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Liste der Mainfähren im Landkreis Kitzingen
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Die Liste der Mainfähren im Landkreis Kitzingen führt alle bestehenden und ehemaligen Fährverbindungen über den Main im unterfränkischen Landkreis Kitzingen auf. Heute bestehen lediglich noch vier Mainfähren im Landkreis, allerdings wurden sieben weitere Fährverbindungen noch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts betrieben.
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Historischer Hintergrund
Zusammenfassung
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Die Mainfähren gingen wahrscheinlich aus den Furtstellen hervor, die bereits in vor- und frühhistorischer Zeit bekannt waren. Damals war der Fluss breiter, seichter und an mehreren Stellen wesentlich inselreicher. Zunächst waren die Übergänge nicht allgemein bekannt, sondern wurden von den Dorfgemeinschaften als Geheimnisse bewahrt. Während des Frühmittelalters etablierten sich insbesondere an den Furten am Ausgang der Seitentäler alte Straßen. Vor allem Schwarzenau, Fahr und Kitzingen waren wichtige Übergangsorte.
Die Fremden, die den Fluss überqueren wollten, benötigten die Einheimischen, die dementsprechend entlohnt wurden. Daraus entwickelten sich die sogenannten Fährer, die auch in den jeweiligen Dorfsagen Aufnahme fanden.[1] Während des Mittelalters entstanden am Maindreieck viele Fähren, die nun die Erinnerung an die Furten verdrängten. Zunächst waren die Fähren Einzelunternehmungen. Die Gemeinden hatten lediglich die Tarifaufsicht und sorgten grundsätzlich für den Bestand der Verbindung.
Erst am Ende des Mittelalters konnten die Lehensherrschaften die Rechte in den Dorfordnungen festlegen. Sie betrachteten die Fähren als sichere Einnahmequellen und sorgten auch für die Verkehrskontrolle. Nach der Mediatisierung versuchten die Herrschaften weiter die angestammten Rechte zu behalten, vor allem den Herren von Mauchenheim, genannt Bechtolsheim gelang dies in ihren ehemaligen Besitzungen. Bei Betrieben, in denen die Kosten die Einnahmen überstiegen, versuchte man schnell, die Fähre an die Gemeinde zu verkaufen.
In der zweiten Hälfte des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts verloren die Fähren ihre verkehrswichtige Bedeutung. Technisch wurden sie nun von den Straßen- bzw. Flussbauämtern beaufsichtigt und entwickelten sich für die Gemeinden zumeist zu Zuschussbetrieben. Man benötigte ein geeignetes Wasserfahrzeug, eine An- und Abfahrt, eine Lände, sowie eine Wohnung für die Fährer. Zumeist wurden die Betriebe nun von den Gemeinden an Fährleute verpachtet und in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wegen mangelnder Rentabilität aufgegeben.
Die Fährschiffe waren im Laufe der Jahrhunderte ebenso einigen Veränderungen unterworfen. Zunächst nutzte man einfache Fahrbäume, die später zu sogenannten Schelchen mit einer Plattform umgewandelt wurden. Zuletzt etablierten sich Metallfähren, die entweder an einer Kette im Flussbett oder an einer sogenannten Hochseilanlage geführt wurden. Nach dem Ausbau des Mains zur Großschifffahrtsstraße ersetzte man die Boote zumeist durch Motorfähren.[2] Die erhaltenen Betriebe sind heute Sehenswürdigkeiten und werden touristisch genutzt.
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Liste der Mainfähren
Zusammenfassung
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Der Liste liegen die vor allem die beiden Aufsätze Die Furten und Fähren im Landkreis Kitzingen von Otto Selzer zugrunde. Hier sind die Fährstellen des alten Landkreises Kitzingen vor 1972 ausführlich erwähnt. Ergänzt wurden die Fährorte durch die Anlagen im alten Landkreis Gerolzhofen, insbesondere der Fähren an der Volkacher Mainschleife. Hier sind vor allem die Aufsätze von Stefan Meusert zu nennen. Lediglich die Fähre in Köhler findet in der Literatur keine Erwähnung.
Die Liste gliedert sich nach dem Fährort und seiner Lage flussaufwärts am Main. Ihr Status beschreibt den derzeitigen Stand der Fährverbindung: Entweder besteht sie noch, oder sie wurde bereits aufgelöst. Die Spalte Verbindung führt die Orte an den Flussufern auf, während der Main-Kilometer die Messung der Flusslänge abbildet. Der Fährtyp führt die Schiffstypen auf, die heute oder in der Vergangenheit die Überfahrt sicherstellten. Unter der Spalte Geokoordinate kann die Fährstelle genau identifiziert werden und unter Anmerkungen sind die historischen Rahmendaten der jeweiligen Fähre erfasst.
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Literatur
- Gerhard Egert: Die Nordheimer Fahrordnung von 1603. In: Ute Feuerbach (Hrsg.): Unsere Mainschleife 1993–2007. Volkach 2008. S. 1–4.
- Stefan Meusert: Das Fährwesen in Nordheim. In: Ute Feuerbach (Hrsg.): Unsere Mainschleife 1993–2007. Volkach 2008. S. 126–134.
- Stefan Meusert: Das Fährwesen in Fahr. In: Ute Feuerbach (Hrsg.): Unsere Mainschleife 1993–2007. Volkach 2008. S. 115–121.
- Stefan Meusert: Die Fähre Astheim-Volkach. In: Ute Feuerbach (Hrsg.): Unsere Mainschleife. 1993–2007. Volkach 2007. S. 106–111.
- Otto Selzer: Fährer in Mainstockheim. In: Jahrbuch des Landkreises Kitzingen 1981. Im Bannkreis des Schwanbergs. Kitzingen 1981. S. 182–197.
- Otto Selzer: Furten und Fähren im Landkreis Kitzingen (1). In: Im Bannkreis des Schwanbergs 1960. Heimat-Jahrbuch für den Landkreis Kitzingen. Kitzingen 1960. S. 103–107.
- Otto Selzer: Furten und Fähren im Landkreis Kitzingen (2). In: Im Bannkreis des Schwanbergs 1961. Heimat-Jahrbuch für den Landkreis Kitzingen. Kitzingen 1961. S. 128–138.
- U. Thomas: Der Aufbau einer Mainfährverbindung. In: Hermann Pfannes (Hrsg.): Mainsondheim bis 1993. Münsterschwarzach 1993. S. 35–37.
Weblinks
Commons: Mainfähren im Landkreis Kitzingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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