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Liste der Kulturdenkmale in Chemnitz-Kaßberg, A–H
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In der Liste der Kulturdenkmale in Chemnitz-Kaßberg, A–H sind die Kulturdenkmale des Chemnitzer Stadtteils Kaßberg verzeichnet, die bis März 2022 vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen erfasst wurden (ohne archäologische Kulturdenkmale) und deren Anschrift mit den entsprechenden Anfangsbuchstaben beginnt. Die Anmerkungen sind zu beachten.
Diese Aufzählung ist eine Teilmenge der Liste der Kulturdenkmale in Chemnitz.
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Aufteilung
Liste der Kulturdenkmale in Chemnitz-Kaßberg
Zusammenfassung
Kontext
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Ehemalige Denkmäler
Tabellenlegende
- Bild: Bild des Kulturdenkmals, ggf. zusätzlich mit einem Link zu weiteren Fotos des Kulturdenkmals im Medienarchiv Wikimedia Commons. Wenn man auf das Kamerasymbol klickt, können Fotos zu Kulturdenkmalen aus dieser Liste hochgeladen werden:
- Bezeichnung: Denkmalgeschützte Objekte und ggf. Bauwerksname des Kulturdenkmals
- Lage: Straßenname und Hausnummer oder Flurstücknummer des Kulturdenkmals. Die Grundsortierung der Liste erfolgt nach dieser Adresse. Der Link (Karte) führt zu verschiedenen Kartendiensten mit der Position des Kulturdenkmals. Fehlt dieser Link, wurden die Koordinaten noch nicht eingetragen. Sind diese bekannt, können sie über ein Tool mit einer Kartenansicht einfach nachgetragen werden. In dieser Kartenansicht sind Kulturdenkmale ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können durch Verschieben auf die richtige Position in der Karte mit Koordinaten versehen werden. Kulturdenkmale ohne Bild sind an einem blauen bzw. roten Marker erkennbar.
- Datierung: Baubeginn, Fertigstellung, Datum der Erstnennung oder grobe zeitliche Einordnung entsprechend dem Eintrag in der sächsischen Denkmaldatenbank
- Beschreibung: Kurzcharakteristik des Kulturdenkmals entsprechend dem Eintrag in der sächsischen Denkmaldatenbank, ggf. ergänzt durch die dort nur selten veröffentlichten Erfassungstexte oder zusätzliche Informationen
- ID: Vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen vergebene, das Kulturdenkmal eindeutig identifizierende Objekt-Nummer. Der Link führt zum PDF-Denkmaldokument des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen. Bei ehemaligen Kulturdenkmalen können die Objektnummern unbekannt sein und deshalb fehlen bzw. die Links von aus der Datenbank entfernten Objektnummern ins Leere führen. Ein ggf. vorhandenes Icon
führt zu den Angaben des Kulturdenkmals bei Wikidata.
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Anmerkungen
- Diese Liste ist nicht geeignet, verbindliche Aussagen zum Denkmalstatus eines Objektes abzuleiten. Soweit eine rechtsverbindliche Feststellung der Denkmaleigenschaft eines Objektes gewünscht wird, kann der Eigentümer bei der zuständigen unteren Denkmalschutzbehörde einen Bescheid beantragen.
- Die amtliche Kulturdenkmalliste ist niemals abgeschlossen. Durch Präzisierungen, Neuaufnahmen oder Streichungen wird sie permanent verändert. Eine Übernahme solcher Änderungen in diese Liste ist nicht sichergestellt, wodurch sich Abweichungen ergeben können.
- Die Denkmaleigenschaft eines Objektes ist nicht von der Eintragung in diese oder die amtliche Liste abhängig. Auch Objekte, die nicht verzeichnet sind, können Denkmale sein.
- Grundsätzlich erstreckt sich die Denkmaleigenschaft auf Substanz und Erscheinungsbild insgesamt, auch des Inneren. Abweichendes gilt dann, wenn ausdrücklich nur Teile geschützt sind (z. B. die Fassade).
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Ausführliche Denkmaltexte
- Mietshaus Agricolastraße 4:
Das sich in geschlossener Bebauung befindliche Mietshaus mit Vorgarten wurde für Herrn August Hermann Kunze 1896 entworfen und bald darauf erbaut.
Über dem als kräftiger Sockel hervortretenden Kellergeschoss erheben sich vier Vollgeschosse sowie ein Dachgeschoss mit vier gleichmäßig angeordneten Gaupen. Die Mittelachse des Gebäudes wird durch einen leicht hervortretenden übergiebelten Risalit betont. Im Bereich des ersten und zweiten Obergeschosses wurden Balkone angebracht. Die ziegelrote Klinkerfassade wird mit ausgewogenen Schmuck- und Gliederungselementen aus Porphyr wie Putzspiegeln, profilierten Fensterrahmungen sowie vereinzelten Fenstergiebeln und bedachenden -gesimsen bereichert. Im Vestibül befindet sich auch Deckenstuck.
Im Jahr 1999 wurde dem Bauantrag zur Sanierung, Dachausbau, Aufzugsanbau und Balkonanbau die denkmalschutzrechtliche Zustimmung erteilt. Ziel waren der Erhalt beziehungsweise die denkmalgerechte Instandsetzung historischer Bauteile und Ausstattungen. Sie dienen als Träger der geschichtlichen und handwerklichen Informationen des um die Jahrhundertwende errichteten Wohnhauses. Die Auflagen bezogen sich unter anderen auf die Neueindeckung des Daches sowie die Anordnung der neuen Gauben, die Aufarbeitung der Fassade, dem Erhalt und der Aufarbeitung der fast vollständig erhaltenen Kastenfenster und der originalen Haustür sowie der Gestaltung der Außenanlage.
Der Denkmalwert des Objektes ergibt sich aus seiner baugeschichtlichen wie auch städtebaulichen Bedeutung. Die verwendeten Elemente der Fassadengestaltung, welche durch das Nachahmen früherer Stile gekennzeichnet sind, bilden eine wesentliche Facette der Architektur vor 1900. Aus dieser Tatsache ergibt sich die baugeschichtliche Bedeutung des Hauses. Neben seinem Zeugniswert für die Architektur des ausgehenden 19. Jahrhunderts ist das hier zu beurteilende Objekt auch stadtentwicklungsgeschichtlich von Belang. Es dokumentiert im Zusammenhang mit der umgebenden Bebauung die städtebauliche Erschließung des Kaßbergs während des 19. Jahrhunderts als großbürgerliches Stadterweiterungsgebiet, als Folge der prosperierenden Industriemetropole Chemnitz. - Mietshaus Agricolastraße 8:
Das sich in geschlossener Bebauung befindliche Mietshaus mit Vorgarten wurde 1896 für Herrn Richard Schüppel vom Baugeschäft Richard Schüppel entworfen und bald darauf ausgeführt.
Über dem von einem Gesims begrenzten Kellergeschoss erheben sich vier Vollgeschosse sowie ein Dachgeschoss. Das mit kräftigen horizontalen Putzstreifen strukturierte Erdgeschoss tritt als kräftiger Sockel des Gebäudes in Erscheinung. Die hellrote Klinkerfassade wird mit ausgewogenen Schmuck- und Gliederungselementen bereichert. An den beiden Außenseiten der Fassade wurden je zwei Fensterachsen durch Pilaster gerahmt und von einem Dacherker mit Dreiecksgiebel überfangen. Statt der Fenstergesimse, wie im Mittelteil der Fassade wurden die Fenster mit Rundbogen- und Dreiecksgiebeln bekrönt. Die Giebelfelder wurden mit barockisierenden Putzmedaillons versehen. Das dritte Obergeschoss wird optisch durch ein kräftiges, verkröpftes Gurt- und Kranzgesims getrennt. Zudem zeichnet es sich durch Rundbogenfenster aus. Erwähnenswert sind der aus der Erbauungszeit stammende Putz im Erdgeschoss sowie die originale Haustür.
Der Denkmalwert des Objektes ergibt sich aus seiner baugeschichtlichen wie auch städtebaulichen Bedeutung. Die verwendeten Elemente der Fassadengestaltung, welche durch das Nachahmen früherer Stile gekennzeichnet sind, bilden eine wesentliche Facette der Architektur vor 1900. Aus dieser Tatsache ergibt sich die baugeschichtliche Bedeutung des Hauses. Neben seinem Zeugniswert für die Architektur des ausgehenden 19. Jahrhunderts ist das hier zu beurteilende Objekt auch stadtentwicklungsgeschichtlich von Belang. Es dokumentiert im Zusammenhang mit der umgebenden Bebauung die städtebauliche Erschließung des Kaßbergs während des 19. Jahrhunderts als großbürgerliches Stadterweiterungsgebiet, als Folge der prosperierenden Industriemetropole Chemnitz. - Mietshaus Agricolastraße 10:
Das sich in geschlossener Bebauung befindliche Mietshaus mit Vorgarten wurde 1896 für Herrn Richard Schüppel vom Baugeschäft Richard Schüppel entworfen und bald darauf ausgeführt.
Über dem von einem Gesims begrenzten Kellergeschoss erheben sich vier Vollgeschosse sowie ein Dachgeschoss. Das verputzte Erdgeschoss tritt zusammen mit dem Kellergeschoss als kräftiger Sockel des Gebäudes in Erscheinung. Zudem zeichnet es sich durch Rundbogenfenster aus. Einen weiteren Akzent setzten die figurierten Schlusssteine der Rundbögen. Die rote Klinkerfassade wird mit ausgewogenen Schmuck- und Gliederungselementen bereichert. Beispielhaft stehen die Putzspiegel unterhalb der Fenster sowie die die Fenster bekrönenden Dreiecksgiebel im ersten Obergeschoss. Einen weiteren Akzent in der Fassadengestaltung setzt der linksseitige Risalit, welcher von einem Dacherker mit Dreiecksgiebel bekrönt wird. Der Risalit wird durch die Balkone mit markanter Metallbrüstung zusätzlich betont. Erwähnenswert sind die aus der Erbauungszeit stammenden Fenster und die Haustür. Im Vestibül befindet sich auch Deckenstuck.
Im Jahr 2000 wurde dem Bauantrag zum Umbau und der Sanierung des Wohnhauses mit Dachgeschossausbau und Balkonanbau die denkmalschutzrechtliche Zustimmung erteilt. Ziel waren der Erhalt beziehungsweise die denkmalgerechte Instandsetzung historischer Bauteile und Ausstattungen, welche im Inneren und Äußeren fast vollständig im Original erhalten sind. Sie dienen als Träger der geschichtlichen und handwerklichen Informationen des um die Jahrhundertwende errichteten Wohnhauses. Die Auflagen bezogen sich unter anderen auf das Dach hinsichtlich des Tragwerks und der Eindeckung, die Aufarbeitung der Fassade, dem Treppenhaus dem Erhalt und der Aufarbeitung originaler Kastenfenster und der Haustür sowie der Gestaltung der Außenanlage.
Der Denkmalwert des Objektes ergibt sich aus seiner baugeschichtlichen wie auch städtebaulichen Bedeutung. Die verwendeten Elemente der Fassadengestaltung, welche durch das Nachahmen früherer Stile gekennzeichnet sind, bilden eine wesentliche Facette der Architektur vor 1900. Aus dieser Tatsache ergibt sich die baugeschichtliche Bedeutung des Hauses. Neben seinem Zeugniswert für die Architektur des ausgehenden 19. Jahrhunderts ist das hier zu beurteilende Objekt auch stadtentwicklungsgeschichtlich von Belang. Es dokumentiert im Zusammenhang mit der umgebenden Bebauung die städtebauliche Erschließung des Kaßbergs während des 19. Jahrhunderts als großbürgerliches Stadterweiterungsgebiet, als Folge der prosperierenden Industriemetropole Chemnitz. - Mietshaus Agricolastraße 12:
Anfang März des Jahres 1897 stellte Friedrich August Moritz Rößler den Bauantrag für ein Wohnhaus auf seinem Grundstück Agricolastraße 12. Dieses Vorhaben kam aufgrund eines Eigentümerwechsels nicht zur Ausführung. Neuer Eigentümer war Gotthalf Moritz Brüx. Am 21. Juli 1897 beantragte er den Bau eines Vorderwohngebäudes mit Vorgarten und dazugehörigem Waschhaus, wofür er am 6. August 1897 die Genehmigung erhielt. Ausführender war der Chemnitzer Maurermeister und Architekt Bernhard Büttner.
Das Gebäude verfügt über vier Vollgeschosse sowie ein Dachgeschoss mit Dacherkern und Gaupen. Die Fassade des Hauses ist streng symmetrisch gestaltet. Das verputzte Erdgeschoss mit mittig gelegenem Eingangsbereich tritt zusammen mit dem weit angehobenen Kellergeschoss als kräftiger Sockel des Gebäudes in Erscheinung. Zudem zeichnet es sich durch Segmentbogenfenster aus. Die gelbe Klinkerfassade wird mit ausgewogenen Schmuck- und Gliederungselementen der Neorenaissance bereichert. Hochrechteckige Fensterformate mit T- bzw. Kreuzstockteilung gliedern das Gebäude zusätzlich. Erstes und zweites Obergeschoss werden durch zwei umlaufende, verkröpfte Gurtgesimse, bekrönende Fenstergesimse sowie den gleichförmigen Fenstergewänden und deren Schlussstein optisch zusammengefasst. Paarweise gesetzte Konsolen im Bereich des Kranzgesimses verweisen auf die Platzierung der darüber liegenden Gaupen im Dachgeschoss. Die beiden Außenseiten der symmetrisch gegliederten Fassade werden durch eine breitere Fensterachse, der ein pilastergerahmter Standerker vorgesetzt ist, betont. Eine zusätzliche Hervorhebung erfolgt durch die reliefierten Brüstungsfelder des Standerkers im zweiten Obergeschoss, dem reliefierten Putzfeld oberhalb der Fenster des dritten Obergeschosses sowie den achsrechten Dacherkern mit Zwillingsbogenfenstern und ursprünglicher Bekrönung. Erwähnenswert sind einige aus der Erbauungszeit stammende Fenster sowie die Haustür. Im Inneren blieb die originale Ausstattung wie Treppenanlage, Fußböden, Stuck, Treppenhausfenster und Türen erhalten.
