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Lucasfilm Games
US-amerikanisches Entwicklungsstudio für Computerspiele Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Lucasfilm Games,[3] von 1991 bis 2021 LucasArts Entertainment Company LLC (kurz LEC oder LucasArts) ist die Firmenbezeichnung der 1982 von George Lucas gegründeten Tochterfirma der Lucasfilm Ltd. Während Lucasfilm Games zu Beginn vor allem als Entwickler von Computerspielen, insbesondere Adventures, tätig war, wurden ab Ende der 1990er-Jahre hauptsächlich die Star-Wars-Videospiele unter diesem Label veröffentlicht. Im Jahr 2012 wurde die damals unter LucasArts bekannte Firma von Disney aufgekauft. Seit April 2013 ist LucasArts nach einer Umstrukturierungsmaßnahme von Disney nur noch als Lizenzgeber für Spiele tätig.[4] Das blieb auch 2021 nach der Umbenennung in den alten Namen so.[3]
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Unternehmensgeschichte
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Das Unternehmen wurde im Jahr 1982 als Tochter von Lucasfilm unter dem Namen Lucasfilm Games gegründet.[5] Die hohen kurzzeitigen Einnahmen aus den Filmen sollten so reinvestiert werden, was steuerlich günstiger war.[6] Da George Lucas die Merchandising-Rechte seiner populären Filme an Kenner verkaufte, hatte deren Tochterfirma Parker Brothers jahrelang die Exklusivlizenz für Star Wars Spiele. Das hauseigene LucasFilm hatte zwar sehr große Freiheiten, durfte jedoch keine Star Wars Titel produzieren. So beschäftigte man sich mit Grundlagenforschung im Bereich der Generierung von dreidimensionalen Welten aus Fraktalen. Die ersten Spiele wurden in Zusammenarbeit mit Atari entwickelt und von Epyx veröffentlicht. Für QuantumLinks entwickelte man Habitat, das den Nutzern des Online-Dienstes eine virtuelle Welt mit Chat-Räumen ermöglichte und Elemente von Adventure Games und Multi User Dungeon kombinierte. Man stoß jedoch schnell auf Kapazitätsprobleme sowohl bei dem C64 Endgerät als auch bei der Gegenstelle. Die nächsten Spiele wurden Grafikadventure und Marinesimulationen.[7]
Der erste Durchbruch erfolgte mit der Entwicklung von SCUMM, das es ermöglichte Point-and-Click-Adventures durch schnelles Neuladen des Systems effizient zu bauen. Da intern eine virtuelle Maschine die Skripte des Spiels verarbeitete, ließ es sich gut auf andere Systeme portieren.[8] Die Adventures von LucasFilm hoben sich neben der grafischen Benutzersteuerung auch durch die Erfindung von Cutscenes ab, die einen Schnitt von Spielerinteraktion zu einem nicht-interaktiven Erzählabschnitt darstellten. Das Design der Rätsel war stets sehr kreativ, aber gezielt fair gehalten.[9] Eine weitere Design-Philosophie, die LucasArts Adventures von der Konkurrenz abhob, war das gezielte Vermeiden von Sackgassen oder Bildschirmtoden.[10]

Aufgrund von hohen Entwicklungskosten und Missmanagement der Filmlizenzen stand die Firma mehrfach kurz vor dem Aus. 1992 erhielt LucasArts die Star Wars Filmlizenz zurück und der finanzielle Erfolg der Weltraumsimulationstitel im Star Wars Universum machte die Sparte wieder rentabel und führte zeitgleich zur Ausgründung von Totally Games, die fortan die Simulationstitel weiterentwickelten. Mit dem Aufkommen von CD-ROM als Speichermedien wurden Rail Shooter mit vorgerenderten Filmsequenzen produziert, die die Erwartungen übertrafen und millionenfach verkauft wurden. Ego-Shooter auf Basis des Star Wars Kanons erweiterten das Sortiment und waren ebenfalls kommerzielle Erfolge.[11] Die Adventure nutzten zeitgleich das neue Medium CD-ROM um Sprachausgabe hinzuzufügen. So begann LucasArts mit dem Re-Release alter Werke in vertonter Fassung.[12]
Nachdem im Mai 2005 Jim Ward die Leitung des Unternehmens übernommen hatte, wurde LucasArts umstrukturiert.[13] Die Zahl der Eigenproduktionen wurde stark verringert und die Entwicklung neuer Spiele wurde verstärkt von externen Entwicklungsstudios übernommen.[14]

