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Bluetooth Low Energy Audio
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Bluetooth Low Energy Audio, kurz LE Audio, bezeichnet die Standards für Digitalaudio über den Bluetooth Low Energy Protokollstapel. Die Einführung geht auf Bluetooth 5.2 im Januar 2020 zurück, der den LC3 Codec (Low Complexity Communications Codec) neu beinhaltet. Die Broadcast-Funktionen wurden im Juli 2022 fertiggestellt, die den Markennamen Auracast erhielten.
Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Bluetooth Classic von 1999 beinhaltete schon in der ersten Version die Übertragung von digitalen Audiosignalen. Die Codecs wurden in Version 1.0 direkt von den bestehenden digitalen Telefonen übernommen, darunter G.711 mit 8 kHz × 8 bit = 64 kbit/s. Mit Bluetooth 1.2 von 2003 wurden durch AFH (Adaptive Frequency Hopping Spread Spectrum) die Verbindungen stabiler, und mit Einführung des SBC-Codec (Low Complexity Subband Codec) eine Audioübertragung in Musikqualität ermöglicht. Der SBC-Codec erlaubt Bitraten bis zu 345 kBit/s bei einer Abtastrate von 48 kHz. Die Kopplung von Geräten zur Audioübertragung wird durch A2DP (Advanced Audio Distribution Profile) ermöglicht, meist zusammen mit AVRCP (Audio Video Remote Control Profile) implementiert, die ebenfalls seit Bluetooth 1.2 von 2003 bereitstehen.
Die Bluetooth Low Energy Entwicklung beinhalte ursprünglich keine Audioübertragung. Die stromsparende Variante war auf Wearables ausgelegt. Die erste Version des LE Protokollstapels, veröffentlicht mit Bluetooth 4.0 in 2009, bot mit der erhöhten Fehlerkorrektur nur noch eine Nettodatrate von 0,27 MBit/s, und sah keine isochrone Übertragungen vor. Damit war der Einsatz des SBC-Codecs für Musik-Streaming beschränkt, da bei dessen maximaler Abtastung der Datenstrom höher liegt. Andere Codecs wie aptX (HD) oder LACD sind zwar geeignet, aber haben Übertragungsaussetzer. Erst die erhöhte Übertragungsrate und Fehlerkorrektur in Bluetooth 5.0 von 2016 schuf die Basis für Digitalaudio.
Bluetooth 5.0 erhöhte auch die maximale Leistung von 10 mW auf 100 mW, womit statt der bisherigen 10 m maximaler Reichweite (Personal Area Network) nun bis zu 100 m erreicht werden, und Digitalaudio auch in großen Sälen ermöglicht. Mit Bluetooth 5.2 von 2020 wurden dann isochrone Kanäle für eine stabile Audioübertragung eingeführt, und zeitgleich der LC3 Codec normiert (Low Complexity Communications Codec). Vorgesehen waren da schon Broadcast-Übertragungen, deren Normierung aber auf einen späteren Zeitpunkt verschoben wurde.[1]
Bedingt durch die Corona-Pandemie verzögerte sich die Entwicklung von LE Audio. Im Juni 2022 stellte die Bluetooth SIG die Marke „Auracast Broadcast Audio“ vor. Auracast soll dann Geräte bezeichnen, die eine Vielzahl von Empfängern anschließen kann.[1] Im Juli 2022 wurde die Spezifikation fertiggestellt, mit dem Hinweis auf Profile für Hörgeräte, die in öffentlichen Einrichtungen derzeit noch auf Höranlagen mit T-Spulen angewiesen sind.[2][3][4] 2022 wurde auch TMAP (Telephony and Media Audio Profile) fertiggestellt, das A2DP für die Steuerung von LE-Geräten ersetzt.[5]
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Geräte
Zusammenfassung
Kontext
Die Marktakzeptanz von LE Audio kam nur langsam voran. Das Fraunhofer-Institut meldete als Lizenznehmer des LC3-Codecs bisher Microsoft im Juli 2020 und Broadcom im November 2020.[6][7] Im Januar 2021 folgte der MediaTek.[8] Apples AirPods setzten mittlerweile zwar Bluetooth 5.3 ein, implementieren den LE-Audio-Standard Stand 2023 aber immer noch nicht.[9] Apple hatte auch Jahre später noch keine LE Audio Unterstützung im Betriebssystem, einschließlich iOS 18 (2024)
Im November 2022 hat Qualcomm Audio-Chips mit der Unterstützung für Auracast nach Bluetooth 5.3 veröffentlicht.[10] Diese sind zusammen mit dem ab Dezember 2022 verfügbaren Snapdragon 8 Gen 2 entwickelt worden, der von einer Reihe von Herstellern in Smartphones eingesetzt wird.[11] Bereits Android 13 (2022) unterstützt LE Audio. Jedoch zeigte Samsung erst mit Android 14 (2023) und einem Update der Galaxy Buds eine vollständige Unterstützung für Auracast.[12] Im zweiten Halbjahr 2023 erschienen weitere Geräte.[13] Tests mit den im November 2024 zur Verfügung stehenden LC3-Kopfhörern ergaben eine um 40 Prozent längere Akkulaufzeit.[14]
Bluetooth 6 verbessert zwar die Übertragung von LE Audio, bei der Veröffentlichung 2024 gab es jedoch keine Hersteller, die eine naheliegende Unterstützung ankündigten. Microsoft brachte im August 2025 ein Update für Windows 11, das eine bessere Sprachqualität für Konferenzen als Bluetooth Classic erlaubt.[15][16]
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Einzelnachweise
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