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Nisaba
mesopotamische Gottheit Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Nisaba ist eine sumerische, akkadische, babylonische und assyrische Göttin.

Nisaba war Tochter Anus oder Enlils (in Lagaš). In neusumerischer und altbabylonischer Zeit (Ende des 3. Jahrtausends/erste Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr.) wurde sie als Frau des Ḫaja angesehen, im 1. Jahrtausend v. Chr. wurde ihr Nabu als Gatte zugeordnet. Sie war Schwester von Nanše und Ningirsu. Ursprünglich war Nisaba eine sumerische Getreidegöttin. Im Laufe der Zeit bekam sie weitere Funktionen zugeschrieben. So wurde sie eine Göttin der Schreibkunst, damit automatisch eine Göttin der Wissenschaften, einschließlich der Architektur. Ihre Hauptheiligtümer lagen in Umma sowie in Ereš. In Aššur wurde Nisaba zusammen mit Šala und Ḫabiru im Adad-Tempel verehrt.[1]
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Etymologie und mythologische Deutung
Nach einer kulturell-mythologischen Überlieferung soll der Name Nusaybin (bzw. die antike Form Nisibis) auf die sumerische Göttin Nisaba (auch Nidaba) zurückgehen.
Nisaba galt in der sumerischen Religion als „Göttin der Schrift, der Weisheit, der Gelehrsamkeit und des Getreides“. In späterer babylonischer Überlieferung wurde sie als „Gemahlin des Gottes Nabu“, des Sohnes des Stadtgottes Marduk, angesehen.
Die symbolische „Vereinigung zwischen Nisaba und Nabu“ soll der Tradition zufolge im Tempel Ezida in der Stadt Borsippa gefeiert worden sein – dem wichtigsten Heiligtum des Nabu-Kultes. Im Rahmen dieser Deutung wird angenommen, dass sich der Name Nisibis bzw. Nusaybin von der Göttin Nisaba ableitet und ursprünglich „Ort der Nisaba“ bedeutete.
Damit sollte die Stadt als ein „Zentrum göttlicher Weisheit und Fruchtbarkeit“ verstanden werden – eine symbolische Verbindung zwischen dem irdischen Wissen (Nisaba) und der göttlichen Schriftgelehrsamkeit (Nabu).
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Literatur
- Helmut Freydank u. a.: Lexikon Alter Orient. Ägypten * Indien * China * Vorderasien. VMA-Verlag, Wiesbaden 1997, ISBN 3-928127-40-3.
- Brigitte Groneberg: Die Götter des Zweistromlandes. Kulte, Mythen, Epen. Artemis & Winkler, Stuttgart 2004, ISBN 3-7608-2306-8.
Einzelnachweise
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