im Garten des Klosters befindet sich ein Denkmal für Eugen von Mazenod, den Gründer des Oblatenordens. Im Kloster wird an den seligen Oblatenpater Józef Cebula erinnert, der im KZ Mauthausen ermordet wurde. Im Kloster befindet sich eine Ausstellung zur Geschichte des Klosters, der die Informationen zu diesem Abschnitt entnommen wurden.

Thumb
Kapelle des Priesterseminars, Foto April 2025
Remove ads

Bauten und Anlage

Thumb
Gauanstalt für Lungenkranke, Foto April 2025
Thumb
Denkmal für den Ordensgründer, Foto April 2025

Die ersten näheren Angaben zur Bausubstanz enthält der Visitationsbericht aus dem Jahr 1580. Kurz vor 1600 wurde an das gemauerte Presbyterium der Kirche ein Langhaus aus Backstein angebaut. Die neue Kirche wurde 1596 geweiht. Ein neues Klostergebäude aus Backstein wurde 1618 bis 1633 errichtet. Es liegt rechts von der Kirche. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde das Kloster großenteils zerstört. Die Kirche wurde im 18. Jahrhundert nach dem Projekt von Giovanni Catenazzi wiederaufgebaut. Sie ist ein einschiffiger gewölbter Rokokobau und wurde 1787 wieder geweiht.

Literatur

  • Franz Winter: Die Cistercienser des nordöstlichen Deutschlands. Ein Beitrag zur Kirchen- und Culturgeschichte des deutschen Mittelalters. Band 2: Vom Auftreten der Bettelorden bis zum Ende des 13. Jahrhunderts. Gotha 1871, S. 369–371.
  • Schneider, Ambrosius: Lexikale Übersicht der Männerklöster der Cistercienser im deutschen Sprach- und Kulturraum, in: Schneider, Ambrosius; Wienand, Adam; Bickel, Wolfgang; Coester, Ernst (Hrsg.): Die Cistercienser, Geschichte – Geist – Kunst, 3. Aufl., Wienand Verlag Köln 1986, S. 680, ISBN 3-87909-132-3;
  • Schneider, Ambrosius: Kolonisation und Mission im Osten, in: Schneider, Ambrosius; Wienand, Adam; Bickel, Wolfgang; Coester, Ernst (Hrsg.): Die Cistercienser, Geschichte – Geist – Kunst, 3. Aufl., Wienand Verlag Köln 1986, S. 680, ISBN 3-87909-132-3 (mit Regesten);
  • Vogts: Die Bauten der Kölner Klöster in Polen, JBKölnGV 3, 1916, S. 88–94;
  • Dehio, Georg: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bd. II Nordostdeutschland, 2. Aufl., Verlag Georg Wasmuth AG Berlin 1922, S. 349;
  • Faryna-Paszkiewicz, Hanna/Omilanowska, Małgorzata/Pasieczny, Robert: Atlas zabytków architektury w Polsce, Wydawnictwo Naukowe PWN Warszawa 2001, S. 227, ISBN 83-01-13478-X;
  • Orthen, Norbert: Die „Altenberger“ Klöster in Polen: Lekno/Wagrowiec, Lond, Obra, ein Reisebericht, o. J. (1998),
  • Jarosz, Dariusz: Die Zisterzienserklöster der Altenberger Linie: Lekno, Lond, Obra, in Knefelkamp, Ulrich, Reddig, Wolfgang F.: Klöster und Landschaften, Zisterzienser westlich und östlich der Oder, 2. Aufl. scripvaz Verlag Frankfurt/O. 1999, S. 177–185, ISBN 3-931278-19-0, m. LitVerz.;
  • Krason, Józef: Uposażenie klasztoru cystersów w Obrze w wiekach średnich, Poznań 1950;
  • Wyrwa, Andrzej: linii altenberskiej Łekno, Obra, Ląd, Pozna 1995
Remove ads
Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Remove ads