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Now Apocalypse
US-amerikanische Fernsehserie (2019) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Now Apocalypse ist eine US-amerikanische Fernsehserie, die am 10. März 2019 auf dem Pay-TV-Sender Starz ihre Premiere feierte. Sie wurde von dem Filmemacher Gregg Araki und der Autorin Karley Sciortino erdacht, die auch gemeinsam die Drehbücher schrieben, Araki führte zudem bei allen Episoden Regie. Arakis Kollege Steven Soderbergh fungierte als einer der Executive Producer der Serie.[1]
Sie handelt von den drei jungen Personen Ulysses, Carly und Ford aus Los Angeles. Während Ulysses ständig Albträume von Obdachlosen und Echsen-Außerirdischen hat, bekommt Carly keine Rollen als Schauspielerin, verdient aber gutes Geld als Cam-Girl, Ford hadert derweil mit dem Wunsch seiner Freundin, eine offene Beziehung zu führen.
In Deutschland ist die Serie bei Starzplay zu sehen.[2] Am 26. Juli 2019 gab Starz bekannt, dass die Produktion nicht für eine zweite Staffel verlängert wird.[3]
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Handlung
Ulysses Zane, der als Wachmann auf einem Schrottplatz arbeitet und oft flüchtige Affären mit anderen Männern hat, lebt wie seine besten Freunde Carly Carlson und Ford Halstead, der zudem sein Mitbewohner ist, sowie dessen Schwarm Severine Bordeaux in Los Angeles. Carly verdient ihr Geld mit Cybersex, Ford möchte eine Karriere als Drehbuchautor starten, und Severine arbeitet als theoretische Astrobiologin. Während Carly, Ford und Severine in ihren Beziehungen beziehungsweise Berufen einige Schwierigkeiten haben, wird Ulysses von düsteren, präkognitiven Albträumen geplagt. Er fragt sich, ob der Weltuntergang bevorsteht und Reptiloide etwas damit zu haben, oder ob die Träume lediglich von seiner Vorliebe für Marihuana herrühren.
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Produktion
Zusammenfassung
Kontext
Gregg Araki ließ sich bei seiner Arbeit an Now Apocalpyse von Twin Peaks inspirieren, die nach seiner Ansicht „bahnbrechend, kunstvoll, ungewöhnlich und ganz einfach ihr total eigenes Ding“ sei. Obwohl Araki bereits Erfahrung als Episoden-Regisseur gemacht hatte, war er dennoch skeptisch, eine eigene Fernsehserie zu kreieren, bis ihm die Idee kam, seine Inspiration mit einer Handlung über das Alltagsleben in Los Angeles zu verbinden. Er wurde mit seinem Einfall bei der Autorin Karley Sciortino vorstellig, die mit ihm zusammen schließlich das Konzept ausbaute. Der Filmemacher Gregory Jacobs, mit dem Araki bereits an der Serie Red Oaks zusammengearbeitet hatte, schloss sich dem Projekt an, und überzeugte auch den Regisseur Steven Soderbergh, Teil des Produktionsteams zu werden. Zudem hatten auch der Szenenbildner, die Kostümbildnerin sowie der Kameramann in der Vergangenheit mit Araki zusammengearbeitet.[4]
Am 26. März 2018 bestellte Starz eine erste Staffel der Serie. Araki fungierte dabei als Regisseur aller Folgen und mit Sciortino auch als Drehbuchautor. Er war zudem neben Soderbergh und Jacobs Executive Producer der Serie.[5] Im Juni 2018 wurden Avan Jogia, Kelli Berglund, Beau Mirchoff und Roxane Mesquida in den Hauptrollen besetzt,[6] Tyler Posey,[7] Jacob Artist[8] sowie RJ Mitte[9] neben weiteren Darstellern als wiederkehrende Nebenfiguren. Am 2. Juli wurden auch die Verpflichtungen von Kevin Daniels und Avra Friedman als Nebencharaktere bekanntgegeben.[10] Die Dreharbeiten dauerten insgesamt 40 Tage.[11]
Am 10. Dezember wurde der 10. März 2019 als Starttermin bekannt gegeben, die zweite Folge eine Woche später erstveröffentlicht.[12] Die restlichen acht Episoden wurden ab dem 22. März als Video-on-Demand zur Verfügung gestellt und waren ab dem 24. März zudem wöchentlich auf Starz zu sehen.[13]
