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Mini-München

Planspiel in Form einer Kinderstadt Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Mini-München ist ein Planspiel in Form einer Kinderstadt. Das große Stadtspiel fand unter dem Namen Mini-München zum ersten Mal im August 1979 zum Internationalen Jahr des Kindes statt und findet seither alle zwei Jahre, drei Wochen lang ab der ersten Ferienwoche der Sommerferien in München statt. Mit ähnlichen Konzepten arbeiten Spielstädte und Kinderstädte weltweit, so zum Beispiel in Österreich, Dänemark, Luxemburg, Schweiz, Ägypten, Italien und Japan.

Im Spiel und in einer gebauten kleinen Stadt mit allen notwendigen Einrichtungen, die es zu einem komplexen Stadtspiel braucht, beleben die Kinder ihre Stadt, gehen verschiedenen Berufen nach, verhandeln politische Fragen, studieren, treffen sich, gehen einkaufen, essen oder ins Kino. Das Spiel wird unter anderem von der Landeshauptstadt finanziert. Es gilt als eines der bekanntesten kulturpädagogischen Projekte in Deutschland. 2014 fand Mini-München das erste Mal auf dem Gelände der Zenith-Halle (Freimann) statt. Im Sommer 2016 beteiligten sich an den 15 Spieltagen rund 32000 Kinder an dem Projekt.[1]

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Regeln

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Mini-München ist eine Kinderstadt. Dort spielen Kinder zwischen 7 und 15 Jahren. Zu Beginn des Spiels füllen alle Mitspieler einen Mitspielausweis aus, in dem viele Spielstadttätigkeiten eingetragen werden können. Es gibt ein Arbeitsamt, bei dem man sich nach der ersten Spielstunde für eine Arbeit bewerben kann (Davor läuft die Bewerbung direkt beim Unternehmen). Für ein Studium in der Hochschule gibt es einen extra Schalter, an dem zu bestimmten Uhrzeiten Studienplätze vergeben werden. Arbeiten und Studieren in der Spielstadt werden mit MiMüs, der Währung in Mini-München, entlohnt. Ein Arbeitsplatz gilt immer nur für einen Tag, am nächsten Tag muss man sich eine neue Karte holen. Eine Ausnahme bildet die grüne Arbeitskarte, mit der man sich einen verantwortungsvollen Job für den nächsten Tag sichern kann. Nach der Arbeits- oder Studienzeit muss man den Arbeitszettel innerhalb einer halben Stunde einer Bank vorlegen, um den erworbenen Verdienst in der fiktiven Währung MiMü ausgezahlt zu bekommen. Geschieht das nicht innerhalb dieser halben Stunde, so „verjährt“ die Arbeitskarte. Wenn man sich nicht an die Spielregeln hält, kann man schlimmstenfalls der Spielstadt verwiesen werden (z. B. bei Diebstahl).[2]

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Lohnscheck

Erfahrungsgemäß finden sich die Kinder schnell in der Spielstadt zurecht. Es gibt aber immer wieder Eltern, die dies ihren Kindern nicht zutrauen und die deshalb in das Spiel eingreifen möchten, um ihre Kinder zu unterstützen. Um dies zu verhindern, gibt es in der Spielstadt „elternfreie Zonen“ z. B. vor dem Arbeitsamt. Seit 2012 ist Eltern der Zutritt zur Spielstadt nur mit einem „Elternvisum“ gestattet, das für maximal eine Stunde gilt. Für Eltern gibt es den abgetrennten Bereich "Elterncafe", den sie ohne Elternvisum nicht verlassen dürfen.

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Elternvisum
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Vollbürgerschaft

Wer vier Stunden studiert sowie vier Stunden gearbeitet hat und einen erfolgreich absolvierten „Zoffkurs“ vorweisen kann, darf die Vollbürgerschaft beantragen und somit den Vollbürgerschaftstest machen. Als Vollbürger darf man gewählt werden, einen Führerschein machen und erhält weitere Vorzüge. Seit 2018 ist es allen Bürgern erlaubt zu wählen, um das Machtmonopol der Vollbürger auf die Mini München Politik zu mindern. Eine einmal erworbene Vollbürgerschaft wird auch in den nächsten Jahren anerkannt. Insgesamt sind seit 1979 über 10.000 Kinder zu Vollbürgern von Mini-München geworden.

