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Liste von Stauanlagenunfällen

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Die Liste von Stauanlagenunfällen einschließlich Dammbrüchen und kleineren Versagensfällen zeigt Unglücke in der Geschichte des Baus von Talsperren und sonstigen Stauanlagen. Insbesondere der plötzliche Bruch des Absperrbauwerks mit einer unkontrollierten Entleerung des Stausees oder Staubeckens kann eine Katastrophe erzeugen.

Tabelle

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Die Zahl der Toten – oft auch das Datum und fast immer die Schadenssumme – ist naturgemäß meistens nicht genau bekannt oder widersprüchlich, ebenso manchmal Namen und Schreibweisen. Die folgende Tabelle ist chronologisch geordnet. Enthalten sind auch einige Staudämme von Absetzbecken.

Weitere Informationen Talsperre, Ort ...
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Deutschland

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Talsperrenbrüche in Deutschland, die große (1945) und kleinere Katastrophen waren:

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Österreich-Ungarn / Österreich

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Auf dem Gebiet des heutigen Österreich hat es bisher keine Talsperrenkatastrophen gegeben.

Im damaligen Österreich-Ungarn, jeweils im Teil der österreichischen Monarchie, heute in Tschechien kam es jedoch zu 2 Dammbrüchen, die beide nicht repariert wurden:

  • Am 25. Mai 1872 brach der Damm des Mlatzer obrigkeitlichen Teichs (Mladotický rybník, 3,0–3,1 Mio. m³ Volumen, 91 ha Fläche) in Mladotice bei Pilsen. Auslöser war – flussoberhalb – eine durch Starkregen ausgelöste Flut im Mladotický creek (Bach, Flüsschen) in Verbindung mit einem aufstauenden Erdrutsch. Zahlreiche Tote in 2 Orten flussabwärts. Verblieben ist heute der seichte, verlandende nur 4,5 ha große Odlezly See, seit 1975 unter Naturschutz. Der Teich war durch einen Damm an einer Talenge wahrscheinlich im 14. Jahrhundert vom Zisterzienserkloster errichtet worden. Schon 1550 erfolgte ein teilweiser Dammbruch durch Flut, der 2 Mühlen zerstörte.
  • Am 18. September 1916 forderte das Brechen der Talsperre an der Weißen Desse, erst 1915 errichtet, 62 Tote.

Im Juli 1997 brach der Damm des Schlesingerteichs in Bärnkopf, Niederösterreich (Bezirk Zwettl). Er war vor rund 200 Jahren zum Holzschwemmen errichtet worden. Der Damm wurde 1999 von der Gemeinde saniert. Der 5,56 ha große Teich wird heute zum Fischen (bei Tag) und Schwimmen genutzt.[192][193]

Schweiz

In der Schweiz wurden bisher – von Sonzier im Jahr 1888 abgesehen – keine größeren Talsperrenschäden verzeichnet. Aufgrund der recht großen Dichte dieser Bauwerke besteht hingegen ein beträchtliches Gefahrenpotential. Zum Beispiel ergaben Berechnungen für die Kraftwerke Linth-Limmern im Kanton Glarus, dass bei einem Bruch der Ort Linthal fünf Kilometer unterhalb innerhalb drei Minuten von einer rund zehn Meter hohen Flutwelle überspült würde. Die Einwohner hätten kaum eine Überlebenschance. Glarus hätte die dort noch rund fünf Meter hohe Flutwelle in etwa 30 Minuten erreicht – der Sirenen-Alarm würde wohl zumindest Teilen der Bevölkerung eine rechtzeitige Flucht ermöglichen.

Die Talsperren in der Schweiz werden eingehend überwacht und kontrolliert, um solchen Katastrophen vorzubeugen. Jedoch stehen die meisten Sperren in Gegenden, die zu den erdbebengefährdeten Regionen der Schweiz zählen. (Quellen: Schweiz. Eidgenossenschaft: Zivilverteidigung, 1966; Nagra: Aktuelle Erdbebengefährdungs-Karte der Schweiz, 2005)

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Siehe auch

Literatur

  • O. Lanser: Überblick über die Talsperrenkatastrophen der Vergangenheit. In: Österreichische Wasserwirtschaft. 12, 8/9, 1960, S. 142 ff.
  • G. Rouvé: Überblick über Schadensfälle an Talsperren. Mitteilungen des IWW Heft 18, Aachen 1977.
  • Vorträge Wasserbau-Seminar. Wintersemester 1983/84, Heft 50, Erfahrungen mit Staubauwerken – Planung, Betrieb, Alterung und Ertüchtigung. Aachen 1984. ISSN 0343-1045, ISSN 0721-1082
  • Patrick McCully: Silenced Rivers. The Ecology and Politics of Large Dams. 1996.
  • Richard Widmann: Gedanken zur Beurteilung der Sicherheit von Talsperren. In: Wasser Energie Luft – Eau Energie Air. 93, 7/8 2001, S. 175–182, ISSN 0377-905X
  • Claude Marche: Barrages, Crues de Rupture et Protection Civile. Presses intl. Polytechnique, 2008, ISBN 978-2-553-01414-7.
  • Alexius Vogel: Talsperrenbrüche und ihre Ursachen. Doktorarbeit. ETH-HDB (Zürich) Wien. Data Station for Dam Failures 1982.
  • Vijay P. Singh: Dam breach modeling technology. 1996. books.google.de
  • A. O. Babb, T. W. Mermel: Catalog of Dam Disasters, Failures and Accidents. U.S. Department of the Interior, Bureau of Reclamation, Washington, D.C. 1968.
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Commons: Dam collapses – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Die Tabelle wurde aufgestellt unter Verwendung von:

  • Rui Martins: Dam Safety And Protection Of Human Lives. (PDF; 35 kB) National Laboratory of Civil Engineering / Hydraulics Department, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Oktober 2007; abgerufen am 29. März 2022 (englisch).
  • Classification of reported failures. (englisch)
  • Schäden an europäischen Talsperren
  • Liste Des Plus Grandes Catastrophes. (französisch)
  • Dammkatastrophen
  • S. Hirschberg, P. Burgherr, G. Spiekerman, E. Cazzoli, J. Vitazek, L. Cheng: Comparative Assessment of Severe Accidents in the Chinese Energy Sector – China Energy Technology Program. PSI Report No. 03-04, Villigen-PSI, March 2003.
  • INSAAT AFETLERI (DOC-Datei, türkisch)
  • Dam failure. Mashpedia – Zusammenstellung von Filmen
  • Dam Failures and Incidents. Association of State Dam Safety Officials
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Einzelnachweise

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