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Kreis Steinau

preußischer Landkreis in Schlesien, der von 1742 bis 1932 bestand Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Kreis Steinau
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Der Kreis Steinau war ein preußischer Landkreis in Schlesien, der von 1742 bis 1932 bestand. Namensgeberin und Kreisstadt war die Stadt Steinau an der Oder. Das ehemalige Kreisgebiet gehört seit 1945 zum größten Teil zum Powiat Lubiński in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.

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Der Kreis Steinau, 1905

Geographie

Das Kreisgebiet lag in Niederschlesien an der Oder, rund 55 km nordwestlich von Breslau, 30 km nordöstlich von Liegnitz und 35 km südöstlich von Glogau. Der überwiegende Teil des Kreisgebiets lag auf dem linken (westlichen) Oderufer. Die Grenze nach Polen bei Rawitsch lag rund 25 km nordöstlich von Köben. Zum Kreis gehörten die drei Städte Köben an der Oder, Raudten und Steinau an der Oder. Das Kreisgebiet grenzte im Nordosten an den Kreis Guhrau, im Osten an den Kreis Wohlau, im Süden an den Landkreis Liegnitz, im Südwesten an den Kreis Lüben und im Nordwesten an den Landkreis Glogau.

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Verwaltungsgeschichte

Zusammenfassung
Kontext

Königreich Preußen

Nach der Eroberung des größten Teils von Schlesien durch Preußen im Jahre 1741 wurden durch die königliche Kabinettsorder vom 25. November 1741 in Niederschlesien die preußischen Verwaltungsstrukturen eingeführt.[1] Dazu gehörte die Einrichtung zweier Kriegs- und Domänenkammern in Breslau und Glogau sowie deren Gliederung in Kreise und die Einsetzung von Landräten zum 1. Januar 1742.[2]

Im Fürstentum Wohlau, einem der schlesischen Teilfürstentümer, wurden aus den alten schlesischen Weichbildern Raudten, Steinau und Wohlau die preußischen Kreise Steinau-Raudten und Wohlau gebildet. Als erster Landrat des Kreises Steinau-Raudten wurde Christoph Gotthard von Kreckwitz eingesetzt.[3][4] Der Kreis Steinau-Raudten unterstand der Kriegs- und Domänenkammer Breslau. Auf den Namensteil „Raudten“ wurde zum Ende des 18. Jahrhunderts verzichtet. Der Kreis Steinau wurde im Zuge der Stein-Hardenbergischen Reformen 1815 dem Regierungsbezirk Breslau der Provinz Schlesien zugeordnet.[5]

Bei der Kreisreform vom 1. Januar 1818 im Regierungsbezirk Breslau erhielt der Kreis Steinau das Dorf Beitkau aus dem Kreis Glogau sowie die Stadt Köben und die Dörfer Brödelwitz, Guhren, Köben Dorf, Läskau, Mühlgast, Nährschütz, Radschütz und Ristitz aus dem Kreis Guhrau. Aus dem Kreis Steinau wechselten die Dörfer Herrndorf, Merschwitz und Polack in den Kreis Lüben.[6][7]

Freistaat Preußen/Deutsches Reich

Zum 8. November 1919 wurde die Provinz Schlesien aufgelöst und aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz die neue Provinz Niederschlesien gebildet. Zum 30. September 1928 wurden im Kreis Steinau entsprechend der Entwicklung im übrigen Freistaat Preußen alle Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt.[8]

Zum 1. Oktober 1932 wurde der Kreis Steinau aufgelöst:

  • Die Landgemeinde Rostersdorf kam zum Kreis Glogau.
  • Die Stadt Raudten sowie die Landgemeinden Alt Raudten, Brodelwitz, Gaffron, Queissen, Mlitsch, Ober Dammer, Töschwitz und Zedlitz kamen zum Kreis Lüben.
  • Der größte Teil des Kreises mit allen übrigen Gemeinden kam zum Kreis Wohlau.[9][10]
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Einwohnerentwicklung

Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...

Landräte

Landrat des Kreises Steinau waren:[6][4]

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Gemeinden

Zusammenfassung
Kontext

Der Kreis Steinau umfasste zuletzt drei Städte und 51 Landgemeinden:[6][17]

  • Alt Raudten
  • Bartsch-Kulm
  • Bielwiese
  • Borschen
  • Brodelwitz
  • Brödelwitz
  • Dammitsch
  • Deichslau
  • Dieban
  • Gaffron
  • Großendorf
  • Guhren
  • Gurkau
  • Hochbauschwitz
  • Ibsdorf
  • Jürtsch
  • Kammelwitz
  • Klieschau
  • Köben an der Oder, Stadt
  • Kreischau
  • Kulmikau
  • Kunzendorf
  • Lampersdorf
  • Lehsewitz
  • Mittel Nieder Dammer
  • Mlitsch
  • Mühlgast
  • Nährschütz
  • Neudorf b. Steinau
  • Nistitz
  • Ober Dammer
  • Ölschen
  • Porschwitz
  • Preichau
  • Pronzendorf
  • Queißen
Eingemeindungen bis 1908
  • Bartsch, vor 1908 zu Bartsch-Kulm
  • Beitkau, vor 1908 zu Gaffron
  • Gäblitz, vor 1908 zu Klieschau-Gäblitz
  • Geißendorf, am 13. April 1909 zu Steinau
  • Georgendorf I, am 8. September 1902 zu Steinau
  • Georgendorf II, am 8. September 1902 zu Steinau
  • Groß Gaffron, vor 1908 zu Gaffron
  • Klein Gaffron, vor 1908 zu Gaffron
  • Klieschau, vor 1908 zu Klieschau-Gäblitz
  • Köben, Landgemeinde, 1907 zur Stadt Köben
  • Kulm, vor 1908 zu Bartsch-Kulm
  • Mittel Dammer, vor 1908 zu Mittel Nieder Dammer
  • Nieder Dammer, vor 1908 zu Mittel Nieder Dammer
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Literatur

  • Gustav Neumann: Geographie des Preußischen Staats. 2. Auflage, Band 2, Berlin 1874, S. 193, Ziffer 8.
  • Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Schlesien und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. Dezember 1871. Berlin 1874, S. 56–61 (Faksimile in der Google-Buchsuche).
Commons: Kreis Steinau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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