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Medan
Hauptstadt der indonesischen Provinz Sumatra Utara Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Medan (indonesisch Kota Medan) ist die Hauptstadt der indonesischen Provinz Sumatra Utara (Nordsumatra) und mit über 2,53 Millionen Einwohnern hinter der Jakarta, Surabaya und Bandung die einwohnermäßig viertgrößte Stadt in Indonesien.


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Geografie
Die Stadt liegt im Nordosten der Insel Sumatra und ist an drei Seiten vom Regierungsbezirk (Kabupaten) Deli Serdang umgeben. Lediglich im Nordosten am Seehafen Belawan besteht eine natürliche Grenze zur Straße von Malakka. Die Stadt erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung etwa 30 Kilometer ins Innere der Insel Sumatra. Auf Höhenlagen zwischen 2,5 und 37,5 Metern (Tiefland) liegt sie zwischen 3°27′ und 3°47′ n. Br. sowie zwischen 98°35′ und 98°44′ ö. L. Durch Medan fließen zwei Flüsse: Babura und Deli. Über 50 km im Südwesten beginnt das Batak- oder Toba-Hochland. An seinem Rand liegt die Stadt Berastagi, dahinter der Vulkan Sinabung und der Tobasee.[1]
Wetter und Klima
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Temperaturen und Niederschlag in Medan
Quelle: WMO | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Verwaltungsgliederung
Zusammenfassung
Kontext
Medan wird in 21 Distrikte oder Unterbezirke (indonesisch Kecamatan) untergliedert. Diese zerfallen in 151 städtisch ausgerichtete Dörfer (indonesisch Kelurahan) mit 2001 Lingkungan.
1
Code des Innenministeriums Wilayah Administrasi – Kemendagri (PUM-Code).
Ein zweiter Code (Wilayah Kerja Statistik – BPS) zeigt eine abweichende Nomenklatur.[2]
Ein zweiter Code (Wilayah Kerja Statistik – BPS) zeigt eine abweichende Nomenklatur.[2]
2
Einwohnerzahl am Stichtag der Volkszählung 2010[3]
3
Einwohnerzahl am Stichtag der Volkszählung 2000, 2010 und 2020[1]
4
Bevölkerungsdichte (Einw. pro km²)
5
Geschlechterverhältnis: Anzahl der Männer auf 100 Frauen (errechnet: M*100/F)
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Demographie
Zusammenfassung
Kontext
2011 wurde durch Regierungsbeschluss die Metropolregion Medan (Mebidangro) gebildet, neben Medan bestehend aus der Satellitenstadt Binjai sowie den beiden Regierungsbezirken Deli Serdang (alle 22 Kecamatan) und Karo (4 der 17 Kecamatan). Zur Volkszählung 2020 wurden 4.756.863 Einwohner ermittelt.
Die Bevölkerung besteht neben Batak, wobei die Mandailing gelegentlich separat ausgewiesen werden, und Malaien aus (im Rahmen des Transmigrasi-Programms zugewanderten) Javanern, Achinesen, Sundanesen, Minangkabau und Chinesen, daneben aber auch Sikh, Arabern und Tamilen. Zur siebenten Volkszählung im September 2020 (indonesisch Sensus Penduduk – SP2020) lebten in der Stadt 2.435.252 Menschen, davon 1.223.183 Frauen (50,23 %) und 1.212.069 Männer (49,77 %). Gegenüber dem letzten Zensus (2010) sank der Frauenanteil um 0,34 % (1.060.684 Frauen ÷ 1.036.926 Männer).
Im Jahr 2022 war die vorherrschende Religion im Stadtgebiet der Islam (1.754.214 Muslime bzw. 69,39 %). Zum Christentum bekannte sich ein reichliches Fünftel der Bevölkerung (539.397 oder 21,34 %). Davon waren 88 Prozent Protestanten (476.701 – bei 62.696 Katholiken). Erwähnenswert sind noch 223.022 Buddhisten (8,82 %) sowie 10.826 Hindus (0,81 %).[4]
Soziale Daten 2020
Aktuelle Bevölkerungsdaten
Nachfolgende Tabelle gibt den Einwohnerstand per 31. Dezember 2022 wieder.[4]
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Geschichte
Medan wurde 1590 von Karo-Batak gegründet und wurde Kampung Medan (Dorf Medan) oder auch Medan-Deli genannt. Die Siedlung entwickelte sich im Spannungsfeld zwischen verschiedenen Sultanaten: dem mächtigen Aceh und den kleineren Deli, Siak und Serdang. Ursprünglich gehörte es zu Deli, bis dieses 1612 von Aceh besiegt und annektiert wurde. 1658 übernahmen die Niederländer die Siedlung, legten ab 1860 Tabak-Plantagen an und erhoben Medan 1915 zur Hauptstadt der Provinz Nord-Sumatra.
1823 hatte Medan nur 200 Einwohner, 1918 bereits 43.900.