Im Februar 2008 wurde überraschend der Rücktritt von Ward bekannt gegeben. Die Leitung des Unternehmens wurde vorübergehend von Howard Roffman (Präsident von Lucas Licensing) übernommen,[15] bevor im April 2008 Darrell Rodriguez, zuvor CEO von Electronic Arts Los Angeles, neuer Präsident des Unternehmens wurde.[16] Im Mai 2008 gab LucasArts bekannt, seine Mitgliedschaft im Berufsverband Entertainment Software Association nicht zu verlängern.[17] Im Mai 2010 wurde bekannt, dass Darrel Rodriguez überraschend als Präsident von LucasArts zurückgetreten ist.[18] Als Nachfolger wurde Paul Meegan bestimmt, der vormals als CEO der Epic-Games-Niederlassung in China tätig war.[19] Im Oktober 2012 verkaufte George Lucas Lucasfilm mit den Tochtergesellschaften an die Walt Disney Company.[13]
Am 3. April 2013 wurde bekannt, dass im Zuge einer Umstrukturierung durch Disney alle laufenden Projekte eingestellt und fast alle Mitarbeiter entlassen werden. Im Zuge der Umstrukturierungsmaßnahmen verließ auch Paul Meegan LucasArts, um wieder für Epic Games zu arbeiten.[20] LucasArts soll in Zukunft nur noch als Lizenzgeber für Star-Wars-Spiele dienen, anstatt sie selbst zu entwickeln.[21][22] Im Mai 2013 erteilte LucasArts die Lizenz für Star-Wars-Spiele auf PC und Konsolen an Electronic Arts.[23]
Zur Veröffentlichung von Disney Infinity 3.0 gaben Disney Interactive und Lucasfilm bekannt, dass LucasArts als Co-Publisher auftreten werde. Auch über sämtliche, in der Zukunft erscheinende, Star-Wars-Spiele sorgt die LucasArts Story Group für eine Verwebung der Geschichten untereinander.
Am 11. Januar 2021 gab Lucasfilm bekannt, die Marke Lucasfilm Games für alle zukünftigen Spiele von Lucasfilm wiederzubeleben, wobei diese weiterhin nur Lizenzgeber bleiben soll.[3]
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Veröffentlichte Spiele
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1984 veröffentlichte LucasArts die ersten zwei Spiele: Ballblazer und Rescue on Fractalus.
Von LucasArts stammen viele Spiele, die heute als Klassiker gelten, insbesondere aus dem in den 1980ern und 1990ern beliebten Genre des Adventures. Neben Eigenproduktionen wie Maniac Mansion oder der Monkey-Island-Reihe setzte LucasArts mehrere Spiele zu den großen Spielfilmreihen Indiana Jones und Star Wars von George Lucas um. Skurrile Figuren und Handlungen waren ein Markenzeichen der LucasArts-Adventures und verhalfen dem Unternehmen maßgeblich zum Erfolg.
LucasArts hat für zahlreiche Spieleplattformen entwickelt, sowohl für Windows und die Mac-Betriebssysteme als auch für Spielkonsolen. Das 1993 erschienene Spiel Star Wars: Rebel Assault aus der Reihe der Star-Wars-Adaptionen trug zum Durchbruch der CD-ROM als Speichermedium für PC-Spiele bei.
Abseits dieser Stammgebiete konnte LucasArts selten punkten, Ausflüge in den Bereich der Wirtschaftssimulation (Afterlife) oder des Actiongenres (Outlaws) ohne den typischen LucasArts-Bezug konnten sich nicht am Erfolg des üblichen Repertoires messen.
Insgesamt entwickelte LucasArts bis 2012 42 Eigenproduktionen und 49 Spiele aus dem Star-Wars- bzw. Indiana-Jones-Umfeld. Das Unternehmen hatte seinen Hauptsitz in San Rafael (Kalifornien) und beschäftigte mehr als 350 Mitarbeiter.
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Spiele-Chronologie
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Die Anfänge
„SCUMM-Adventures“, Flugsimulatoren etc.
Vor allem die älteren Spiele sind durch den SPUTM-Emulator ScummVM auch auf aktueller Hardware wieder spielbar.
Erste LucasArts-Titel
Windows-Ära
Ab 1996 wurden die Spiele für Windows 95, Windows 98 bzw. Windows XP und die für ihre Zeit aktuellen Spielekonsolen entwickelt.
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Literatur
- Stefan Höltgen: LOAD „REALITY“,8,1. In: Retro Magazin. Nr. 16, 2010, S. 56–61 (f-lm.de).
- Rob Smith: Rogue Leaders – The Story of LucasArts. Hrsg.: LucasArts. Chronicle Books, San Francisco 2008, ISBN 978-0-8118-6184-7 (englisch).
Weblinks
- Lucasfilm.com/what-we-do/games/ – Offizielle Lucasfilm Games-Website (englisch)
- StarWars.com/games-apps – Offizielle Star Wars Games-Website (englisch)
- Lucasfilm Games bei MobyGames (englisch)
- The International House of Mojo – Fanwebsite zu LucasArts mit aktuellen Informationen (englisch)
Einzelnachweise
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