Ende des Jahres 1995 wurde dem Bauantrag zur Sanierung des Wohnhauses mit Dachgeschossausbau die denkmalschutzrechtliche Zustimmung erteilt. Die Auflagen bezogen sich unter anderen auf das Dach, die Aufarbeitung der Fassade, dem Treppenhaus, dem Erhalt und der Aufarbeitung originaler Fenster und der Haustür sowie der Gestaltung der Außenanlage. Im Jahr 2003 wurden nach Absprache mit dem Denkmalschutz erneut Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten vorgenommen.
Der Denkmalwert des Objektes ergibt sich aus seiner baugeschichtlichen wie auch städtebaulichen Bedeutung. Die verwendeten Elemente der Fassadengestaltung, welche durch das Nachahmen früherer Stile gekennzeichnet sind, bilden eine wesentliche Facette der Architektur vor 1900. Aus dieser Tatsache ergibt sich die baugeschichtliche Bedeutung des Hauses. Neben seinem Zeugniswert für die Architektur des ausgehenden 19. Jahrhunderts ist das hier zu beurteilende Objekt auch stadtentwicklungsgeschichtlich von Belang. Es dokumentiert im Zusammenhang mit der umgebenden Bebauung die städtebauliche Erschließung des Kaßbergs während des 19. Jahrhunderts als großbürgerliches Stadterweiterungsgebiet, als Folge der prosperierenden Industriemetropole Chemnitz. - Mietshaus Agricolastraße 14:
Für Herrn Carl Fischer entwarf der Architekt Bieber 1897 den für den Kaßberg typischen Mietwohnungsbau mit Vorgarten. Hofseitig wurden ein Waschhaus sowie eine Remise angelegt. Die Bauleitung übernahm Paul Fischer, vermutlich Carl Fischers Sohn. Das Gebäude ist in seiner Gesamtheit fast vollständig erhalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Dach und Fassadenteile vereinfacht instand gesetzt. Angelehnt an das ursprüngliche Erscheinungsbild galt für die Sanierung des Gebäudes im Jahr 2000 beispielsweise die Auflage, anstatt der Dachliegefenster straßenseitig Gauben aufzubauen.
Ein häufig wiederkehrendes Gestaltungselement des Kaßbergs ist, wie auch bei diesem Gebäude, das als kräftiger Sockel in Erscheinung tretende Erdgeschoss. Durch den hier liegenden Eingangsbereich sowie der Lukarne im Dachbereich wird die Mittelachse des Gebäudes leicht hervorgehoben. Die streng symmetrisch gestaltete rote Klinkerfassade wird mit variierenden Schmuck- und Gliederungselementen bereichert.
Über dem angehobenen Kellergeschoss erheben sich vier Vollgeschosse sowie ein Dachgeschoss mit mittig angeordnetem Dacherker mit reliefiertem Dreiecksgiebel. Das Erdgeschoss mit mittig gelegenem Eingangsbereich tritt als kräftiger Sockel des Gebäudes in Erscheinung. Zudem zeichnet es sich durch Rundbogenfenster und dem Stichbogen über dem Eingangsbereich aus. Die Schlusssteine der Bögen agieren zugleich als Konsolen des Gurtgesimses. Die rote Klinkerfassade wird mit ausgewogenen, historisierenden Schmuck- und Gliederungselementen bereichert. Das zweite Obergeschoss hebt sich aufgrund der Dreiecksgiebel über den Fenstern besonders hervor. Deren Tympana wurden mit vollreliefierten Engelsköpfen versehen.
Der Denkmalwert des Objektes ergibt sich aus seiner baugeschichtlichen wie auch städtebaulichen Bedeutung. Die verwendeten Elemente der Fassadengestaltung, welche durch das Nachahmen früherer Stile gekennzeichnet sind, bilden eine wesentliche Facette der Architektur vor 1900. Aus dieser Tatsache ergibt sich die baugeschichtliche Bedeutung des Hauses. Neben seinem Zeugniswert für die Architektur des ausgehenden 19. Jahrhunderts ist das hier zu beurteilende Objekt auch stadtentwicklungsgeschichtlich von Belang. Es dokumentiert im Zusammenhang mit der umgebenden Bebauung die städtebauliche Erschließung des Kaßbergs während des 19. Jahrhunderts als großbürgerliches Stadterweiterungsgebiet, als Folge der prosperierenden Industriemetropole Chemnitz. - Mietshaus Agricolastraße 16:
Ein weiterer Bau, welcher 1897 für Herrn Richard Schüppel von dessen Baugeschäft errichtet wurde, ist das repräsentative Mietshaus Agricolastraße 16 in Chemnitz. Ein für das Baugeschäft Schüppel charakteristisches Gestaltungsmerkmal der Fassade ist das als kräftiger Sockel in Erscheinung tretende Erdgeschoss. Der horizontalen Gliederung entgegengesetzt sind die beiden Seitenrisalite, welche von Dacherkern mit geschwungenen Giebeln überfangen sind. Die rote Klinkerfassade wird mit variierenden historisierenden Schmuck- und Gliederungselementen vor allem im Bereich der Risalite bereichert. Als Besonderheit hervorzuheben ist, dass das Gebäude zu einem der wenigen, fast vollständig original erhaltenen Stadthäuser in Chemnitz gehört. Das Gebäude war bis zum Zeitpunkt der kompletten Instandsetzung in den 1990er Jahren ohne Dachgeschossausbau, vollständig bewohnt und aufgrund dessen in einem ausgesprochen guten Erhaltungszustand. Der Ausbau des Dachgeschosses sowie der begleitende Anbau von hofseitigen Balkonen erfolgte in den Jahren 2000/01 und 2009.
Als über ein hohes Maß an originalem Bestand verfügendes Gebäude ergeht sein Denkmalwert aus der baugeschichtlichen, städtebaulichen wie ortsgeschichtlichen Bedeutung. Die vorhandenen historischen Bauteile und Ausstattungen gelten als Träger und Übermittler der geschichtlichen und handwerklichen Traditionen. - Mietshaus Agricolastraße 18:
Der Bauunternehmer Richard Schüppel ließ 1898 das Mietshaus von seinem Baugeschäft entwerfen und bald darauf ausführen. Ein typisches gestalterisches Merkmal für den Kaßberg ist dabei die geschlossene Bauweise mit Vorgarten. Das mit kräftigen Putznuten strukturierte Erdgeschoss des Gebäudes tritt als mächtiger Sockel in Erscheinung. Eine starke Mittenbetonung erhält die Fassade durch den dreigeschossigen polygonalen Standerker mit einem schmiedeeisernen gebauchten Balkongeländer im dritten Obergeschoss sowie dem achsrechten Dacherker mit Doppelfenster und barockisierender Bekrönung. Dekordetails in Anlehnung an Formen der Renaissance und des Barocks bereichern den roten Klinkerbau.
Als ein auch für das Baugeschäft Schüppel typisches Beispiel ergeht sein Denkmalwert aus der ortsgeschichtlichen wie auch der baugeschichtlichen Bedeutung. Dokumentiert es doch den für den Kaßberg charakteristischen gründerzeitlich geprägten Wohnbau in geschlossener Karreebauweise. - Wohnhaus Agricolastraße 23:
Das Gebäude ist Bestandteil der typgleichen Reihenhausvillen Agricolastraße 23 bis 31. Der gesamte Gebäudekomplex wurde von 1896 bis 1897 durch den Kaufmann Armin Bretschneider und den Baumeister Paul Fiedler in Anlehnung an den englischen Landhausstil errichtet. Nach ihrer Fertigstellung wurden sie sogleich an neue Eigentümer verkauft. Der durchgängig zweigeschossige Wohnhauskomplex tritt aus der Straßenflucht weit zurück. Gemäß ihrer Funktion als Einfamilienhäuser sind die großen Vorgärten zu einem großen Teil mit schmiedeeisernen Zäunen eingefasst. Weitere einheitliche Merkmale dieses Ensembles sind die knappe Putzgliederung sowie die rhythmisch, paarweise wechselseitig, angeordneten Standerker. Die beiden im Krieg vollständig zerstörten Häuser 29 und 31 wurden Anfang der 1990er Jahre als Gemeindezentrum der Christengemeinschaft neu errichtet. Zwar erfährt dadurch die Rhythmisierung der Anlage einen Bruch, doch integriert sich der Bau gut in das Zeilenhausensemble.
Die am weitesten nach historischem Vorbild erhaltenen Bauten sind die Häuser 23 und 25. Nach ihrer Fertigstellung erwarb sie der Kaufmann Linus Aurich. Mitte der 1920er Jahre verkaufte er das Haus Nummer 25 an den Rechtsanwalt und Notar Dr. Edmund Wetzel. In dessen Familienbesitz verblieb das Haus bis 1989. Eine Besonderheit der beiden Häuser 23 und 25 sind die hölzernen Eingangsvorbauten, welche im Jahr 1915 ergänzt wurden. Über den Eingängen ist im Obergeschoss eine Loggia mit farbiger Bleiverglasung angeordnet. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich über dem Eingangsbereich der Nummer 27 und 33 sowie den nicht mehr vorhanden Gebäude Nummer 29 und 31 auch eine Loggia befand. Einen Hinweis darauf geben die Baupläne, der Konsolstein im Bereich des schmalen Gurtgesimses sowie die angeschnittenen, geschwungenen Kapitellsteine der Nummer 33.
Im Vergleich zu den sich anschließenden Reihenhäusern fällt der imposante Dacherker des Hauses Nummer 23 auf, welchen Linus Aurich 1915 aufsetzen ließ. Auch die Gestaltung des Eingangsbereiches zum Vorgarten ließ Linus Aurich 1921 in veränderte Weise ausführen. In den 1950er Jahren übernahm die Wohnungs- und Grundstücksverwaltung Karl-Marx-Stadt die Verwaltung des Gebäudes Nummer 23. Der damalige Miteigentümer des Grundstückes Helmut Aurich war im Westen Deutschlands wohnhaft.
Der Denkmalwert des Ensembles wie auch des einzelnen Objektes ergibt sich aus seiner personengeschichtlichen, baugeschichtlichen wie auch städtebaulichen Bedeutung. Neben seinem Zeugniswert für die Architektur des ausgehenden 19. Jahrhunderts ist das hier zu beurteilende Objekt auch stadtentwicklungsgeschichtlich von Belang. Es dokumentiert im Zusammenhang mit der umgebenden Bebauung die städtebauliche Erschließung des Kaßbergs Ende des 19. Jahrhunderts. - Mietshaus Agricolastraße 28:
Oswald Fischer übernahm 1904/05 die Errichtung des viergeschossigen Wohnhauses für den Bauherrn Josef Bartik. Der teils verputzte, teils in gelbem Klinker ausgeführte Bau weist eine symmetrische Fassadengestaltung auf. Eine leichte Mittenbetonung erfährt der Baukörper durch die Anordnung der Balkone an den Obergeschossen sowie dem mittigen Dacherker mit Zierfachwerk. Das rundbogige Freigespärre unterstreicht noch einmal das ländliche Formendetail. 1924/25 ließ der neue Eigentümer Franz Roeper einen Garageneinbau im angehobenen Kellergeschoss realisieren. In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die 1960er hinein waren Handwerker und Baumaterial knapp. Dies hatte zur Folge, dass das städtische Bauamt über dringliche, größere zu realisierende Instandsetzungsmaßnahmen entschied. Auch dem Eigentümer Günther Roeper, wohnhaft in Oberlungwitz, wurde beschieden, dass immense bauliche Mängel an seinem Gebäude festgestellt und von den Mietern angezeigt wurden. Leider konnten die erforderlichen Maßnahmen für die Jahre 1963 und 1964 nicht mit berücksichtigt werden. Mit der Hausgemeinschaft sei nun zu beraten, welche Reparaturen selbst ausgeführt werden können.
Als Bestandteil des großbürgerlichen, zu Beginn des 20. Jahrhunderts weiter fortschreitenden Stadterweiterungsgebietes, dem Kaßberg, besitzt das Gebäude einen enormen städtebaulichen, stadtgeschichtlichen sowie ortsgeschichtlichen Wert. Zudem verfügt es über eine hohe baukünstlerische und wissenschaftliche Bedeutung. - Villa Ahornstraße 42:
Zu der Zeit, als der Kaßberg zunächst mit solitären Stadtvillen bebaut wurde, ließ der Stadtrat Johannes Heinrich Reitz 1881 ein repräsentatives Wohnhaus errichten. Im zurückhaltenden Stil der italienischen Neorenaissance mit zahlreichen original erhaltenen Details verfügt der kubische Putzbau über zwei Geschosse und ein flaches Walmdach. Umlaufende Gesimsbänder und Schmuckfriese gehören zur sparsam verwendeten Bauplastik. Ein leicht hervortretender Mittelrisalit mit verkröpften Friesen und Gesimsen zeichnet die der Straße zugewandte Fassade aus. Der Eingangsbereich befindet sich an der Ostfassade und wird von einem metallenen Baldachin überfangen. Im Zuge der Sanierung 1997 wurde zugleich eine Nutzungsänderung beantragt. Seitdem findet sich neben der auf das Dachgeschoss erweiterten Wohnnutzung im Erdgeschoss auch eine Tierarztpraxis.
