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Pfaffstätten

Marktgemeinde im Bezirk Baden, Niederösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Pfaffstätten
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Pfaffstätten ist eine Marktgemeinde mit 3502 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) im Bezirk Baden in Niederösterreich.

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Blick über Pfaffstätten
Schnelle Fakten Marktgemeinde, Wappen ...
BW
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Geografie

Pfaffstätten liegt im Industrieviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 7,81 Quadratkilometer. 35,55 Prozent der Fläche sind bewaldet. Die höchste Erhebung ist der Pfaffstättner Kogel im Anningermassiv.

Ortsteile sind Einöde und Pfaffstätten. In dem bekannten Weinort direkt an der Thermenlinie befindet sich Pfaffstätten im ebenen Teil der Gemeinde und Einöde schon im Wienerwald.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst die beiden Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2025[1]) Einöde (108) und Pfaffstätten (3394).

Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Pfaffstätten.

Nachbargemeinden

Gaaden Gumpoldskirchen
Heiligenkreuz Thumb Traiskirchen
Baden
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Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Pfaffstätten ist seit seinen geschichtlichen Anfängen mit dem Weinbau verbunden. Eine Beschreibung der Grenzen der Urpfarre Traiskirchen, welche in das Jahr 1060 verweist, nennt als nordwestliche Grenze aufwärts von Mödling zwischen Weingärten bis an den Lindkogel. Die Ursprünge des Ortes liegen aber sicher in den Getreidegehöften – wie dem Hof des Geschlechts der Rohrer aus Baden, der später zum Pfarrhof wurde –, deren Getreide in den Mühlen des Mühlbaches (z. B. Bauernmühle in Tribuswinkel) vermahlen wurde.

Auch die erste urkundliche Erwähnung Pfaffstättens hängt mit dem Weinbau zusammen: Ein Ritter Markgraf Leopolds des Heiligen namens Bopo – er gehört einem Geschlecht an, das in Sittendorf, später Burg Wildegg Besitz hatte – schenkt 1120/30 einen Weingarten zu Pfaffstätten dem Stift Klosterneuburg. Dem Stift Klosterneuburg verdankt Pfaffstätten auch seinen Namen „Stätte der Pfaffen“: hier wohnten Untertanen von Pfaffen, durchaus nicht negativ gemeint: es waren Weltgeistliche, die sich um Missionierung, Seelsorge und Kultivierung der von den Magyaren wieder in Besitz genommenen Gebiete des Wienerwalds und östlich davon annahmen.

Seit der Gründung des Stiftes Heiligenkreuz 1133 ist die Entwicklung Pfaffstättens mit dem Wienerwald-Kloster verbunden, aber auch andere Klöster schätzten das Weinbaugebiet: die Klöster Gaming, Mauerbach, Kleinmariazell, Melk, Lilienfeld und Heiligenkreuz hatten und haben Besitz in der Weinbaugemeinde.[2] Melk hatte besonderen Einfluss, weil die Mutterpfarre Traiskirchen dieser Abtei gehörte.

Der Bau der Pfarrkirche ist ins 12. Jh. datiert; die Siedlung wurde 1535 zur Pfarre erhoben und 1538 Heiligenkreuzer Besitz; die Nähe zu Baden lässt gemeinsame seelsorgliche Betreuung vermuten. Den Türkeneinfall von 1683 sollen nur drei Ortsbewohner überlebt haben. In der Ära des Josephinismus wurde Pfaffstätten 1783 erneut zur Pfarre erhoben, dieses Mal in Abtrennung von Baden.[3]

Einwohnerentwicklung

Pfaffstätten: Einwohnerzahlen von 1869 bis 2025
Jahr  Einwohner
1869
 
1.281
1880
 
1.362
1890
 
1.479
1900
 
1.990
1910
 
2.367
1923
 
2.165
1934
 
2.334
1939
 
2.324
1951
 
2.199
1961
 
2.226
1971
 
2.603
1981
 
2.449
1991
 
2.461
2001
 
2.571
2011
 
3.457
2021
 
3.540
2025
 
3.502
Quelle(n): Statistik Austria, Gebietsstand 1.1.2021
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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Pfarrkirche Pfaffstätten
  • Katholische Pfarrkirche Pfaffstätten Hll. Peter und Paul
  • Rathaus
  • Pfarrhof
  • Heimatmuseum
  • Pfaffstätten ist auch vor allem für seine vielzähligen Heuriger und den seit 1954 stattfindenden jährlichen Großheuriger Pfaffstätten, der größte in Österreich, bekannt.[4]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Bahnhof Pfaffstätten
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Lokalbahn-Haltestelle Pfaffstätten Rennplatz

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 118, nach der Erhebung 1999 gab es 57 land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Erwerbstätige am Wohnort waren nach der Volkszählung 2001 1119 Personen. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,27 Prozent. Im Jahresdurchschnitt 2003 gab es am Ort 8 Arbeitslose.

Bildung

In Pfaffstätten befinden sich zwei Kindergärten[5] und eine Volksschule.[6]

Verkehr

Pfaffstätten liegt an der Südbahn. Am Bahnhof Pfaffstätten halten die S-Bahn Linien S3 und S4. Dadurch ergibt sich Richtung Wien unter der Woche ein Halbstunden-Takt und am Wochenende ein Stundentakt.

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Politik

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Rathaus

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 23 Mitglieder.

Bürgermeister

Wappen

Der Gemeinde wurde 1953 ein Wappen verliehen. Es zeigt den am Brustkreuz erkennbaren heiligen Bernhard auf einem blau-gelben Schild.[16]

Gemeindepartnerschaften

  • Deutschland Ehemalige Marktgemeinde Hörstein (seit 1975 Stadtteil der Stadt Alzenau), Unterfranken (D). Gemeindepartnerschaft seit 1971.[17]
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Persönlichkeiten

Ehrenbürger der Gemeinde

  • 1985: Johann Hösl, ehemaliger Bürgermeister
  • Anton Hofmann, Mitbegründer des Musikvereins und Komponist

Söhne und Töchter der Gemeinde

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

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Literatur

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 4. Band: Neusiedl bis Pottendorf. Mechitaristen, Wien 1832, S. 265 (Pfaffstätten in der Google-Buchsuche).
  • Karl Buchegger, Anton Knopp: Pfaffstättner Heimatbuch. (1. Teil: Karl Buchegger: Die Chronik von Pfaffstätten. 2. Teil: Anton Knopp: Das Heimatbuch von Pfaffstätten). Eigenverlag, Pfaffstätten 1952.
  • Petrus Hübner (Hrsg.): 450 Jahre Pfarre Pfaffstätten 1538–1988. Festschrift. Kath. Pfarramt, Pfaffstätten 1988.
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Commons: Pfaffstätten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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