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Löwengrube (Fernsehserie)

deutsche Fernsehserie Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Löwengrube ist eine Familien- und Kriminalserie des Autors Willy Purucker und des Regisseurs Rainer Wolffhardt fürs Fernsehen, die in 32 etwa einstündigen Folgen das Schicksal zweier Münchner Familien über Generationen hinweg vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1950er-Jahre begleitet.

Schnelle Fakten Titel, Produktionsland ...
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Vom Radio ins Fernsehen

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Die Löwengrube

Ihren Ursprung hat die Serie in einer Hörspielserie mit dem Titel Die Grandauers und ihre Zeit, die von 1979 bis 1985 im Bayerischen Rundfunk lief und das Schicksal derselben Familien nachzeichnet wie die Fernsehserie. Die Hörspielserie endet allerdings mit dem Kriegsende 1945. Weitere geplante Hörspielepisoden wurden nicht mehr produziert, da der Hauptdarsteller Karl Obermayr, der in der Hörspielserie den Ludwig Grandauer sowie dessen Sohn Benno Grandauer verkörperte, starb. Benno Grandauer heißt in der Fernsehserie zu Ehren Karl Obermayers nun Karl Grandauer. Einige Hörspielfolgen wurden nicht für die verfilmten Folgen übernommen. Zunächst beginnt die „Löwengrube“ mit der Hochzeit von Ludwig und Agnes (Folge 3 der Radioserie: „Hochzeit“), zudem passten einige Folgen aus den 1920er-Jahren nicht zur Abteilung, in der Karl Grandauer Dienst tat, nämlich der Mordabteilung, da es hier um Fälle ging, die Betrug zum Inhalt hatten.[1][2]

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Die Fernsehserie

Zusammenfassung
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Die Fernsehserie wurde von 1987 bis 1991 gedreht. Die 13 Folgen der ersten Staffel liefen vom 14. November 1989 bis Februar 1990 erstmals im Fernsehen. Die 13 Folgen der zweiten Staffel wurden 1991 erstmals ausgestrahlt, die 6 Folgen der dritten Staffel waren von Oktober bis November 1992 erstmals im Fernsehen zu sehen. Die Erstausstrahlung erfolgte dabei im Rahmen des BR-Regionalfensters der Dachmarke ARD vor Acht,[3][4] und wurde später in verschiedenen Dritten Programmen wiederholt.[4] Eine bundesweite Ausstrahlung in Das Erste erfolgte vom 6. Oktober 1997 bis zum 13. Juli 1998.[3][4][5] Spätere Wiederholungen liefen u. a. in 3sat, BRalpha, sowie dem Heimatkanal.[6] Von 2009 bis 2018 liefen mehrfach Wiederholungen der Serie im BR Fernsehen.[7]

Drehbuchautor war Willy Purucker, Regie führte Rainer Wolffhardt. Die Aufgabe bestand darin, die großen Ereignisse der Geschichte Deutschlands in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus dem Blickwinkel der ganz normalen, sogenannten kleinen Leute zu zeigen. Zu diesem Zweck wurden bestimmte politische und weltanschauliche Positionen einzelnen Figuren zugeschrieben, um so die Auseinandersetzungen und Entwicklungen in der „großen Politik“ in die Erlebnisse der Familie Grandauer und ihres Umfelds zu übertragen. So ist Adolf Grandauer beispielsweise ein überzeugter Nationalsozialist, Karl Grandauer entspricht weitgehend dem Klischee vom „deutschen Beamten“, Adelgunde Soleder spielt die Rolle des naiv-halbgebildeten Hausmütterchens und Kurt Soleder die des jugendlichen Rebellen, der sich gegen jede Art von Obrigkeit auflehnt.

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Trivia

  • Der Name der Serie geht zurück auf die Adresse der früheren Polizeiinspektion in München: Löwengrube 1, wo sich noch heute die Werbestelle des Polizeipräsidiums München befindet.
  • Die Schauspielerin Sandra White verstarb während der Dreharbeiten. Ihr Tod wurde in die Serie eingebaut.
  • Zahlreiche historische Personen tauchen als Randfiguren auf: Karl Scharnagl, der einstige Oberbürgermeister von München; Heinrich Himmler als Schüler; Adolf Hitler, der sich polizeilich anmeldet und später als Putschist in die „Löwengrube“ gebracht wird; Rosa Luxemburg hält in München eine Rede; Pater Rupert Mayer als Häftling; und mit Georg Elsers versuchtem Attentat beschäftigt sich sogar eine ganze Folge. Auch die unmittelbare Nachkriegszeit wird durch die Schauspielerin und Kabarettistin Ursula Herking verkörpert, die das Marschlied 1945 von Erich Kästner intoniert.
  • Franziska Stömmer (Adelgunde Soleder), Peter Pius Irl (Hauswart Uhl) und Joachim Wichmann (Vater Kampensi) übernahmen ihre Rollen, die sie schon in Die Grandauers und ihre Zeit gesprochen hatten, auch in der Fernsehserie. Zahlreiche Sprecher der Hörfunkserie kamen in anderen Rollen zurück. So spielte Gerd Anthoff in der Fernsehserie den Amtmann Deinlein, in der Hörfunkserie hatte er den Adolf Grandauer gesprochen.
  • Passend zur Ära der Episoden wurde das britische Pasadena Roof Orchestra zur Einspielung des Soundtracks gewonnen.
  • Auffällig ist die Mehrdeutigkeit vieler Episodentitel, die auf mindestens zwei der drei verschiedenen Handlungsebenen bezogen werden können: auf das Privatleben der Grandauers, auf aktuelle Kriminalfälle und auf die politische Lage. So spielt etwa „Umzüge“ sowohl auf den privaten Wohnungswechsel der Grandauers an als auch auf den Aufmarsch im Rahmen der Hitlerputsches; „Schlafzimmergeschichten“ bezieht sich auf das rege Liebesleben einer jungen Frau, das zum Mordmotiv wird, und gleichzeitig spielt es auf Querelen zwischen den Eheleuten Grandauer um die Anschaffung eines neuen Ehebetts an; „Erbschaft“ bezeichnet sowohl die private Erbschaft, die die Grandauers vom verstorbenen Amtmann Grüner erhalten, als auch das schwere Erbe, das die deutsche Bevölkerung nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches antritt.
  • Nach 32 Folgen war die Löwengrube im Serienjahr 1954 angekommen, als der Bayerische Rundfunk ihr Ende beschloss. Regisseur Rainer Wolffhardt hätte die Geschichte gerne noch bis in die 1970er Jahre ausgedehnt und bedauerte das Ende.[8]
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Auszeichnungen

1991 wurde die Serie mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet. 1992 erhielten Willy Purucker, Rainer Wolffhardt, Jörg Hube und Christine Neubauer dafür den Adolf-Grimme-Preis in Gold.

Episodenliste

Zusammenfassung
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Staffel 1

Weitere Informationen Nr. (ges.), Nr. (St.) ...
Weitere Informationen Handlung Staffel 1, Folge 1 bis 13 ...

Staffel 2

Weitere Informationen Nr. (ges.), Nr. (St.) ...

Staffel 3

Weitere Informationen Nr. (ges.), Nr. (St.) ...
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Literatur

  • Rolf Ulrici: Willy Puruckers Löwengrube. Die Grandauers und ihre Zeit 1897 – 1933, München 1989, ISBN 3-485-00594-0

Einzelnachweise

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