Als charakteristisches und weitgehend ursprünglich erhaltenes Zeugnis für die Architektur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gründet der Denkmalwert des Gebäudes auf seiner geschichtlichen, im Besonderen orts- und baugeschichtlichen sowie städtebaulichen Bedeutung. Es dokumentiert die Bebauung des Kaßbergs mit solitären Stadtvillen noch vor der Zeit des nicht minder repräsentativen Mietwohnungsbaus.
Aufgrund der ausgezeichneten Südhanglage sowie der Nähe zum Industriegebiet an der Zwickauer Straße war die Ahornstraße der erste bebaute Straßenzug auf dem hinteren Kaßberg. - Mietvilla Ahornstraße 52:
Auftraggeber der herrschaftlichen Villa war der Geldschrankfabrikant F.E. Baum. Seit Januar 1898 saßen mehrfach wechselnde Planer an den Ausführungsplänen. Lieferten der Bauunternehmer Franz Fischer und der Architekt Ernst Igel erste Entwurfsideen, so oblagen die finalen Planungen und die Ausführung dem Maurermeister Philipp Klinger. Bezugsfertig wurde das Gebäude im März 1899. Nachfolgende Erweiterungen beinhalteten den Anbau eines rückwärtigen Wintergartens im Obergeschoss 1913, den Garageneinbau im Kellergeschoss 1928 sowie einen weiteren Balkonanbau an der Gartenfassade im Jahr 1939. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb das Gebäude ungenutzt im Besitz einer Erbengemeinschaft. Später diente die Villa als Verwaltungsgebäude der SED-Stadtbezirksleitung und als Kreisgericht. In den Jahren 1994/95 erfolgte die Sanierung der Villa, welche fortan als Bürogebäude genutzt wird. Ein besonderes Augenmerk des zweigeschossigen Putzbaus verdient das zweigeschossige Dach mit geschwungenem Ziergiebel. Weiterhin prägend für die straßenseitige Fassade sind der breite überdachte Standerker sowie der Loggienanbau mit Schmuckrelief im Erdgeschoss. Die im Original erhaltenen Fenster werden von Porphyrgewänden gefasst. Ihr Wechsel von Rundbogen- und gerade abschließenden Fenstern trägt zur weiteren baugestalterischen Bereicherung der Fassaden bei.
Als ein baukünstlerisch sehr markanter bürgerlicher Villenbau begründet sich dessen Denkmalwert zudem aus seiner städtebaulichen sowie geschichtlichen, im Besonderen orts- und baugeschichtlichen Bedeutung. - Mietshaus Andréstraße 1:
Bevor mit dem Neubau des Gebäudes begonnen wurde, gab es bereits verschiedene Eigentümer für das Grundstück. Der Kaufmann Armin Bretschneider besaß gemeinsam mit dem Baumeister Paul Fiedler im Mai 1898 das Recht der – zwar mit Vorbehalt genehmigten - Erschließung des Grundstückes. Bereits im September desselben Jahres reichte Herr Moritz Brüx einen Bauantrag zur Errichtung eines Eckhauses ein. Entworfen wurde das Gebäude vom Chemnitzer Architekten Bernhard Büttner. Der Baubeginn setzte Mitte 1899 ein – unter dem Bauunternehmer Hermann August Kunze aus Borna (Chemnitz), dem neuen Eigentümer. Nach der Fertigstellung ging das Gebäude letztlich an den Kaufmann Rudolf Kunath.
Das viergeschossige Eckgebäude an der André- und Agricolastraße besticht als hochwertiger Etagenwohnbau. Auffallend ist die bewegte Fassadengliederung durch Risalite und Standerker, Balkone, Frontispize sowie die markante Akzentuierung der Ecksituation mittels eines Ecktürmchens. Die hellgelbe Klinkerfassade wird mit detailreichen Schmuck- und Gliederungselementen bereichert.
Sein Denkmalwert ergibt sich für das Mietshaus aus der orts- und baugeschichtlichen wie auch der städtebaulichen Bedeutung. Als ein typisches repräsentatives Beispiel der historistischen Architektur Ende des 19. Jahrhunderts dokumentiert es die weiter fortschreitende Bebauung des Kaßbergs als großbürgerliches Wohnquartier. - Mietshaus Andréstraße 2:
Das viergeschossige Eckgebäude verfügt über eine symmetrisch gegliederte Klinkerfassade mit dezenten Schmuck- und Gliederungselementen. Eine städtebauliche Betonung der Ecke erfährt der Bau durch einen über alle Geschosse reichenden Standerker. Zur Erbauungszeit korrespondierte die Eckbetonung des Gebäudes mit jener der Andréstraße 1. Den ecknahen Risalit bekrönte ein Frontispiz, den Eckerker ein Turmaufbau. Die liegenden Dachfenster waren einst als Dachgaupen ausgeführt.
Für die endgültige Baugenehmigung benötigte der Bauherr Hermann August Kunze aus Borna (bei Chemnitz) ein wenig Geduld sowie Argumentationsgeschick. Der erste eingereichte Antrag im Oktober 1897 zur Errichtung eines Eckwohnhauses an der Agricola- und Marschallstraße (heute Andréstraße) mit Eckladen im Erdgeschoss wurde aufgrund eines zu geringen Grenzabstandes (Hofbreite 3,50 Meter) abgelehnt. Auch die überarbeitete Planung, welche eine Hofbreite von 4,10 Meter vorsah, führte nicht zur Genehmigung. Herr Kunze ging erneut in den Widerspruch und argumentierte, dass bei anderen Neubauten mit gleichen, sogar noch geringeren Grenzabständen die Baugenehmigung von der Stadt erteilt worden war. Im Januar 1898 gab die Baubehörde der Stadt dem Einspruch statt. Im März desselben Jahres wurde der bereits abgeänderte Antrag durch den Architekten Eulitz erneut eingereicht und kam im April 1898 zur Genehmigung.
Sein Denkmalwert ergibt sich für den Mietwohnungsbau aus der orts- und baugeschichtlichen wie auch der städtebaulichen Bedeutung. Als ein typisches Beispiel der historistischen Architektur Ende des 19. Jahrhunderts dokumentiert es die weiter fortschreitende Bebauung des Kaßbergs als großbürgerliches Wohnquartier. - Mietshaus Andréstraße 3:
Im Jahr 1898 konnte die Planung und Ausführung des Gebäudes abgeschlossen werden. Bauherr und Ausführender war der ortsansässige Maurermeister Carl Fischer. Der mehrgeschossige Putzbau in geschlossener Bebauung mit Vorgarten fällt durch seine klare Gliederung auf. Dem einfach verputzten Erdgeschoss folgt die am aufwendigsten gestaltete erste Etage; angelehnt an die Beletage herrschaftlicher Stadtvillen. In graduell zurücknehmender Weise schließen sich die Gestaltungen der beiden folgenden Geschosse an. Die Schmuck- und Formelemente wurden dem Barock entlehnt. Eine leichte Mittenbetonung erfährt der Bau durch den Dacherker. Im Innern blieben das Treppenhaus, die Treppengeländer sowie die Wohnungseingangstüren erhalten.
Die Denkmaleigenschaft des Gebäudes ergibt sich aus dem städtebaulichen sowie orts- und baugeschichtlichen Wert, dokumentiert es doch den für den Kaßberg charakteristischen gründerzeitlich geprägten Mietwohnungsbau im geschlossenen Karree. - Mietshaus Andréstraße 4:
Im August 1898 reichte Maurermeister Paul Jentzsch den Bauantrag für seinen Auftraggeber Hermann Kunze, Bauunternehmer in Borna bei Chemnitz, ein. Ein knappes Jahr später, im Juni 1899, konnte das Gebäude bezogen werden. Der vergleichsweise schmale Mietwohnungsbau hebt sich im Besonderen durch seinen imposanten Standerker mit dem darüber befindlichen Dacherker hervor. Über dem glatt verputzten Erdgeschoss steigen drei Obergeschosse als orangegelbe Klinkerfassade auf. Die Fassade ist mit variierenden Schmuck- und Gliederungselementen der Neorenaissance versehen. Um den schmalen Bau im Straßenbild stärker hervorzuheben verfügt er über eine ausgeprägte Horizontalgliederung. Erstes und zweites Obergeschoss trennt zum Erdgeschoss sowie zum dritten Obergeschoss ein breites Sohlbankgesims. Im dritten Obergeschoss ist das Sohlbankgesims mit dem Standerker verkröpft und bildet zugleich die Balkonbrüstung. Eine weitere Besonderheit des dritten Obergeschosses sind die Rundbogenfenster sowie die auf Höhe der beginnenden Bögen endende Klinkerverkleidung. Das somit optisch verbreiterte Dachgesims gewinnt dabei an horizontalem Gewicht. Im Inneren befinden sich ein mit Stuck dekoriertes Vestibül sowie die originale Ausstattung. Die Sanierung des Gebäudes Ende der 1990er Jahre geschah unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten. Zwischen 2000 und 2007 erfolgte der hofseitige Anbau einer Balkonanlage.
Die Denkmaleigenschaft des Gebäudes resultiert aus seiner baukünstlerischen, städtebaulichen sowie orts- und baugeschichtlichen Bedeutung. Es repräsentiert den für den Kaßberg charakteristischen gründerzeitlich geprägten Mietwohnungsbau in geschlossener Karreebauwiese. - Mietshaus Andréstraße 5:
Ein den Kaßberg prägendes Baugeschäft war jenes des Bauunternehmers Richard Schüppels. Auch dieser hochwertige gründerzeitliche Etagenwohnbau wurde von seinem Unternehmen 1897/98 errichtet. Über dem glatt verputzten Erdgeschoss mit Rundbogenfenstern steigen drei Obergeschosse, verkleidet mit rotem Ziegelverblender, sowie ein Dachgeschoss auf. Die Mitte des Gebäudes wird durch einen markanten Risalit mit Drillingsfenstern sowie einen Dacherker akzentuiert. Detailreicher, vorwiegend an Renaissancemotiven orientierter Bauschmuck gliedert und belebt die Fassade. An der hofseitigen Fassade wurden im Sommer 1909 von der Baufirma Richard Schüppel drei übereinander stehende Küchenaustritte angebaut. Zu dieser Zeit war das Gebäude im Besitz des Kaufmannes Paul Tetzner. Bis auf geringfügige Überformungen der Fassade wie auch einigen Fenstererneuerungen und Instandhaltungsmaßnahmen in den 1990er Jahren blieben das Gebäude und seine Ausstattung im Wesentlichen erhalten. So verfügt es beispielsweise über vier bauzeitliche Gaupen.
Der Denkmalwert des Objektes basiert auf seiner bau- und stadtgeschichtlichen sowie städtebaulichen Bedeutung. Für die sich an althergebrachten Stilen orientierende historisierende Architektur am Ende des 19. Jahrhunderts ist der markante Bau ein charakteristisches und weitgehend ursprünglich erhaltenes Zeugnis. Darüber hinaus dokumentiert es den für den Kaßberg charakteristischen gründerzeitlichen Mietwohnungsbau in geschlossener Karreebauweise mit Vorgarten. - Mietshaus Andréstraße 6:
Nach einem Eigentümerwechsel der bebaubaren Parzelle reichte im Januar 1900 der Architekt Herr Michaelis den Bauantrag im Namen des Bauherrn und Ausführenden Herrn Bauunternehmer Hermann August Kunze aus Borna bei Chemnitz ein. Vor der im März 1900 erteilten Baugenehmigung mussten die Pläne nochmals überarbeitet werden. Im Juni des folgenden Jahres konnte das Mietshaus in geschlossener Bebauung mit Vorgarten abgenommen werden. Im Jahr 1993 nahm man verschiedene Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen vor. Im Jahr darauf folgte der hofseitige Balkonanbau. Eine weitere rückwärtige Balkonanlage wurde 2010 beantragt und 2011 genehmigt.
Das viergeschossige anspruchsvoll gestaltete Gebäude mit gelbem Ziegelverblender verfügt über eine leichte Mittenbetonung aufgrund des Hauseingangs, der andersartigen Fensterbekrönung im ersten und zweiten Obergeschoss sowie der kleinen Dachgaupe. Viel prominenter treten die seitlichen Achsen der Fassade in Erscheinung. Ihnen sind mit variierendem Baudekor versehene polygonale Standerker vorgestellt, die im Bereich des Daches von Dachhäusern bekrönt werden. Im Inneren des Hauses sind die Vorhalle und das Treppenhaus in originaler Ausgestaltung vorhanden.
Der Denkmalwert ergibt sich aus der baukünstlerischen, bau- und stadtgeschichtlichen sowie städtebaulichen Bedeutung des Bauwerks. Für die sich an althergebrachten Stilen orientierende historisierende Architektur ist der markante Bau ist ein charakteristisches und weitgehend ursprünglich erhaltenes Zeugnis. Er ist Bestandteil des großbürgerlichen Stadterweiterungsgebietes Chemnitz-Kaßberg. - Mietshaus Andréstraße 7:
Im Jahr 1898 reichte der Architekt Heinsius im Auftrag des Bauherrn Herrn Bürovorstand Carl Ortlepp den Antrag zum Bau eines Vorderwohngebäudes mit Vorgarten sowie eines Waschhauses ein. Den Bau übernahm Philipp Klinger. Zehn Jahre später folgte ein rückwärtiger flacher Anbau an das Wohngebäude, welcher von dem Chemnitzer Baumeister Johannes Claus ausgeführt wurde. Eine weitere Veränderung erfuhr das Gebäude durch den 1933 genehmigten Einbau einer Garage im Kellergeschoss. im Jahr 1992 begannen die Sanierungsarbeiten und umfassten die Schaffung einer Hofdurchfahrt im Bereich der Garage, den Neubau des westlichen Anbaus sowie die Nutzungsänderung des Erdgeschosses. 1994 folgte der Dachgeschossausbau, welcher den Neubau zweier Zwillingsgaupen einschloss.
