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Edelfalter

Familie der Ordnung Schmetterlinge (Lepidoptera) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Edelfalter
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Die Edelfalter (Nymphalidae) sind eine Familie der Ordnung der Schmetterlinge (Lepidoptera). Zu dieser großen, weltweit etwa 6000 Arten umfassenden Familie gehören einige der farbenprächtigsten Falter Europas. Unter diesen Arten sind zahlreiche sehr bekannte Vertreter der Schmetterlinge wie z. B. Tagpfauenauge (Inachis io) und Kleiner Fuchs (Aglais urticae) zu finden.

Schnelle Fakten Systematik, Wissenschaftlicher Name ...
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Merkmale

Zusammenfassung
Kontext
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Fühlerdetail mit gut sichtbaren Carinae beim Tagpfauenauge
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Kaisermantel (Argynnis paphia), Männchen
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Großer Fuchs (Nymphalis polychloros)
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Kleiner Fuchs (Aglais urticae)
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C-Falter (Polygonia c-album)
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Östlicher Scheckenfalter (Melitaea britomartis)
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Wachtelweizen-Scheckenfalter (Melitaea athalia)
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Distelfalter (Vanessa cardui)

Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 40 bis 100 Millimetern. Sie besitzen breite Vorderflügel, die nur 1,4- bis 1,9-mal länger als breit sind. Ihre Flügelgrundfarben sind meist: Dunkelbraun, Orangebraun, Gelbbraun, Gelb, Rot, Blau, Violett oder Schwarz; die einzelnen Unterfamilien unterscheiden sich aber zum Teil deutlich in ihrer Färbung voneinander. So haben z. B. vor allem die Augenfalter (Satyrinae) Augenflecken auf den Flügeln und die paläarktischen Vertreter der Heliconiinae sind an den Perlmuttflecken auf ihren Flügelunterseiten zu erkennen (Perlmuttfalter). Die Scheckenfalter (Melitaeini) weisen eine charakteristische schwarze und orange Zeichnung auf. Alle Edelfalter haben gemeinsame Merkmale, die sie von allen anderen Schmetterlingsfamilien unterscheiden (Synapomorphien): Sie haben entlang der Unterseite über alle Segmente der Fühler verlaufende, längliche Rillen (Carinae), zwischen denen zwei durchgehende Vertiefungen oder seichte Mulden liegen. Daneben ist ihr erstes Beinpaar verkümmert („Putzpfoten“). Bei den Männchen ist dies deutlicher ausgeprägt, weswegen man bei manchen Arten die Geschlechter auf diese Weise auseinanderhalten kann. Mit diesen Stummeln können sie sich lediglich putzen, sie sitzen nur auf vier Beinen.

Ihre Fühler sind etwa halb so lang wie die Vorderflügellänge und sind am Ende keulenförmig verbreitert. Die Falter besitzen neben ihren Facettenaugen keine Punktaugen (Ocelli). Sie haben reduzierte, eingliedrige Kiefertaster (Maxillarpalpen) und ihre dreisegmentigen Lippentaster (Labialpalpen) sind nach oben gerichtet. Der nicht geschuppte Saugrüssel ist voll entwickelt.

Ihre Vorderflügel haben zwölf Flügeladern und nur eine Analader (1b). Die Hinterflügel haben neun Adern und zwei Analadern (1a und 1b). Ihnen fehlt die Ader 1c.

Merkmale der Raupen

Die Raupen haben meist zahlreiche Dornen, die auch verästelt sein können. Es gibt aber auch Arten, deren Raupen lange Haare haben. Manche Arten leben gesellig in Gruppen auf den Futterpflanzen.

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Lebensweise

Die Raupen ernähren sich von verschiedenen Pflanzenfamilien, wie z. B. von Veilchengewächsen (Violaceae), Brennnesselgewächsen (Urticaceae), Ulmengewächsen (Ulmaceae), Weidengewächsen (Salicaceae), Hanfgewächsen (Cannabaceae), Geißblattgewächsen (Caprifoliaceae) und anderen. Die Raupen der Augenfalter fressen bevorzugt Süß- (Poaceae) und Sauergräser (Cyperaceae).

Entwicklung

Die Eier der Edelfalter sind kugelförmig und sind entweder gerillt oder haben eine netzartige Struktur. Die Verpuppung findet als Stürzpuppe statt, die oft Höcker tragen und bei vielen Arten metallisch glänzende Flecken aufweisen.

Systematik

Zusammenfassung
Kontext

Viele Unterfamilien, namentlich die Augenfalter (Satyrinae), die Morphinae, die Libytheinae, die Danainae und andere wurden in der älteren Literatur (und werden von manchen Entomologen auch heute noch) als eigene Familien gewertet. Neuerdings scheint sich die Auffassung durchzusetzen, sie als Unterfamilien des Monophylums Nymphalidae einzustufen. Demnach unterteilt man die Familie in bis zu zwölf Unterfamilien, von denen sieben mit 115 Arten im deutschsprachigen Raum (D, CH, A) vorkommen.[1] In ganz Europa kommen sie mit 244 Arten und Unterarten vor.[2] Der Schwerpunkt ihrer Biodiversität liegt in den Tropen Südamerikas.

