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Mercalliskala
zwölfstufige Skala der Erdbebenintensität Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Mercalliskala ist eine heute zwölfstufige Skala der Erdbebenintensität, welche die sicht- und fühlbaren Auswirkungen (Stärke) von Erdbeben an der Erdoberfläche aufgrund des beobachteten Geschehens und der bewirkten Veränderung einteilt und zur Beschreibung von Schäden dient. Die Angaben sind subjektiv und hängen vom Beobachter, von den geologischen Beschaffenheiten und von der lokalen Bebauung ab.
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Die Mercalliskala wurde eingeführt, als es noch keine präzisen Messinstrumente und kein internationales Messnetz gab. Sie ist benannt nach dem italienischen Vulkanologen Giuseppe Mercalli (1850–1914). Mercalli entwickelte die Skala in Anlehnung an die Rossi-Forel-Skala in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, indem er die durch Erdbeben entstandenen Schäden dokumentierte und tabellierte. Dadurch konnte er auch den ungefähren Ursprung der Beben festlegen, denn je weiter entfernt ein Ort vom Epizentrum liegt, desto geringer sind in der Regel die entstandenen Schäden. Mercalli veröffentlichte 1902 seine zehnstufige Skala, welche die direkte Auswirkung von Erdbeben auf Menschen und Gebäude beschreibt.
Im Jahr 1904 schlug der italienische Geophysiker Adolfo Cancani eine Erweiterung der Skala auf zwölf Stufen vor, um eine differenziertere Beschreibung für sehr starke Erdbeben vornehmen zu können. Diese Skala wurde unter den Namen Forel-Mercalli-Skala und Cancani-Skala bekannt. 1912 nahm der deutsche Geophysiker August Heinrich Sieberg eine umfassende Revision dieser Skala vor, bei der auch die Auswirkungen von Beben auf Pflanzen Beachtung fanden. Nach einer Überarbeitung dieser Skala wurde sie ab 1923 Mercalli-Cancani-Sieberg-Skala (MCS-Skala) genannt. In einer Übersetzung ins Englische und Überarbeitung der MCS-Skala durch die Seismologen Harry O. Wood und Frank Neumann entstand 1931 die Mercalli-Wood-Neumann-Skala (MWN-Skala), der die Autoren selbst den Namen Modifizierte Mercalliskala (MM-Skala oder MM-31) gaben.
1958 veröffentlichte Charles Francis Richter eine gründliche Überholung der Modifizierten Mercalliskala, in der Auswirkungen von Erdbeben auf unterschiedlich robuste Gebäude berücksichtigte. Da sein Name bereits journalistisch als Bezeichnung für die Lokalmagnituden-Skala (Richterskala) verwendet wurde, schlug er den Namen Modifizierte Merkalliskala von 1956 (MM-56) vor. Diese Namensgleichheit hatte den nachteiligen Effekt, dass oft nicht mehr klar war, auf welche MM-Skala sich wissenschaftliche Arbeiten bezogen. Diese Problematik wurde durch weitere Überarbeitungen der Skala bei Beibehaltung des Namens noch verschärft.[1]
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Einteilung
Zusammenfassung
Kontext
Die einzelnen Stufen der Modifizierten Mercalliskala sind wie folgt beschrieben:[2][3][4]
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Weblinks
Commons: Mercalliskala – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- August Sieberg: Die Wirkungen eines schweren Erdbebens. Universität Jena, abgerufen am 7. April 2013 (Aquarell).
Einzelnachweise
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