Der viergeschossige Baukörper in geschlossener Bebauung verfügt über eine symmetrische Fassadengliederung mit dominanter Mittenbetonung. Ein polygonaler Standerker, welcher im dritten Obergeschoss als Balkon mit gebauchtem, schmiedeeisernem Geländer seinen Abschluss findet, betont die mittlere Fassadenachse. Einen weiteren Akzent der Mitte setzt das Zwerchhaus mit geschweiftem Giebel. Im Erdgeschoss ging der einstmals mit Putzfugen strukturierte Originalputz verloren. Die Obergeschosse wurden mit gelb-orangem Ziegelverblender versehen. Baudekor und Fensterformen variieren in den einzelnen Geschossen. Erhalten blieb die reiche Innendekoration.
Als ein repräsentatives, die weiter fortschreitende Bebauung des Kaßbergs charakterisierendes Beispiel ergeht der Denkmalwert des Mietshauses aus der ortsgeschichtlichen sowie bau- und städtebaulichen Bedeutung. - Mietshaus Andréstraße 8:
Zu den architektonisch reizvollsten Gebäuden des Kaßbergs gehört das viergeschossige Gebäude mit Vorgarten. Gustav Oske, städtischer Beamte, welcher später zum Amtsbaurat befördert wurde, ließ es 1899 in Planung gehen. Als Architekten konnte er Wenzel Bürger gewinnen. Dieser damals noch junge, doch sehr erfolgreiche Architekt ist Urheber zahlreicher Bauten des heutigen architektonischen Erbes der Stadt Chemnitz. 1899 vollendete er beispielsweise unter großer Anerkennung die ehemalige Synagoge am Stephansplatz. Im Jahr 1900 konnten die Arbeiten am gründerzeitlichen Etagenwohnbau des Herrn Oske abgeschlossen werden. Besonders markant sind die den Eingangsbereich flankierenden Turmaufbauten mit polygonalem Turmhelm. Stockwerkweise variierende Formmotive der Neogotik, ein mit Putten verzierter Steinfries wie auch die Fenstergliederung zeugen von der bemerkenswerten Gestaltungsqualität des Gebäudes. Der in Stein gefasste Eingangsbereich mit gedrehten Halbsäulen wird von zwei unter den Konsolsteinen des Balkons ruhenden Tieren in einer Mischung aus Fledermaus und Hund bewacht. Im Inneren verfügt das Gebäude über reichen Stuckdekor im Vestibül und beherbergt im Vergleich zu anderen Bürgerhäusern eine Rarität – eine aus Eichenholzbelägen auf gusseisernem Tragwerk bestehende Treppenanlage.
Als sehr repräsentatives Gebäude beherbergte es renommierte Mieter, wie einen Regierungsrat, Regierungsobermedizinalrat oder auch Oberlehrer. Zu den Mietern zählte auch Dr. Heinrich Sturm, welcher 1902 als erster Stadtrat und Stellvertreter des Bürgermeisters nach Chemnitz kam. Die erlesenen Mieter bedingten auch die Wohnungsgrößen. Befanden sich bauzeitlich im Erdgeschoss und seit 1921 im dritten Obergeschoss je zwei Wohnungen, so verfügten das erste und zweite Obergeschoss über je eine Etagenwohnung mit einer Größe von über 200 m². Erforderliche Sanierungsarbeiten, welche den Ausbau des Dachgeschosses beinhalteten, konnten im Oktober 2001 genehmigt und Ende 2002 abgeschlossen werden.
Aus dem baukünstlerischen, städtebaulichen sowie dem personen-, bau- und stadtentwicklungsgeschichtlichen Wert ergibt sich die Denkmaleigenschaft des hier zu beurteilenden Gebäudes. Für die sich an althergebrachten Stilen orientierende historisierende Architektur ist der markante Bau ein charakteristisches und weitgehend ursprünglich erhaltenes Zeugnis. - Mietshaus Andréstraße 9:
Im Eigenauftrag errichtete das Baugeschäft Richard Schüppel 1899/1900 den anspruchsvoll gestalteten Mietsbau. Dieser zeichnet sich durch eine symmetrische Fassadengliederung sowie reichem Fassadenschmuck aus. Über dem heute glatt verputzten Erdgeschoss mit Rundbogenfenstern erheben sich drei Vollgeschosse mit einer gelben Klinkerverblendung. Angelehnt an die barocke Formensprache variieren die Gestaltungs- und Schmuckelemente der einzelnen Etagen. Ein bauliches Gegengewicht zur horizontalen Gliederung – hervorgehoben durch das hohe Erdgeschoss sowie die Gesimsbänder – sind die beiden mächtigen Seitenrisalite, welche von Dachhäusern mit geschwungenem Giebel bekrönt werden. Sanierungsarbeiten in den Jahren 1995–1997 bezogen sich auf die Modernisierung des Wohnhauses mit weiterem Dachgeschossausbau.
Das Mietshaus in geschlossener Bebauung mit Vorgarten ist ein typisches repräsentatives Beispiel der historistischen Architektur Ende des 19. Jahrhunderts. Es dokumentiert die weiter fortschreitende Bebauung des Kaßbergs als großbürgerliches Wohnquartier. Sein Denkmalwert ergibt sich aus der bau- und ortsgeschichtlichen sowie städtebaulichen Bedeutung. - Mietshaus Andréstraße 11:
Das viergeschossige Eckgebäude verfügt über eine klar differenzierte Haupt- und Nebenfassade. Bereits durch die Anlage des Vorgartens entlang der Andréstraße wird dies ablesbar. Darüber hinaus verfügt die der Andréstraße zugewandte längere Fassade über zwei traufhohe polygonale Standerker mit bekrönender Balkonbrüstung sowie eine reichere Gestaltung der Mittelachsen, welche den Eingangsbereich aufnehmen. Überfangen werden die Standerker mit geschosshohen Dachausbauten. Die bauzeitlichen Giebel der Dachhäuser fielen dem Krieg zum Opfer und wurden als schlichte Dreiecksgiebel wieder errichtet. Um der Ecksituation des Gebäudes Rechnung zu tragen, findet sich an der Rudolf-Breitscheid-Straße ein ebenso gestalteter Dacherker. Gleich einem Scharnier verbindet die beiden Dachhäuser ein im Bereich des Putzbandes unterhalb der Traufe ansetzender Pilaster. Über dem verputzten mit Bändern horizontal betonten Erdgeschoss erhebt sich eine hellgelbe Klinkerfassade. Von dieser heben sich die Gusssteingewände und -gliederungen sowie zahlreiche Sohlbankfriese und Fensterbekrönungen in gotisierenden und Jugendstilformen dezent ab.
Erste Planungen für das Gebäude gab es bereits im Herbst 1902 unter dem Bauherrn Friedrich Wilhelm Gustav Ruloff und seinem Architekten Louis Bieber. In abgeänderter Form ließ es August Klauß, welcher das Projekt als Bauender und Ausführender übernahm, 1903/04 errichten. Wichtige Kriterien während der Sanierung 1999/2000, welche neben der Modernisierung auch den Dachgeschossausbau zum Ziel hatte, waren beispielsweise der Erhalt der originalen Eingangstür sowie der Stuckgliederung im Vestibül.
Der Denkmalwert des Gebäudes ergibt sich aus seiner städtebaulichen, orts- sowie baugeschichtlichen Bedeutung. Der das Straßenbild prägende Bau ist ein charakteristisches Beispiel, welches die fortschreitende städtebauliche Erschließung des Chemnitzer Kaßbergs zu Beginn des 20. Jahrhunderts dokumentiert. - Mietshaus Andréstraße 15:
Bei dem 1902 von Baumeister Hermann Gräser geplanten und errichteten viergeschossigen Gebäude handelt es sich um einen stattlichen Mietshausbau mit markanter Eckausbildung. Im Bereich des Erdgeschosses befindet sich ein Laden. Gleich dem Objekt Andréstraße 11 sind die Haupt- und Nebenfassade klar voneinander unterschieden. Die Anlage des Vorgartens wie auch der traufhohe Standerker heben die der Andréstraße zugewandte Fassade deutlich hervor. Zudem befindet sich der Eingang an der Andréstraße. Über dem Erdgeschoss mit Rundbogenfenstern und rustizierter Bänderung erhebt sich die symmetrisch gestaltete Klinkerfassade. Eine gezielte Verwendung von Baudekor in Formen der Neostile verleiht dem Gebäude seinen noblen zurückhaltenden Charakter. Als Reminiszenz an die Beletage – der Betonung des ersten Obergeschosses – kann das zusätzliche Anbringen der Sohlbankspiegel gedeutet werden. Straßenbildprägend sind die breiten Zwerchhäuser mit Schweifgiebeln. Zwischen ihnen befindet sich ein polygonaler Dachaufbau mit Halbsäulengliederung. Vermutlich war dies der architektonische Auftakt einer turmartigen Eckbekrönung. Dass die abgeschrägte Ecke einen wesentlich deutlicheren gestalterischen Schwerpunkt bildete, belegen auch die fehlenden Balkonanbauten, welche durch Sicherungsgeländer ersetzt wurden.
Über die städtebauliche, orts- sowie baugeschichtliche Bedeutung des Gebäudes begründet sich dessen Denkmalwert. Als ein charakteristisches Beispiel dokumentiert es die fortschreitende städtebauliche Erschließung des Chemnitzer Kaßbergs zu Beginn des 20. Jahrhunderts. - Mietshaus Andréstraße 19:
Im Jahr 1902 errichtet der Bauunternehmer Reinhold Siebert als Eigenauftrag das viergeschossige Mietshaus in geschlossener Bebauung. Über dem mit kräftigen Putznuten strukturierten Erdgeschoss erhebt sich die hellgelbe Klinkerfassade. Sohlbankspiegel im Erdgeschoss sowie an den zu beiden Seiten befindlichen polygonalen Standerkern gehören zu den dezent verwendeten Schmuckelementen der Fassade. Vielmehr richtete der Bauherr ein Augenmerk auf die Gestaltung der Fassadenstruktur. Im Bereich des Daches werden die drei mittleren Achsen von einem imposanten Zwerchhaus mit geschweiftem Giebel überfangen. Zudem erhält die mittelste Fassadenachse eine zusätzliche Hervorhebung. Sie nimmt im Erdgeschoss den von einem Altan bekrönten Eingangsbereich auf. Dem zweiten Obergeschoss wurde ein weniger tief hervortretender Balkon angefügt. Diesem Gestaltungsprinzip folgend erhielt das dritte Obergeschoss einen erkerähnlichen, bekrönten Vorbau. In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre wurde das Gebäude saniert. Die Aufarbeitung der Fassade wie auch des Treppenhauses und der dazugehörigen Innenausstattung sollen vertretend für die Auflagen des Denkmalschutzes genannt sein. Im Zuge der Sanierungsarbeiten wurde das Dach ausgebaut, welches zwei Zwillingsgaupen erhielt.
Von orts- und baugeschichtlicher Bedeutung dokumentiert das Gebäude die weiter fortschreitende Bebauung des Kaßbergs als großbürgerliches Stadterweiterungsgebiet zu Beginn des 20. Jahrhunderts. - Mietshaus Andréstraße 21:
Im Frühjahr 1901 beantragte der Bauunternehmer Reinhold Siebert die Genehmigung zur Errichtung eines Gebäudes. Mit fortschreitender Bauausführung reichte er wiederholt Änderungsanträge ein. Noch im Herbst desselben Jahres konnte das viergeschossige Mietshaus fertig gestellt werden. In der Gestaltung der Fassade identisch mit der Andréstraße Nr. 23 erinnern beide Gebäude an barocke Bürgerhäuser. Hervorgehoben wird dieser Eindruck einerseits durch den breiten Mittelrisalit, welcher von einem mächtigen Schweifgiebel gekrönt wird. Parallel zur Dachfläche bildet sich leicht erhöht ein Mansard-Walm-Dach ab. Hell verputzt zeichnet sich der Risalit durch ädikulaähnliche Fensterrahmungen mit figuralem Ornament im ersten Obergeschoss sowie einer kolossalen Pilasterordnung aus. Dem gestalterischen Gewicht des Risaliten begegnen die hellgelb verklinkerten Rücklagen mit dreigeteilten, zum Teil mit Korbbögen ausgeführten Fenstern sowie der Anordnung geschwungener Balkone im ersten und zweiten Obergeschoss. Mittig platziert, aber keiner Fensterachse zugeordnet, nehmen der Eingangsbereich sowie das halbrunde Dachfenster Bezug aufeinander. In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre wurde das Gebäude saniert. Dabei wurden unter anderem die erhalten gebliebene Innenausstattung des Treppenhauses, der Deckenstuck im Vestibül sowie die Eingangstür denkmalpflegerisch aufgearbeitet.