Mitteleuropäische Arten

Unterfamilie Libytheinae (Schnauzenfalter)

  • Zürgelbaumfalter, Libythea celtis (Laicharting, 1782) CH-A

Unterfamilie Heliconiinae (Passionsblumenfalter)

Tribus Argynnini (Perlmuttfalter)
Tribus Acraeini

Unterfamilie Nymphalinae (Fleckenfalter)

Tribus Nymphalini
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Admiral (Vanessa atalanta)
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Kleines Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus)

Tribus Melitaeini (Scheckenfalter)

Unterfamilie Limenitidinae (Eisvögel)

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Großer Eisvogel (Limenitis populi)
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Kleiner Schillerfalter (Apatura ilia)
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Waldbrettspiel (Pararge aegeria)
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Graubindiger Mohrenfalter (Erebia aethiops)
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Schachbrett (Melanargia galathea)
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Großes Ochsenauge (Maniola jurtina)
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Mauerfuchs (Lasiommata megera), Weibchen
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Monarch (Danaus plexippus)
Tribus Limenitidini
Tribus Neptini

Unterfamilie Apaturinae (Schillerfalter)

Unterfamilie Satyrinae (Augenfalter)

Tribus Elymniini
Tribus Coenonymphini
Tribus Maniolini
Tribus Erebiini
  • Weißbindiger Mohrenfalter, Erebia ligea (Linnaeus, 1758) D-CH-A
  • Weißbindiger Bergwald-Mohrenfalter, Erebia euryale (Esper, 1805) D-CH-A
  • Ähnlicher Mohrenfalter, Erebia eriphyle (Freyer, 1836) D-CH-A
  • Gelbgefleckter Mohrenfalter, Erebia manto (Denis & Schiffermüller, 1775) D-CH-A
  • Weißgebänderter Mohrenfalter, Erebia bubastis (Meisner, 1818) CH
  • Weißpunktierter Mohrenfalter, Erebia claudina (Borkhausen, 1789) A
  • Gelbgebänderter Mohrenfalter, Erebia flavofasciata (Heyne, 1895) CH-A
  • Knochs Mohrenfalter, Erebia epiphron (Knoch, 1783) D-CH-A
  • Rätzers Mohrenfalter, Erebia christi (Rätzer, 1890) CH
  • Unpunktierter Mohrenfalter, Erebia pharte (Hübner, 1804) D-CH-A
  • Kleiner Mohrenfalter, Erebia melampus (Fuessly, 1775) D-CH-A
  • Sudeten-Mohrenfalter, Erebia sudetica (Staudinger, 1861) CH
  • Graubindiger Mohrenfalter, Erebia aethiops (Esper, 1777) D-CH-A
  • Alpen-Mohrenfalter, Erebia triaria (De Prunner, 1798) CH
  • Rundaugen-Mohrenfalter, Erebia medusa (Denis & Schiffermüller, 1775) D-CH-A
  • Mandeläugiger Mohrenfalter, Erebia alberganus (De Prunner, 1798) CH-A
  • Eis-Mohrenfalter, Erebia pluto (De Prunner, 1798) D-CH-A
  • Felsen-Mohrenfalter, Erebia gorge (Hübner, 1804) D-CH-A
  • Blindpunkt-Mohrenfalter, Erebia mnestra (Hübner, 1804) CH-A
  • Schillernder Mohrenfalter, Erebia tyndarus (Esper, 1781) D-CH-A
  • Hochalpiner Schillernder Mohrenfalter, Erebia nivalis Lorković & Lesse, 1954 CH-A
  • Lorkovics Mohrenfalter, Erebia calcaria Lorković, 1953 A
  • Erebia cassioides (Reiner & Hochenwarth, 1792) A
  • Erebia arvernensis (Oberthür, 1908) CH
  • Wasser-Mohrenfalter, Erebia pronoe (Esper, 1780) D-CH-A
  • Weißkernaugen-Mohrenfalter, Erebia stirius (Godart, 1824) A
  • Freyers Alpen-Mohrenfalter, Erebia styx (Freyer, 1834) D-CH-A
  • Marmorierter Mohrenfalter, Erebia montana (De Prunner, 1798) CH-A
  • Doppelaugen-Mohrenfalter, Erebia oeme (Hübner, 1804) D-CH-A
  • Gelbbindiger Mohrenfalter, Erebia meolans (De Prunner, 1798) D-CH-A
  • Graubrauner Mohrenfalter, Erebia pandrose (Borkhausen, 1788) D-CH-A
Tribus Melanargiini
  • Schachbrett, Melanargia galathea (Linnaeus, 1758) D-CH-A
Tribus Satyrini

Nicht in Mitteleuropa vorkommende Unterfamilien, Tribus und Arten (Auswahl)

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Quellen

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