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MiMü

Die Währung, die sogenannten MiMüs, ist Spielgeld. Sie gelten immer nur für eine Spielsaison und werden jedes Mal neu gestaltet.[3] Das Design des Sonderscheins der Spielsaison wird durch einen Wettbewerb für Kinder bestimmt. Auf jedem Schein steht seit 2006 Ehrlich währt am längsten.

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Mimü-Scheinsatz des Jahres 2012

Pro Stunde verdient man fünf MiMü, jedoch muss ein Mimü als Steuer gezahlt werden, so dass es letztlich vier MiMü pro Stunde sind.[2] Die MiMüs werden von der Zentralbank ausgegeben und verwaltet. Im Jahr 2020 gab es zudem digitale MiMüs mit welchen man bezahlen konnte. Dies war durch ein Überweisungssystem möglich somit könnte man auch Geld zwischen den Bürgern und Betrieben überweisen.

Arbeits- und Studienkarten

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In Minimünchen gibt es verschiedene Karten, die neben den Lohnschecks bei der Bank abgegeben werden müssen, um seinen Lohn zu erhalten. Diese sind:

Arbeitskarten

  • Rote Arbeitskarte: Sie dient dem Arbeitsamt dazu, eine evtl. gekündigte Stelle schnellstmöglich an ein Kind weiterzugeben.
  • Orange Arbeitskarte, Express-Job: Sie werden von den Betrieben selbst bei Bedarf ausgegeben.
  • Grüne Karte: Mitarbeiter, die sich als besonders erfolgreich an ihrem Arbeitsplatz bewährt haben, erhalten von ihren Betreuern eine grüne Arbeitskarte. Mit dieser ist der Arbeitsplatz gesichert und man erhält die Berechtigung, die Spielstadt 15 Minuten vor den anderen Kindern, also um 9:45h zu betreten.

Studienkarten

  • Blaue Studienkarte: Auf dieser Karte werden die Hochschulkurse eingetragen. Der Professor unterschreibt sie, damit man seinen Lohn bei der Bank abholen kann.
  • lila Professorenkarte: Professoren, die an der Comenius-Hochschule einen Kurs halten, erhalten diese Karte. Wie Professor bezahlt werden sollten, ist eine der ewigen Debatten von Mini München (nur Unterrichtszeit? Vorbereitungszeit? Wie viel Vorbereitungszeit?) und ändert sich gerne von Saison zu Saison. Bei Abgabe der Karte bei der Bank werden sie nach den aktuell gegebenen Regeln bezahlt.

Der Handel mit Arbeits- und Studienkarten ist verboten und gilt als Straftat

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Ort

Mini-München fand ab 1979 im Olympiapark in unterschiedlichen Gebäuden (2008 und 2010: Event Arena) und 1984 und 1986 in den Moll-Hallen statt.[4] 2014 und 2016 fand das Stadtspiel in der Zenith-Halle, dem Spiegelzelt und dem Kesselhaus im Stadtteil Freimann statt. 2018 kehrte Mini-München auf das Gelände der 2015 abgerissenen Event Arena zurück. Erstmals stand damit für das Projekt keine Halle zur Verfügung, weshalb eine Zeltstadt für die Spieldauer aufgebaut wurde.[5] 2020 fand das Spiel aufgrund der COVID-19-Pandemie an 40 verschiedenen Standorten, die über München verteilt waren, statt.[6] Im Jahre 2022 fand Mini-München im Showpalast München statt.

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Betriebe

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In Mini-München gibt es folgende Betriebe (Stand 2014):

Weitere Informationen Betrieb, Beschreibung ...
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MiMüZ

Die MiMüZ ist eine Zeitung aus Mini-München, die täglich erscheint. Sie enthält Interviews mit Betreuern, Umfragen, Neuigkeiten und vieles mehr. Sie erscheint immer am Abend und kostet vier MiMü. Erstellt wird die Zeitung durch Teilnehmer des Spiels, die als Redakteure arbeiten.[7]

2018 geriet die MiMüZ in einen Streit mit den anderen Presseeinrichtungen in Mini München, als diese Richtlinien für die Presse in Mini München in Kraft setzten wollten.

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Auszeichnungen (Auswahl)

Literatur

  • Gerd Grüneisl, Wolfgang Zacharias (Hrsg.): Die Kinderstadt – eine Schule des Lebens. Handbuch für Spiel, Kultur, Umwelt. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1989, ISBN 3-499-18595-4.
Commons: Mini-München – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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