Als ein baukünstlerisch sehr markantes Gebäude begründet sich dessen Denkmalwert auch aus der orts- und baugeschichtlichen Bedeutung. Es ist ein Dokument der fortschreitenden städtebaulichen Erschließung des Chemnitzer Kaßbergs zu Beginn des 20. Jahrhunderts. - Mietshaus Andréstraße 23:
Zeit- und ausführungsgleich zum Bau des Gebäudes Andréstraße 21 errichtete der Bauunternehmer Reinhold Siebert das viergeschossige Mietshaus Nr. 23. In der Gestaltung der Fassade identisch mit der Andréstraße Nr. 21 erinnern beide Gebäude an barocke Bürgerhäuser. Hervorgehoben wird dieser Eindruck durch den breiten Mittelrisalit, welcher von einem mächtigen Schweifgiebel gekrönt wird. Parallel zur Dachfläche bildet sich leicht erhöht ein Mansard-Walm-Dach ab. Hell verputzt zeichnet sich der Risalit durch ädikulaähnliche Fensterrahmungen mit figuralem Ornament im ersten Obergeschoss sowie einer kolossalen Pilasterordnung aus. Dem gestalterischen Gewicht des Risalits begegnen die hellgelb verklinkerten Rücklagen mit dreigeteilten, zum Teil mit Korbbögen ausgeführten Fenstern sowie der Anordnung geschwungener Balkone im ersten und zweiten Obergeschoss. Mittig platziert, aber keiner Fensterachse zugeordnet, nehmen der Eingangsbereich sowie das halbrunde Dachfenster Bezug aufeinander. In den Jahren 1994/95 wurde das Gebäude saniert.
Als ein baukünstlerisch sehr markantes Gebäude begründet sich dessen Denkmalwert auch aus der orts- und baugeschichtlichen Bedeutung. Es ist ein Dokument der fortschreitenden städtebaulichen Erschließung des Chemnitzer Kaßbergs zu Beginn des 20. Jahrhunderts. - Mietshaus Andréstraße 25:
Nach der Eingabe des Bauantrags im März 1903 konnte das viergeschossige Mietwohnhaus für den Bauherrn Hermann Schulze bereits Ende des Jahres fertig gestellt werden. Für die Ausführungsarbeiten zeichnete C. T. Steinert verantwortlich. Werden je zwei der äußeren Fensterachsen im Dachbereich von einem Dachhaus mit geschwungenem Giebel bekrönt, ist die Gebäudemitte durch einen geschossübergreifenden Erker hervor gehoben. Dessen geschweifter neobarocker Giebel ist mit dem Traufgesims verkröpft. Ebenfalls mittig angeordnet wurde der Eingangsbereich mit einer plastisch gestalteten Supraporte. Vegetabile Schmuckmotive, dem Barock entlehnte Putzspiegel sowie kunstvoll ausgeführte Maueranker bereichern und gliedern die hellgelbe Klinkerfassade. Im Inneren findet sich ein hochwertig mit Stuck und Deckenmalerei gestaltetes Vestibül; ebenfalls original erhalten ist unter anderen die Haustür.
Als ein repräsentatives, die weiter fortschreitende Bebauung des Kaßbergs charakterisierendes Beispiel ergeht der Denkmalwert des Mietshauses aus der geschichtlichen – respektive der ortsgeschichtlichen – wie auch der bau- und städtebaulichen Bedeutung. - Mietshaus Andréstraße 40:
Bei dem Gebäude handelt es sich um ein viergeschossiges Mietshaus in geschlossener Bebauung, welches 1912 für Emma Seitz von Arno Kotzsch geplant wurde. Ende des Jahres 1913 übernahm das Grundstück der Architekt Albin Siebert. Unter seiner Bauherrenschaft konnte das Gebäude bis Ende 1914 errichtet werden. Dabei lassen sich an der Fassadengestaltung die Einflüsse des Reformstils sehr gut nachvollziehen – unter anderem durch die sparsam verwendeten Schmuckformen. Einer klaren vertikalen Betonung – hervorgerufen durch die beiden äußeren Dachhäuser sowie den zwei geschossübergreifenden Standerkern – steht eine horizontale Betonung – gegeben durch das hohe Erdgeschoss sowie der Hechtgaupe – ausgleichend gegenüber.
Als Bestandteil des großbürgerlichen, zu Beginn des 20. Jahrhunderts weiter ausgebauten Stadterweiterungsgebietes, dem Kaßberg, basiert das öffentliche Interesse des Gebäudes auf seiner stadt- und baugeschichtlichen Bedeutung. - Mietshaus Barbarossastraße 22:
Im Auftrag des Stadtbaumeisters Franz Eckardt errichtete der Architekturprofessor Emil Torge 1898/99 das qualitätvolle, viergeschossige Mietshaus in halboffener Bebauung mit Vorgarten. Einen besonderen Akzent in der Fassadengestaltung setzt das markante Zwerchhaus mit geschweiftem Giebel über den äußeren linken Fensterachsen. Zusätzlich sind diese Achsen durch einen bis in das zweite Obergeschoss reichenden Standerker betont. Im Gegensatz zu den in rotem Ziegelverblender versehenen Obergeschossen wurden der Erker sowie das Erdgeschoss mit Werksteinquadern verkleidet. Ein gestalterisches Gegengewicht findet sich in der Ausführung des auf der rechten Seite gelegenen Hauseingangs. Der Eingangsbereich wird portalartig von kräftigen Pfeilervorlagen gerahmt, welche ein gesprengter Giebel mit ovalem Oberlicht und stark plastischem Bauschmuck bekrönt. Bei der 1997 beantragten und im folgenden Jahr abgeschlossenen Sanierung des Gebäudes wurde großer Wert auf die Erhaltung und Aufarbeitung der überlieferten Gestaltungs- und Ausstattungsdetails gelegt. Bestandteil des Bauantrags war der Dachgeschossausbau sowie das Anfügen von aufgeständerten Balkonen im Hofbereich.
Als Bestandteil des großbürgerlichen Stadterweiterungsgebietes basiert das öffentliche Interesse für das Mietwohnhaus auf seiner geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Bedeutung. - Mietshaus Barbarossastraße 23:
Im Mai 1890 erhielt der Baugeschäftsinhaber und Ziegelfabrikant Franz Fischer die Genehmigung zur Errichtung eines viergeschossigen Mietshauses mit Vorgarten in geschlossener Bebauung. Über dem glatt verputzten Sockel erhebt sich die ziegelrote Klinkerfassade. Besondere Akzente setzt die horizontal betonte Gestaltung der Fassade durch eine gleichmäßige Bänderung in hellem Werkstein und orangegelben Klinkern. Diese wird durch die geschossweise Reihung gleichartiger, stark plastischer Fensterbekrönungen verstärkt. Kriegsbedingte Schäden führten zu einem Wiederaufbau des Gebäudes mit leicht veränderten Grundrissen. Beauftragt von der Erbengemeinschaft Claus übernahm der Baumeister Walter Klingsch aus Karl-Marx-Stadt die Planung und Ausführung. Die Sanierung des Gebäudes erfolgte 1993 unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten, wobei der Dachausbau eine Beeinträchtigung des Gesamteindrucks darstellt.
Als Zeugnis für die Architektur des späten 19. Jahrhunderts gründet das öffentliche Interesse des Gebäudes auf seiner städtebaulichen sowie orts- und baugeschichtlichen Bedeutung. Es repräsentiert den für den Kaßberg charakteristischen, historistisch geprägten Mietwohnungsbau in geschlossener Karreebauweise. - Mietshaus Barbarossastraße 25:
Mitte des Jahres 1893 erhielt der Bauunternehmer Karl Ferdinand Reinhold Siebert aus Kappel die baupolizeiliche Genehmigung zur Errichtung eines Wohngebäudes. Das stattliche Eckgebäude wurde als viergeschossiges Mietshaus in geschlossener Bebauung errichtet. Es verfügt über eine symmetrisch gegliederte Fassade und ist zeittypisch mit Stilformen des Historismus dekoriert. Einen besonderen Akzent erfährt das Gebäude durch die verbrochene Ecke, welche gleich den äußeren Fassadenachsen beider Flanken risalitartig hervortritt. Die Risalite werden von Dachhäusern mit Dreiecksgiebeln bekrönt. Über dem weit angehobenen Kellergeschoss mit teils bossierten Quadern erhebt sich die ziegelrote Klinkerfassade des Erdgeschosses. Dieses zeichnet sich durch schlichte, segmentbogenförmige Fenster mit diamantsteinverzierten Brüstungen aus. In den Obergeschossen bestimmen eine vielteilige Lisenengliederung, Fensterbrüstungen und -überdachungen sowie ockergelbe Ziegelverblender mit Gliederungselementen in hellrotem und dunkelrotem Backstein die Gestaltung der Fassade. Im Jahr 2000 erfolgte die Sanierung des Gebäudes.
Als ein gestalterisch bemerkenswerter Bau begründet sich dessen Denkmalwert aus seiner orts- und baugeschichtlichen sowie städtebaulichen Bedeutung. Seine aus der Neorenaissance abgeleitete historistische Fassadendekoration spiegelt den baukünstlerischen Anspruch des entwerfenden Architekten wider. Die Besonderheiten des Eckgrundstücks finden sich auf individuelle Weise in der Gliederung der Baumassen berücksichtigt. Reinhold und Albin Siebert gehörten um die Jahrhundertwende zu den bedeutendsten Bauherren des Kaßbergs. Gemeinsam, einzeln oder in Zusammenarbeit mit weiteren Bauherren ließen sie ganze Straßenzüge errichten. Neben dem individuellen Aussagewert begründet auch die städtebauliche Bedeutung den Denkmalwert des Hauses. Es ist integraler Bestandteil einer einheitlich geplanten, geschlossenen Bebauungsstruktur, für die unter anderem die vielfache Reihung gleichartiger Bauten entlang der Blockgrenzen kennzeichnend ist. Innerhalb dieses Gefüges kommt den Eckbauten in ihrer klammernden Position eine besondere Bedeutung zu. - Mietshaus Barbarossastraße 27:
Ein den Kaßberg prägendes Baugeschäft war jenes von Richard Schüppel. Auch dieser hochwertige Etagenwohnungsbau wurde von seinem Unternehmen 1902 im Eigenauftrag errichtet. Über dem glatt verputzten mit kräftigen Putzbändern strukturierten Erdgeschoss steigen drei Obergeschosse, verkleidet mit hellgelbem Ziegelverblender, sowie ein Dachgeschoss auf. Die äußeren Fassadenachsen werden auf der einen Seite durch einen traufhohen Standerker akzentuiert, auf der anderen Seite durch einen leicht hervortretenden Risalit. Beiden schließen sich Dachhäuser mit halbrunden Ziergiebeln und konsolgetragener Dreiecksbekrönung an. Detailreicher, vorwiegend an Renaissancemotiven orientierter Bauschmuck gliedert und belebt die Fassade. In den 1990er Jahren, wohl 1996/97, wurde das Gebäude saniert. Hofseitig genehmigte man den Anbau aufgeständerter Balkone.
Der Denkmalwert des Objektes basiert auf seiner bau- und stadtgeschichtlichen sowie städtebaulichen Bedeutung. Der markante Bau ist ein charakteristisches und weitgehend ursprünglich erhaltenes Zeugnis für die sich an althergebrachten Stilen orientierende historisierende Architektur. Darüber hinaus dokumentiert es den für den Kaßberg charakteristischen Mietwohnbau in geschlossener Karreebauweise mit Vorgarten. - Mietshaus Barbarossastraße 29:
Im Auftrag von Franz Tetzner reichte der Baumeister Richard Schüppel 1900 den Antrag auf Genehmigung zum Neubau eines Wohnhauses ein. Bereits 1901 konnte der viergeschossige Bau mit klar gegliederter, symmetrischer Fassade vollendet werden. Ein für den Kaßberg typisches gestalterisches Merkmal ist dabei die geschlossene Bauweise mit Vorgarten. Das mit kräftigen horizontalen und Quader imitierenden Putzstreifen strukturierte Erdgeschoss des Gebäudes tritt als mächtiger Sockel in Erscheinung. Ein Gegengewicht zur starken horizontalen Gliederung der Fassade setzen die beiden Seitenrisalite, welche oberhalb des Kranzgesimses mit Zahnschnitt von Dacherkern mit Dachausbau mit halbrund geschweiftem Giebel überfangen sind. Die dunkelgelbe Klinkerfassade wird mit historisierenden Schmuck- und Gliederungselementen vor allem im Bereich der Risalite bereichert. Mittig angeordnet führt der leicht zurückgesetzte Eingang in das Gebäude. Hier finden sich das Vestibül mit Stuckdekor, Steinzeugdekorfliesen am Fußboden sowie die originalen Innentüren.
Als ein repräsentatives Beispiel der Bebauung des Kaßbergs um die Jahrhundertwende ergeht der Denkmalwert des Miethauses aus der ortsgeschichtlichen, der städtebaulichen wie auch der baugeschichtlichen Bedeutung. - Mietshaus Barbarossastraße 31:
Im August 1896 reichte der Architekt und Bauunternehmer Franz Fischer den Bauantrag für ein Mietshaus in geschlossener Bebauung mit Vorgarten ein. Nach wiederholter Überarbeitung der Pläne erhielt er im September 1896 die Baugenehmigung.