Am 26. Juli 2019 wurde die Absetzung von Now Apocalypse bekanntgegeben.[14] Allerdings verkündete Araki, dass er versuchen werde, die Serie auf einem anderen Sender fortsetzen zu lassen.[15]
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Besetzung
Die deutschsprachige Synchronisation wurde bei der DMT nach einem Dialogbuch von Christos Topulos und unter der Dialogregie von Clemens Gerhard erstellt.[16]
Episodenliste
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Rezeption
Zusammenfassung
Kontext
„Auch inhaltlich ist Now Apocalypse für Araki weniger der Beginn eines neuen Kapitels als ein Fortführen von Themen und Ideen, die ihn schon in den 90er Jahren bewegten, als er sich zu einem Vorreiter des New Queer Cinemas aufschwang (…) Alle Zutaten, die sein Kino Kult werden ließen, sind auch in Serienform noch Arakis Markenzeichen: junge, attraktive Protagonisten und Protagonistinnen, viel Sex in allen Kategorien, coole Musik, halluzinatorisch- knallige Farben, schriller Humor und eine Ahnung vom Weltuntergang (…) Klassisch Araki ist an Now Apocalypse allerdings auch der beträchtliche, teilweise durch die Darstellerleistungen noch befeuerte Trash-Appeal (…) Weil Araki sich allerdings auch mit mittlerweile 59 Jahren nie über seine jungen, naiv-verpeilten Protagonisten erhebt und in Sachen Absurdität von Folge zu Folge eine Schippe mehr drauflegt, gelingt Now Apocalypse etwas Erstaunliches: Selbst auf bestens mit Arakis Werk vertraute Zuschauer wirkt die flotte Serie in ihrer Unbedarftheit und erfrischenden queeren Selbstverständlichkeit ungeheuer modern und zeitgemäß.“
Haleigh Foutch bewertete Now Apocalypse auf Collider mit vier von fünf Sternen. Araki bringe die „verspielte, grelle Schwulheit und dekadente Wunderlichkeit“ seiner Filme mit der Serie ins Fernsehen. Das Ergebnis sei eine „fröhliche und ausgelassene B-Movie-Verdrehung von sexuellem Sex and the City-Humor“, durchzogen von Arakis bekanntem „paranoidem Hedonismus“. Ein scharfzüngiger Höhepunkt der Produktion sei Kelli Berglund als äußerst freche und kluge Carly, der die für Araki typischen „Leck-mich-am-Arsch-Bemerkungen“ in den Mund gelegt würden. Obwohl lustig, lebhaft und sexy, sei die Serie nicht so tiefgründig, konsistent oder provokant wie Arakis beste Filme. Der Regisseur erleide vielleicht nicht mehr die „Qualen jugendlicher Angst“, hätte für diese aber auch nicht seine Empathie verloren. Diese endlose Faszination für die Verrücktheiten der Jugend und die Suche nach Selbstfindung treibe die besten Momente der Serie an, in der es um Sex und Beziehungen gehe. Jedoch würde die Serie die meisten Zuschauer wahrscheinlich mit ihrer „verwirrenden Seltsamkeit“ und Darstellung expliziter Sexualität kaltlassen. Selbst für große Araki-Fans ließe sich nicht leugnen, dass die Qualität schwanke, zudem verliere die Serie in den ersten fünf Folgen oft den Faden für die größere Handlung und vergesse manchmal, überhaupt eine Sci-Fi-Produktion zu sein. Dies sei aber typisch Araki, in dessen Filmen die Handlung noch nie eine sehr große Rolle gespielt hätte, auch überträfen die guten Seiten die schlechten. Für alle alten Fans von Araki, seien es queere Jugendliche, Punks, Kiffer oder Außenseiter, die in seinen Filmen einen Platz gefunden haben, sei Now Apocalypse eine willkommene Rückkehr und ein „Update“ seiner vertrauten Motive, abgerundet mit einem „Scheiß drauf-Verve“, der perfekt ins Jahr 2019 passe.[18]
