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Die Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen befasst sich mit der Erforschung und Dokumentation der Geschichte der Juden im heutigen Bundesland Hessen.
Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen | |
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Gründung | 1963 |
Sitz | Mosbacher Straße 55 65187 Wiesbaden |
Zweck | Erforschung der jüdischen Geschichte in Hessen |
Vorsitz | Andreas Lehnardt |
Geschäftsführung | Hartmut Heinemann |
Website | kgj-hessen.de |
Im Vorfeld des Auschwitz-Prozesses wurde 1962 auf Betreiben des hessischen Kulturministers Ernst Schütte die Kommission konzipiert und zum 29. Januar 1963 gegründet. Erster Vorsitzender wurde der soeben pensionierte, ehemalige Direktor des Hessischen Hauptstaatsarchivs in Wiesbaden, Georg Wilhelm Sante. Auch organisatorisch ist die Kommission eng mit dem Hessischen Hauptstaatsarchiv verbunden.[1]
Anfangs hatte die Kommission nur sehr wenige Mitglieder – 1970 waren es 26 –, da sich in diesen Jahren nur wenige Wissenschaftler mit dem Thema beschäftigten. Es war das Verdienst von Wolf-Arno Kropat, Direktor des Hessischen Hauptstaatsarchivs, dass die Arbeit der Kommission an Schwung aufnahm.[2]
Seit 2006 publiziert die Kommission ihre Ergebnisse zunehmend im Internet und nutzt dazu unterschiedliche bestehende Plattformen, etwa das Landesgeschichtliche Informationssystem Hessen (LAGIS) des Hessischen Landesamtes für geschichtliche Landeskunde in Marburg. 2013 fand ein Festakt zum 50-jährigen Bestehen der Kommission im Hessischen Landtag statt.[3]
2021 hatte die Kommission achtzig Mitglieder, die sich wissenschaftlich mit der Geschichte der Juden in Hessen befassen.[5] Da die Kommission für das gesamte Bundesland Hessen zuständig ist, sind Archivare aller drei Staatsarchive im Vorstand aktiv. Weitere Partner sind die Hochschul- und Landesbibliothek RheinMain sowie das Jüdische Museum Frankfurt.[6]
Aufgabe der Kommission ist die Erforschung der jüdischen Geschichte im Bundesland Hessen auf wissenschaftlicher Grundlage, diese zu fördern und dafür Hilfsmittel bereitzustellen. Wichtiges Ziel ist dabei die Tiefenerschließung der Quellen zur jüdischen Geschichte in Hessen.[7]
Im Rahmen der „Arbeitsgemeinschaft Jüdische Sammlungen“ ergeben sich für die Kommission Netzwerkkontakte im gesamten deutschsprachigen Raum. Auch auf internationaler Ebene bestehen Verbindungen, da die Publikationen und Forschungsprojekte, namentlich die Dokumentation der jüdischen Friedhöfe, ein breites Echo bei den im Ausland lebenden Nachkommen früherer jüdischer Bürger aus Hessen finden.
In ihrer Schriftenreihe veröffentlicht die Kommission Forschungsergebnisse zu dem von ihr betreuten Themenbereich vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Sie förderte auch Dissertationen. Das Programm umfasst u. a. Monographien und Selbstzeugnisse zur allgemeinen jüdischen Geschichte in Hessen, zur Bevölkerungs- und Sozialgeschichte, zu Emanzipation und Antisemitismus, zum jüdischen Schicksal unter dem NS-Terror und sachthematische Inventare zur Quellenüberlieferung in hessischen Archiven.
Einen Schwerpunkt bildet seit 1981 die Dokumentation der jüdischen Friedhöfe in Hessen. Insgesamt 75 Friedhöfe mit zusammen 19.000 Grabsteinen von Verstorbenen aus rund 320 hessischen Gemeinden sind (2021) in dieser Form dokumentiert.[8][9] Zu vier Friedhöfen liegen auch Dokumentationen in gedruckter Form vor (siehe Literaturverzeichnis).
Ein weiteres Projekt behandelt die „Synagogen in Hessen“. Analog zu vergleichbaren Projekten anderer Bundesländer sollen 300, zum großen Teil nicht mehr bestehenden Synagogen in Hessen unter fachlichen Gesichtspunkten in lexikalischer Form erfasst und ebenfalls in LAGIS bereitgestellt werden.[10] Partner dieses Projekts ist das Landesamt für Denkmalpflege Hessen.
Die jüdischen Personenstandsregister werden sukzessiv aufgearbeitet und über die Datenbank Arcinsys bereitgestellt.[11]
Die Literatur zur Geschichte der Juden in Hessen wurde zunächst 1992 als Buch publiziert.[12] Die nachfolgend erschienene Literatur und Ergänzungen werden im Hessischen BibliotheksInformationssystem fortlaufend präsentiert.[13]
nach Erscheinungsjahr geordnet
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