Das viergeschossige, anspruchsvoll gestaltete Etagenwohnhaus hebt sich im Besonderen durch einen linksseitig angeordneten Risaliten hervor, der mit – einem gesprengten Giebel vergleichbar – Dachhaus und hoher Dachhaube bekrönt wird. Über dem angehobenen Kellergeschoss erhebt sich das verputzte mit einer starken Bänderung strukturierte Erdgeschoss. Die mit hellrotem Ziegelverblender versehenen Obergeschosse sind überwiegend mit segmentbogig abgeschlossenen Gußsteingewänden mit Zahnschnittzier versehen. Dabei steht dem detailreich mit historisierenden Schmuck- und Gliederungselementen des von kolossalen Pilastern gefassten Risaliten die eher schlicht geschmückte Fassade der Rücklage gegenüber. Gestalterisches Gewicht erhält sie durch die von mächtigen blattmaskenverzierten Konsolen getragenen zweiachsigen Balkone mit schmiedeeiserner Brüstung, welche den Obergeschossen angefügt wurden. Einen kräftigen Abschluss der Fassade bildet das imposante, mit dem Risaliten verkröpfte Kranzgesims mit Konsolfries. Mit dem Nachbarhaus Barbarossastraße 33, welches jedoch nicht mehr über die Balkone und den Dachaufbau verfügt, bildet das Gebäude eine gestalterische Einheit, da beide Fassaden symmetrisch zueinander gestaltet wurden. Die Sanierung des Gebäudes, welche den Umbau zu einem Wohn- und Geschäftshaus wie auch den Dachgeschossausbau beinhaltete, erfolgte 1994.
Die Denkmaleigenschaft des Gebäudes resultiert aus seiner baukünstlerischen, städtebaulichen sowie orts- und baugeschichtlichen Bedeutung. Es repräsentiert den für den Kaßberg charakteristischen gründerzeitlich geprägten Mietwohnungsbau in geschlossener Karreebauweise. - Mietshaus Barbarossastraße 33:
Im August 1898 reichte der Architekt und Bauunternehmer Franz Fischer im Auftrag von Anna Bochröder den Bauantrag für ein Mietshaus in geschlossener Bebauung mit Vorgarten ein. Nach wiederholter Überarbeitung der Pläne erhielt er im September 1898 die Baugenehmigung. Das viergeschossige, anspruchsvoll gestaltete Etagenwohnhaus hebt sich im Besonderen durch einen rechtsseitig angeordneten Risaliten hervor, der von einem schlichten Dacherker bekrönt wird. Ursprünglich entsprach die Bekrönung des Risaliten jener des Gebäudes Barbarossastraße 31. Auch das heute glatt verputzte Erdgeschoss war dem Nachbargebäude vergleichbar strukturiert. Die mit hellrotem Ziegelverblender versehenen Obergeschosse sind überwiegend mit segmentbogig abgeschlossenen Gußsteingewänden mit Zahnschnittzier versehen. Dabei steht dem detailreich mit historisierenden Schmuck- und Gliederungselementen des von kolossalen Pilastern gefassten Risaliten die eher schlicht geschmückte Fassade der Rücklage gegenüber. Erhielt die Rücklage einst ihr gestalterisches Gewicht durch mächtige, konsolengetragene Balkone zeugen von diesem Gestaltungsmittel allein die heruntergezogenen Fenstergewände. Einen kräftigen Abschluss der Fassade bildet das imposante, mit dem Risaliten verkröpfte Kranzgesims mit Konsolfries. Mit dem Nachbarhaus Barbarossastraße 31, das über die originale Fassadengestaltung verfügt, bildet das Gebäude eine gestalterische Einheit, da beide Fassaden symmetrisch zueinander gestaltet wurden. Die Sanierung des Gebäudes, die den Dachgeschossausbau beinhaltete, erfolgte von 1998 bis 2000.
Als Bestandteil des Kaßbergs, dem großbürgerlichen weiter ausgebauten Stadterweiterungsgebietes basiert das öffentliche Interesse des Gebäudes auf seiner städtebaulichen sowie orts- und baugeschichtlichen Bedeutung. Es repräsentiert den für den Kaßberg charakteristischen gründerzeitlich geprägten Mietwohnungsbau in geschlossener Karreebauwiese. - Mietshaus Barbarossastraße 34:
Bei dem Gebäude handelt es sich um ein viergeschossiges Mietshaus in geschlossener Bebauung, welches 1893 für Heinrich Schmidt von dem Architekten Eulitz geplant wurde. Die klar strukturierte ziegelrote Klinkerfassade verfügt über dezent eingesetzte Schmuck- und Gliederungselemente. Einer klaren vertikalen Betonung – hervorgerufen durch die beiden äußeren Dachhäuser sowie den zwei geschossübergreifenden leicht ausgestellten mit Standerkern – steht eine horizontale Betonung – gegeben durch das hohe hell gehaltene Erdgeschoss sowie den kräftigen Sohlbankgesimsen – ausgleichend gegenüber. Die Fenstergewände wie auch die Standerker mit ihrem gesprengten Dreiecksgiebel wurden in hellem Porphyr ausgeführt. Zwischen 1997 und 1999 erfolgte die Sanierung des Gebäudes, die auch den Dachgeschossausbau beinhaltete. Zu den denkmalpflegerischen Auflagen zählten unter anderen der Erhalt und die Aufarbeitung eines Teiles der original erhaltenen Kreuzstock-Kastenfenster sowie der Hauseingangstür. Weiterhin waren alle das Vestibül und den Treppenraum prägenden originalen Bauteile und Stilelemente sind zu erhalten sowie die Vorgartenanlage mit Klinkermauer und Heckeneinfriedung Instand zu setzen.
Als charakteristisches und weitgehend ursprünglich erhaltenes Zeugnis für die Architektur Ende des 19. Jahrhunderts gründet der Denkmalwert des Gebäudes auf seiner geschichtlichen, im Besonderen orts- und baugeschichtlichen sowie städtebaulichen Bedeutung. Es dokumentiert die weiter fortschreitende Bebauung des Kaßbergs als großbürgerliches Stadterweiterungsgebiet. - Mietshaus Barbarossastraße 35:
Für die Parzelle Barbarossastraße 35 in Chemnitz stellte zunächst Gustav Adolf Hildsberg aus Dresden den Antrag auf Baugenehmigung (1901). Nach erfolgtem Eigentümerwechsel ließ Richard Schüppel im Eigenauftrag das Mietshaus 1902 von seinem Baugeschäft entwerfen und ausführen.
Der besonders qualitätvoll gestaltete viergeschossige Baukörper zeichnet sich durch eine klar strukturierte, symmetrische hellgelbe Klinkerfassade mit aus Naturstein gefertigten Schmuck- und Gestaltungselementen des Jugendstils aus. Traufhöhe Polygonalerker mit grünfarbig eingedeckter kleiner Haube betonen die Fassadenflanken. Überfangen werden sie von reich geschmückten Dachhäusern mit aufgesetzten, aus der Fassade hervortretenden dreiecksförmigen Tambouren mit polygonaler Haube. Eine Betonung der Fassadenmitte wird durch den mit einem großen Oberlicht versehene Eingangsbereich, die kräftigen Steinbalkone auf wuchtigen Konsolen und schmiedeeiserner Brüstung im ersten und zweiten Obergeschoss sowie einer breiteren Dachgaupe erzielt. Im Jahr 1992 erging – vermutlich im Zuge der gesamten Sanierung des Wohnhauses – der Antrag zur Sanierung der Balkone.
Der Denkmalwert des Gebäudes resultiert aus seiner baugeschichtlichen wie auch städtebaugeschichtlichen Bedeutung. Es dokumentiert im Zusammenhang mit der umgebenden Bebauung die weitere städtebauliche Erschließung des Kaßbergs zu Beginn des 20. Jahrhunderts als großbürgerliches Stadterweiterungsgebiet. - Mietshaus Barbarossastraße 37:
Gleich der benachbarten Parzelle Barbarossastraße 35 stellte für dieses Grundstück zunächst Gustav Adolf Hildsberg aus Dresden den Antrag auf Baugenehmigung. Nach erfolgtem Eigentümerwechsel wurde das sich in geschlossener Bebauung befindliche viergeschossige Mietshaus mit Vorgarten vom Baugeschäft Richard Schüppel, für dessen namensgebenden Firmeninhaber, 1903 entworfen und ausgeführt. Charakteristisch für die Bauten Schüppels ist das als mächtiger Sockel in Erscheinung tretende Erdgeschoss. Einen weiteren Akzent in der Fassadengestaltung setzt der mittig platzierte traufhohe Standerker, der von einem als Halbrund ausgeführten Dacherker mit aufgesetztem muschelförmigen Putzspiegel bekrönt wird. Die hellgelbe Klinkerfassade wird zurückhaltend mit Schmuck- und Gliederungselementen des Jugendstildekors bereichert. Im Jahr 1994 begannen die bis 1996 währenden Sanierungsarbeiten.
Der Denkmalwert des Gebäudes resultiert aus seiner baugeschichtlichen wie auch städtebaugeschichtlichen Bedeutung. Es dokumentiert im Zusammenhang mit der umgebenden Bebauung die weitere städtebauliche Erschließung des Kaßbergs zu Beginn des 20. Jahrhunderts als großbürgerliches Stadterweiterungsgebiet. - Mietshaus Barbarossastraße 39:
Im Jahr 1904 wurde das Wohngebäude mit zum Teil gewerblicher Nutzung durch Wilhelm August und Max Hermann Kaube für den Bauherren Hermann Schulze errichtet. Drei Jahre später erwarb es die Firma Bayer & Heinze, welche es 1910 an den Kaufmann Moritz Leyser veräußerte. Dabei bedingten die Eigentümerwechsel bauliche Eingriffe, wie Umbauten der Läden oder eine veränderte Vorgartenanlage.
Das stattliche Eckgebäude wurde als viergeschossiges Mietshaus in geschlossener Bebauung errichtet. Es verfügt über eine symmetrisch gegliederte Fassade und ist zeittypisch unter Rückgriff auf Stilformen der Neorenaissance- und des Jugendstils dekoriert. Einen besonderen Akzent erfährt das Gebäude durch die abgeschrägte Ecke, die ein vorgelagerter Standerker sowie ein mächtiges turmartiges Dachhaus mit bekrönendem Gitter zusätzlich betont. Zwei weitere traufhohe Standerker, je einer entlang der Straßenzüge, sowie ein Dachhaus mit geschweiftem Giebel über den der Weststraße zugewandten äußeren Fensterachsen belebt die Fassade. Das Erdgeschoss mit einer kräftigen Quaderimitationen tritt als mächtiger Sockel des Gebäudes in Erscheinung. Eine hellgelbe Klinkerfassade mit aufgeputzten Dekorations- und Gliederungselementen bestimmt die Gestaltung der Obergeschosse. Im Zuge der Sanierungsarbeiten in den Jahren 1996/97 erfolgte unter anderen das Wiederaufstellen der Dachbekrönung sowie die Wiederherstellung der Putzgliederung im Bereich des Erdgeschosses wie auch der Risalite entsprechend originaler Befunde. Im Inneren waren alle den Treppenraum prägende originalen Bauteile und Stilelemente aufzuarbeiten. Dazu zählten der Wand- und Deckenstuck im Vorhallenbereich, die Vorhallentür mit originalem Beschlag, Terazzopodeste und -stufen, Treppengeländer, Wohnungseingangstüren sowie die Stilöfen in den Wohnungen.
Seine dem Historismus wie auch des Jugendstils entlehnte Fassadendekoration spiegelt den baukünstlerischen Anspruch des entwerfenden Architekten wider. Die Besonderheiten des Eckgrundstücks finden sich auf individuelle Weise in der Gliederung der Baumassen berücksichtigt. Daneben begründet auch die städtebauliche Bedeutung den Denkmalwert des Hauses. Es ist integraler Bestandteil einer einheitlich geplanten, geschlossenen Bebauungsstruktur, für die unter anderem die vielfache Reihung gleichartiger Bauten entlang der Blockgrenzen kennzeichnend ist. Innerhalb dieses Gefüges kommt den Eckbauten in ihrer verklammernden Position besondere Bedeutung zu. - Mietshaus Barbarossastraße 41:
Als einen weiteren Eigenauftrag ließ der Architekt und Bauunternehmer Reinhold Siebert das Mietshaus in geschlossener Bebauung mit Vorgarten 1906 von seinem Baugeschäft planen und ausführen.
Der viergeschossige Putzbau mit zurückhaltendem Bauschmuck im Jugendstildekor zeichnet sich durch eine mittenbetonte Fassade aus. In der Mittelachse nimmt der breite Risalit den über eine Freitreppe zu erreichenden, plastisch hervorgehobenen Eingangsbereich auf, über dem sich im ersten und zweiten Obergeschoss eine Loggia und im dritten Obergeschoss ein Balkon befindet. Die Gestaltung der Mittelachse setzt sich durch eine im Putz zurückgesetzte Blendnische im Dachgiebel weiter fort. In Höhe der ersten Etage löst sich der Risalit in zwei seitliche Erker auf. Diese charakterisiert ein mit zunehmender Höhe gesteigerter, filigraner werdender Aufbau. In der Breite des Risaliten schwingt ein weit geschweifter Frontispiz auf.
Im Jahr 1995 genehmigte man die Instandsetzung und Modernisierung des Wohngebäudes, die auch den Dachgeschossausbau beinhaltete. Davon zeugen die neu aufgesetzten Gaupen in moderner Formensprache. Zu den denkmalpflegerischen Auflagen zählte unter anderen die Ausführung der Fenster als Holzfenster mit historischer Teilung, die Aufarbeitung der originalen Hauseingangstür sowie aller den Treppenraum prägende originalen Bauteile und Stilelemente. Des Weiteren war der Vorgartenbereich mit Einfriedungsmauer zu sanieren unter Beibehaltung des ursprünglichen Gehwegbelags.
