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NAD Electronics

Hersteller von Audiogeräten Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

NAD Electronics
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NAD Electronics, kurz NAD, ist ein 1972 in London gegründeter und damit ehemals britischer Hersteller mittel- bis hochpreisiger Hi-Fi-Geräte, der seit 1999 zur kanadischen Lenbrook-Gruppe gehört.[1][2] NAD ist ein Akronym für den selbst gestellten Anspruch, eine „New Acoustic Dimension“, also eine neue akustische Dimension erschließen zu wollen. Gründer waren der Elektro-Ingenieur Martin L. Borish[3] (1928–2017[4]) und der Ingenieur Björn Erik Edvardsen (1945–2018[4]).[5][6] Die Entwicklung der NAD-Geräte erfolgt heute in der kanadischen Zentrale, die Fertigung dagegen auch schon vor der Lenbrook-Übernahme in verschiedenen Ländern, unter anderem in Taiwan und China.[7][8][9] In Deutschland übernahm nach Dynaudio[5][10] 2019 Dali den NAD-Vertrieb.[11]

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Vollverstärker NAD 3020 mit schlichtem Äußeren (hier mit dunkler Front[9]), 1978, etwa 1,1 Millionen mal verkauft
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NAD A/V-Komponenten, High End München 2009
Schnelle Fakten
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Konzept, Innovationen und Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Die Gründer Borish und Evardsen hatten sich während ihrer Zeit bei dem Lautsprecherhersteller Acoustic Research in Boston kennengelernt.[12] Zur Erfüllung des 1972 erdachten[5] Anspruchs „New Acoustic Dimension“ wurden und werden alle Geräte nach klangrelevanten Kriterien optimiert und eher unwichtige, potenziell klangschädliche Ausstattungsmerkmale weggelassen.[5][13] Dieses Vorgehen, das bald auch zu einem vergleichsweise schlichten Geräteäußeren führte (siehe insbesondere die Bilder NAD 3060, NAD 3020 und NAD 7020), entspricht dem Motto „Music first“ oder „Die Musik steht im Mittelpunkt“. Borish war davon ausgegangen, der Markt würde günstige Hi-Fi-Geräte wünschen.[14] Ab 1978 wurde der von Edvardsen entwickelte vergleichsweise preisgünstige Vollverstärker 3020 (in Deutschland für 280 DM[14]) ein großer Erfolg:[15][16] Er hatte eine vergleichsweise geringe Leistung von 20 Watt (an 8 Ohm) je Kanal, die aber bis zu geringen Lasten von 2 Ohm stabil war, und wurde für seinen natürlichen Klang gelobt.[14] Mit mehr als einer Million verkauften Exemplaren[17] gilt er als einer der bestverkauften Verstärker in der Hi-Fi-Geschichte,[5] in einigen Quellen wird er auch als „erfolgreichster Vollverstärker aller Zeiten“ bezeichnet.[18][19][20] Mit dem NAD 5120 wurden ab 1983 Plattenspieler mit einem flachen, nicht aus Rundrohr bestehenden Tonarm aus Phenolharz angeboten.[21][22] Die Dolby Laboratories entwickelten mit NAD für Kassettengeräte zur Korrektur des Hochtonfrequenzganges Play Trim.[23][24] Diese NAD-Kassetten-Decks wurden in den 1980er Jahren angeboten, Play Trim wurde auch von Yamaha verwendet.[25] 1991 wurde NAD von der dänischen AudioNord übernommen, 1999 dann von der Lenbrook Group. Bis dahin gab es keine mehrkanaligen A/V-Geräte im Programm.[26]

Etwa ab 2001 bot NAD die besonders hochwertig gemachte Silver Series an. Neben Monoblöcken kam mit dem S 250 auch ein 19 kg schwerer 5-Kanal-Verstärker mit einem Ringkerntransformator auf den Markt.[27][28][29] Etwa 2003 wurde mit dem T752 auch ein Mehrkanal-Receiver angeboten.[30]

Etwa 2007 erschienen Mehrkanalgeräte mit einem modularen Aufbau („MDC, Modular Design Construction“): Beim Fortschritt der Signaltechnik können einzelne Module getauscht werden.[31][32] Die günstigen Stereo-Verstärker stehen bis heute in der Tradition des 3020. Sie sind inzwischen mit Ringkerntransformatoren ausgestattet.[9][33] 2010 brachte NAD mit dem über 20 kg schwereren Vollverstärker M2 seinen ersten Class-D-Verstärker auf den Markt.[34] Ende 2013 erschien ein günstiger und kompakt gebauter Class-D-Verstärker, der D 3020 mit einer Leistung von 30 Watt pro Kanal.[18][35]

Borish war 2013 noch bei Lenbrook tätig,[36] Evardsen bis kurz vor seinem Tod.[14]

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Aktuelles Programm

NAD bietet neben den klassischen, zweikanaligen Audiogeräten[37][38] mehrkanalige Audio-Video-Geräte für Heimkino-Anlagen an,[39] zu denen auch Mehrformatspieler[40] für die hochwertigen Tonformate DVD-Audio und SACD gehören.[41] Seit 2019 hat NAD auch zwei Plattenspieler mit Rundrohr-Tonarm im Programm, deren Plattenteller aus Glas besteht. Sie sind mit MM-Tonabnehmern von Ortofon bestückt.[42][43] In manchen Ländern, z. B. der Schweiz, sind auch NAD-Lautsprecher erhältlich, die mit Unterstützung von PSB Speakers, einem weiteren Unternehmen der Lenbrook-Gruppe,[6] entwickelt wurden. Inzwischen (2022) werden auch Retro-[44] und Streaming-fähige Geräte angeboten,[45] auch in der hochwertigen Masters Series.[46] Im Bereich der Phonovorverstärker bietet NAD mit dem PP4 ein Gerät, das durch einen eingebauten A/D-Wandler die Musik gleich digitalisieren kann.[47] 2025 erschien mit dem D 3020 V2 die zweite Version des recht günstigen Class-D-Verstärkers wieder mit 30 Watt Leistung je Kanal.[48]

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Produktgalerie im zeitlichen Verlauf

Commons: NAD Electronics – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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