Loading AI tools
deutscher Politikwissenschaftler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Max Kaase (* 14. Mai 1935 in Krefeld) ist ein deutscher Politikwissenschaftler.
Kaase studierte an der Universität zu Köln Volkswirtschaftslehre, Soziologie und Politikwissenschaft. Dort erhielt er 1959 ein Diplom als Volkswirt und promovierte 1964. Von 1965 bis 1966 war er Fellow des American Council of Learned Societies (ACLS), von 1968 bis 1971 forschte er mit einem Habilitationsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und wurde anschließend Fellow der Ford Foundation von 1971 bis 1972. Von der Universität Mannheim erhielt er 1972 seine Venia Legendi für Politikwissenschaft. Von 1974 bis 1979 war er Direktor des Zentrums für Umfragen, Methoden und Analysen e. V. (ZUMA) in Mannheim. Von Oktober 1993 bis zum Jahr 2000 forschte er am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Von 2000 bis 2003 war Max Kaase Vizepräsident der European Science Foundation (ESF). Ebenfalls seit dem Jahre 2000 ist er Vizepräsident und Dekan der International University Bremen (IUB), von 2003 bis 2006 war er Präsident der International Political Science Association (IPSA).
Kaase ist seit dem 12. September 2000 Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande. Er erhielt mehrere Auszeichnungen für seine Forschung, u. a. die Ehrendoktorwürden der City University London (2004) und der Universität Bremen.
Kaases wissenschaftstheoretische Ausrichtung besteht in der theoriefundierten empirischen Analyse sozialer, politischer und kommunikationswissenschaftlicher Sachverhalte. Dies beinhaltet etwa die Frage nach geeigneten Indikatoren der Demokratiemessung, die festgelegten methodischen Standards genügen müssen. Bei der Überprüfung einer Kausalbeziehung zwischen zwei Variablen, muss der Wissenschaftler z. B. darauf achten, dass er seine Fallauswahl nicht nur entlang der abhängigen Variablen trifft. Wenn man also eine Kausalität zwischen der Existenz weißer Tauben und der parlamentarischen Demokratie für gegeben hält, muss man auch den Taubenbestand in Ländern überprüfen, in denen autokratische Systeme etabliert sind. Ein empirisch-analytischer Sozialforscher muss seine Ansätze also stets der umfassenden Falsifizierbarkeit aussetzen und somit den logischen Zirkelschluss vermeiden. Die angeführte rationale, wissenschaftstheoretische Perspektive Kaases neigt im Allgemeinen zum Positivismus.
Durch seine vergleichenden Politik- und Gesellschaftsanalysen trug Kaase maßgeblich zur internationalen Vernetzung der deutschen Sozialwissenschaften bei. Sein wissenschaftliches Wirken beschränkte sich nicht etwa nur auf Deutschland. So erschien 1997 eine in Wissenschaftsdebatten oft zitierte „Bestandsaufnahme der Stärken und Schwächen der Wirtschafts- bzw. Sozialwissenschaften in Westeuropa“, die von einer internationalen Forschungsgruppe unter Leitung Max Kaases, im Auftrag der Europäischen Kommission entstanden war. Er veröffentlichte zahlreiche Werke zusammen mit englischen Wissenschaftlern wie „Beliefs in Government“ oder „Political Action. Mass Participation in Five Democracies“.
Im Laufe seines akademischen Lebens veröffentlichte Kaase weit über hundert Schriften zu einer Vielzahl sozialwissenschaftlicher Themen. Beispiele:
Personendaten | |
---|---|
NAME | Kaase, Max |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politikwissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 14. Mai 1935 |
GEBURTSORT | Krefeld |
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.