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Operation Castle
Kernwaffentestserie Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Operation Castle war eine amerikanische Kernwaffentestserie, die 1954 überwiegend auf dem Bikini-Atoll im Pazifik durchgeführt wurde. Die Tests Bravo und Yankee dieser Serie sind bis heute die stärksten je durchgeführten Kernwaffentests der Vereinigten Staaten.

‚Bravo‘ hatte infolge falscher Berechnungen im Los Alamos National Laboratory fast dreimal so viel Sprengkraft wie erwartet.[1]
Der Bravo- und der Romeo-Test sind zum Inbegriff der Wasserstoffbombe geworden. Dazu trugen die vielen Bilder bei, die während der Operation aufgenommen wurden.
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Die Tests der Castle-Serie
Zusammenfassung
Kontext
Der Echo-Test wurde, nachdem das Ergebnis des Koon-Tests feststand, gestrichen.
Castle Bravo


Castle Bravo wurde die stärkste amerikanische thermonukleare Waffe, die mit einer Sprengkraft von etwa 15 Megatonnen TNT-Äquivalent detonierte und damit fast 2,5 Mal so stark war wie vorhergesagt.
Der Sprengsatz trug den Namen Shrimp und war die erste Kernwaffe mit dem festen Fusionsbrennstoff Lithiumdeuterid. Natürlich vorkommendes Lithium enthält eine Mixtur aus Lithium-6- und Lithium-7-Isotopen, mit einer Konzentration von 6,5 % Lithium-6. Für den Test wurde angereichertes Lithium verwendet, mit einem Anteil von 40 % Li-6. Die Stärke der Explosion wurde vor dem Test auf 4 bis 8 MT berechnet, da man das natürlich vorkommende Li-7 für inaktiv hielt. Anders als erwartet, reagierte das Li-7 allerdings mit den hochenergetischen Neutronen der initialen Atombombe und erzeugte genau wie Li-6 Tritium, welches den Treibstoff der thermonuklearen Fusion darstellt.[6] Somit war die zuvor berechnete Sprengkraft weit überschritten und es wurde ein TNT-Äquivalent von 15 Megatonnen erreicht. Die Pilzwolke war nach einer Minute 15 km hoch, nach sechs Minuten 40 km und hatte dabei über 100 km Durchmesser. Der Lichtblitz war noch in 400 Kilometern Entfernung zu sehen. Der Krater, den die Bombe in den Untergrund des Atolls riss, hatte einen Durchmesser von etwa 2 km.
Bei diesem stärksten jemals auf dem Atoll durchgeführten Atomwaffenversuch wurden 236 Bewohner der Insel Rongelap verstrahlt; viele von ihnen wurden strahlenkrank oder trugen schwere Verbrennungen davon. Etwa 100 Schiffe waren im Pazifik vom Fallout des Castle-Bravo-Tests betroffen. Weltweite Bekanntheit erlangte die 23-köpfige Besatzung des 140 Kilometer entfernten japanischen Fischerboots Glücklicher Drache V, welches durch den Fallout stark verstrahlt wurde, was diplomatische Verstimmungen mit Japan verursachte und weltweit das Wort „Fallout“ in die Öffentlichkeit rückte.[4] Ein Besatzungsmitglied (Funker) starb an den Folgen der Strahlenkrankheit; die Vereinigten Staaten leisteten den Opfern eine Entschädigungszahlung.[7]
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Galerie
- Videoaufnahmen der Tests Union, Yankee und Romeo
- Castle Union
- Castle Yankee
- Castle Romeo
Weblinks
Commons: Operation Castle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Atomwaffen A-Z: Castle Bravo
- Operation Castle auf nuclearweaponarchive.org (englisch)
- Castle Bravo Crater auf Google Maps
- Declassified U.S. Nuclear Test Film #13 (YouTube)
- Nuclear Test Personnel Review (NTPR) - Test Series Fact Sheets ( vom 26. Dezember 2014 im Internet Archive)
Einzelnachweise
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