Im Stadtgebiet von Medan ereigneten sich zwei der größten Flugunfälle Indonesiens mit jeweils fast 150 Todesopfern. Am 5. September 2005 stürzte Mandala-Airlines-Flug 91 über der Stadt ab und am 30. Juni 2015 ereignete sich ein Flugunfall, bei dem eine Lockheed C-130 Hercules Militärmaschine der indonesischen Luftwaffe über dem Stadtgebiet abstürzte. Zuvor war am 26. September 1997 auch schon Garuda-Indonesia-Flug 152 mit 234 Menschen an Bord in Stadtnähe beim Landeanflug abgestürzt.
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Kultur und Sehenswürdigkeiten

- In der Stadt sind einige Gebäude im niederländischen Stil erhalten geblieben: das alte Rathaus, das Postamt und der Tirtanadi-Wasserturm (Menara Air Tirtanadi), gleichzeitig das Wahrzeichen der Stadt. In und um die Jl. Ahmad Yani gibt es eine große Zahl interessanter Geschäftshäuser im Art-déco- und Jugendstil, manche allerdings in bemitleidenswertem Zustand.
- Der Maimun-Palast (Istana Maimun) wurde in den Jahren 1887–1891 erbaut, noch zu Lebzeiten des letzten regierenden Sultans von Deli.
- Die Große Moschee (Masjid Raya) wurde 1906 im Marokkanischen Stil vom niederländischen Architekten Dingemans errichtet.
- Etwa 70 km von der Stadt entfernt befindet sich das Orang Utan Rehabilitation Center in Bukit Lawang, am Rand des Nationalparks Gunung Leuser.
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Bildung
In der Stadt gibt es zwei staatliche und 20 private Universitäten.
Sport
Fußball ist beliebt und in Medan gibt es zwei Vereine: PSMS Medan und Medan Jaya. Ebenfalls weit verbreitet ist Wushu, eine moderne Weiterentwicklung chinesischer Kampfkünste.
Verkehr
Ein großer Teil des innerstädtischen Verkehrs wird durch motorisierte Becaks (dreirädrige Autorikschas) abgewickelt.
Eine Mautstraße verbindet Medan mit Belawan und Tanjungmorawa. Die Eisenbahn verbindet Medan mit Binjai und Tanjungpura im Nordwesten, mit Belawan im Norden und mit Tebing Tinggi und Pematang Siantar im Südwesten.
Der alte Flughafen Bandar Udara Polonia Internasional befindet sich nahe dem Stadtzentrum. Auf dem Gelände einer Plantage, die einem Polen gehörte, wurde dieser Flughafen bereits 1928 eröffnet. Er wurde durch einen neuen Flughafen 18 km außerhalb der Stadt ersetzt. Der Bau des Flughafens Kuala Namus wurde 2006 begonnen; er wurde am 25. Juli 2013 eröffnet.
In Medan befinden sich Landanschlüsse für die internationalen Seekabel SEA-ME-WE 3 und SEA-ME-WE 5.
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Bilder
- Große Moschee (1910)
- Große Moschee heute
- Buddhistischer Tempel Vihara Maitreya
- Bahnhof
- Containerhafen Belawan
- Flughafen Kuala Namu
- Bahnübergang
- Straßenszene
- Medan in der Nacht
- Die im 18. Jahrhundert erbaute Al-Osmani-Moschee
- Protestantischen Immanuel-Kirche
Persönlichkeiten
- Carl Anton Wilhelm Hirschmann (1877–1951), niederländischer Fußballpionier und -funktionär
- Jan van Breda Kolff (1894–1976), niederländischer Fußballspieler
- Teddy Yip (1907–2003), niederländischer Unternehmer und Motorsport-Teamchef chinesischer Abstammung
- Hans Schmidt-Horix (1909–1970), deutscher Diplomat, Botschafter
- Walle Nauta (1916–1994), niederländischer Neuroanatom, Gerechter unter den Völkern
- Kees Hoving (1919–1991), niederländischer Schwimmer
- Chairil Anwar (1922–1949), indonesischer Dichter
- Erika Remberg (1932–2017), österreichische Schauspielerin
- Muhammad Sanusi (1933–2018), Radrennfahrer
- Arifin Siregar (1934–2019), indonesischer Politiker, Diplomat und Botschafter in den USA und Grenada
- Sukanto Tanoto (* 1949), Geschäftsmann
- Burhanuddin Siagian (1955–2018), indonesischer General und Kriegsverbrecher
- Ricky Yacobi (1963–2020), Fußballspieler
- Ahmad Doli Kurnia (* 1971), Politiker
- Millicent Wiranto (* 1993), Badmintonspielerin
- Egy Maulana Vikri (* 2000), Fußballspieler
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Weblinks
Commons: Medan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Offizielle Webseite (indones.)
- Karte der 5 Wahlbezirke der Kota (indones.)
- Kota Medan (2014) 1:55.000 (indones.)
- vielfältige Publikationen als PDF auf der Statistikseite von BPS Kota Medan (indones./engl.)
- Linkkatalog zum Thema Medan bei curlie.org (ehemals DMOZ) (englisch)
Einzelnachweise
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