Als ein baukünstlerisch markantes Gebäude begründet sich dessen Denkmalwert zudem aus seiner geschichtlichen, im Besonderen orts- und baugeschichtlichen, Bedeutung. Es dokumentiert den weiteren Ausbau des Stadterweiterungsgebietes zu Beginn des 20. Jahrhunderts. - Mietshaus Barbarossastraße 43:
Im Eigenauftrag ließ der Architekt und Bauunternehmer Reinhold Siebert das Mietshaus in geschlossener Bebauung mit Vorgarten 1906 von seinem Baugeschäft planen und ausführen. Im Jahr 1925 ließ der Kaufmann Walter Harlaß aus Chemnitz den Einbau eines Kraftwagenraumes im Kellergeschoss vornehmen. 1939 folgte der Einbau von Luftschutzräumen für das Hausgrundstück. Der viergeschossige Putzbau mit zurückhaltendem Bauschmuck im Jugendstildekor zeichnet sich durch einen symmetrischen Fassadenaufbau mit bewusst gesetzten Unregelmäßigkeiten aus. Über dem glatt verputzten Kellergeschoss erhebt sich das als Zyklopenmauerwerk strukturierte Erdgeschoss. Die Gestaltung setzt sich in dem mittig platzierten bis in das zweite Obergeschoss reichenden Standerker fort. Im dritten Obergeschoss wird der Erker einseitig als eineinhalbgeschossiger Polygonalerker weitergeführt. Im Erdgeschoss nimmt der zweiachsige Erker den über eine Freitreppe mit steinernen Wangen zu erreichenden, von einer seitlichen Loggia betonten Eingang auf. Die vier mittleren Fassadenachsen werden von einem kräftig geschweiften Giebel mit Ovalfenster und bekrönendem Maskendekor überfangen. Im Jahr 1997 genehmigte man die Instandsetzung und Modernisierung des Wohngebäudes, die auch den Neubau einer Tiefgarage mit 21 Stellplätzen und Errichtung einer Aufzugsanlage beinhaltete. Zu den denkmalpflegerischen Auflagen zählte unter anderen die Ausführung der Fenster als Holzfenster mit historischer Teilung, die Aufarbeitung der originalen Hauseingangstür sowie aller den Treppenraum prägende originalen Bauteile und Stilelemente. Des Weiteren war der Vorgartenbereich zu sanieren.
Als ein baukünstlerisch markantes Gebäude begründet sich dessen Denkmalwert zudem aus seiner geschichtlichen, im Besonderen orts- und baugeschichtlichen, Bedeutung. Es dokumentiert den weiteren Ausbau des Stadterweiterungsgebietes zu Beginn des 20. Jahrhunderts. - Mietshaus Barbarossastraße 45:
Als Eigenauftrag beantragte der Architekt und Bauunternehmer Reinhold Siebert im Dezember 1905 die Genehmigung zum Bau eines Mietshauses in geschlossener Bebauung mit Vorgarten. Doch erst im Frühjahr 1907 erhielt er die Genehmigung. Im Oktober desselben Jahres wurde vollständige Ingebrauchnahme abgenommen.
Der viergeschossige Bau auf Putzsockel mit cremeweißen Ziegelverblendern und dezentem Bauschmuck im Jugendstildekor zeichnet sich durch eine mittenbetonte Fassade aus. In der Gebäudemitte tritt ein von Pilastern gerahmter, breiter Risalit leicht hervor. Dieser wird von einem breiten Dacherker mit elegantem Schweifgiebel und markantem Ovalfenster mit Maskendekor überfangen. Ein vor dem Risaliten mittig angeordneter traufhoher Standerker mit dreiteilig gruppierten und aufwendig dekorierten Fenstern bewirkt einen plastischeren Aufbau der Fassade. Im Jahr 2004 stellte man – vermutlich im Zuge der gesamten Sanierung des Wohnhauses – den Antrag zur Errichtung einer hofseitigen Balkonanlage.
Als ein baukünstlerisch markantes Gebäude begründet sich dessen Denkmalwert zudem aus seiner geschichtlichen, im Besonderen orts- und baugeschichtlichen, Bedeutung. Es dokumentiert den weiteren Ausbau des Stadterweiterungsgebietes zu Beginn des 20. Jahrhunderts. - Mietshaus Barbarossastraße 46:
Zu Beginn des Jahres 1896 reichte der Bauunternehmer Reinhold Siebert den Antrag zur Errichtung eines Vorderwohngebäudes mit Gaststättenbetrieb im Erdgeschoss und eines hofseitigen Kegelschubgebäudes ein. Nach wiederholter Überarbeitung der Pläne durch den Architekten Paul Haferkorn erhielt Siebert als ausführender Bauherr hierfür im März desselben Jahres die baupolizeiliche Genehmigung, im Oktober die Gestattung der Ingebrauchnahme. Das viergeschossige Mietshaus in geschlossener Zeile verfügt über eine symmetrisch gegliederte Fassade, ist zeittypisch unter Rückgriff auf historisierende Stilformen dekoriert.
Ziegelrote Klinker sowie Dekorations- und Gliederungselemente aus Werkstein bestimmen die Gestaltung. Einen besonderen Akzent erfährt das Gebäude durch aufwändig gestaltete Seitenrisalite und den mittig platzierten, aus Loggien bestehenden Standerker. Über einem prächtigen Traufgesims erheben sich Dachhäuser mit Obeliskbekrönung. Instandsetzungsarbeiten erfolgten 1946/1947. Im Zuge der Sanierungsarbeiten 1991–1993 wurden das Innere überformt, die eleganten Holz- durch Kunststofffenster ersetzt. Dennoch spiegelt die historistische Fassadendekoration den baukünstlerischen Anspruch des entwerfenden Architekten wieder. Zudem begründet die städtebauliche Bedeutung den Denkmalwert; das Haus ist integraler Bestandteil einer einheitlich geplanten, geschlossenen Bebauungsstruktur, für die unter anderem die vielfache Reihung gleichartiger Bauten entlang der Blockgrenzen kennzeichnend ist. - Mietshaus Barbarossastraße 47:
Zeitnah um die Jahreswende 1904/05 reichten die Baumeister Max Alwin Kaube und der Maurermeister Wilhelm August Kaube, denen ein Baugeschäft auf der Kanzlerstraße 31 gehörte, die Unterlagen für die Gebäude Barbarossastraße 49 und 51 ein. Kurzfristig trat Alwin Kaube auch als Bauherr für das Haus Barbarossastraße 47 ein, welche zunächst die Witwe Emilie Schindler errichten lassen wollte. Diese 1905 fertig gestellten drei Häuser mit Vorgärten waren die ersten Gebäude im Abschnitt zwischen Weststraße und Andréplatz. Die Wohnungen, je zwei auf jeder Etage mit ca. 80 bis 100 m² waren für den gehobenen Mittelstand gedacht.
Der viergeschossige Mietwohnbau mit Vorgarten in geschlossener Bebauung zeichnet sich durch eine mittenbetonte Fassade aus. Den beiden mittleren Gebäudeachsen wurde ein bis zur Traufe reichender Standerker mit Eingangsloggia vorgestellt. In den Obergeschossen rahmen ihn seitlich angefügte Balkone. Oberhalb der Traufe bekrönt ihn ein gewalmter Giebel. Setzte man bei der Gestaltung der Putzfassade dezente, vom Jugendstil bestimmte Schmuckelemente ein, wie die ornamentalen Fenstergewände, war die Gestaltung des Erkers wesentlich aufwendiger. Neben der qualitätvollen Gestaltung kam dem Gebäude eine weitere besondere Bedeutung zu. Es stand in engster Verbindung mit dem zukünftigen Straßennamen und wurde von Anfang an Barbarossa-Haus genannt. Der Schriftzug findet sich in dem reliefierten Schriftband, welches sich in der ersten Etage am Erker befindet. Entsprechend der Bedeutung des Barbarossa-Hauses wurde bei der 1995 genehmigten und 1996 abgeschlossenen Sanierung großer Wert auf die originalgetreue Wiederherstellung der Fassade sowie die Restaurierung der noch vorhandenen Innendekorationen wie Bleiglasfenster oder Öfen gelegt. Demgegenüber stimmte man dem Dachausbau mit zusätzlichen Gaupen zu.
Als ein baukünstlerisch markantes Gebäude begründet sich dessen Denkmalwert zudem aus seiner geschichtlichen, respektive orts- und baugeschichtlichen Bedeutung. Es dokumentiert den weiteren Ausbau des Stadterweiterungsgebietes zu Beginn des 20. Jahrhunderts. - Mietshaus Barbarossastraße 48:
Zu den markantesten Jugendstilbauten des Kaßbergs gehören die drei Majolikahäuser der Barbarossastraße 48, 50 und 52. Das für Chemnitz und Umgebung einzigartige Ensemble wurde 1897 von dem Chemnitzer Bauunternehmer und Architekten Reinhold Siebert errichtet. Nach der Fertigstellung verkaufte oder vermietete man die Häuser an wohl situierte Bürger.
Der langgestreckte Komplex ist durch einen Mittelrisaliten sowie zwei Risaliten an den Seiten gegliedert. Überfangen werden die Risalite von eleganten Schweifgiebeln. Den Risaliten vorgestellte Standerker über drei Geschossebenen mit abschließendem Balkon verstärken die plastische Wirkung der Fassade. Eine zusätzliche Betonung erhält der mittlere Standerker aufgrund seiner baldachinartigen Überdachung. Eine regelmäßige Reihung der Fensterachsen wird durch die kolossale Pilasterordnung sowie den sich anschließenden, den weiten Dachüberstand tragenden Koren und Karyatiden erzielt. Großzügig werden die paarweise zusammengefassten Fensterachsen der Rücklagen von einem etagenübergreifenden girlandenförmigen Blendbogen gerahmt. Durchgängige Gestaltungsmittel der gemeinsamen mittenbetonten Schaufassade sind die hellgelben Klinkerverblender mit horizontalen Gliederungselementen, wie Gurtbändern und Gesimsen in bräunlich gefassten Dekorelementen. Das Besondere der Klinkerfassade sind deren Schmuckelemente aus strahlend farbigen Majolikakacheln. Zwischen dem Erdgeschoss und der ersten Etage verläuft ein breiter, figurierter Majolika-Fries die Fassade. Bogenleibungen, Brüstungen und Bogenzwickel – hier wie an den Erkern – sind mit figürlichen und ornamentalen Majolikareliefs geschmückt. Auch die zahlreichen Balkone mit geschwungenen Brüstungen in filigraner Schmiedeeisenarbeit im obersten Geschoss sowie an den Risaliten fassen die Fassade zu einer optischen Einheit zusammen. Während des Zweiten Weltkrieges erlitt das Gebäude Barbarossastraße nur geringfügigen Schaden. Lediglich geringfügige Grundrissänderungen wurden durchgeführt. Während des Zweiten Weltkrieges erlitt das Gebäude Barbarossastraße 48 nur geringfügigen Schaden. Lediglich geringfügige Grundrissänderungen wurden durchgeführt. Nach 1990 gehörten die Majolikahäuser zu den wichtigsten Förderobjekten der Stadtsanierung. Neben der Wiederherstellung der Dacheindeckung in Schiefer und dem Dachgesims wurden die Fassaden instand gesetzt und die Kacheln restauriert.
Im Frühjahr 2009 wurde die beantragte Sanierung genehmigt. Aufgrund des schlechten Gesamtzustandes der originalen Fenster stimmte man einer einheitlichen Erneuerung als Holzeinfachfenster mit Zweischeiben-Isolierverglasung in der originalen Teilung zu. Andere original erhaltene Ausstattungselemente wie die Hauseingangstür, die Balkongeländer, das Vestibül und Treppenhaus mit Dekorfliesen, Stuckgliederung, farbigen Steinzeugfußbodenplatten sowie reich dekorierten Innentüren im Renaissancestil waren aufzuarbeiten. Zudem wurde die denkmalgerechte Wiederherzustellung der Vorgartenzone beauflagt.
Als ein gestalterisch sehr markanter, für Chemnitz einzigartiger Gebäudekomplex, begründet sich dessen Denkmalwert aus seiner orts- und baugeschichtlicher, künstlerischer wie auch personengeschichtlicher Bedeutung. Reinhold und Albin Siebert gehörten um die Jahrhundertwende zu den bedeutendsten Bauherren des Kaßbergs. Gemeinsam, einzeln oder in Zusammenarbeit mit weiteren Bauherren ließen sie ganze Straßenzüge errichten. Die Lage der Gebäude auf der höchsten geografischen Erhebung des gründerzeitlich geprägten Wohngebietes Kaßberg unterstreicht den damaligen Anspruch des Bauherren auf eine überdurchschnittlich herausragende Repräsentation. - Mietshaus Barbarossastraße 50:
Das Mittelhaus Barbarossastraße 50 kaufte nach der Fertigstellung der Fabrikbesitzer und Webmaschinenbauer C.M. Fröbel. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte es der Industrieverwaltung 47 Chemnitz Wirkerei.
Im Frühjahr 2009 wurde die beantragte Sanierung genehmigt. Aufgrund des schlechten Gesamtzustandes der originalen Fenster stimmte man einer einheitlichen Erneuerung als Holzeinfachfenster mit Zweischeiben-Isolierverglasung in der originalen Teilung zu. Andere original erhaltene Ausstattungselemente wie die Hauseingangstür, die Balkongeländer, das Vestibül und Treppenhaus mit Dekorfliesen, Stuckgliederung, farbigen Steinzeugfußbodenplatten sowie reich dekorierten Innentüren im Renaissancestil waren aufzuarbeiten. Zudem wurde die denkmalgerechte Wiederherzustellung der Vorgartenzone beauflagt. - Mietshaus Barbarossastraße 52:
Während des Zweiten Weltkrieges erlitt das Gebäude Barbarossastraße 52 erhebliche Brandschäden. Trägt die Gestaltung des Inneren heute die Handschrift der 1950er Jahre, wurde dem Architekten M.W. Feistel und seiner Auftraggeber die Baugenehmigung unter der Bedingung erteilt, die äußere Gestaltung in jeder Hinsicht, insbesondere in Bezug auf Form, Material, Farbe in der ursprünglichen Weise wieder aufzunehmen.