Von Ben Travers der Branchenwebseite IndieWire erhielt die Serie ein C- (entspricht einem deutschen Befriedigend). Er behauptete, dass es eine ganze Weile dauere, bis die im Titel versprochene Action und die Apokalypse eintrete. In den ersten drei Episoden sei ein erregendes Moment vollständig abwesend. Somit hätte die Serie dasselbe Problem wie viele, die von Film-Autoren inszeniert werden, da sie so darauf konzentriert sei, die „versteckte, wunderliche, apokalyptische Pointe“ zu verzögern, dass die Handlung der ersten Folgen nie verlockend, aufschlussreich oder unterhaltsam sei. Zwar gäbe es am Ende der ersten Episode einen ersten vagen Hinweis auf ein Ereignis, dass die Serie auf den Kurs einer Sci-Fi-Katastrophe leite. Jedoch sei es ein Problem, dass Araki diese Enthüllung zurückhalte, was die Erwartungen wiederum niedrig halte und den Zuschauern lediglich halbherzige Affären und Hollywood-Träume präsentiere. Dies sei für eine Serie unzureichend, weswegen auch das einsatzfreudige, sympathische Ensemble es nicht schaffe, die Produktion über „albernen Kiffer-Humor“ zu erheben. Araki erschaffe eine Hommage an Ey Mann, wo is’ mein Auto?, ziehe aber die Handlung in die Länge, selbst die „pornohaften Sexszenen“ seien nicht sehr lustig und vorhersehbar. Eventuell sei die eigentliche Apokalypse auch uninspirierte, Marihuana rauchende Slacker aus der Generation der Millennials beziehungsweise die Tatsache, dass die junge Generation aufgrund von Thematiken wie der globalen Erwärmung oder Donald Trumps Präsidentschaft bereits aufgegeben haben. Allerdings bleibe dies aufgrund fehlender pointierter Elemente unklar, das Ende der Serie sei so „dumpf wie vertraut“. Letztendlich sei Apocalypse Now eine „weitere faule Neuschöpfung von Millennial-Unbehagen“.[19]
Daniel D'Addario schrieb in der Variety, dass die Produktion eine Art „Fusion der zwei Seiten von Arakis Karriere“ sei. Seine Kultfilmen handelten von dem „Verständnis modernen Lebens junger Menschen, das von einem Verlangen nach Intimität und der Vorahnung eines bevorstehenden Desasters“ geprägt sei. Danach hätte sich Araki als „Wandergeselle“ im Fernsehgeschäft neu erfunden. In allen Einzelfolgen, die er inszenierte, ginge es darum, dass die Jugend der 2010er Jahre nicht von Versprechen, sondern „endlosen Bedrohungen“ beherrscht sei und die Betroffenen dies zwar klar und deutlich wahrnehmen, aber nicht viel unternehmen könnten, um die Situation zu verbessern. Die liebenswürdigen Darsteller müssten eine Geschichte über sich ergehen lassen, die wie ein „Aufguss einer scharfzüngigeren Vorlage“ wirke. Carlys Handlungsstrang als Cam-Girl, die während ihrer Tätigkeit an ihren Schauspielkünsten feilt, stelle auf eine „pervers clevere“ Art und Weise den Blick dar, den viele auf Unterhaltungs-Objekte werfen. Die Figur Ford sei weniger gewitzt, da er ein „tafelartiger Trottel“ sei, der sich selbst als aufstrebenden Drehbuchautor verstehe, was die Personen, die seine Unsicherheiten für Sex ausnutzen, anders sehen würden. Arakis Version einer „bonbonfarbenen Stadt“, die von „verblendeten Narzissten und ihren Verehrern“ bewohnt wird, sei konsistent, werde aber von Ulysses’ Suche nach den Außerirdischen überschattet, die „dumm und fantasielos“ und von dem zornigen Ton der Serie zu weit entfernt sei. Araki hätte viel über den Zustand der Welt zu sagen, allerdings seien diese Ansichten übertrieben klischeehaft, vor allem im Vergleich mit Barry und The Kominsky Method, in denen es ebenfalls um Schauspielerlehrer in Los Angeles geht. Da das Fernsehen Arakis grimmige Sicht auf die Welt bereits vielfach behandelt habe, bliebe ihm nur, mit schierer Absurdität herauszustechen. Alle Figuren-Typen seien energisch, alle anzüglichen Momente „blödsinnig übergroß“, jede egoistische Handlung „fröhlich soziopathisch“. Allerdings benötigten Arakis Charaktere nicht diese Art von Ausschmückung.[20]
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Weblinks
Einzelnachweise
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