Maglie

Maglie ist eine südostitalienische Gemeinde (comune) in der Provinz Lecce in Apulien.

Maglie
Vorlage:Infobox Gemeinde in Italien/Wartung/Wappen fehlt?	Maglie (Italien)
Staat	Italien
Region	Apulien
Provinz	Lecce (LE)
Koordinaten	40° 7′ N, 18° 18′ O40.11666666666718.381
Höhe	81 m s.l.m.
Fläche	22,36 km²
Einwohner	13.259 (31. Dez. 2024)[1]
Postleitzahl	73024
Vorwahl	0836
ISTAT-Nummer	075039
Bezeichnung der Bewohner	Magliesi
Schutzpatron	Nikolaus von Myra
Website	Maglie
Luftaufnahme

Geografie

Die Gemeinde hat 13.259 Einwohner (Stand 31. Dezember 2024). Der Ort liegt etwa 30 Kilometer südwestlich der Stadt Lecce und 16 Kilometer westlich von Otranto in der Provinz Lecce. Nach Gallipoli im Westen sind es 31 Kilometer. Maglie gehört zum Salento.

Geschichte

Bei archäologischen Ausgrabungen in Cattie wurden 1980 zahlreiche altsteinzeitliche Funde gemacht. Aus zahlreichen Menhiren und Megalithen, die zu Dolmen zusammengefügt wurden, lässt sich Besiedlung für Bronze- und frühe Eisenzeit nachweisen. Zu den bekanntesten zählen der Dolmen Chianca und der Menhir San Giovanni. Diese archäologischen Belege unterstreichen die Bedeutung der Region um Maglie als eines der wichtigsten Zentren für Megalithkultur in Europa. Viele der paläolithischen Funde aus der Cattie-Grabung sowie Exponate aus der nahen Grotta Cervi (Porto Badisco) sind heute im Museo Civico di Paleontologia e Paletnologia „Decio de Lorentiis“ in Maglie ausgestellt.

Die frühe Besiedlung erklärt sich durch die zentrale Lage auf der salentinischen Halbinsel, die bereits in der Antike als wichtiger Kreuzungspunkt für Handelswege zwischen der Adria und dem Ionischen Meer diente.

Maglie ist bekannt für die prachtvolle Barockarchitektur und gut erhaltene Fassaden im historischen Zentrum. Der Palazzo Arabesco Aprile ist ein bekanntes architektonisches Beispiel im Ortskern. Die Chiesa Collegiata di San Nicola (auch bekannt als Duomo di Maglie oder Chiesa della Presentazione del Signore, auch kurz Chiesa Collegiata) ist das bedeutendste religiöse Bauwerk der Stadt und hat mit 48 Metern den zweithöchste Glockenturm in der Provinz Lecce.

Das Geburtshaus von Aldo Moro, einem bedeutenden italienischen Staatsmann, befindet sich ebenfalls in Maglie.

Verkehr und Wirtschaft

Maglie ist aufgrund seiner Lage im geografischen Zentrum des Salento ein zentraler Verkehrsknotenpunkt für die gesamte Provinz Lecce. Die Strada Statale 16 Adriatica ist als Umgehungsstraße um den Ort ausgebaut. Weitere wichtige Anbindung ist die Strada statale 275 di Santa Maria di Leuca (SS275). Maglie verfügt über einen Bahnhof an den Strecken der regionalen Bahngesellschaft Ferrovie del Sud Est (FSE) an die Bahnstrecke Maglie–Otranto und damit an die Bahnstrecke Zollino–Gagliano Leuca. Nächstgelegene Flughäfen sind Flughafen Brindisi (BDS) in etwa 80 km und Flughafen Bari (BRI) in etwa 200 km.

Maglie wird oft als die „Wirtschaftshauptstadt“ des unteren Salento bezeichnet und überregional bekannt als Handelszentrum für Spitzen- und Stickkunst für Textilien (bekannt für den „Punto Maglie“). Ebenso überregional bekannt ist die Schokoladenmanufaktur Maglio (Maglio Cioccolato) und Unternehmen der Teigwarenherstellung (Pastificio Benedetto Cavalieri).

• 
  Piazza Aldo Moro
• 
  Fassade des Gymnasiums (Lyzeums) „Francesca Capece“
• 
  Bahnhof Maglie
• 
  Menhir delle Franite
• 
  Menhir Spruno
• 
  Menhir Calamauri

Persönlichkeiten

• Fernando Lapalorcia (1893–1963), Silbermedaillen-Gewinner im Ringen, Olympia 1912
• Decio de Lorentiis (1916–1978), Paläontologe und Namensgeber des Museums in Maglie
• Aldo Moro (1916–1978), Politiker und Ministerpräsident Italiens von 1963 bis 1968 und von 1974 bis 1976
• Franco Coppola (* 1957), römisch-katholischer Erzbischof und Diplomat des Heiligen Stuhls
• Raffaele Fitto (* 1969), Politiker und Vizepräsident der Europäischen Kommission sowie EU-Kommissar