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Lagune

seichtes, nur durch Sandablagerungen oder Korallenriffe vom Meer getrenntes salines Gewässer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Lagune
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Eine Lagune ist ein verhältnismäßig flaches Gewässer, das durch Sandablagerungen (Nehrung) oder Korallenriffe – wie zum Beispiel bei einem Atoll – vom Meer weitgehend oder vollständig abgetrennt ist.[1]

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Lagune von Venedig

In Lateinamerika werden zudem flache Seen im Inland (häufig temporäre Flussseen in Überschwemmungsgebieten) als Laguna bezeichnet.

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Sprachgebrauch

Das Wort Lagune leitet sich über das italienische laguna („in einem Sumpfgebiet liegende Wasserfläche“; Sumpf, Strandsee, Haffsee)[2] vom lateinischen lacuna (Weiher, Lache) ab. An der vorpommerschen und polnischen Ostseeküste finden sich lagunenartige Gewässer in Haff und Bodden genannten Buchten, in Schleswig-Holstein in Buchten, die Noore genannt werden. Am Schwarzen Meer heißen lagunenartige Küstengewässer im Mündungsbereich von Flüssen Limane. Oft haben Lagunen Namensteile wie See oder Bucht.

Die Abgrenzung zu kleinen Binnenmeeren ist fließend, wobei vor allem relativ kleine (meist wenige hundert Quadratkilometer Fläche) und besonders flache (selten mehr als 10 Meter tiefe) Gewässer als Lagunen gelten.

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Entstehung

Zusammenfassung
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Asan Foun, eine Süßwasserlagune an der Südküste Osttimors

Lagunen entstehen in gemäßigten Breiten und klastisch dominierten Küsten aus „normalen“ Buchten: Durch Strandversetzung, die zur Bildung bzw. Verlängerung von Sandhaken und Nehrungen führt, werden diese Buchten vom offenen Meer abgetrennt. Ist die Abtrennung vollständig, so entsteht aus der Lagune ein Strandsee, der in humidem Klima langsam aussüßt. Solange eine Verbindung zum offenen Meer besteht, enthält die Lagune Brackwasser. In aridem Klima hingegen neigen Lagunen und Strandseen zur Übersalzung.

Völlig anders entstehen die Lagunen an karbonatisch dominierten Küsten tropischer Breiten. Dort wird die Lagune von der Riffkrone eines Korallenriffs gegen das Meer begrenzt, das heißt, das Material, aus dem die Barriere besteht, wird nicht von Strömungen angeschwemmt, sondern wird vor Ort von den riffbildenden Organismen (nicht nur Korallen) produziert. Auch dort bestimmt das Klima, ob die Lagune eher brackisch oder eher übersalzen ist. Einen Spezialfall dieser Lagunenentstehung stellen Atolle dar. Bei diesen sinkt eine kleine ozeanische Vulkaninsel ab bzw. wird erodiert, während ihr Saumriff schnell genug wächst, um mit dem Absinken schrittzuhalten. Am Ende bleibt nur das ringartige Saumriff nahe der Meeresoberfläche und dort, wo einst die Vulkaninsel aus dem Meer ragte, befindet sich die Lagune. Wird ein Atoll angehoben, fällt die Lagune weitgehend oder ganz trocken. Die übrig gebliebene Senke und/oder ein darin befindlicher See behält dann die Bezeichnung „Lagune“.[3][4]

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Menschliche Einflüsse

Da Lagunen meist nur schlecht zugänglich sind, haben sie sich in vielen Fällen als von Menschen wenig beeinflusste Ökosysteme erhalten können. Diese Feuchtgebiete dienen dabei als wichtige Rückzugsgebiete von Wasservögeln, Fischen, kleineren Tieren und Pflanzen. Die ökologisch wichtigsten Lagunen werden international durch die Ramsar-Konvention geschützt.

Ein Beispiel einer – zumindest teilweise – erschlossenen und genutzten Lagune ist die Lagunenstadt Venedig in der Nähe der Mündung des Po in Italien. Grund für die Stadtgründung in Lagunen ist meist die sehr sichere Lage. Viele Lagunen sind außerdem sehr fischreich, was insbesondere in der Vergangenheit für die Bewohner der Umgebung von großer wirtschaftlicher Bedeutung war.

Beispiele für Lagunen

Deutschland

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Der Neuwarper See (rechts) beim Fischerort Altwarp ist eine Lagune an der deutsch-polnischen Grenze im Süden des Stettiner Haffs.

Weltweit

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Commons: Lagunen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Lagune – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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