Bereits 1995 wurde die Sanierung des Gebäudes beantragt und genehmigt. Aufgrund des schlechten Gesamtzustandes der originalen Fenster stimmte man einer einheitlichen Erneuerung als Holzeinfachfenster mit Zweischeiben-Isolierverglasung in der originalen Teilung zu. Andere original erhaltene Ausstattungselemente wie die Hauseingangstür, die Balkongeländer, das Vestibül und Treppenhaus mit Dekorfliesen, Stuckgliederung, farbigen Steinzeugfußbodenplatten sowie reich dekorierten Innentüren im Renaissancestil waren aufzuarbeiten. Zudem wurde die denkmalgerechte Wiederherzustellung der Vorgartenzone beauflagt. - Mietshaus Barbarossastraße 49:
Zeitnah um die Jahreswende 1904/05 reichten die Baumeister Max Alwin Kaube und der Maurermeister Wilhelm August Kaube, denen ein Baugeschäft auf der Kanzlerstraße 31 gehörte, die Unterlagen für die Gebäude Barbarossastraße 49 und 51 ein. Kurzfristig trat Alwin Kaube auch als Bauherr für das Haus Barbarossastraße 47 ein, welche zunächst die Witwe Emilie Schindler errichten lassen wollte. Diese 1905 fertig gestellten drei Häuser mit Vorgärten waren die ersten Gebäude im Abschnitt zwischen Weststraße und Andréplatz. Die Wohnungen, je zwei auf jeder Etage mit ca. 80 bis 100 m², waren für den gehobenen Mittelstand gedacht.
Der viergeschossige Putzbau in geschlossener Bebauung zeichnet sich durch eine mächtige, mittenbetonte Fassade aus. Ihre heutige Gestaltungsweise stammt aus dem Jahr 1936, als Kurt Götze den Architekten W. Christian mit der Überarbeitung der Straßenfassade beauftragte. In der Mittelachse nimmt der breite Risalit den über eine Freitreppe zu erreichenden Eingangsbereich auf, über dem sich im ersten Obergeschoss eine Loggia und im zweiten Obergeschoss ein Balkon befindet. Die Gestaltung der Mittelachse setzt sich durch eine im Putz zurückgesetzte hohe Blendnische mit Tudorbogen weiter fort. In Höhe der zweiten Etage löst sich der Risalit in zwei seitliche Polygonalerker auf. Dem rechten der beiden wurden seitlich Balkone angefügt. In der Breite des Risaliten erhebt sich ein trapezförmiges Frontispiz.
Als ein baukünstlerisch markantes Gebäude begründet sich dessen Denkmalwert zudem aus seiner geschichtlichen, im Besonderen orts- und baugeschichtlichen, Bedeutung. Es dokumentiert den weiteren Ausbau des Stadterweiterungsgebietes zu Beginn des 20. Jahrhunderts. - Wohnanlage Eulitzstraße 6 bis 24 (gerade):
Die Gebäude wurden um 1950 (nach Auskunft der Bewohner) errichtet und gehören damit zu den frühesten Wohnhausbauten der Nachkriegszeit in Chemnitz und insbesondere des Wohngebietes Kaßberg. Der ursprüngliche Straßenverlauf mit seiner gründerzeitlichen Quartierbebauung wurde bei der Neubebauung dieses durch die Bombenangriffe stark zerstörten Abschnittes des Kaßberges aufgegriffen. Die als geschlossener Straßenzug konzipierten Gebäude stehen traufständig zur Straße. Auch durch die Fassadengestaltung, die noch traditionellen Bauformen verhaftet ist, und die Stockwerkszahl erfolgt eine Angleichung an die ursprüngliche, in diesem Straßenzug noch teilweise vorhandene Altbebauung. Es wurden wohl Bauauffassungen der 1910er und 1920er Jahre (wichtige Beispiele hierfür in der benachbarten Ulmenstraße) aufgegriffen und mit neueren Bauauffassungen und zeitbedingten bautechnischen Notwendigkeiten verknüpft. Trotz komplizierter wirtschaftlicher Situation wurden handwerklich solide ausgeführte und architektonisch qualitätvoll gestaltete Gebäude errichtet. Zu diesen traditionellen Bauauffassungen, die diese Gebäude noch prägen, gehört die Verkleidung der Sockel durch Porphyrtuffplatten bzw. Klinkerplatten, die Betonung der Eingangsbereiche durch massive Vorbauten (Nr. 16–24) und die Einfassung der Haustüröffnung durch Porphyrplatten und die Betonung der Hauseingänge durch Putzfaschen mit Natursteinverzierungen (bei Nr. 6–14) sowie das kräftig ausgebildete Kranzgesims.
Die Mehrfamilienhäuser weisen im Wesentlichen die gleichen Gestaltungsmerkmale auf. Hierzu gehört der zeittypische „Madenputz“, die regelmäßige Anordnung der noch relativ kleinen Rechteckfenster (noch stehende Fensterformate), die in der Hausmitte engere Abstände aufweisen, und das durchgehende kräftige Kranzgesims mit dem darüber befindlichen Architravgeschoss mit kleinen Bodenfenstern. Die Fensteröffnungen sind im Verhältnis zur Wandfläche noch relativ klein ausgebildet. Diese Fassadengestaltung hat durchaus noch seine Vorbilder in den traditionalistischen Architekturauffassungen der Vorkriegszeit. Wichtige Gestaltungselemente der Fassaden sind weiterhin die zweiflügligen Sprossenfenster und die ebenfalls zweiflügligen Haustüren mit Glaseinsätzen, teilweise auch mit Oberlichtern. Auch diese Tür- und Fensterausbildungen sind traditionellen Bauauffassungen stark verpflichtet. Durch das beschriebene Verhältnis der Fenstergrößen zu den Wandflächen strahlen die Gebäude eine gewisse Schwere und Behäbigkeit aus. Die Vereinheitlichung der Gebäude verleiht dieser Straßenzeile schon den Charakter der späteren Wohnblöcke. Durch die Betonung der Hausmitte und der Eingangsbereiche sowie die optische Trennung der Gebäude durch die Regenfallrohre bleiben sie gleichzeitig noch in ihrer Wirkung Einzelgebäude. Somit symbolisieren diese Gebäude den Übergang vom Einzelhaus zur späteren Wohnblockbebauung. Trotz dem Zug zur Vereinheitlichung wird eine gewisse Maßstäblichkeit der Baukörper gewahrt.
Auch das Innere der Gebäude wird geprägt durch die stilistischen Auffassungen der frühen fünfziger Jahre. Das Treppenhaus mit zweiläufiger Steintreppe, die durch eine durchbrochene Wand getrennt wird, und die schlichten Wohnungstüren sind noch geprägt durch die Not der Nachkriegszeit. Eine Besonderheit bildet die auf Grund des Baustoffmangels der unmittelbaren Nachkriegszeit erfolgte Wölbung des Treppenhauses und der Wohnräume in der traditionellen Technik der Kappengewölbe. Es muss ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass nur sehr wenige der Nachkriegsgebäude in dieser traditionellen Bautechnik errichtet wurden, demzufolge sind diese Gebäude singulär. Bemerkenswert ist der hervorragende Originalzustand der Gebäude. Es konnten keinerlei wesentliche Bauveränderungen des äußeren Erscheinungsbildes der Gebäude festgestellt werden (dies gilt vermutlich auch für das Innere der Gebäude). Damit sind diese Gebäude ein charakteristisches Beispiel der Architekturgeschichte und der Bautechnikgeschichte der Nachkriegszeit.
Der Denkmalwert der Gebäude Eulitzstr. 6–24 (gerade Hausnummern) in Chemnitz ergibt sich aus der stadtgeschichtlichen und baugeschichtlichen Bedeutung als typische Wohnhausbauten der frühen fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts in hervorzuhebendem Originalzustand, der Singularität von Gebäuden mit kappengewölbten Treppenhäusern und Wohnräumen in der Nachkriegszeitarchitektur, aus der künstlerischen Bedeutung auf Grund der schöpferischen Anwendung traditioneller Architekturauffassungen verbunden mit der Notwendigkeit zur Rationalisierung des Bauens sowie aus der städtebaulichen Bedeutung durch das Aufgreifen des alten Straßenverlaufs und der historischen Quartierbebauung und die durch die Fassadengestaltung bedingte dominante Wirkung der Gebäude im Straßenzug. - Gefängnis:
Der Kernbau der Gefangenenanstalt wurde nach Entwürfen des Landbaumeisters Carl Hugo Nauck ab Herbst 1875 errichtet. Die in ihrer Gesamtform weitgehend original erhaltene historische Gefängnisanlage ist durch die kompakte Gruppierung von kubischen Baukörpern, die als Putzbauten errichtet wurden, gekennzeichnet. Sie lehnt sich in ihrer Ausgestaltung stark an die damals modernen Maßstäbe viktorianischer Gefängnisarchitektur an. Konzipiert nach dem panoptischen Prinzip, besteht die kreuzförmige Anlage aus einem zentralen Mittelbau, welcher einen Verwaltungstrakt mit drei in Galeriebauweise errichteten Zellenflügeln verbindet. Sie galt nach damaligen Maßstäben als moderne Gefangenenanstalt, die den neuesten funktionellen, sicherheitstechnischen, sozialen und hygienischen Standards entsprach. Die Gestaltung des Baus ist insgesamt der Funktion entsprechend sehr schlicht. Die streng gegliederte und mit nur wenig Bauschmuck akzentuierte Putzfassade weist historisierende Stilanklänge der Neorenaissance auf. Eine repräsentative Wirkung wurde bauzeitlich auch durch eine helle monochrome Farbgebung erreicht. Die Gesimse, Fenster- und Türrahmungen aus Sandstein sind zu großen Teilen noch in ihrem bauzeitlichen Zustand vorhanden. Die Gewände sind sparsam profiliert und akzentuieren mit ihrer Gestaltung besondere Gebäudeabschnitte. Die offenen Geschosse im Gebäudeinneren und die sie verbindenden Treppenhäuser mit den Galerien und ihren geschwungenen gusseisernen Treppen und Geländer sind charakteristisch für Gefängnisbauten des 19. Jahrhunderts.
Dienten sie bauzeitlich einer besseren Überwachung, so wurden sie später durch vielfache Rezeption prägend für unser Bild von Gefängnissen. Bis 2010 wurde die Anlage als Gefangenenanstalt bzw. Justizvollzugsanstalt ununterbrochen genutzt. Von 1933 bis 1945 diente das – 1935 um den Flügel D erweiterte Untersuchungs- und Strafgefängnis – den Nationalsozialisten zur Inhaftierung zahlloser Menschen, ähnlich den Haftanstalten Hoheneck und Bautzen. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges erweiterte sich das Verfolgungsraster der Gestapo. Die Zellen auf dem Kaßberg dienten nun vermehrt auch zur Unterbringung ausländischer Häftlinge wie Fremd- und Zwangsarbeitern. 1945 wurde sie zunächst von der sowjetischen Geheimpolizei NKWD (Volkskommissariat für Innere Angelegenheiten) übernommen. Nach der Übergabe an die DDR-Behörden 1952 diente das Gefängnis sowohl dem Ministerium des Innern (D-Flügel), als auch dem Ministerium der Staatssicherheit (Flügel A, B und C) als Haftstätte. Von 1963 bis 1989 kam der Haftanstalt die besondere Funktion als Drehscheibe für den deutsch-deutschen Häftlingsfreikauf zu. In dieser Zeit erwirkte die Regierung der Bundesrepublik Deutschland durch Freikauf die Freilassung von mehr als 33.000 politischen Häftlingen aus verschiedenen Strafvollzugseinrichtungen der DDR, die zuvor in den Trakt B auf den Kaßberg verlegt wurden.
Die ehemalige Königlich-Sächsische Gefangenenanstalt Chemnitz ist in ihrer Gesamtform eine architektonisch bemerkenswerte, weitgehend original erhaltene historische Gefängnisanlage und damit ein besonderes baugeschichtliches Zeugnis. Als Gefängnis innerhalb wechselnder politischer Systeme besitzt es weiterhin einen dokumentarischen Wert als zeit- und justizgeschichtliches Zeugnis der Vergangenheit. Im November 2011 wurde der Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis e. V. gegründet, der sich für die Aufarbeitung der Geschichte der Haftanstalt in der Zeit während des Nationalsozialismus, der SBZ und zuletzt als Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums der Staatssicherheit einsetzt.
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Quellen
- Denkmalkarte Sachsen, abgerufen am 13. August 2022.: Die Denkmalliste kann durch Anklicken des Feldes „Zur Kenntnis genommen“ am Ende der Seite aufgerufen werden, anschließend kann man die Denkmalkarte öffnen. In der Wikipedialiste können in der Spalte "Beschreibung" die sogenannten "Erfassungstexte" eingetragen sein, die in den offiziellen Quellen größtenteils nicht mehr lesbar sind. Diese waren bei der Freischaltung der Datenbank vorübergehend für die Öffentlichkeit komplett abrufbar und wurden für viele Listen automatisiert ausgelesen.
- Chemnitzer Geoportal. Abgerufen am 13. August 2022.
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Weblinks
Commons: Kulturdenkmale in Chemnitz-Kaßberg – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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